(30.01.2014, 18:15)Thomas schrieb: [ -> ] (30.01.2014, 13:39)Stephan schrieb: [ -> ]Der Kurs hat eine ganz andere Logik als meditative spirituelle Systeme (wozu auch Douglas Harding gehört). Im Kurs geht´s um den Sinn bzw. die Bedeutung dessn, was ich wahrnehme, nicht um die Form.
Das mag sein, ja.
Zitat:Nehmen wir einmal an, ich habe Zahnschmerzen.
Falsche Wahrnehmung (= mit dem Ego) ist in diesem Fall so etwas: "Ich kann nicht in Frieden sein, weil ich Schmerzen habe. Ich bin ein verletzlicher Körper und ständig bedroht. Also habe ich es geschafft, die Trennung von GOTT wirklich zu machen."
Wahre Wahrnehmung (= mit dem HG) geht etwa so: "Papperlapp, da mögen zwar starke Schmerzen sein und ich deshalb beunruhigt sein, aber das ist nur der Hinweis auf eine falsche Wahl. Ich habe dem Schmerz die Bedeutung gegeben, die er für mich hat. Ich kann stattdessen auch Frieden sehen, denn von GOTT kann gar ich mich gar nicht trennen, Ideen verlassen schließlich ihre Quelle nicht. Der Schmerz ist nur eine Ausdrucksform des Trennungsgedankens und daher wie dieser eine Illusion. Ich kann in ihm aber eine Einladung sehen, mich wieder an die Wahrheit zu erinnern."
Gut, aber das heißt: solange der Schmerz da ist, kann von wahrer Wahrnehmung nicht die Rede sein. Meiner Meinung nach. Ansonsten wäre es doch wieder das gleiche wie die von mir kritisierte Haltung: da sind zwar Schmerzen, aber ich bin erleuchtet bzw. in der wahren Wahrnehmung.
Ich will´s nochmal verdeutlichen. Und dabei auch auf G.D.s Einwand eingehen. Weil ich genau das gesagt habe. Es geht bei wahrer Wahrnehmung nicht um die konkrete Form, sondern um den Sinn, die Bedeutung, die ich dem gebe, was ich sehe, also welche
Funktion eine bestimmte Erscheinungsform hat. Nehmen wir noch einmal den Zahnschmerz. Grundsätzlich ist er, wie jede Erscheinungsform natürlich eine Folge, dass ich mich falsch entschieden habe. Der entscheidende Punkt ist aber nun, dass ich diese Entscheidung dadurch korrigieren kann, indem ich dieser Erscheinungsform, also dem Zahnschmerz eine andere Funktion und Bedeutung gebe. Für das Ego ist er nämlich u.a. der konkrete Beweis, dass ich (SOHN GOTTES) die Trennung von GOTT tatsächlich geschafft habe. Im HIMMEL gibt´s nunmal keine Zahnschmerzen.
Für den HG sieht es aber anders aus. Er sieht in diesem Zahnschmerz etwas anderes, nämlich eine Möglichkeit zur Vergebung, einen Hinweis: "Wähle noch einmal!" und damit ein Innehalten auf meinem Weg die Leiter vom Formlosen/Abstrakten/GEIST (HIMMEL) hinunter zum immer Konkreteren/Geistlosen (materielle Welt der Formen) und mit der Erinnerung daran, dass ich Geist bin, der wählen und Verantwortung für das übernehmen kann, was er erfährt, der erste Schritt zurück auf meinem Weg die Leiter empor von der Form zum Formlosen (HIMMEL).
Der Gedanke, dass der Zahnschmerz dann auch verschwinden muss, ist eine weitere Falle, die das Ego gerne stellt. Denn damit weise ich Symptomen bzw. Formen eine Rolle zu, die ihnen nicht zusteht. Zwischen Zahnschmerz und irgendwelchen anderen Krankheitssymptomen (Krebsgeschwüren) oder überhaupt Formen besteht kein Unterschied, sie sind alle gleich. Das Wunder bezieht sich allein auf den Geisteswandel, dass ich die Situation anders sehe, dem Symptom "Zahnschmerz"eine andere Bedeutung resp. Funktion zuweise, eine, die die Illusion nicht verstärkt, sondern hilft sie aufzuheben. Gelegentlich haben Wunder auch sicht- und spürbare Folgen in der Erscheinungswelt. Das ist aber nicht das Ziel, sondern nur ein Beiwerk, das der Obhut des HG unterliegt, genauso wie das Nichteintreten solcher Folgen. ER allein weiß, was zum Besten aller dient.