Frage zu Tun und Verhalten in der ill. Welt

[Michaela_Maria]

Guten Morgen,
da plagt mich jetzt diese Frage: ich habe das Buch „die heilende Kraft der Güte“ von K. Wapnick gelesen. Das kam mir entgegen, ich fand es „gut“. Darin beschreibt er sehr ausführlich, immer bezogen auf das Textbuch von Kurs in Wundern, wie ein Kursschüler sich verhalten soll.
Nun wird hier immer wieder betont, was du „hier“ in dieser illusionären Welt tust, wie du dich verhältst, das sei völlig irrelevant und in keinerlei Zusammenhang mit den Lektionen und dem Kurs zu bringen.
Jetzt bin ich einigermaßen verwirrt und frage mich: ist es wurscht, ob ich rauche, fluche, saufe, mir und anderen das Leben zur Hölle mache, denn es ist ja irrelevant oder ist der Rat von Herrn W. sinnvoll, der sagt: wenn du nichts liebevolles zu sagen hast, dann sage lieber gar nichts. Oder ist es einfach Herrn W.'s persönliche Auslegung des Kurses?

[felix]

Du kannst doch auch liebevoll "rauchen, fluchen und saufen"....:

[Elisabeth]

Wo im Kurs steht, dass es irrelevant ist, was man in der illusionären Welt tut?

Was man in der Körperwelt tut, ist ja nur ein Ausdruck dessen, was man denkt. Ist es dann auch irrelevant, was man denkt? Was ist denn dann überhaupt relevant?

[Zwilling]

Oder ist es einfach Herrn W.'s persönliche Auslegung des Kurses?

Nein, ist es nicht.
Doch trotzdem geht es nicht darum, dass Du Dein Verhalten in Richtung Liebevoll-Sein ändern musst oder sollst, um ein Kursschüler zu sein.
Damit würdest Du die Wirkung verändern wollen, ohne die Ursache zu berühren. Der Kurs zielt auf die Veränderung Deines Denkens ab.
Die Konzentration auf die Veränderung der Wirkung würde so eher kontraproduktiv sein.
Ken Wapnick kennt den Kurs wirklich sehr gut, deshalb weiß er auch um die vielen seltsamen Gedankengänge und -kurzschlüsse, die während des Lernens ausgelöst werden.
Was Kursschüler unter Umständen eine sehr lange Zeit nicht wahrhaben wollen, weil sie es tatsächlich nicht sehen können, ist die Bindung an das Ego. Sie sehen sich schon viel weiter in ihrem Lernen, als sie es sind. (Ich habe den Überblick verloren, wie oft ich das feststellen durfte.) Das kann dann zu solchen Effekten führen, wie Ken Wapnick sie beschreibt.

Nun wird hier immer wieder betont, was du „hier“ in dieser illusionären Welt tust, wie du dich verhältst, das sei völlig irrelevant und in keinerlei Zusammenhang mit den Lektionen und dem Kurs zu bringen.

Verhalten ist Wirkung, Gedanken sind die Ursache. Du kannst Gedanken nur entweder mit dem Ego oder mit dem HG haben. Wie sich das "praktisch" bemerkbar macht, lernst Du ganz allmählich mit dem Kurs.
Es gibt zwei Extrem-Interpretationen des Kurses in Bezug auf das Verhalten: Es ist vollkommen egal, wie ich mich verhalte, da ja sowieso alles nur Illusion ist, und es ist alles schon festgelegt, weil ich ja nur eine Reise unternehme, die schon zu Ende ist. Beide Interpretationen gehören in die Kategorie "dicht daneben ist auch vorbei". Aus dem Ego-Denksystem heraus geht es nicht "besser". Das Ego kann den Kurs nicht verstehen.
Deshalb gehen die Empfehlungen der erfahrenen Kursschüler immer eher in Richtung "normal bleiben", also keine Hau-Ruck-Veränderungen Marke Eigenbau, sondern abwarten, Übungen machen … Textbuch lesen. Das ist meistens nicht das, was ein Kursanfänger hören möchte, weil er aus seinem gewohnten Denken heraus nicht versteht, dass er so wenig tun kann.
Und doch läuft "im Untergrund" das Lernprogramm, dessen kannst Du Dir absolut sicher sein.

Erika

[667]

Wo im Kurs steht, dass es irrelevant ist, was man in der illusionären Welt tut?

Was man in der Körperwelt tut, ist ja nur ein Ausdruck dessen, was man denkt. Ist es dann auch irrelevant, was man denkt? Was ist denn dann überhaupt relevant?

Stimmt das so?
ist Tun wirklich ein Ausdruck dessen, was man denkt? was wenn ich anweisung bekomme, etwas zu tun, was ich selbst nicht gutheiße, es aber tun muss, weil ich sonst meinen Job verliere, wie liest du dann an meiner Handlung mein denken dazu ab? Oder kannst du dann an meiner Tat, meine innere Zerrissenheit sehen?

Wenn ich das jetzt recht ausdrücken kann, nennt der Kurs diese Art von Denken auch falsche Gedanken, da sie sich mit etwas befassen, was nicht wahr ist.

Der Kurs korrigiert deine Wahrnehmung und ermöglich dir somit, dich von den unsinnigen gedanken zu verabschieden und stattdessen dein Augemerk auf VERGEBUNG zu richten, auf die HEILIGKEIT des SOHNES... auf das LICHT ...

Und im Angesicht von VERGEBUNG ist es nunmal völlig gleichgültig, ob du deinen nachbarn anmaulst, oder freundlich guten tag sagst.

Sich selbst dabei zu beobachten, warum man dem Nachbarn "grollt" und sich der LEKTION: GROLL IST NIEMALS GERECHTFERTIGT zu erinnern, ist ein wichtiger Zwischenschritt beim Erlernen des Kurses, nicht jedoch das Lernziel!

Das Lernziel ist genausowenig, fortan nur noch nett zum "bösen" nachbarn zu sein.

Du tust in der Welt, was getan werden muss ohne Wertung, ohne Vorwurf, ohne Selbstgeißelung und auch ohne Selbstbeweihräucherung und überlässt IHM den Rest.

Es heißt: ein Kurs in Wundern, nicht ein Kurs in: wie begegne ich den Schwierigkeiten im Leben in gewaltfreier, glückseelig lächelnder Selbstaufopferung ?

[Elisabeth]

ist Tun wirklich ein Ausdruck dessen, was man denkt? was wenn ich anweisung bekomme, etwas zu tun, was ich selbst nicht gutheiße, es aber tun muss, weil ich sonst meinen Job verliere, wie liest du dann an meiner Handlung mein denken dazu ab? Oder kannst du dann an meiner Tat, meine innere Zerrissenheit sehen?

Wenn ich häufig in Situationen gerate, in denen ich mich auf leidvolle Weise als abhängig oder fremdbestimmt erfahre, frage ich mich schon, warum ich mich als unfrei und hilflos definiere. Aber ich versuche nicht, an den Handlungen anderer deren Denken abzulesen oder in deren Taten irgendeine Zerrissenheit zu finden. Der Kurs leitet uns niemals dazu an, an anderen herumzuinterpretieren, das führt nur zu sinnlosen und völlig überflüssigen Unterstellungen und Beurteilungen.

Wenn ich das jetzt recht ausdrücken kann, nennt der Kurs diese Art von Denken auch falsche Gedanken, da sie sich mit etwas befassen, was nicht wahr ist.

Welche Art von Denken?

Der Kurs korrigiert deine Wahrnehmung und ermöglich dir somit, dich von den unsinnigen gedanken zu verabschieden und stattdessen dein Augemerk auf VERGEBUNG zu richten, auf die HEILIGKEIT des SOHNES... auf das LICHT ...

Nicht der Kurs, sondern der Heilige Geist korrigiert meine Wahrnehmung. Der Kurs enthält eine ausführliche theoretische Grundlage und 365 Übungen, die viel Disziplin erfordern und minutiöse Anleitungen für bestimmte Gedanken enthalten. Dass ich ohne die Hilfe des Heiligen Geistes damit trotzdem nie auf einen grünen Zweig kommen würde, heißt nicht, dass ER mir die ganze Arbeit abnimmt.

Und im Angesicht von VERGEBUNG ist es nunmal völlig gleichgültig, ob du deinen nachbarn anmaulst, oder freundlich guten tag sagst.

Was hat Vergebung mit Gleichgültigkeit zu tun?

Sich selbst dabei zu beobachten, warum man dem Nachbarn "grollt" und sich der LEKTION: GROLL IST NIEMALS GERECHTFERTIGT zu erinnern, ist ein wichtiger Zwischenschritt beim Erlernen des Kurses, nicht jedoch das Lernziel!

Das Lernziel ist genausowenig, fortan nur noch nett zum "bösen" nachbarn zu sein.

Du tust in der Welt, was getan werden muss ohne Wertung, ohne Vorwurf, ohne Selbstgeißelung und auch ohne Selbstbeweihräucherung und überlässt IHM den Rest.

Es heißt: ein Kurs in Wundern, nicht ein Kurs in: wie begegne ich den Schwierigkeiten im Leben in gewaltfreier, glückseelig lächelnder Selbstaufopferung ?

Dem stimme ich zu.

Elisabeth

[skonea]

@ Zwilling
Liebe Erika, eine wunderbare Erklärung. Die auch mir gerade sehr geholfen hat.
Danke.

@ 667

Stimmt das so?
ist Tun wirklich ein Ausdruck dessen, was man denkt? was wenn ich anweisung bekomme, etwas zu tun, was ich selbst nicht gutheiße, es aber tun muss, weil ich sonst meinen Job verliere, wie liest du dann an meiner Handlung mein denken dazu ab? Oder kannst du dann an meiner Tat, meine innere Zerrissenheit sehen?

Wenn ich das jetzt recht ausdrücken kann, nennt der Kurs diese Art von Denken auch falsche Gedanken, da sie sich mit etwas befassen, was nicht wahr ist.

Aus meinem jetzigen Standpunkt (Lektion 47) heraus, habe ich den Kurs so verstanden, dass das Tun der Ausdruck dessen ist, was man denkt. Egal ob das Denken rechtgesinnt oder falschgesinnt ist.
Wenn du etwas in deinem Job tust, dem du ablehnend gegenüberstehst, dann bestimmen nicht diese ablehnenden Gedanken dein Tun, sondern der Gedanke, auf keinen Fall den Job zu verlieren.
Aber egal, wie du den Anweisungen deines Chefs gesinnt bist, ist es immer falschgesinntes Denken, da sie sich um etwas drehen, was nicht wahr ist.

Ich hoffe ich habe das richtig verstanden.

Und ist es nicht so, dass das rechtgesinnte Denken automatisch auch meine Handlungen beeinflußt? Aber diesmal von der Seite der Ursache her und nicht, aus der Sicht der Welt, ein besserer Mensch sein zu wollen?
skonea

[Gregor]

was wenn ich anweisung bekomme, etwas zu tun, was ich selbst nicht gutheiße, es aber tun muss, weil ich sonst meinen Job verliere, wie liest du dann an meiner Handlung mein denken dazu ab?

Du bringst den Konflikt zum Ausdruck, den du in der Situation siehst.

Oder du tust eben, was du tust.

Das ist deutlich bemerkbar.

Was jedoch in diesem Zusammenhang albern wäre (und das ist das, was du wohl gemeint hast), ist die Folgerung: der Typ gräbt anderen gerne eine Grube. Der denkt bestimmt, er sei Bauarbeiter.

Gregor

[Zeitweise]

Guten Morgen,
da plagt mich jetzt diese Frage: ich habe das Buch „die heilende Kraft der Güte“ von K. Wapnick gelesen. Das kam mir entgegen, ich fand es „gut“. Darin beschreibt er sehr ausführlich, immer bezogen auf das Textbuch von Kurs in Wundern, wie ein Kursschüler sich verhalten soll.
Nun wird hier immer wieder betont, was du „hier“ in dieser illusionären Welt tust, wie du dich verhältst, das sei völlig irrelevant und in keinerlei Zusammenhang mit den Lektionen und dem Kurs zu bringen.
Jetzt bin ich einigermaßen verwirrt und frage mich: ist es wurscht, ob ich rauche, fluche, saufe, mir und anderen das Leben zur Hölle mache, denn es ist ja irrelevant oder ist der Rat von Herrn W. sinnvoll, der sagt: wenn du nichts liebevolles zu sagen hast, dann sage lieber gar nichts. Oder ist es einfach Herrn W.'s persönliche Auslegung des Kurses?

Richtiges Verhalten ist immer eine Folge richtiger Wahrnehmung. Es geht im Kurs um die Berichtigung der Wahrnehmung, aus der dann immer ein akkurates Verhalten erfolgt.
Kurs:
Du reagierst auf das, was du wahrnimmst, und wie du wahrnimmst, wirst du dich verhalten. Nach der Goldenen Regel sollst du anderen das tun, was du willst, dass sie dir tun. Das bedeutet, dass die Wahrnehmung beider akkurat sein muss. Die Goldene Regel ist die Regel für angemessenes Verhalten. Du kannst dich nicht angemessen verhalten, wenn du nicht richtig wahrnimmst. Da du und dein Nächster gleichwertige Mitglieder einer Familie seid, wirst du beide so behandeln, wie du beide wahrnimmst.

[Zeitweise]

Aus meinem jetzigen Standpunkt (Lektion 47) heraus, habe ich den Kurs so verstanden, dass das Tun der Ausdruck dessen ist, was man denkt. Egal ob das Denken rechtgesinnt oder falschgesinnt ist.
Wenn du etwas in deinem Job tust, dem du ablehnend gegenüberstehst, dann bestimmen nicht diese ablehnenden Gedanken dein Tun, sondern der Gedanke, auf keinen Fall den Job zu verlieren.
Aber egal, wie du den Anweisungen deines Chefs gesinnt bist, ist es immer falschgesinntes Denken, da sie sich um etwas drehen, was nicht wahr ist.

Ich hoffe ich habe das richtig verstanden.

Und ist es nicht so, dass das rechtgesinnte Denken automatisch auch meine Handlungen beeinflußt? Aber diesmal von der Seite der Ursache her und nicht, aus der Sicht der Welt, ein besserer Mensch sein zu wollen?
skonea

Deinen Standpunkt teile ich.

Kurs:
Die Wahrheit ist, dass du verantwortlich bist für das, was du denkst, weil du nur auf dieser Ebene eine Wahl treffen kannst. Was du tust, kommt von dem, was du denkst. Du kannst dich nicht dadurch von der Wahrheit trennen, dass du dem Verhalten Autonomie »verleihst«. Das wird automatisch von mir kontrolliert, sobald du das, was du denkst, meiner Führung unterstellst.