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Die Suche nach dem Haus Gottes
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Ein Mann war seit Tausenden von Leben auf der Suche nach Gott. Ab und zu sah er ihn in weiter Ferne, in der Nähe eines Sterns und begann sich in seine Richtung zu bewegen, aber als er den Stern erreicht hatte, war Gott schon an einem anderen Ort. Doch er suchte immer weiter. Er war fest entschlossen, das Haus Gottes zu finden. Und die größte Überraschung kam eines Tages, als er tatsächlich vor einem Haus stand, auf dessen Tür geschrieben stand: "Gottes Haus".
Man kann sich vorstellen, wie begeistert er ist, wie er sich freut! Er rennt die Stufen hinauf; doch in dem Moment, wo er gerade anklopfen will, erstarrt seine Hand plötzlich. Es kommt ihm ein Gedanke: "Wenn dies durch Zufall tatsächlich Gottes Haus ist, dann bin ich am Ende. Meine Suche ist zu Ende. Ich bin doch so identifiziert mit Suchen und Forschen. Ich kenne nichts anderes. Wenn die Tür sich öffnet und ich vor Gott stehe, bin ich am Ende. Die Suche ist vorbei. Was dann?"
Er beginnt vor Angst zu zittern, zieht sich die Schuhe aus und schleicht die schönen Marmorstufen wieder hinunter. Seine einzige Furcht ist, dass Gott die Tür öffnen könnte, obwohl er gar nicht geklopft hat. Und dann beginnt er zu rennen, so schnell, wie er noch nie gerannt ist. Bis dahin hatte er gedacht, er sei hinter Gott her gerannt, so schnell er konnte. Doch nun rennt er, wie er noch nie gerannt ist, ohne sich umzuschauen. Und im Rennen sagt er sich:
"Ich bin immer noch auf der Suche nach Gott. Ich kenne sein Haus, so dass ich es meiden kann und ihn an allen anderen Orten suchen kann. Es ist sehr aufregend; es ist eine große Herausforderung, und in meiner Suche existiere ich weiter. Gott ist eine Gefahr – er wird mich vernichten! Doch nun habe ich nicht einmal mehr vor Gott Angst, denn ich weiß, wo er wohnt. Um sein Haus mache ich einen großen Bogen und suche weiter nach ihm im gesamten Universum. Und im tiefsten Grunde weiß ich, dass ich nicht nach Gott suche, sondern dass die Suche Nahrung für mein Ego ist."
Quelle:
Rabindranath Tagore
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(29.10.2009, 10:41)Monika schrieb: Die Suche nach dem Haus Gottes
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Ein Mann war seit Tausenden von Leben auf der Suche nach Gott. Ab und zu sah er ihn in weiter Ferne, in der Nähe eines Sterns und begann sich in seine Richtung zu bewegen, aber als er den Stern erreicht hatte, war Gott schon an einem anderen Ort. Doch er suchte immer weiter. Er war fest entschlossen, das Haus Gottes zu finden. Und die größte Überraschung kam eines Tages, als er tatsächlich vor einem Haus stand, auf dessen Tür geschrieben stand: "Gottes Haus".
Man kann sich vorstellen, wie begeistert er ist, wie er sich freut! Er rennt die Stufen hinauf; doch in dem Moment, wo er gerade anklopfen will, erstarrt seine Hand plötzlich. Es kommt ihm ein Gedanke: "Wenn dies durch Zufall tatsächlich Gottes Haus ist, dann bin ich am Ende. Meine Suche ist zu Ende. Ich bin doch so identifiziert mit Suchen und Forschen. Ich kenne nichts anderes. Wenn die Tür sich öffnet und ich vor Gott stehe, bin ich am Ende. Die Suche ist vorbei. Was dann?"
Er beginnt vor Angst zu zittern, zieht sich die Schuhe aus und schleicht die schönen Marmorstufen wieder hinunter. Seine einzige Furcht ist, dass Gott die Tür öffnen könnte, obwohl er gar nicht geklopft hat. Und dann beginnt er zu rennen, so schnell, wie er noch nie gerannt ist. Bis dahin hatte er gedacht, er sei hinter Gott her gerannt, so schnell er konnte. Doch nun rennt er, wie er noch nie gerannt ist, ohne sich umzuschauen. Und im Rennen sagt er sich:
"Ich bin immer noch auf der Suche nach Gott. Ich kenne sein Haus, so dass ich es meiden kann und ihn an allen anderen Orten suchen kann. Es ist sehr aufregend; es ist eine große Herausforderung, und in meiner Suche existiere ich weiter. Gott ist eine Gefahr – er wird mich vernichten! Doch nun habe ich nicht einmal mehr vor Gott Angst, denn ich weiß, wo er wohnt. Um sein Haus mache ich einen großen Bogen und suche weiter nach ihm im gesamten Universum. Und im tiefsten Grunde weiß ich, dass ich nicht nach Gott suche, sondern dass die Suche Nahrung für mein Ego ist."
Quelle:
Rabindranath Tagore
Liebe Monika,
danke für die wunderbare Geschichte.
Gott sendet uns alle Zeit seinen liebevollen Ruf zu. Wenn wir wüssten, wie sehnsüchtig er auf unsere Antwort wartet, wir würden keine Sekunde mehr zögern, ihm zu antworten.
Karo
(29.10.2009, 10:41)Monika schrieb: ...Wenn die Tür sich öffnet und ich vor Gott stehe, bin ich am Ende. Die Suche ist vorbei. Was dann?"
Viele Kursschüler haben ein ähnliches Problem. Was, wenn die Vergebung vollkommen ist? Was dann?
Und vor lauter Angst versuchen sie, möglichst lange alles andere zu tun, nur nicht zu vergeben - damit ihre Welt so bleiben kann, wie sie sie gewohnt sind...
Johannes
(29.10.2009, 14:30)Johannes schrieb: (29.10.2009, 10:41)Monika schrieb: ...Wenn die Tür sich öffnet und ich vor Gott stehe, bin ich am Ende. Die Suche ist vorbei. Was dann?"
Viele Kursschüler haben ein ähnliches Problem. Was, wenn die Vergebung vollkommen ist? Was dann?
Und vor lauter Angst versuchen sie, möglichst lange alles andere zu tun, nur nicht zu vergeben - damit ihre Welt so bleiben kann, wie sie sie gewohnt sind...
Johannes
Liebe Monika,
ich kann dir nicht sagen, wo ich stehe in meinem Prozess auf der Suche nach GOTT. Aber seit längerem wird immer deutlicher, dass "mir die Vergebung tatsächlich alles gibt, was ich will". Die Frage nach "Was dann?" erübrigt sich dadurch.
Susanne
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(29.10.2009, 16:39)Siboa schrieb: (29.10.2009, 14:30)Johannes schrieb: (29.10.2009, 10:41)Monika schrieb: ...Wenn die Tür sich öffnet und ich vor Gott stehe, bin ich am Ende. Die Suche ist vorbei. Was dann?"
Viele Kursschüler haben ein ähnliches Problem. Was, wenn die Vergebung vollkommen ist? Was dann?
Und vor lauter Angst versuchen sie, möglichst lange alles andere zu tun, nur nicht zu vergeben - damit ihre Welt so bleiben kann, wie sie sie gewohnt sind...
Johannes
Liebe Monika,
ich kann dir nicht sagen, wo ich stehe in meinem Prozess auf der Suche nach GOTT. Aber seit längerem wird immer deutlicher, dass "mir die Vergebung tatsächlich alles gibt, was ich will". Die Frage nach "Was dann?" erübrigt sich dadurch.
Susanne
Was dann? ist so ne Frage die in die Körperwelt passt. Da will ich wissen wie es weitergeht. Frieden ist Frieden, da gibts nichts mehr noch irgendwann was dazu oder was soll ich noch erwarten, dann wärs kein Frieden. Erdappe mich aber auch immer wieder dabei, vor allem wenn, wie gerade, die Körperwelt so extrem viel Platz einnimmt: Sohn der gerade nicht ins Bett will, Diskussion mit Frau usw. Das ist eben diese Geschichte mit der Vergebung, die mir deutlich macht, hier sehe ich... aber das ist nur meine Wahrnehmung.... abgeben, Ihn machen lassen. Ist immer das selbe, aber verlangt eben doch Aufmerksamkeit. Die Übung machts. Wär auch ne Marktlücke son Pieper, wenn ich wieder mal falsch wahrnehme, urteile usw. Dieter
don't worry, be ...
(29.10.2009, 20:54)Dieter schrieb: ...Wär auch ne Marktlücke son Pieper, wenn ich wieder mal falsch wahrnehme, urteile usw. Dieter Würde dir sehr auf die Nerven gehen, mit dem ständigen Piepen...
Johannes
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(30.10.2009, 10:37)Dieter schrieb: (29.10.2009, 22:20)Johannes schrieb: (29.10.2009, 20:54)Dieter schrieb: ...Wär auch ne Marktlücke son Pieper, wenn ich wieder mal falsch wahrnehme, urteile usw. Dieter Würde dir sehr auf die Nerven gehen, mit dem ständigen Piepen...
Johannes
Na super, schreibe gerade mit meiner Klasse ne Bioarbeit und dann les ich das hier und muss voll laut lachen. Sehr witzig und so motivierend! Aber stimmt schon... hab übrigens so ein Gerät entdeckt. Es nennt sich Telefon, einfach abheben und schon gehts los... Dieter
Na toll, jetzt weiß ich endlich, was mein Tinnitus zu bedeuten hat. Es ist ein Dauerpiepton..
Karo
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(30.10.2009, 11:38)Karo schrieb: (30.10.2009, 10:37)Dieter schrieb: (29.10.2009, 22:20)Johannes schrieb: (29.10.2009, 20:54)Dieter schrieb: ...Wär auch ne Marktlücke son Pieper, wenn ich wieder mal falsch wahrnehme, urteile usw. Dieter Würde dir sehr auf die Nerven gehen, mit dem ständigen Piepen...
Johannes
Na super, schreibe gerade mit meiner Klasse ne Bioarbeit und dann les ich das hier und muss voll laut lachen. Sehr witzig und so motivierend! Aber stimmt schon... hab übrigens so ein Gerät entdeckt. Es nennt sich Telefon, einfach abheben und schon gehts los... Dieter
Na toll, jetzt weiß ich endlich, was mein Tinnitus zu bedeuten hat. Es ist ein Dauerpiepton..
Karo
Ah und jetzt versteh ich auch den Ausspruch: "Bei dir piepts wohl" Aber über so n Tinnitus sollte man wohl keine Witze machen oder? Dieter
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och, darüber kannst du ruhig witze machen, meinetwegen. hatte dieses ssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssss über 10 tage im ohr. wollte morgens ausm haus, schließe die tür ab und da war's plötzlich. und ging erstmal nicht weg. die ärztin fragte mich nachm medizinischen check, ob ich möglicherweise "seelischen" belastungen ausgesetzt sei. oh, ja. das war ich. und wie. dachte (wiedermal) nach einer trennung, ich sei alleine, würde nicht gliebt, mir würde das herz zum leben fehlen. das volle programm eben mit den ensprechenden gefühlen. die ich damals viel viel stärker wahrnahm, als die dahinterliegenden gedanken. was heute immernoch so erscheint. aber weniger
nun, das piepen ging weg, gottlob. damals kannte ich allerdings den kurs noch nicht. aber ER schon.....jiiiipiiiiih
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