Entscheidungen

[pascale]

bei alledem bleibt es wichtig, Form und Inhalt nicht miteinander zu verwechseln

Turnschuhe, Fernsehapperate und menschliche Körper, die einen in die Arme nehmen, können also "nichts weiter" als ein Ausdruck der Liebe sein. Ausdruck ist hier nicht im Sinne einer Manifestation zu verstehen (denn das würde den Formen dann doch wieder eine Wirklichkeit verleihen, die sie per definitionem nicht haben), sondern in dem Sinne, dass der Heilige Geist die Formen für Seinen Zweck verwenden kann. Es macht somit einen Unterschied, ob ich etwas als "Manifestation der Liebe" auffasse oder darin eine Möglichkeit sehe, denn Dingen eine andere Bedeutung zu geben, die mich aus ihnen erlöst.

Des Heiligen Geistes Heilung ist sanft, der Weg manchmal sehr hart. Von dem her werden auch die Mittel sehr sanft sein und ihre Form, besonders dann, wenn wir selber uns sehr hart rannehmen. Das sollte aber nicht dazuführen, der Form der Mittel, zu der Er "greift", Wirklichkeit dadurch zu verleihen, dass wir sie als eine "Manifestation der Liebe" verstehen. Sie sind nur Mittel zum Zweck. Einst hatten sie den unheiligen Zweck des Ego, Gott vor uns zu verbergen und damit seine Individualität und Existenz zu sichern, nun sind sie neugedeutet, und dienen dazu, Turnschuhe, Fernsehapperate und menschliche Körper, die einen in den Arm nehmen, überflüssig zu machen.

Darauf wollte ich nur noch einmal hinweisen.

Hallo Sven,
der Hinweis war noch mal gut. Ich habe mich nämlich gefragt, was der Unterschied ist zu der Schmerzbewältigung von Nichtkurslern, denn was du da aufzähltest, waren ja durchaus Dinge, an denen man sich ausrichtet auch wenn man den Kurs nicht kennt und an die Welt glaubt.

Allerdings macht es in meinem Fall auch keinen Unterschied. Ich merke, dass ich mich überschätzt und überfordert habe, indem ich dachte, ich könnte erkennen, dass das, was mich quält, Illusion ist. Dein Hinweis auf die weltlichen Dinge hat mir geholfen, weil er mich etwas auf den Boden und aus einer eigenartigen Arroganz rausgeholt hat. (nach dem Motto: die Lösung muss aus dem Kurs sein, Hinweise von Freunden, die an die Welt glauben, können nicht gut genug sein....)

Ich habe jedenfalls abends zu dem weltlichen Therapiemittel ans-innere-Kind-schreiben gegriffen und das war ziemlich gut. Ich fand das Kind in einer sehr schlechten Verfassung, die erwachsene Pascale war damit überfordert. Daher brachte sie es zu Jesus und unglaublicherweise war es hier tatsächlich möglich, den Frieden, von dem der Kurs spricht und von dem manche hier sprechen, zu erleben. Aus dem Jesus, den ich schrieb, sprach der Jesus aus dem Kurs... D.h. Die Botschaft von dem Frieden, von der ich sagte, sie sei für mich reine Information aber kein Erleben, wurde auf diesem Weg für mich erlebbar! Das war irre! Und es ging mir so gut danach.

Leider hält das nicht mehr an, ich merke, wie auch Jesus gegenüber Angst aufbaue, statt sein Angebot anzunehmen.
Trotzdem habe ich das Gefühl, eine große Chance zu haben... Ich erkenne an mir vieles wieder, was im Kurs als Funktionsweise des Ego beschrieben wird, in einer Klarheit, die ich vorher nicht hatte. Z.B. habe ich das Gefühl, dass es eigentlich nicht um den Freund geht, der mich verlassen hat, sondern, dass das nur den einen, eigentlichen Schmerz hochholt, nämlich nicht im unveränderbaren Frieden Gottes zu sein, sich für getrennt zu halten.

Naja, das nützt auch nichts. Ich versuche viel zu sehr, zu kontrollieren. Aber so ist es jetzt nun mal. Immerhin ist es heute nicht ganz so schwarz wie gestern und ich entdecke eine ganz kleine Bereitschaft, dann eben einfach auszuhalten, was da kommt. (Ich hoffe nur, dass ich meine Arbeit noch irgendwie gestemmt kriege...)

liebe Grüße,
pascale