Die Praxis des Kurses

[Gast]

Das Beobachten, von dem ich spreche, macht lediglich ein Licht an, damit zutage treten kann, was sonst im Dunkeln bleibt. Es ist eine Verschiebung der Aufmerksamkeit von außen nach innen und ist mit einem Gefühl der Selbstwahrnehmung verbunden. Du nimmst nicht mehr nur wahr, was passiert sondern auch, wem es passiert. Es ist nur ein "Aha, da bin ja ich!".

 

 

Es geht im Kurs um das Erkennen der Verbindung mit deinem Bruder. Dein Bruder ist dein Erlöser.  Das zeigt dir die Schau und deswegen spricht der Kurs von Heilung (Ganzwerdung). Hier ist das Wunder und hier hat die Nächstenliebe/Selbstliebe  ihren Ursprung.
In diesem Sinne ist Selbstliebe gleich Nächstenliebe.

Ja, Zeitweise. Aber dennoch ist das nur eine Umschreibung von etwas, was sich jeder Wortwahl entzieht. Die Wahrheit dieser Worte wird erst dann begriffen, wenn du mit dir selbst in Kontakt kommst.

Wunder werden dadurch gewirkt, dass du Im Zustand des Gewahrseins deiner selbst klar und unmissverständlich erkennst, dass es hier (in diesem Gewahrsein deiner selbst) keinen Unterschied zwischen dir und dem sog. Anderen gibt. Dass ihr beide in diesem "Gewahrsein zu sein" (sagtest du nicht kürzlich, darum ginge es?) verbunden seid.

Nur so, in diesem Gewahrsein meiner selbst, sollte ich meinem Bruder begegnen. Ich sehe dann dieses Sein in ihm wie in mir und das bedarf keiner Erklärung sondern es ist offensichtlich. Der "Andere" wird zum Beweis (Zeuge sagt der Kurs), dass es Trennung nicht gibt. So geschieht Heilung. Nicht durch mich, denn ich bin nur ein Kanal, den sich öffnet durch die Entscheidung, bei mir zu sein. Ich bin der Wunderwirkende durch diese Entscheidung aber dennoch nur ein Kanal.

Da ich ja schon im Verdacht stehe, an Selbstüberhöhung zu leiden, schadet es sicher nicht, wenn ich noch folgende Anekdote  zum besten gebe:

Ich stolperte über die Stelle im Kurs, an der es heißt, man werde ganz konkrete Anweisungen erhalten. Ich dachte in diesem Augenblick: "Dann wüsste ich gerne, wie Wunder gewirkt werden"

Am Tag darauf stand ich an der Supermarktkasse, an der eine ziemlich verhaltensauffällige Frau für Unruhe sorgte. Sie sprach laut und zusammenhanglos und starrte mich ganz plötzlich an. In diesem Moment wurde ich nicht von Verunsicherung gepackt sondern ich ich war nur wach und bei mir - ich war connected. Ich lächelte die Frau nur an und das wars. Sie schimpfte vor sich hin und verließ dann den Laden.

@Nadelöhr

Zu sagen, dass man durch das Nadelöhr gegangen ist, weil man den Anfang des Fadens gefunden hat, ist sicher nicht richtig. Aber man wird nie durch das Nadelöhr gehen, ohne den Anfang des Fadens gefunden zu haben. Der Anfang des Fadens ist ist der HG und ER wird dort gefunden, wo man sich selbst beobachtet. Das Ego kann sich unmöglich selbst beobachten. Es ist nur ein System aus Gedanken und Überzeugungen. Es kann über sich selbst nachdenken und tut das liebend gerne, aber es kann sich nicht von außen sehen.

Es ist so, wie Wapnick sagte - man tritt beiseite und schaut das Ego an und der da beiseite tritt, das bin ich. Das ist der Adressat des Kurses, welcher sicherlich nicht das Ego ist. Der Träumer tritt beiseite und schaut auf den Traum und indem er das tut, schaut er nun mit den Augen des HG und lädt Jesus Christus ein.

@ Selbstüberhöhung

Jemand, der glaubt, dass er das alles bewerkstelligt, erhöht sich selbst und usurpiert Gott. Aber nicht jemand, dem klar ist, dass er eine Macht in sich wirken fühlt, die ihn lebt. Und trotzdem ist er selbst diese Macht in dem Sinne, dass er sich selbst nicht davon zu trennen vermag und ganz darin aufgehen möchte.
Es ist ein seltsames Phänomen, dass in dem Moment, in dem jemand bestätigt, was der Kurs sagt, der Gedanke auftritt, dabei könne es sich nur um eine Einbildung handeln oder um Selbstüberhöhung. Es muss eigentlich bedeuten, dass nicht geglaubt wird, was der Kurs sagt - besonders das nicht, was im Kapitel 9 VIII (Größe und Größenwahn) gesagt wird.

Aber so läuft es immer. Nur diejenigen, die auch gefunden haben, verstehen. Wapnick, Thomas, Katja.. und ich habe noch mehr getroffen. Und diejenigen, die ganz ohne jeden Zweifel genau das gleiche finden werden, die zweifeln und wehren ab. Es ist mir immer eine große Freude, wenn ich auf die treffe, die bereits den Anfang des Fadens gefunden haben, der durch das Nadelöhr führen muss, weil er eben dort hindurch geht. Und denen, die so ablehnend und zweifelnd sind, kann ich nur wünschen, dass sie bald selbst finden.

Ulenspygel