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Zeitweise schrieb:... ich habe sie im Grunde alleine gelassen, obwohl ich an ihrer Seite lebe. Das war ein ausgesprochen schmerzliches Gefühl....
Das sind Schuldgefühle. Es ist das Gefühl, jemanden in seiner Einsamkeit allein gelassen zu haben, nicht bei ihm gewesen zu sein....
Es gibt Momente, und ich kann sie nicht wirklich selbst herbeiführen, wo sich die grundlegende Angst und das Schuldgefühl auflöst. Danke dir für diese Worte, lieber Zeitweise. Ich schleppe ein sehr ähnliches Ding herum in Bezug auf meinen Sohn: ich habe ihn in seinem schmerzlichen, verzweifelten Alleinsein völlig allein gelassen. Die Schuld verlässt mich nicht — nur manchmal ist sie für kurze Zeit wie weggeblasen, ohne mein Zutun. Dann fühle ich so unglaublich frei und alles ist in Ordnung. Und sobald ich mich daran zu klammern versuche, ist’s weg!
Johannes schrieb:Solange Schuldgefühle noch mit bestimmte Themen, Personen oder Situationen asoziiert werden, können sie nur "verschoben" werden und nicht aufgehoben. Doch wenn du einmal begreifst, dass JEDE Schuld völlig unmöglich ist, verschwindet sie völlig aus deinem Bewusstsein. Einerlei wieviel ich darüber lese, höre, schreibe, die wirkliche Erkenntnis dieser Tatsache fehlt mir einfach noch. Das Hindernis mag wohl darin liegen, dass die kleine Bereitwilligkeit immer noch fehlt, total anzunehmen, dass ich schuldlos bin. Oberflächlich scheint die Bereitwilligkeit da zu sein (oder so gaukle ich’s mir vor); aber anscheinend, ganz tief drinnen (wo ich’s kaum merke!) ist sie eben doch noch nicht wirklich da. Es macht mich schier verrückt, zu “verstehenâ€, dass sich dies alles in einem Augenblick ändern könnte...und dennoch ändert sich nichts. Ist der Wunsch nach Änderung nicht auch ein Hindernis?
Was nun?
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(05.09.2010, 12:12)René schrieb: Beobachten konnte ich, dass, auch wenn man zutiefst bereit ist alle Wahrnehmungen zu hinterfragen und neu auszurichten, dabei leicht übersieht, dass man wieder neues "Oberflächen-Wissen" über einen langen Zeitraum ansammelt, das einen leicht dogmatischen Geruch annehmen kann und zu einer gewissen geistigen Unflexibilität beitragen kann, da dieses Wissen schablonenartig abgespeichert wird und als Ersatz für die wirklichen Erfahrung des heiligen Augenblicks herhalten muss, welche das primäre Ziel des Kurses ist. Diese notwendige und universelle Erfahrung hat m.E. zwei Effekte.
Einerseits zeigt sie einem die wirkliche Welt, der man staunend begegnet wie ein Kind, weil sie komplett neu und überwältigend ist. Diese Erfahrung bringt Sicherheit und ist deshalb so wichtig, weil sie auch zeigt wo man steht, wenn sie wieder vorbei ist. Jetzt ist ein sehr nützlicher Vergleichswert geschaffen, der einem zeigt, dass Wissen und geistige Höhenflüge, sind sie noch so erbauend und auch hilfreich, nichts weiter sind als intellektuelle Inhalte des Geistes, gefärbt durch persönliche Interpretationen, aber mit der eigentlichen Erfahrung wenig bis nichts zu tun haben.
Andererseits ist man geneigt, sich über die Jahre eine sich heranschleichende Autorität an die Brust zu heften, oder sich heften zu lassen und sich unbemerkt von ihr einlullen lässt...(man weiß ja schließlich bescheid) ...anlullen wäre wohl treffender. ![Smile Smile](https://acim.globalchange.de/images/smilies/smile.gif) Wow, René, das hast du aber grossartig und unglaublich treffend beschrieben, und irgendwie gab's beim Lesen dieser Zeilen irgendwo in mir ein stilles, unerklärliches Echo... JA! Ich danke dir.
René schrieb:Gregor sagt zu Recht, dass (sinngemäß) alles was nicht Frieden ist zu vergessen wäre. Da man sich Frieden aber auch (geschickt) einreden kann, gehe ich (für mich persönlich) noch einen Schritt darüber hinaus und sage, dass alles was nicht im "heiligen Augenblick sein, mit der Konsequenz der wirklichen Schau " ist, mehr oder weniger Blindheit ist. Dieser unverwechselbare Bezugspunkt hilft mir auf bescheidenen Boden zu bleiben... Und nochmals "wow"! Dies ist mal wieder etwas, das ich vor mich an die Wand hängen sollte...zur täglichen Erinnerung....
Wie kommt es bloss, dass ich beim Lesen solcher Zeilen zwar ihre Wahrheit spüre, sie jedoch nicht selbst in die Wirklichkeit umsetzen kann? Will ich da mal wieder etwas tun, wo ich lieber nichts tun soll bzw. kann?
Mir kommt's so vor, als ob ich an einem Fleischhaken hänge....
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(05.09.2010, 12:35)Inge schrieb: Ist der Wunsch nach Änderung nicht auch ein Hindernis?
Wenn der Wunsch nach Änderung das Annehmen was ist umgeht, es versucht auszuklammern oder verdrängt, dann schon. Es erzeugt Konflikt.
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(05.09.2010, 12:53)Inge schrieb: Will ich da mal wieder etwas tun, wo ich lieber nichts tun soll bzw. kann?
Das wäre möglich, denn eines fällt mir immer wieder auf:
Man neigt leicht dazu mehr sein zu wollen als man IST.
"I am no (not a...) body " heißt auch "I am nobody"
oder wie Jesus im Kurs sagt: "Du bist nicht weniger als ich, aber auch nicht mehr."
:
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(05.09.2010, 13:00)René schrieb: Wenn der Wunsch nach Änderung das Annehmen was ist umgeht, es versucht auszuklammern oder verdrängt, dann schon. Es erzeugt Konflikt. Meinst du damit, dass ich da etwas nicht annehme (und somit verdränge -- wenngleich es "unbewusst" zu geschehen scheint), wie's momentan ist: nämlich meine Unwilligkeit, die Schuldlosigkeit anzunehmen?
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05.09.2010, 13:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.09.2010, 13:32 von 667.)
(05.09.2010, 12:35)Inge schrieb: Einerlei wieviel ich darüber lese, höre, schreibe, die wirkliche Erkenntnis dieser Tatsache fehlt mir einfach noch. Das Hindernis mag wohl darin liegen, dass die kleine Bereitwilligkeit immer noch fehlt, total anzunehmen, dass ich schuldlos bin. Oberflächlich scheint die Bereitwilligkeit da zu sein (oder so gaukle ich’s mir vor); aber anscheinend, ganz tief drinnen (wo ich’s kaum merke!) ist sie eben doch noch nicht wirklich da. Es macht mich schier verrückt, zu “verstehenâ€, dass sich dies alles in einem Augenblick ändern könnte...und dennoch ändert sich nichts. Ist der Wunsch nach Änderung nicht auch ein Hindernis?
Was nun?
Der wunsch nach Änderung ist dann ein Hindernis, wenn du etwas an dir ausmachst, was dich obv. unfähig oder unwert macht, SEINE SCHAU statt deines Urteils annehmen zu dürfen....
oder anders ausgedrückt, wenn der Ist-Zustand -> Inge, so magelhaft, schuldbehaftet, fehlerhaft zu sein scheint, das du meinst, die Änderung müsste am Ist Zustand durchgeführt werden... (ich muss erst so und so sein, damit ich seiner SCHAU würdig werde...) dann funzt das nicht...
Kannst du mal versuchen, den Ist-Zustand einfach so hinzunehmen? Es ist wie es ist, die Inge macht sich dass selber schwer und weiß nicht so genau warum, und das ganze Ding einfach mal so stehen lassen, mit der Bitte um Korrektur durch den heiligen Geist?
Es ist in der Tat so, dass der heilige Augenblick, wenn dieser erfahren wird, in der Lage ist, jegliche Möglichkeit von Schuld unmittelbar obsolet werden zu lassen und sofort als auch langfristig jeglichen Glauben an die Existenz von Schuld so absurd und unattraktiv werden zu lassen, dass sie im Bewusstsein tatsächlich gänzlich verblasst...
Nachtrag: ich seh gerade Rene hat dir schon was ähnliches geschrieben...
Katzen sind auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis verbreitet - über dem 70. Breitengrad kommen Katzen gar nicht vor.
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(05.09.2010, 13:21)René schrieb: Man neigt leicht dazu mehr sein zu wollen als man IST.
René schrieb:"I am no (not a...) body " heißt auch "I am nobody" Das Ego brüstet sich ja leidenschaftlich gern, somebody zu sein; zu behaupten, man wäre "nichts" (also a nobody) wäre doch bloss die Kehrseite derselben Münze, oder nicht? Man spielt sich dabei doch bloss runter.... (Zum Beispiel tu ich das leidenschaftlich gern! ![Big Grin Big Grin](https://acim.globalchange.de/images/smilies/biggrin.gif) )
Wirklich zu sagen, ja voll zu erkennen: I am not a body ist doch eine ganz andere Sache, oder nicht? Ein Ego wird das niemals annehmen, denn das wär doch sein Garaus.... Das Annemen (die wahre Erkenntnis) von I am not a body geschieht auf ganz anderer Ebene.... Darüber viel zu reden bringt's sicherlich nicht....
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(05.09.2010, 13:25)Inge schrieb: (05.09.2010, 13:00)René schrieb: Wenn der Wunsch nach Änderung das Annehmen was ist umgeht, es versucht auszuklammern oder verdrängt, dann schon. Es erzeugt Konflikt. Meinst du damit, dass ich da etwas nicht annehme (und somit verdränge -- wenngleich es "unbewusst" zu geschehen scheint), wie's momentan ist: nämlich meine Unwilligkeit, die Schuldlosigkeit anzunehmen?
Ich weiß nicht... alles was ich sagen kann ist, dass wenn ich nicht in Frieden bin, mir meiner Art zu denken nicht bewusst bin. Doch wenn ich dem nachforsche, erkenne ich, dass ich (absichtlich) die falsche Entscheidung getroffen habe und neu entscheiden kann.
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(05.09.2010, 13:42)Inge schrieb: zu behaupten, man wäre "nichts" (also a nobody) wäre doch bloss die Kehrseite derselben Münze, oder nicht? Man spielt sich dabei doch bloss runter....
"Nobody" heißt doch in erster Linie "Niemand" und nicht "Nichts" oder? ...Also für mich ist da ein großer Unterschied. Mit "ich bin niemand" kann ich leben, aber mit "ich bin nichts" nicht.
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(05.09.2010, 14:02)René schrieb: (05.09.2010, 13:42)Inge schrieb: zu behaupten, man wäre "nichts" (also a nobody) wäre doch bloss die Kehrseite derselben Münze, oder nicht? Man spielt sich dabei doch bloss runter....
"Nobody" heißt doch in erster Linie "Niemand" und nicht "Nichts" oder? ...Also für mich ist da ein großer Unterschied. Mit "ich bin niemand" kann ich leben, aber mit "ich bin nichts" nicht. aha, in Feinheiten solcher Art liegt oftmals der Schlüssel.... ![Big Grin Big Grin](https://acim.globalchange.de/images/smilies/biggrin.gif)
Danke!
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