19.05.2009, 07:35
Johannes schrieb:Wenn es im Kurs heißt, "GOTT ist in allem, was ich sehe", dann ist damit nicht die Welt der Erscheinungen gemeint.
Deshalb wird auch in Lektion 29 klargestellt: "Sicherlich ist GOTT beispielsweise nicht in einem Tisch, wie du ihn siehst."...
lieber Johannes,
die Lektion 29 ist in der Tat sehr spannend.
Wahrscheinlich ist sie tatsächlich, wie es dort heißt, die ganze Grundlage für die Schau.
Es heißt dort, neben dem von dir zitiertem Satz, daß â€žein Tisch den Sinn und Zweck des Universums mit ihm teilt. Und was den Sinn und Zweck des Universums teilt, teilt seines SCHÖPFERS Sinn und Zweck.“
Nun, ich habe jetzt nicht die Absicht, eine theoretisch-philosophische Debatte darüber zu führen. Das überlasse ich anderen.
Ich finde den Ansatz von Lektion 28 sehr praktikabel: „Du fragst, was er (der Tisch) ist, anstatt ihm zu sagen, was er ist.“
Also dem Tisch keine vorgefaßte Meinung im Sinne eines Konzeptes überstülpen.
Solche Konzepte könnten zum Beispiel sein:
Ich will in dem Tisch eine Manifestation von Gott sehen!
oder:
Ich will den Tisch als gar nicht existierend sehen!
Beides halte ich für wertlos, wenn es nicht tatsächlich eigene Erfahrungen sind.
Andererseits will ich die eigene Erfahrung auch nicht heilig sprechen, weil sie sich ständig verändert.
„Ich will diesen Tisch anders sehen“ heißt für mich, immer wieder üben, immer wieder neu hinschauen. Auch mal durch die Brille von Tony Parsons, warum nicht? Der Heilige Geist kommt über viele Wege zu uns. Für mich sind Erfahrungen von anderen keine Dogmen, aber auch kein Sakrileg, sondern Einladungen, auch mal eine andere Sicht zu wagen.
Als ich den Kurs kennengelernt habe, habe ich auch erst gedacht: Aha, ich habs kapiert, so ist das also, die Welt ist gar nicht wirklich, die Welt ist Illusion!
Aber da habe ich wohl das Pferd von hinten aufgezäumt. Mir eine Pseudo-Erkenntnis zu eigen gemacht, die ich gar nicht verkörpern und leben kann, sondern nur wie ein Werbeplakat vor mir hergetragen habe. Einfach eine Nummer zu groß.
Wenn man die Übungen macht, stellt man fest, daß es so einfach doch nicht ist.
Ich kann mir durchaus vorstellen, daß es am Ende auf diese Erkenntnis hinausläuft,
aber ich würde lügen, wenn ich so täte, als hätte ich das bereits erkannt.
Dem Heiligen Geist ist es sowieso egal, was ich von der Welt oder von dem Tisch denke.
Er berührt mich auf einer anderen Ebene. Manchmal, wenn ich ein Buch lese, manchmal, wenn ich einen Tisch anschaue. Oder Holz spalte oder einen Stein aufhebe.
Aber das ist jenseits von Worten.
lieben Gruß,
jochen