24.01.2010, 09:50
(23.01.2010, 23:06)Alexandra schrieb: ...Nach einiger Zeit stillen Beobachtens habe ich mich nun doch einmal hier registriert.Liebe Alexandra,
Herzlich willkommen! Schön, dass du dich hier "sichtbar" gemacht hast.
Schon die Art, wie du an dieses Forum "herangegangen" bist, zeigt, dass du schon einiges gelernt hast: Zuerst still sein und beobachten, und erst dann tun.
Auf dieselbe Weise wird auch Vergebung gelernt: Wenn du einen beunruhigenden Gedanken in dir bemerkst oder ein erschreckendes Bild siehst, zuerst einmal still werden und beobachten. Dann vergeben - was bedeutet, dich mit dem HEILIGEN GEIST zu verbinden, und damit anzuerkennen, dass dieser Gedanke, dieses Bild dir nicht die Wahrheit zeigt. ER sieht darin deine Gabe an IHN. Und ER nützt all deine Gaben für deine Erlösung.
Zitat:Nach vielen friedvollen und befreienden Momenten bin ich aber jetzt in einem Loch gelandet.Du hast nur eine neue Lernphase erreicht. Gratuliere!
Zitat:Ich habe das Gefühl, ich hätte nichts vom Kurs verstanden und alle friedvollen Momente sind wie weggeblasen.Dies ist eine wichtige Lektion: Einen Schritt zu machen ist der Anfang, noch nicht das Ziel. Nun bist du dabei, den nächsten Schritt zu machen - zu lernen, dass du nicht verstehen brauchst und dennoch in Frieden sein kannst. Es ist ein Schritt in Richtung Vertrauen.
Zitat:„Lieblingskonflikte“ tauchen immer wieder auf. Da kann ich mir zig mal sagen: „Dies hier geschieht gar nicht. Dein Gegenüber ist ohne jede Schuld“. Es bleibt bei diesen Gedanken. Wie komme ich vom Denken zum Erfahren der Vergebung?Vergebung ist kein Ritual, kein Schema, das du auswendig lernen kannst oder musst, kein Knopf, den du nur drücken brauchst - und schon funktioniert es.
Wie du selbst sagst, musst du nun vom bloßen "Denken" zum "Erfahren" kommen. Und dazu genügt es nicht, dir Gedanken, die bis jetzt funktioniert haben, "vorzusagen". Jetzt musst du tiefer gehen: Du musst beginnenzu spüren, was du denkst. Dazu braucht es Geduld. Die Vorgangsweise ist wieder sehr ähnlich wie am Anfang: Still werden und beobachten - spüren, nach innen fühlen.
Und - anfänglich vielleicht nur ganz zart - wirst du vielleicht bemerken, wie das unruhige Gefühl nach einer Weile etwas anderem Platz macht - einer Ruhe, einer Gelassenheit, einer Art Frieden und Sicherheit, einer Geborgenheit.
Wenn es nicht gleich gelingt, nicht verzagen. Kein Problem! Deine Vergebung hängt nicht davon ab, dass du es "schaffst". Jetzt ist Vertrauen gefragt. Und dieses muss wachsen: Beginne darauf zu vertrauen, dass deine Bemühung genügt. Der Rest liegt nicht in deiner Hand. Den Rest macht ER.
Zitat:Mein Kopf platzt bald von diesen unzähligen inneren Dialogen, in denen ich zunächst Schuld zuweise und dann den Vergebungsgedanken entgegenhalte. Was mache/ verstehe ich da falsch?Ist schon alles OK so. Wie schon gesagt: Du hast nur eine neue Phase des Lernens erreicht. Und da funktioniert das, was bisher funktioniert hat, nicht mehr.
Aber du kannst dich wirklich freuen, weiter zu lernen - fühlen zu lernen. Denn es geht bei der Vergebung nicht um intellektuelle Meisterleistungen. Es geht immer nur um dieses Gefühl, um diese Erfahrung.
Schön, dass du hierher gefunden hast. Und danke für deine Frage!
Johannes