24.09.2008, 22:22
Aussagen wie:
„Das Leben ist geil“
„Das Leben ist Scheiße!“
sind ohne wirkliche Bedeutung.
Man kann das so oder so sehen, aber es bleibt eine Bewertung, die aus dem Verstand kommt.
(Verstand = Ego).
Das Leben selbst schert sich nicht um solche Bewertungen, es geht einfach weiter, und die meisten Lebewesen machen sich keine Gedanken darüber, ob sie dieses System von Fressen und Gefressenwerden geil finden oder scheiße.
Nur der Verstand meint, er müsse da eine Bewertung abgeben.
Aber wie kann das gehen, wo er doch selber heillos in das, was er „Leben“ nennt, verstrickt ist? Wenn er sagt: ich finde das Leben geil – geil in Vergleich zu was? Da muß es ja dann auch irgendwo irgend etwas geben, was ungeil ist, sonst macht so eine Aussage schon mal gar keinen Sinn. Oder es muß einen vermeintlichen Angreifer geben, der anderer Meinung ist, und gegen den er sich verteidigen und abgrenzen will. Sonst macht diese Aussage auch keinen Sinn. Oder es muß einen leisen inneren Zweifel geben, ob denn das Leben nicht vielleicht doch nicht ganz so toll ist - den er lautstark übertönen will. Schließlich geht es ja um seine Existenzgrundlage.
Wie auch immer, es ist das übliche Wirrwarr von Vorlieben und Abneigungen, von Gut und Schlecht, und es ist völlig unbedeutend.
Der Verstand projiziert diese illusionäre Welt der Manifestationen, und indem er sie beurteilt (ganz egal wie sein Urteil ausfällt) versucht er ihr eine besondere Bedeutung und damit Wirklichkeit zu verleihen. Was ich bewerten kann, muß ja irgendwie real existieren, oder?
Und so zeigt sich in „das Leben ist geil“ auch wieder eine besondere Liebesbeziehung zu den Dingen dieser Welt, und in „das Leben ist scheiße“ eine besondere Haßbeziehung zu den Dingen dieser Welt.
Sonst wär es einem doch ziemlich egal, und man würde das Leben eben Leben sein lassen, ohne Kommentar. Wohlgemerkt: Nicht teilnahmslos, aber gleichgültig: Alles ist gleich gültig, oder gleich ungültig, nichts ist besser oder schlechter, weil nichts eine besondere Bedeutung hat.
Dann kann ich alles mit den Augen der Liebe betrachten, denn Liebe wertet nicht.
Natürlich bewerten wir gerne, haben Vorlieben und Abneigungen, natürlich ist, wenn man „erkannt“ hat, daß das Leben und die Welt nur ein Film ist, die Verlockung da, dem Film trotzdem einen Oskar zu verleihen oder ihn zu verreißen, und natürlich macht es Spaß, sich mit anderen darüber zu streiten, wer nun Recht hat. Aber das läuft alles nach wie vor im Ego-Modus ab.
Das ist nicht der Modus der Liebe, sondern der Modus von Begehren und Ablehnen (wird vom Ego natürlich gerne als „Liebe“ bezeichnet, aber es sind wohl eher Vorlieben).
Es ist allerdings eine spannende Geschichte, sich selbst mal zu beobachten, wieviel Begehren (wie schön ist doch das Leben) oder Ablehnung (wie ätzend ist doch das Leben) man selbst noch mit im Handgepäck herumschleppt und versucht, den Kurs dafür zu instrumentalisieren und ein Bestätigung dafür zu bekommen.
Gute Nacht,
jochen
„Das Leben ist geil“
„Das Leben ist Scheiße!“
sind ohne wirkliche Bedeutung.
Man kann das so oder so sehen, aber es bleibt eine Bewertung, die aus dem Verstand kommt.
(Verstand = Ego).
Das Leben selbst schert sich nicht um solche Bewertungen, es geht einfach weiter, und die meisten Lebewesen machen sich keine Gedanken darüber, ob sie dieses System von Fressen und Gefressenwerden geil finden oder scheiße.
Nur der Verstand meint, er müsse da eine Bewertung abgeben.
Aber wie kann das gehen, wo er doch selber heillos in das, was er „Leben“ nennt, verstrickt ist? Wenn er sagt: ich finde das Leben geil – geil in Vergleich zu was? Da muß es ja dann auch irgendwo irgend etwas geben, was ungeil ist, sonst macht so eine Aussage schon mal gar keinen Sinn. Oder es muß einen vermeintlichen Angreifer geben, der anderer Meinung ist, und gegen den er sich verteidigen und abgrenzen will. Sonst macht diese Aussage auch keinen Sinn. Oder es muß einen leisen inneren Zweifel geben, ob denn das Leben nicht vielleicht doch nicht ganz so toll ist - den er lautstark übertönen will. Schließlich geht es ja um seine Existenzgrundlage.
Wie auch immer, es ist das übliche Wirrwarr von Vorlieben und Abneigungen, von Gut und Schlecht, und es ist völlig unbedeutend.
Der Verstand projiziert diese illusionäre Welt der Manifestationen, und indem er sie beurteilt (ganz egal wie sein Urteil ausfällt) versucht er ihr eine besondere Bedeutung und damit Wirklichkeit zu verleihen. Was ich bewerten kann, muß ja irgendwie real existieren, oder?
Und so zeigt sich in „das Leben ist geil“ auch wieder eine besondere Liebesbeziehung zu den Dingen dieser Welt, und in „das Leben ist scheiße“ eine besondere Haßbeziehung zu den Dingen dieser Welt.
Sonst wär es einem doch ziemlich egal, und man würde das Leben eben Leben sein lassen, ohne Kommentar. Wohlgemerkt: Nicht teilnahmslos, aber gleichgültig: Alles ist gleich gültig, oder gleich ungültig, nichts ist besser oder schlechter, weil nichts eine besondere Bedeutung hat.
Dann kann ich alles mit den Augen der Liebe betrachten, denn Liebe wertet nicht.
Natürlich bewerten wir gerne, haben Vorlieben und Abneigungen, natürlich ist, wenn man „erkannt“ hat, daß das Leben und die Welt nur ein Film ist, die Verlockung da, dem Film trotzdem einen Oskar zu verleihen oder ihn zu verreißen, und natürlich macht es Spaß, sich mit anderen darüber zu streiten, wer nun Recht hat. Aber das läuft alles nach wie vor im Ego-Modus ab.
Das ist nicht der Modus der Liebe, sondern der Modus von Begehren und Ablehnen (wird vom Ego natürlich gerne als „Liebe“ bezeichnet, aber es sind wohl eher Vorlieben).
Es ist allerdings eine spannende Geschichte, sich selbst mal zu beobachten, wieviel Begehren (wie schön ist doch das Leben) oder Ablehnung (wie ätzend ist doch das Leben) man selbst noch mit im Handgepäck herumschleppt und versucht, den Kurs dafür zu instrumentalisieren und ein Bestätigung dafür zu bekommen.
Gute Nacht,
jochen