Schuld

[Inge]

hab aber glaub auch ein besonders "vernageltes" Exemplar erwischt.

Solche gibt's hier jede Menge......
Angle dir halt mal den Dr. Phil 'rein, dann kannste erst recht mal was erleben......

[hp]

Ist das nicht auch bloss eine Ego-Fabrikation, um uns off the guilt hook zu nehmen, also ein Balsam für das tiefe Schuldgefühl darstellt? Ein Antidot?

Wie kommst du darauf, dass ausgerechnet der Unschuldsgedanke ein Trick des Ego ist? Das Fundament des Ego-Denksystems ist Schuld - und nun soll das Ego am eigenen Ast sägen??

Gregor

Naja, ich finde den Gedanken von Inge aus zweierlei Sicht nicht ganz unschlüssig.
a ist es aus fundamental christlicher Sicht ein vollkommen teuflischer Gedanke unschuldig zu sein und kann nur zu ewiger Verdammnis führen
und b ist es einfach eine Art und Weise sich dem Thema der eigenen Sterblichkeit zu entziehen, wenn ich sie verleugne und mich für unschuldig und ewig halte.

Irgendwie fehlt mir gerade die Fähigkeit, um die Ecke zu denken. Jedenfalls kann ich das nicht nachvollziehen. Mach doch mal einen Erklärungsversuch.

Ich finde Inge's Frage sehr scharfsinnig. Was gibt uns die Sicherheit, dass der Unschuldsgedanke nicht vielleicht nur eine weitere Projektion des Egos ist, Teil der Illusion?

Wie befreit sich noch einmal ein Mathematiker aus einem geschlossenen Käfig?

Nun, er definiert: Hier ist außen.

Vielleicht ist das ja mit dem Unschuldsgedanken ähnlich.

[Gregor]

Ist das nicht auch bloss eine Ego-Fabrikation, um uns off the guilt hook zu nehmen, also ein Balsam für das tiefe Schuldgefühl darstellt? Ein Antidot?

Wie kommst du darauf, dass ausgerechnet der Unschuldsgedanke ein Trick des Ego ist? Das Fundament des Ego-Denksystems ist Schuld - und nun soll das Ego am eigenen Ast sägen??

Gregor

Naja, ich finde den Gedanken von Inge aus zweierlei Sicht nicht ganz unschlüssig.
a ist es aus fundamental christlicher Sicht ein vollkommen teuflischer Gedanke unschuldig zu sein und kann nur zu ewiger Verdammnis führen
und b ist es einfach eine Art und Weise sich dem Thema der eigenen Sterblichkeit zu entziehen, wenn ich sie verleugne und mich für unschuldig und ewig halte.

Irgendwie fehlt mir gerade die Fähigkeit, um die Ecke zu denken. Jedenfalls kann ich das nicht nachvollziehen. Mach doch mal einen Erklärungsversuch.

Ich finde Inge's Frage sehr scharfsinnig. Was gibt uns die Sicherheit, dass der Unschuldsgedanke nicht vielleicht nur eine weitere Projektion des Egos ist, Teil der Illusion?

Wie befreit sich noch einmal ein Mathematiker aus einem geschlossenen Käfig?

Nun, er definiert: Hier ist außen.

Vielleicht ist das ja mit dem Unschuldsgedanken ähnlich.

Was mich an diesen Argumenten irritiert (wobei nur Susanne Argumente vorgebracht hat), ist der Ausgangspunkt: Von welchem projizierenden Ego ist denn hier die Rede?

Ist es das, was der Kurs als Ego bezeichnet? Dann verstehe ich nicht, wieso die Aussagen des Kurses über das Ego offensichtlich sehr ernst genommen und nicht hinterfragt werden, die Aussagen über die Erlösung, die Unschuld, die WIRKLICHKEIT aber in Frage gestellt oder sogar diesem "Kurs-Ego" in die Schuhe geschoben werden.

Geht es um die Aussagen der christlichen Lehre? Da kenne ich den Begriff des Ego nicht und wüsste auch nicht, welche "Instanz" der christlichen Terminologie dem Ego-Begriff auch nur nahe kommt. Wenn also jemand der christlichen Lehre folgt, finde ich das vollkommen in Ordnung, aber was hat das mit dem Kurs zu tun?

Oder ist es das Ego der Psychologie, das Ich-Empfinden oder Ego? Das hat nun wieder nichts mit dem Egobegriff des Kurses zu tun, das etablierte psychologische Persönlichkeitskonzept mag also sein Ego projizieren lassen, was es will, das hat absolut nichts mit Spiritualität zu tun.

Wie ich schon sagte, mir geht die Fähigkeit ab, so um die Ecke zu denken. Von daher bat ich um Erklärung, nicht um weitere argument- und logikfreie Bestätigung der Wertschätzung und Attraktivität des Trennunsgedankens, der Angst und der Schuld.

Gregor

[Lina]

Dann verstehe ich nicht, wieso die Aussagen des Kurses über das Ego offensichtlich sehr ernst genommen und nicht hinterfragt werden, die Aussagen über die Erlösung, die Unschuld, die WIRKLICHKEIT aber in Frage gestellt oder sogar diesem "Kurs-Ego" in die Schuhe geschoben werden.

Das ist ja ein Teil des Dilemmas, denn was der Kurs so ausführlich über das Ego schreibt, findet man durch die eigenen Erfahrungen hinlänglich bestätigt und sie werden als notwendige Schattenarbeit hofiert, während Erfahrungen "der anderen Seite" sehr kritisch gesehen werden.

Oder ist es das Ego der Psychologie, das Ich-Empfinden oder Ego? Das hat nun wieder nichts mit dem Egobegriff des Kurses zu tun,

Das kann man wiederum so pauschal auch nicht sagen. Denn die Bezüge zu Freud (namentlich), zum Unbewussten und Überwussten (wörtlich) gab es in den Niederschriften, wurden aber für die veröffentlichte Version entfernt.

[Gast MM]

Ein Aspekt bei der Diskussion, die mir nicht fremd ist, ist der Punkt: was ist Geist?
Darauf zielt, so vermute ich, Gregors schon öfters gestellte Frage hin:
"was hat das mit Spiritualität zu tun?"
Also: was ist Geist (bzw.GEIST)?
Ich bin doch folgendes gewöhnt zu glauben, ich sags mal "umgangssprachlich": 'in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist'. Und ein kranker Geist muss zB psychologisch behandelt werden, das nur nebenbei.
Sonst wäre ich nicht (scheinbar!) hier. Diese Figur Gast MM ist eine direkte Folge dieses Glaubens. Mit allem drum und dran, das ist ja genauestens im Kurs beschrieben.
Der Kurs selbst ist eine total kompromisslose (dualistische!) Krücke, genau diesen Glauben aufzulösen und den Geist daran zu erinnern, was er wirklich ist. Und diese Krücke lässt man irgendwann los.
Jesus ist dabei der Vertreter und das Symbol dafür. So ein Symbol brauche ich auch dringend, denn ich, als Geist, der ich wirklich bin, bin so identifiziert mit dem (dualistischen!) Egodenksystem, weswegen ich ja hier als Gast MM rumzulaufen scheine. Das, was ich wirklich bin, ist ja nun "das Fremde". Und so nach und nach in dieser Geistesschulung mit heftigen Widerständen und diese Diskussion hier sowie die Frage selber: woher können wir denn wissen, dass wir wirklich unschuldig sind, ist ja Teil dieses Widerstands!!!!!! wird "das Fremde" zum Freund.
Ich habe im Verlauf dieser Geistesschulung gelernt und vor allem gespürt, dass das Ego natürlich dieses Symbol "Jesus" für seine Zwecke vereinnahmen will.
Ja, wie gehts mir denn dann? Auf deutsch gesagt: Scheisse. Weil dann hab ich mich beraubt. Und dann kommen so Fragen auf: woher kann ich denn wissen....und seine Milliarden von Spielarten.
Der sich getrennt (dualistisch) wähnende Geist 'braucht' hier Symbole auch. Weil er total vergessen hat, was er wirklich ist.
Also, "wer" brauchts? Na, der sich irrtümlich getrennt wähnende Geist. Insofern ist Gregors Frage berechtigt: wieso sollte das Ego am eigenen Ast sägen? Das Ego sagt: entweder: es gibt gar keinen Geist (Gott), oder es sagt: es gibt Gott. Ja, der selbstgebastelte Gott, wo das Ego der Chef bleibt, bis es zermalmt wird und Gott all die unangenehmen Dinge, die es erfunden hat, zugeschoben wird. Oder es nimmt allenfalls eine ...mir fällt der Name jetzt nicht ein. *
Fürs Ego gibts aber letztlich nur den Ego-Geist, wo es der Chef bleibt!
Der Kurs geht sozusagen die Quadratur des Kreises (fürs Ego natürlich!), wobei wirklich sehr scharfsinnig (und mittels der (dualistischen) Sprache) und kompromisslos das Denksystems des Egos erläutert wird. Da wirds einem doch schlecht, wenn man so deutlich vor Augen geführt bekommt, was man glaubt und wie man hier (scheinbar!) tickt.
Also mir hilft dieses Symbol für den Heiligen Geist, der mir hilft, mich zu erinnern, was ich wirklich bin.
Dann gilt es aber auch zu erkennen, dass solche Fragen: ja hm, woher weiß ich denn...usw. eine Falle des Egos ist und direkt zum Widerstand gehört. Was bei dem Supermarkt an sog. Spiritualität heutzutage nicht leicht ist.
Deswegen betonen 667 und andere gebetsmühlenartig: schau es an, woher kommt es wohl? Gib es IHM.

*Gnostiker bzw. Agnostiker

[667]

ich versuche seit Tagen zu verstehen, wie das rein LOGISCH gehen soll.

Der Kurs sagt ganz klar: es gibt keine Schuld und Schuld ist eine Erfindung des Ego.

Wie ich da jetzt hinkomme, mir zu sagen, aber es könnte doch sein, dass das Ego das erfindet mit der Unschuld, ist mir trotz der Zusatz information von Siboa nicht klar.

Die Knoten, die in meinem Hirn entstehen, wenn ich das verfolgen will, sind schon fast schmerzhaft.

Dem Zugrunde muss doch liegen, dass nur Schuld uns erlösen kann und dass irgendein Geheimagent um die Ecke kommt und uns inflitriert und uns einredet, aber es gibt keine Schuld, damit dann schlussendlich Gott sagen kann, glaub das ruhig, wirst schon sehen, was du davon hast, auf ewig in der Hölle wirst du schmoren, wenn du dich der Schuld entziehen willst...

Soweit so gut nur ist im Kurs von einem solchen Gott ja nun mal grad nie die Rede... also muss der Kurs als solcher ja ein Teil der geheimdienstinflitration sein....

nur schlussendlich wär das dann doch eh wurscht, weil in der Hölle schmore ich doch, ob ich an Unschuld, die der Kurs lehrt, glaube oder ob ich mich komplett ohne Kurs dem Egodenken hingebe...

das Ziel, dieser Annahme ist mir insofern überhaupt nicht schlüssig.

Also Ego erfindet Kurs, damit wir alle einer Fehlannahme erliegen und schlussendlich in der Hölle darben... so what? Wir darben doch nach Ego eh in der Hölle.

Bzw. wie sieht denn Erlösung durch Schuldgedanke aus, weil nur darauf läuft das raus. Oder gibts einfach keine Erlösung, das ist alles Mumpitz und wir müssen akzeptieren, dass wir ne grottenschlechte Mutation sind, mit keiner Möglichkeit der Besserung / Gott ist tot?

so um die Ecke denken geht doch nur, wenn man in Schuld irgendwas sieht, was man unbedingt behalten will.

[Zeitweise]

Vielleicht ist es in diesem Zusammenhang für den einen oder anderen hilfreich, sich daran zu erinnern, dass Schuld, genauso wie die Trennung, wirklich ist in der Zeit, aber es gibt keine Zeit.
Schuldlos sind wir in der Ewigkeit.

[Gast MM]

nur schlussendlich wär das dann doch eh wurscht, weil in der Hölle schmore ich doch, ob ich an Unschuld, die der Kurs lehrt, glaube oder ob ich mich komplett ohne Kurs dem Egodenken hingebe...

das Ziel, dieser Annahme ist mir insofern überhaupt nicht schlüssig.

Also Ego erfindet Kurs, damit wir alle einer Fehlannahme erliegen und schlussendlich in der Hölle darben... so what? Wir darben doch nach Ego eh in der Hölle.

Bzw. wie sieht denn Erlösung durch Schuldgedanke aus, weil nur darauf läuft das raus. Oder gibts einfach keine Erlösung, das ist alles Mumpitz und wir müssen akzeptieren, dass wir ne grottenschlechte Mutation sind, mit keiner Möglichkeit der Besserung / Gott ist tot?

so um die Ecke denken geht doch nur, wenn man in Schuld irgendwas sieht, was man unbedingt behalten will.

Das ist eine Zusammenfassung was das Egodenksystem aus dem Kurs machen k a n n laut dem Motto: wer Widersprüche finden will, der wird sie natürlich auch im und durch den Kurs finden und alles diesem Ego-Diktat unterwerfen. Das tun wir *hier* im Traum mehr oder weniger jede Minute, wenn wir uns statt erinnern zu lassen, dass wir der Träumer und nicht der Traum noch die Trauminhalte sind, alle.
Also bei mir ist da innerseelisch ein andauerndes Geschwanke zwischen Angst und Erleichterung - je nachdem, ob ich mich erinnere, mit WEM ich (der sog. Entscheider) grad unterwegs bin. Manchmal bin ich so tief eingeschnirchelt, dass ich mich einfach nicht erinnere und ganz und gar die Figur bin.
Die Angst selber kontrollieren zu lernen, also da brauche ich dringend Jesus an meiner Seite. Bis die Schlange zum Seil geworden ist.
Zum Glück brauch ich nicht selber zu beurteilen, wo ich oder meine Brüder da grad stehen.

[Gregor]

Vielleicht ist es in diesem Zusammenhang für den einen oder anderen hilfreich, sich daran zu erinnern, dass Schuld, genauso wie die Trennung, wirklich ist in der Zeit, aber es gibt keine Zeit.
Schuldlos sind wir in der Ewigkeit.

Machen wir die Verwirrung nun komplett? "Wirklich in der Zeit"?? Also was jetzt? Ist das die katholische Variante des Kurses?

Es ist mit Sicherheit nicht sinnvoll zu verleugnen, dass wir tief und fest an die Schuld glauben (falls es das ist, was du sagen willst).
Es ist jedoch sehr sinnvoll, die Wirklichkeit der Schuld zu verleugnen.
Und es ist ausgesprochen sinnvoll, das eine vom anderen sauber zu unterscheiden. Sonst reduziert sich der Kurs zu einer hirnverdrehenden Sammlung von Kalendersprüchen.

Gregor

[Zeitweise]

Antwort auf Inges Frage: Kapitel 13, Abschnitt I, Satz 3
Wenn du dich selber ansiehst und ehrlich beurteilst, was du tust, gerätst du vielleicht in Versuchung, dich zu fragen, wie du schuldlos sein kannst. Doch bedenke dies: Du bist nicht schuldlos in der Zeit, sondern in der Ewigkeit. Du hast in der Vergangenheit »gesündigt«, aber es gibt keine Vergangenheit. Immer hat keine Richtung. Die Zeit scheint in eine Richtung zu verlaufen, doch wenn du an ihr Ende kommst, wird sie sich wie ein langer Teppich aufrollen, der sich entlang der Vergangenheit hinter dir erstreckt, und wird verschwinden. Solange du glaubst, dass der SOHN GOTTES schuldig ist, wirst du diesen Teppich entlanggehen und glauben, dass er zum Tode führt. Und diese Reise wird dir lang, grausam und sinnlos erscheinen, denn das ist sie auch.

Kapitel 4, Abschnitt IV, Satz 5
Wenn du dich schuldig fühlst, erinnere dich, dass das Ego in der Tat gegen die Gesetze GOTTES verstoßen hat, du aber nicht. Überlasse die »Sünden« des Ego mir. Dafür ist die SÜHNE da. Solange du aber dein Denken über die, die dein Ego verletzt hat, nicht änderst, kann die SÜHNE dich nicht befreien. Solange du dich schuldig fühlst, führt dein Ego das Kommando, weil nur das Ego Schuld empfinden kann. Das muss nicht sein.