Frage zu Tun und Verhalten in der ill. Welt

[667]

Guten Morgen,
da plagt mich jetzt diese Frage: ich habe das Buch „die heilende Kraft der Güte“ von K. Wapnick gelesen. Das kam mir entgegen, ich fand es „gut“. Darin beschreibt er sehr ausführlich, immer bezogen auf das Textbuch von Kurs in Wundern, wie ein Kursschüler sich verhalten soll.
Nun wird hier immer wieder betont, was du „hier“ in dieser illusionären Welt tust, wie du dich verhältst, das sei völlig irrelevant und in keinerlei Zusammenhang mit den Lektionen und dem Kurs zu bringen.
Jetzt bin ich einigermaßen verwirrt und frage mich: ist es wurscht, ob ich rauche, fluche, saufe, mir und anderen das Leben zur Hölle mache, denn es ist ja irrelevant oder ist der Rat von Herrn W. sinnvoll, der sagt: wenn du nichts liebevolles zu sagen hast, dann sage lieber gar nichts. Oder ist es einfach Herrn W.'s persönliche Auslegung des Kurses?

Hi Dennis,

ich glaube es kann durchaus hilfreich sein, seine Verhaltensgewohnheiten, ebenso wie die Denkgewohnheit zu ändern, nur sollte man kein Dogma draus machen im Sinne von, nur wenn dich so oder so verhältse, bist du ein ordentlicher Kursler... das ist imo kontraproduktiv weil es ein Türchen aufmacht, in dem sich schuldsein, schlecht sein, besser sein wollen festsetzen kann.

Allerdings frage ich mich, wieso das nicht im Kurs steht.. also wieso gibt es von 365 Lektionen keine eine, die sich mit Verhalten befasst?

Vielleicht weils im Kurs nicht um Verhalten geht? Wär möglich...

[Elisabeth]

was wenn ich anweisung bekomme, etwas zu tun, was ich selbst nicht gutheiße, es aber tun muss, weil ich sonst meinen Job verliere, wie liest du dann an meiner Handlung mein denken dazu ab? Oder kannst du dann an meiner Tat, meine innere Zerrissenheit sehen?

Langsam beginne ich zu ahnen, was da zwischen den Zeilen steht, kann aber letztlich nur raten.

Ich kann dir nur versichern: Ich bin mir dessen sehr bewußt, dass das, was ich sehe, nie das ganze Bild ist. Das hilft mir auch, nicht zu erschrecken und mich nicht verletzt zu fühlen, wenn ein Freund am 6. Dezember als Krampus auftritt, oder zu Halloween als Hexe, oder was auch immer.

Elisabeth

[René]

Und ist es nicht so, dass das rechtgesinnte Denken automatisch auch meine Handlungen beeinflußt? Aber diesmal von der Seite der Ursache her und nicht, aus der Sicht der Welt, ein besserer Mensch sein zu wollen?
skonea

Genau. Ein Teil des rechtgesinnten Denken, ist, zu erkennen, dass du dich immer nur selbst verletzen kannst. Irgendwann wird dies so offensichtlich, dass man einfach keine Lust mehr hat, sich selbst dauernd weh zu tun, und das Verhalten ändert sich (selbst-verständlich)...
Meine besten Lehrer in dieser Hinsicht waren meine Kinder. In ihrer spontanen Reaktion bekam ich immer die "Rechnung" meines Denkens/Verhaltens präsentiert. So oder so.
Warum Kinder? Weil sie ihre Gefühle nicht besonders gut verstecken können , und man in ihnen wie in einem offenen Buch (über einen selbst) lesen kann...

René

[667]

was wenn ich anweisung bekomme, etwas zu tun, was ich selbst nicht gutheiße, es aber tun muss, weil ich sonst meinen Job verliere, wie liest du dann an meiner Handlung mein denken dazu ab?

Du bringst den Konflikt zum Ausdruck, den du in der Situation siehst.

Oder du tust eben, was du tust.

Das ist deutlich bemerkbar.

Was jedoch in diesem Zusammenhang albern wäre (und das ist das, was du wohl gemeint hast), ist die Folgerung: der Typ gräbt anderen gerne eine Grube. Der denkt bestimmt, er sei Bauarbeiter.

Gregor

LOL.. oder er hat ein Grubengrabgerät...


ich versuch ohne Beispiel für Elisabeth

für mich bezieht sich der Kurs nicht auf habe ich eine "liebevolle Einstellung zu Nutztieren" und "lebe deshalb vegan" sondern habe ich gelernt, auf den richtigen Berater zu hören, und tue deshalb was getan werden muss, ohne da noch etwas hineinzuinterpretieren.

[667]

was wenn ich anweisung bekomme, etwas zu tun, was ich selbst nicht gutheiße, es aber tun muss, weil ich sonst meinen Job verliere, wie liest du dann an meiner Handlung mein denken dazu ab? Oder kannst du dann an meiner Tat, meine innere Zerrissenheit sehen?

Langsam beginne ich zu ahnen, was da zwischen den Zeilen steht, kann aber letztlich nur raten.

Ich kann dir nur versichern: Ich bin mir dessen sehr bewußt, dass das, was ich sehe, nie das ganze Bild ist. Das hilft mir auch, nicht zu erschrecken und mich nicht verletzt zu fühlen, wenn ein Freund am 6. Dezember als Krampus auftritt, oder zu Halloween als Hexe, oder was auch immer.

Elisabeth

ich hab mich blöd ausgedrückt... ich meine, es kommt im Kurs drauf an zu lernen, dass meine komplette Wahrnehmung der Korrektur bedarf, weiters, dass ich lerne, meinen Bruder erlöst zu sehen (aus der Tatsache ändert sich ja wahrscheinlich auch mal das Verhalten dem Bruder gegenüber) aber am Verhalten fest zu machen, ob der Kurs gelernt wurde oder nicht, halte ich für nicht zielführend. Weiters gibt der Kurs m.W.n. tatsächlich keinerlei handlungsanweisung die sich mit veränderungen des Tuns in der Welt befasst sondern es zielt immer auf eine veränderung im geiste/in der Wahrnehmung.

Und wegen erschrecken, ich zucke sogar bei Schüssen im TV zusammen ich zucke auch zusammen, wenn mein Mann eine Tür aufmacht .. je nachdem, wie sehr ich in gedanken versunken bin, zucke ich auch zusammen, wenn das telefon klingelt (und mein Tel klingelt ganz leise mit einem ganz sanften ton) das ist einfach so und hat mit Kurs nix aber auch gar nix zu tun ...

[667]

@ Zwilling
Liebe Erika, eine wunderbare Erklärung. Die auch mir gerade sehr geholfen hat.
Danke.

@ 667

Stimmt das so?
ist Tun wirklich ein Ausdruck dessen, was man denkt? was wenn ich anweisung bekomme, etwas zu tun, was ich selbst nicht gutheiße, es aber tun muss, weil ich sonst meinen Job verliere, wie liest du dann an meiner Handlung mein denken dazu ab? Oder kannst du dann an meiner Tat, meine innere Zerrissenheit sehen?

Wenn ich das jetzt recht ausdrücken kann, nennt der Kurs diese Art von Denken auch falsche Gedanken, da sie sich mit etwas befassen, was nicht wahr ist.

Aus meinem jetzigen Standpunkt (Lektion 47) heraus, habe ich den Kurs so verstanden, dass das Tun der Ausdruck dessen ist, was man denkt. Egal ob das Denken rechtgesinnt oder falschgesinnt ist.
Wenn du etwas in deinem Job tust, dem du ablehnend gegenüberstehst, dann bestimmen nicht diese ablehnenden Gedanken dein Tun, sondern der Gedanke, auf keinen Fall den Job zu verlieren.
Aber egal, wie du den Anweisungen deines Chefs gesinnt bist, ist es immer falschgesinntes Denken, da sie sich um etwas drehen, was nicht wahr ist.

Ich hoffe ich habe das richtig verstanden.

Und ist es nicht so, dass das rechtgesinnte Denken automatisch auch meine Handlungen beeinflußt? Aber diesmal von der Seite der Ursache her und nicht, aus der Sicht der Welt, ein besserer Mensch sein zu wollen?
skonea

ich hab das irgendwann auch mal so verstanden gehabt, ich bin aber der meinung, ich habe das damals noch nicht richtig verstanden, bzw. zu begrenzt gesehen...

ich meine, der Kurs meint mit Recht- und Falschgesinntheit etwas, was man anfänglich gar nicht wirklich erfassen kann, da zu viele Bilder von "richtig" und "falsch" im Wege stehen, und man immer noch das gefühl hat, man selber könne etwas "richtiges" tun unabhängig davon, ob man sich an IHN wendet..

und das stimmt einfach nicht, denn das einzige, was man als Kursschüler "richtig" tun kann, ist sich IMMER an IHN zu wenden... IMMER SEINE ANTWORT der eigenen Interpretation vorziehen wollen..

Wenn meine Lektion ist: Groll ist niemals gerechtfertigt, werde ich den Tag besonders aufmerksam mit meinem Groll umgehen und mich besonders häufig an IHN wenden anstatt sofort "loszupoltern" da habe aber nicht ich mein Verhalten geändert, sondern meine Bereitschaft, statt meines Urteils seine Antwort hören zu wollen...

und ich kann dir versichern, dass man innerlich sehr in Frieden sein kann und keine Sekunde an die Wirklichkeit des Dramas glauben, noch überhaupt einen Anflug von Groll hegen und TROTZDEM dem Typen im Supermarkt, der hinter einer in der Schlange nix besseres zu tun hat, als einer mit seinem Wagen in die Fersen zu fahren, entschuldigen Sie Bitte, aber könnten Sie das unterlassen, entgegenschmettern, man kann auch einen Schritt vorgehen.. je nachdem, was gerade passt...

[Elisabeth]

wieso gibt es von 365 Lektionen keine eine, die sich mit Verhalten befasst?

Vielleicht weils im Kurs nicht um Verhalten geht? Wär möglich...

Das stimmt schon. Aber "Die heilende Kraft der Güte" gehört zu einer Buchreihe, die "Ein Kurs in Wundern in der Praxis" heißt, also das ist kein Kommentar zum Kurs selbst, sondern zu verschiedenen Mißverständnissen bei der Anwendung des Kurses. Die Kernaussage des Buches ist auch nicht: "Verhalte dich lieb und nett!", sondern: "Mißbrauche den Kurs nicht als faule Ausrede dafür, dich möglichst mies zu verhalten!"

Nach der Lektüre des Buches "Die Botschaft von Ein Kurs in Wundern" habe ich mich leicht enttäuscht gefragt, warum Wapnick das Buch "Die Botschaft von.." und nicht "Die Metaphysik von.." genannt hat, wo er doch das ganze Buch hindurch nur die Metaphysik des Kurses erläutert und fast nichts über das Praktizieren sagt. Mit der neuen Buchreihe setzt er den Akzent ganz auf das Praktizieren, und wenn man nur das anschaut, ist es natürlich auch wieder ziemlich einseitig.

Elisabeth

[Michaela_Maria]

Herzlichen Dank für diese wertvolle Diskussion. Mir hat Erikas Aussage gleich voll geholfen und ich kann nicht behaupten, dass ich alles von der drauffolgenden Diskussion verstanden hätte.
Das macht aber nix. Ja, Ego Dennis ist stolz, dass ich nun, nach drei Monaten Kursstudium ehrlich sagen kann: das macht nix. Ich will nämlich grundsätzlich alles ein für alle mal und das bitte SOFORT verstehen (eigentlich).
Ich bin an dem Punkt, dass ich erstens noch nicht einmal genau weiß, immer wieder, was
GEIST
bedeutet
zweitens, dass ich mich ständig drum kümmern muss, URSACHE und WIRKUNG, QUELLE und das, was aus der Quelle raussprudelt auseinanderzuhalten - erst mal. (Ich weiß, es gehört zusammen)
Und das mit der Ursache und der Wirkung, das ist mir heute nicht nur intellektuell klar geworden, sondern auch recht praktisch durch die Übung -- und ja, es ist ein ungeheurer Schmerz, obgleich wissend, dass ich ja bin und insofern mit der Quelle verbunden sein muss, aber dass noch soviel Angst und Wolken diese Verbundenheit mit meiner URSACHE (GOTT) verschleiern und ich mich immer in die Welt verstricke und mords die Schattenboxerei da betreibe.
Ich steh da wirklich weinend daneben und bitte Jesus - hilf mir da raus, ich bin zu dämlich dazu.
Ne, es geht mir echt net gut zur Zeit. Vor allem, weil ich mir auch noch dabei zugucken kann, was ich da selber für ....ach, lassen wirs....ich hab Kopfschmerzen, echt....

[Siboa]

ich hab mich blöd ausgedrückt... ich meine, es kommt im Kurs drauf an zu lernen, dass meine komplette Wahrnehmung der Korrektur bedarf, weiters, dass ich lerne, meinen Bruder erlöst zu sehen (aus der Tatsache ändert sich ja wahrscheinlich auch mal das Verhalten dem Bruder gegenüber) aber am Verhalten fest zu machen, ob der Kurs gelernt wurde oder nicht, halte ich für nicht zielführend. Weiters gibt der Kurs m.W.n. tatsächlich keinerlei handlungsanweisung die sich mit veränderungen des Tuns in der Welt befasst sondern es zielt immer auf eine veränderung im geiste/in der Wahrnehmung.

Und wegen erschrecken, ich zucke sogar bei Schüssen im TV zusammen ich zucke auch zusammen, wenn mein Mann eine Tür aufmacht .. je nachdem, wie sehr ich in gedanken versunken bin, zucke ich auch zusammen, wenn das telefon klingelt (und mein Tel klingelt ganz leise mit einem ganz sanften ton) das ist einfach so und hat mit Kurs nix aber auch gar nix zu tun ...

Für mich hat sich die Bedeutung von Verhalten insofern verändert, als dass ich über einen sehr langen Zeitraum geglaubt habe, es ginge darum, meinen von mir getrennten Brüdern etwas demonstrieren zu müssen. Dann macht natürlich Verhalten á la friedlich, freundlich, nett, geduldig einen Sinn. Hat lange gebraucht bis ich begriff, dass es auf einer anderen Ebene um "Nichtangriff" geht. Und das Angriff schon impliziert ist, wenn ich etwas als getrennt von mir wahrnehme, weil ja gerade diese Trennung die Absicht hinter all der Schuld ist. Meine Aufgabe ist es also nicht, die Trennung besser zu machen, sondern sie aufheben zu lassen. Es geht immer nur um mich.


Susanne

[Inge]

Nach der Lektüre des Buches "Die Botschaft von Ein Kurs in Wundern" habe ich mich leicht enttäuscht gefragt, warum Wapnick das Buch "Die Botschaft von.." und nicht "Die Metaphysik von.." genannt hat, wo er doch das ganze Buch hindurch nur die Metaphysik des Kurses erläutert und fast nichts über das Praktizieren sagt. Mit der neuen Buchreihe setzt er den Akzent ganz auf das Praktizieren, und wenn man nur das anschaut, ist es natürlich auch wieder ziemlich einseitig.

Vor einigen Jahren habe ich diese Sachen auch gelesen; vieles hab ich nicht bzw. kaum verstanden und eine zeitlang war ich da ziemlich frustriert und dachte: menschenskinde, dieser Kurs scheint nur für die Hochintelligenten zu sein -- womöglich nur für diejenigen, wo der IQ über 200 hinaufschnappt! -- und zu denen gehör ich leider nicht. Also bin ich ein Verdammter! Heller Quatsch, das. Kann doch überhaupt nicht stimmen, dass der Mister Jesus nur die Elite zur Erlösung aussucht....
Was ich wohl sagen wollte: das Zerklauben dieser Texte bringt IMHO kaum etwas. Nimm mit, was dein Herz aufzunehmen bereit ist und das andere lass momentan einfach mal fahren -- das "Verstehen" kommt allmählich (und ganz natürlich) durch die konsequente Anwendung der Lektionen -- worauf u.a. unsere liebe Madame 667 so oft hinweist (und ich nur bestätigen kann)....