27.08.2007, 07:08
Hippias minor schrieb:Ich Idiot habe Philosophie studiert! Theologie wäre es gewesen...
(...)
Ich vermute, die Logik und ihre Grundsätze gehören auch zum Ego-Denken ...
... aber ich weiß auch, daß das das Gegenteil von Mystik ist...
Der Versuch wäre also der, mit den Mitteln des Denkens gegen das Denken zu denken.
(...)
Ich stelle es mir so vor, daß das Nicht-Wirkliche gewissermaßen wie weggeleuchtet wird, vielleicht steht das auch irgendwo so ähnlich da im Kurs.
Jedenfalls fällt mir hierzu ein m.E. wirklich passendes Wort von Kafka ein, das ich jetzt mal heraussuche.
"Die Krähen behaupten, eine einzige Krähe könnte den Himmel zerstören. Das ist zweifellos, beweist aber nichts gegen den Himmel, denn Himmel bedeutet eben: Unmöglichkeit von Krähen."
Ein anderes finde ich gerade nicht, irgendwo schreibt Kafka aber auch: Unter vollkommenem Licht würde sich die Welt auflösen. Oder so ähnlich, da dachte ich eben noch dran, weil ich von leuchten schrieb und so auf die Krähen kam.
Gute Nacht!
Guten Tag!
Heute wäre ich richtig froh, wenn ich daran glauben könnte, dass es mich - ob als Krähe, ob als verhinderte Tastenakrobatin mit acht zumeist unwilligen Eleven - gar nicht gäbe. Auch mit hirnakrobatischen Verrenkungen kommt man dem Geheimnis wahrscheinlich nicht auf die Spur - weder als Philosoph, noch als Theologe, eher vielleicht mit Zen-Meditation und Koans?
Zum Thema Hirn ein Link, der vielleicht interessieren könnte:
http://heyer.firma.co.at/cms/1/5921/
Hier ein Auszug daraus:
Die Verwechslung des Menschen mit seinem Selbstmodell (Metzinger):
De facto sind wir selbst Systeme, die sich selbst ständig mit dem von ihnen selbst erzeugten subsymbolischen Selbstmodell „verwechseln“.
Indem wir dies tun, generieren wir eine stabile und kohärente Ich-Illusion, die wir auf der Ebene des bewussten Erlebens nicht transzendieren können.
Und genau das ist es, was es bedeutet, eine nicht-begriffliche Erste-Person-Perspektive zu besitzen, einen präreflexiven, phänomenalen Standpunkt, der allen späteren Formen begrifflich vermittelten und reflexiven Selbstbewusstseins zugrunde liegt, allen späteren Formen von sozialer Kognition und Ich-Du-Beziehungen.
Der Kern der Subjektivität des Mentalen liegt also in diesem Akt der „Selbstverwechslung“:
Ein Mangel an Information, ein Mangel an epistemischer Transparenz führt zur Entstehung eines phänomenalen Selbst. Quelle: http://www.uni-mainz.de/~metzinge/Texte/ich-stoe.htm
Vielen Dank für das Kafka-Zitat: Mir-anda!