Vergebung in der Praxis - Verhalten und Bruder

[Angelika]

... dafür darfst du als einzige von der ganzen bande, mit meinem superschäufele spielen, aber den eimer bekommst du nicht

Aber ich WILL das Eimerle auch, nicht bloss das läpprige Schäufele -- oder ich stopf dir Sand ins Mäule, du wüschter, du....

[Elisabeth]

Damit schafft ER es ganz leicht, unseren Widerstand zu brechen:

"Brechen"? Meinst du das wirklich so?

Elisabeth

[Inge]

...aber das eimerle bekommst du dennoch nicht u. wenn du mit sand kommst, dann werfe ich mit dem dicken hundhaufen da in der ecke des sandkastens

...und bevor du mit dieser Sauerei anfängst, renn ich schnurstracks heim zu meiner Mama und versteck mich unter'm Schurz...(ähnlich dem Blechtrommler-Oskar)...

Aber nun genug von diesem Unfug, sonst schmeissen uns womöglich die Obrigkeiten aus dem Heiligen-Verein 'raus....

[skonea]

Diese ganze Diskusion hier war für mich heute sehr hilfreich, ich danke euch allen.

Crinch:

es geht nicht um meine vorstellungen von bruder u. ich, sondern zunächst um mein anerkenntnis, dass ich keine ahnung habe, was etwas bedeutet.
was ich mit rationalem verstand zu verstehen meine, hat nichts mit der wahrheit zu tun.
diese ist das ende des denkenden ego u. dies versucht es natürlich, mit allerlei spirenzchen zu vermeiden.

Genau das spüre ich bei mir doch ganz schön heftig.
(is aber auch verdammt schwer, da sammelt man in zig Jahren eine Menge "nützliches Zeug" an und meint einigermaßen gut gerüstet zu sein -und dann soll man alles an der Garderobe des magischen Theaters abgeben und mit leeren Händen reingehen
skonea

[Inge]

Damit schafft ER es ganz leicht, unseren Widerstand zu brechen:

"Brechen"? Meinst du das wirklich so?

Welche Bedeutung hast du hier denn dem Begriff "Brechen" zugemessen?
(Ausserdem meint der Johannes im allgemeinen schon wirklich, was er sacht....)

Und jetzt halt ich den Schnabel, denn die Hitze steigt mir zu sehr in den Kopp und folglich seh ich nicht mehr klar -- das Thermometer ist heute so auf die 40 hinaufgeschnappt.

[jutta]

Diese ganze Diskusion hier war für mich heute sehr hilfreich, ich danke euch allen.

Crinch:

es geht nicht um meine vorstellungen von bruder u. ich, sondern zunächst um mein anerkenntnis, dass ich keine ahnung habe, was etwas bedeutet.
was ich mit rationalem verstand zu verstehen meine, hat nichts mit der wahrheit zu tun.
diese ist das ende des denkenden ego u. dies versucht es natürlich, mit allerlei spirenzchen zu vermeiden.

Genau das spüre ich bei mir doch ganz schön heftig.
(is aber auch verdammt schwer, da sammelt man in zig Jahren eine Menge "nützliches Zeug" an und meint einigermaßen gut gerüstet zu sein -und dann soll man alles an der Garderobe des magischen Theaters abgeben und mit leeren Händen reingehen
skonea

Liebe Skonea,
ich glaube, Du gehst nicht mit leeren Händen, da ist einer bei Dir, der Deine Hand hält.

Libe Grüße Jutta

[6stesKind]

die Sache mit dem wegnehmen oder aufgeben (opfern) hat mich in Bezug auf meinen Sohn auch ganz schön beschäftigt. Und mein Widerstand dagegen war enorm. Ich hatte Angst, ihn loszulassen würde bedeuten, ich würde ihn verlieren, soll heißen, er müsste sterben.

So geht es mir genau so, liebe Sonnenblume, liebe Skonea und seit im letzten Jahr mein Neffe - einzige Sohn meiner jüngsten Schwester gestorben ist - ist diese Angst noch heftiger. Diese Panikattacken wenn ich nur eine Sirene höre und mein Sohn ist nicht bei mir - er ist immerhin 15 und so auch unterwegs - haben etwas nachgelassen wenn ich mich im richtigen Moment an Jesus erinnere, aber ich hab diese unglaubliche Angst um ihn, wenn ich nicht an "Gott" glaube dann wird er mich doch noch bestrafen, das ist manche Tage unerträglich obwohl ich doch gar nicht mehr oder vielleicht doch?? an den strafenden Gott glaube. Immer wieder und immer wieder mich mit dem Hl. Geist und Jesus zu verbinden ist glaube ich für mich der einzige Hoffnungsschimmer. Alles könnte ich verlieren aber meinen Sohn nicht - ich denke mir oft, dann bleib ich lieber für immer in dieser Illusion als das durchzustehen.

Aber es muss doch zu schaffen sein mit dem blauen Buch, oder? Haben Männer eigentlich auch diese Ängste - mein Mann nicht so, schon auch sich sorgen ab und an, aber nicht diese tiefe Angst.

Romy

[Johannes]

...Diese Panikattacken wenn ich nur eine Sirene höre und mein Sohn ist nicht bei mir - er ist immerhin 15 und so auch unterwegs - haben etwas nachgelassen wenn ich mich im richtigen Moment an Jesus erinnere...

Vielleicht ist es für Eltern auch einmal hilfreich, sich das "von der anderen Seite" anzusehen: Als Jugendlicher und auch noch später, als ich von zu Hause wegzog, erlebte ich fast körperlich die Sorge und Angst meiner Mutter um mich. Es war mir so unangenehm, dass ich ihr damals drohte, ich würde gar nicht mehr nach Hause kommen, wenn sie mit dieser Angst und Sorge nicht aufhört und mich ständig damit belastet...
Ich schlug ihr vor, doch einfach Gott zu vertrauen, dass mir nichts passiert, dass ich in Sicherheit bin...sie war nämlich - ihrer Ansicht nach - sehr gläubig, allerdings in der herkömmlichen Art, in der man trotzdem oder vielleicht sogar deshalb besonders ängstlich ist.

Haben Männer eigentlich auch diese Ängste - mein Mann nicht so, schon auch sich sorgen ab und an, aber nicht diese tiefe Angst.

Mein Sohn ist Leistungssportler und fährt Mountainbikerennen. Da erlebe ich es auch, dass ich Angst um ihn habe, vor allem wenn er allein im Gelände unterwegs ist und ich weiß, dass er halsbrecherische Abfahrten fährt. Doch die Erinnerung an meine eigene Jugend lässt mich schnell damit aufhören. Ich weiß, dass ich am hilfreichsten für ihn bin, wenn ich Vertrauen habe und in Frieden bin. Das ist die beste Motivation für mich, mich von Angstgedanken zu befreien.

Sicher ist bei Müttern die Angst um ihre Kinder besonders ausgeprägt. Doch hat jeder Mensch seine ganz besonderen Angstthemen, die seine Lehrer sind.

Johannes

[6stesKind]

Danke, Johannes, das stimmt - als Kind hab ich mich auch sehr genervt gefühlt wenn meine Mutter Angst um mich hatte und ich hab es nie verstanden und jetzt bin genau so mit meinem Sohn. Blöd, oder? Ich bin mit 18 Jahren allein nach Deutschland und damals gab es kein Handy, Internet usw. und die Telefonate waren zu teuer. Also haben meine Eltern monatelang nichts von mir gehört weil ich zu faul zum Briefe schreiben war - oh, jetzt versteh ich das ganze viel besser. Wenn meine Mutter dann irgendwann angerufen hat weil sie die Sorgen nicht mehr ausgehalten habe, hab ich nur gesagt: Was soll den schon sein?

Okay, ich werde mich nur zurück erinnern und mir vorstellen wie mein Sohn sich fühlt und er ist ja eh ganz anders als ich und ruft immer an!! Meine Güte das ist ja echt bescheuert was die Angst mit uns macht! jetzt auf einmal ist die Erinnerung da, davor hab ich schon Jahre nicht mehr daran gedacht.

Gruss
Romy

[667]

ich pflegte meiner ma immer zu sagen, wenn sie meinte, sich "Sorgen" um mich machen zu müssen, dass ihr "sich Sorgen" mein Scheitern implizierte, denn hätte sie Vertrauen, in mich, würde sie sich nicht "sorgen machen müssen" sondern wissen, dass alles gut geht.

das war schon vor Kurs...

Seit Kurs habe ich sowas wie "Gottvertrauen" denn auch wenn was scheinbar schiefgeht ->

Du weißt nicht, was das beste für dich ist.