24.08.2016, 13:09
DAS WUNDER – ENDE DER DESTRUKTIVITÄT
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24.08.2016, 15:17
(24.08.2016, 12:52)Inge schrieb:(24.08.2016, 12:14)Thomas schrieb: Genau! Mir erscheint dieses totale Einverstandensein mit allem, auch dem Bösen, immer nicht ganz ehrlich. Denn Ziel dieser allumfassenden Akzeptanz ist dann da doch wieder etwas, das dann "wahrer Friede" oder so genannt wird. Also auch hier will man letztlich Liebe, Frieden und nicht auch Angst und Wut. Ergänzend dazu vielleicht noch: http://www.susili.de/psychose/schattense...damit.html Es scheint der O-Text (zumindest nach meiner Suhrkamp-Jubiläumsausgabe, S. 88-94) zu sein. Ganz vorsichtig ausgedrückt, meine ich, die Erfahrung von Frieden und "Über-dem-Schlachtfeld-sein" herauszuhören. Das "Böhse" spielt dann wohl eher keine Rolle mehr. Danke, Inge für die Erinnerung
24.08.2016, 15:37
(24.08.2016, 15:17)G.D. schrieb: Es scheint der O-Text (zumindest nach meiner Suhrkamp-Jubiläumsausgabe, S. 88-94) zu sein. Danke sehr, G.D. -- wollte die Buchseitenzahl gerade auch noch reinstellen -- you beat me to it!Â
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"Vergiss diese Welt, vergiss diesen Kurs, und komm mit völlig leeren Händen zu deinem Gott."
24.08.2016, 15:57
(24.08.2016, 15:17)G.D. schrieb: Ergänzend dazu vielleicht noch:Ach interessant, da kann man unten unter 'Bilder' auch leckere Körperbilder anschauen. Sie hat ja ihr persönliches Drehbuch ganz genau dokumentiert und bebildert.
24.08.2016, 16:52
24.08.2016, 17:08
(24.08.2016, 15:17)G.D. schrieb: Ergänzend dazu vielleicht noch: Sorry, mir ist nicht klar, was dies hier soll?Â
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"Vergiss diese Welt, vergiss diesen Kurs, und komm mit völlig leeren Händen zu deinem Gott."
24.08.2016, 17:32
(24.08.2016, 17:08)Inge schrieb:(24.08.2016, 15:17)G.D. schrieb: Ergänzend dazu vielleicht noch: Es ging lediglich um den Text des letzten Kapitels von Hesses "Klein und Wagner". Vielleicht findet ja jemand noch eine andere "passendere" Datei. In Zukunft werde ich mich hier (zumindest in dieser Hinsicht) wohl lieber etwas zurückhalten. Nix für ungut.
24.08.2016, 17:54
(24.08.2016, 15:17)G.D. schrieb: Ganz vorsichtig ausgedrückt, meine ich, die Erfahrung von Frieden und "Über-dem-Schlachtfeld-sein" herauszuhören. Das "Böhse" spielt dann wohl eher keine Rolle mehr. Oh ja, keine Frage, die Grundaussage dieses Textstückes ist "Surrender", wie Inge betont, Sich-Fallenlassen, Loslassen oder welches Synonym auch immer. "Hingabe" gefällt mir persönlich am besten. Und dann passiert das Unvermeidliche: Die Erfahrung wird begründet. Eine Konzeption wird geboren, um zu "erklären", warum "Sich-Fallenlassen" oder "Einverstandensein" zur Freiheit, zur Erlösung, zur Glückseligkeit führt. Warum es sinnvoll ist, sich fallenzulassen. In ein solches Konzept muss zwangsläufig das Böse integriert werden, das Leiden, die Angst, und natürlich Gott, die Wahrheit. Denn ohne diese Begründung würde der sich-festhaltende und uneinverstandene Leser sagen: "Bist du bescheuert? Das kann doch gar nicht gehen! Ich bleibe in meiner kleinen Welt, da weiß ich wenigstens, was ich habe." Dieses Konzept-Erfinden ist offenbar in der Tat unvermeidlich, sonst würde Otto Normaluneinsichtiger einfach nur abwinken. Oder in diesem Fall allerhöchstens das ansprechende sprachliche Kunstwerk bewundern. Kommt nicht von Ungefähr, dass Menschen mit spirituellen Erfahrungen dazu neigen, dicke (Sach-)Bücher darüber zu schreiben. Nachher, nicht vorher. Und genau hier scheiden sich die Geister: Die Begründung ist nicht mein Ding. Hermann Hesse schrieb:Er sah die Erschaffung der Welt, er sah den Untergang der Welt, beide wie zwei Heerzüge beständig gegeneinander in Bewegung, nie vollendet, ewig unterwegs. Die Welt wurde immerfort geboren, sie starb immerfort. Jedes Sterben war ein Atemzug, von Gott ausgestoßen. Jedes Sterben war ein Atemzug, von Gott eingesogen. Wer gelernt hatte, nicht zu widerstreben, sich fallen zu lassen, der starb leicht, der wurde leicht geboren. Wer widerstrebte, der litt Angst, der starb schwer, der wurde ungern geboren. Das Kommen und Gehen der Welt, ein unendliches Werden und Vergehen, Tod und Wiedergeburt ist das Wesen Gottes, sein "Spiel", sein Ausdruck. Also die wirkliche eine Essenz des Universums - wenn man sie objektiv, mit anderen "Augen" sieht, so, wie sie ist. Hermann Hesse schrieb:Aus dem Gesang der Seligen und aus dem endlosen Qualschrei der Unseligen baute sich über den beiden Weltströmen eine durchsichtige Kugel oder Kuppel aus Tönen, ein Dom von Musik, in dessen Mitte saß Gott, saß ein heller, vor Helle unsichtbarer Glanzstern, ein Inbegriff von Licht, umbraust von der Musik der Weltchöre, in ewiger Bewegung. Der buddhistische Einfluss von good old Hermann ist unverkennbar, aber die Sprachgewalt ist phänomenal, kennt man ja auch aus Siddharta, wo es nur um dieses Thema geht. Und nur hier, an diesen und einigen anderen Stellen, kommt mein "Nichteinverstandensein". Ich habe darauf einfach keinen Bock mehr. Bei allen unzähligen blumigen oder weniger blumigen Worten, die mir zu diesen "Welt- und Glückseligkeitsmodellen" untergekommen sind, blieb nur eines übrig: Tröstlich finde ich das ganz und gar nicht. Die Theodizee (Wikipedia) -Frage bleibt. Die Fragen "Was soll der Unfug?" oder "Hat Gott nix Besseres zu tun?" bleiben. Da bin ich einfach eher geneigt zur Hingabe an GOTT, der mit dem ganzen Schlamassel, dem Kommen und Gehen, dem ewigen Werden absolut nichts am Hut hat. Im Sinne von vertrauensbildenden Maßnahmen erscheint dann Hingabe und Sich-Fallenlassen nicht so ganz abwegig. Zumindest möglich. Nicht auszuschließen. Na ja, sagen wir, so ab morgen, denn jetzt bin ich beschäftigt, muss im Forum schreiben.  Gregor
24.08.2016, 20:46
Das hast du mal wieder wunderbar dargestellt, lieber Gregor -- innigen Dank.Â
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"Vergiss diese Welt, vergiss diesen Kurs, und komm mit völlig leeren Händen zu deinem Gott." |
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