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(19.06.2011, 11:58)Elisabeth schrieb: Das ist spannend, und du triffst bei mir einen wunden Punkt. Ich habe auch oft das Gefühl, dass ich zu eng am Buch klebe, dass es fast schon eher ein Götze ist als ein Hilfsmittel, und dass das zu einer Falle werden kann. Ich habe gerade mit dem Text noch einmal von vorne angefangen, es gibt ja dankenswerterweise seit ein paar Monaten ein eigenes Unterforum dazu. Aber etwas in mir sagt mir: diese Lektüre ist mein Abschied vom Buch. Dann muss ich lernen, ohne äußere Stütze auf meine innere Führung zu hören und zu vertrauen. Man sagt oft, der Kurs sei eine Krücke, und wenn man sie nicht mehr braucht, wirft man sie wag. Aber es kann bei manchen Menschen vielleicht auch umgekehrt sein: dass sie zuerst die Krücke wegwerfen müssen, damit sie auf eigenen Füßen gehen lernen. Was du darüber schreibst, warum du das Buch weggeworfen hast, klingt für mich so, und ich kann es nachfühlen, bin vielleicht ähnlich gebaut. Aber vielleicht seh ich das in einem Jahr wieder ganz anders.
Elisabeth
Ja, wer weiss schon wie ich das in einem Jahr sehe !
Mach du mal wie du denkst. Es gibt da keine Regel. Nicht umsonst steht im Blauen selber drin, dass du ihn nur einmal machen brauchst. Er wirkt quasi von alleine weiter. Und es muss ja Rechtgesinntheit auch für Nicht-Kursianer geben, will heissen:wenn jeder den Kurs machen müsste (im Sinne von lesen und die Übungen anwenden), um zu erfahren, dass er Liebe ist und nichts anderes existiert....nein, ich glaube das ist nicht so gedacht.
Auch hier gilt glaub ich : gut ist was hilft. Und wenn es dir hilft, im Wald spazieren zu gehen, dann tu es.
Die Wahrheit ist nicht im Kurs zu finden, sondern "inwendig in Euch" und wenn du deinen ärgsten Feind lieben lernst (nicht weil du denkst, du musst es, weil Jesus es so will, sondern aus freien Stücken), dann ist die universelle Erfahrung glaub ich nicht weit weg.
Alles Liebe
Christine
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(18.06.2011, 21:15)Hans schrieb: Vor vielen Jahren mußte ich ziemlich schmerzhaft feststellen, dass ich felsenfest davon überzeugt war, kein Anrecht darauf zu haben, bedingungslos geliebt zu werden und im Gegenteil, für meinen Verrat an GOTT und Jesus und Brüdern und Schwestern eine regelrecht ewige 'Höllenstrafe' zu verdienen. Das ist eine tief verwurzelte Angelegenheit.
Es ist nicht weiter erstaunlich, dass jemand, der so etwas (unbewußt) von sich selbst annimmt, sich mit Händen und Füßen dagegen stemmt, sich an die Liebe zu erinnern. Wenn diese ihn doch buchstäblich bestrafen und foltern will ... . So jemand ersinnt sich den Tod als Erlösung und legt sich endlich zur Ruhe auf den deshalb so genannten 'Friedhof'.
Dann traf ich irgendwann auf den Kurs, der mir 'mein' Problem so genial erläuterte, wie ich es bis heute nirgends sonst finden kann.
Ich muss langsam die Hände von den Augen nehmen und den Blick wagen.
Für mich ist das ein Prozeß, der mit viel Arbeit verbunden ist - allerdings sehe ich dies mittlerweile als die letztlich einzige Arbeit an, die wirklich sinnvoll ist und echte Früchte einträgt.
Hoffentlich war das jetzt nicht allzu unpassend für Dich ... ,
Hans
Nein, das war nicht unpassend. Weil mitteilen ist nie unpassend.
Ich habe diese Passage im Buch nie verstanden. Hä, warum sollte ich Angst vor Gott haben??? Mittlerweile ahne ich, was sie bedeuten könnte. ich hab mich aber noch nicht wirklich damit auseinandergesetzt. WEr weiss, vielleicht steht das als nächstes an...aber deshalb kann ich da gar nix zu sagen.
Ich wünsch mir schon so lange, diese Liebe kennenzulernen -oder wieder zu erinnern - oder gezeigt zu bekommen - dass ich mir nicht wirklich vorstellen kann, davor Angst zu haben.
Hm, aber vielleicht bin ich einfach noch nicht so weit wie du (ich meine, falls die Angst vor Gott eine durchzumachende Etappe ist auf dem WEg zur Erlösung ) (Das ist ernst und nicht enst gleichzeitig gemeint)
LG
Christine
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(19.06.2011, 21:58)Christine schrieb: Ich habe diese Passage im Buch nie verstanden. Hä, warum sollte ich Angst vor Gott haben???
Deshalb , nur so zum Bleistift.
Gregor
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hm.
Es stimmt, meine Wehrlosigkeit ist meine Stärke denke ich meistnes nicht . Aber das bezieht sich auf meine Mitmenschen. Wieso kann ich das auch auf Gott beziehen? Ich glaube (zumindest bewusst) nicht an einen strafenden Gott. Sollte die Angst so tief verbuddelt sein, dass ich sie mir nicht mal vorstellen kann?
Eher könnte ich mir die Angst vorstellen, ihm nicht zu genügen und deshalb nicht geliebt zu werden. Ist das das gleiche?
Ich kann die Argumentationskette wohl verstehen, aber es findet keine Resonanz in mir. Ich hab es bis jetzt unter: Na gut, wird wohl so sein abgespeichert.
Ist das für Euch alle so?
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(19.06.2011, 22:52)Christine schrieb: Ich glaube (zumindest bewusst) nicht an einen strafenden Gott. Sollte die Angst so tief verbuddelt sein, dass ich sie mir nicht mal vorstellen kann?
[...]
Ich kann die Argumentationskette wohl verstehen, aber es findet keine Resonanz in mir. Ich hab es bis jetzt unter: Na gut, wird wohl so sein abgespeichert.
Es ist für mich genau so. Der katholische Religionsunterricht meiner Kindheit war für mich ein Intensivtraining in Sophistik, weil ich alles, was ich dort gelernt hatte, dann so lange verdreht und verbogen habe, bis unterm Strich wieder heraus kam, dass Gott niemanden straft. Manchmal mit etwas eigenartigen Hilfskonstruktionen (es gibt zwar eine Hölle, aber Gott sorgt dafür, dass niemand hinein kommt usw.). Aber der Gott meiner Kindheit war sehr weit weg, es bestand nicht die "Gefahr", ihm allzu nahe kommen zu können. Und die Angst vor dem strafenden Gott ist ja auch im Kurs nur eine Maske für eine andere, tiefer liegende Angst.
Elisabeth
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(19.06.2011, 23:20)Elisabeth schrieb: Und die Angst vor dem strafenden Gott ist ja auch im Kurs nur eine Maske für eine andere, tiefer liegende Angst.
Kann es eine Angst geben, die noch tiefer ist??
Gregor
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(20.06.2011, 08:00)Gregor schrieb: (19.06.2011, 23:20)Elisabeth schrieb: Und die Angst vor dem strafenden Gott ist ja auch im Kurs nur eine Maske für eine andere, tiefer liegende Angst.
Kann es eine Angst geben, die noch tiefer ist??
Gregor
Ja. Die Angst vor SEINER LIEBE.
Gudrun
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(19.06.2011, 22:52)Christine schrieb: Eher könnte ich mir die Angst vorstellen, ihm nicht zu genügen und deshalb nicht geliebt zu werden. Ist das das gleiche?
Genau das ist es. Tief vergrabene Schuldgefühle wegen des Gedankens, wir könnten getrennt von IHM sein - gegen SEINEN Willen - SEINE Liebe verschmähend - IHM den Rücken kehrend...
René
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(20.06.2011, 09:53)René schrieb: (19.06.2011, 22:52)Christine schrieb: Eher könnte ich mir die Angst vorstellen, ihm nicht zu genügen und deshalb nicht geliebt zu werden. Ist das das gleiche?
Genau das ist es. Tief vergrabene Schuldgefühle wegen des Gedankens, wir könnten getrennt von IHM sein - gegen SEINEN Willen - SEINE Liebe verschmähend - IHM den Rücken kehrend...
René
Ich möchte deine Worte gern umdrehend. d.h., inWirklichkeit bin ich nicht von ihm getrennt, sein Wille ist meiner und geschieht immer, ich liebe ihn auch so wie er mich und ich kann ihm niemals den rücken kehren.
Danke!
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(20.06.2011, 08:38)Gudrun Dagmar schrieb: (20.06.2011, 08:00)Gregor schrieb: (19.06.2011, 23:20)Elisabeth schrieb: Und die Angst vor dem strafenden Gott ist ja auch im Kurs nur eine Maske für eine andere, tiefer liegende Angst.
Kann es eine Angst geben, die noch tiefer ist??
Gregor
Ja. Die Angst vor SEINER LIEBE.
Gudrun
das habe ich ungefähr so "festgestellt" (erfahren)
also (ja - Zustimmung)..
Gregor kannste nicht so "Zustimmungszähler einführen, oder so Danksagungszähler) das fänd ich unglaublich "advanced"
Katzen sind auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis verbreitet - über dem 70. Breitengrad kommen Katzen gar nicht vor.
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