14.11.2010, 15:05
Hi Inge,
wie wärs mit der Rubrik "Angst"?
Ich dachte, man müsste die Armen der Welt retten und mit Mitteln zuschütten, bis ich ein paar Wochen in einem der ärmsten Länder der Welt verbringen durfte. Ich habe viel Leid gesehen, aber noch viel mehr Glück. Auf dem Frankfurter Flughafen wollten meine Töchter beim Anblick der überfütterten und dennoch mit "soner Fresse" durch die Gegend laufenden "reichen Westeuropäer" gleich die nächste Maschine zurück besteigen.
Ich dachte, Sterben sei eine schlimme Angelegenheit. Bis ich die ersten Sterbenden in ihren letzten Wochen begleiten durfte. Sehen durfte, wie friedlich ein Mensch werden kann, wenn die Angst weicht und der Weg freigegeben wird, wohin er auch führen mag.
Wir sind nicht hart und herzlos, wenn wir nicht mitleiden. Wir sehen das Schöne im vordergründig Hässlichen, das tiefe Glück im augenscheinlichen Leid. Wir verlieren unsere Angst vor fehlendem fließend Wasser und gesicherter medizinischer Versorgung, wenn wir die kleinen Blumen des Glücks an Orten gesehen haben, an denen sie nach unserer Vorstellung gar nicht blühen dürften.
Unser Mitleid drückt eigentlich nur unsere Angst aus, das verlieren zu können, was der andere da gerade zu verlieren scheint. Für mich ist das geteilte Angst.
Lieben Gruß von Hannes (schreibwütig heute irgendwie)
wie wärs mit der Rubrik "Angst"?
Ich dachte, man müsste die Armen der Welt retten und mit Mitteln zuschütten, bis ich ein paar Wochen in einem der ärmsten Länder der Welt verbringen durfte. Ich habe viel Leid gesehen, aber noch viel mehr Glück. Auf dem Frankfurter Flughafen wollten meine Töchter beim Anblick der überfütterten und dennoch mit "soner Fresse" durch die Gegend laufenden "reichen Westeuropäer" gleich die nächste Maschine zurück besteigen.
Ich dachte, Sterben sei eine schlimme Angelegenheit. Bis ich die ersten Sterbenden in ihren letzten Wochen begleiten durfte. Sehen durfte, wie friedlich ein Mensch werden kann, wenn die Angst weicht und der Weg freigegeben wird, wohin er auch führen mag.
Wir sind nicht hart und herzlos, wenn wir nicht mitleiden. Wir sehen das Schöne im vordergründig Hässlichen, das tiefe Glück im augenscheinlichen Leid. Wir verlieren unsere Angst vor fehlendem fließend Wasser und gesicherter medizinischer Versorgung, wenn wir die kleinen Blumen des Glücks an Orten gesehen haben, an denen sie nach unserer Vorstellung gar nicht blühen dürften.
Unser Mitleid drückt eigentlich nur unsere Angst aus, das verlieren zu können, was der andere da gerade zu verlieren scheint. Für mich ist das geteilte Angst.
Lieben Gruß von Hannes (schreibwütig heute irgendwie)
Für die Hölle ist kein Platz in einer Welt, deren Lieblichkeit so intensiv und umfassend sein kann, dass es nur ein Schritt von dort zum Himmel ist.