29.11.2008, 18:03
Danke für eure Antworten, Gregor und Johannes - wie immer sehr fundiert und hilfreich.
Ja siehst du, tatsächlich knabbere ich an diesem Punkt immer wieder herum. Es gibt diesen einen Punkt am Kurs (andere Systeme werfen natürlich die gleiche Frage auf), der mir unverständlich bleibt und wohl auch bleiben muss, und das ist die Frage, wie der Gedanke an die Trennung entstehen und dermaßen drastische Auswirkungen haben konnte. Wenn der Vater den Sohn schafft und der Sohn nur sein kann, wie der Vater ihn schafft (Vater und Sohn sind gleich), dann muss der Trennungsgedanke auch im Vater sein - formal logisch. Sonst ist der Ursprung des Gedanken bereits außerhalb des Vaters und es gäbe tatsächlich ein Drittes außer Vater und Sohn oder der Sohn ist dem Vater eben doch nicht gleich.
Ich hatte dafür eine private Erklärung die lautet, dass die Trennung dem Zweck dient, den Vater erkennen zu können (und das heißt, sich selbst). Erkennen kann man ja nur, was man vor sich hinstellt und außerhalb von sich selbst sieht aber nicht das, was man selbst ist. Die Schöpfungsgeschichte scheint mir diesen Gedanken sehr stark zu beinhalten. Aber einen solchen Zweck scheint der Kurs nicht zu sehen - dort erscheint die Trennung als ein winziger Fehler, dessen Ursache letzten Endes offen bleibt. In der Schöpfungsgeschichte ist dies seltsam ambivalent dargestellt, denn Gott warnt vor einem Schritt, den ER selbst vorgesehen haben muss, als ER den Baum der Erkenntnis geschaffen hat (und sorgt durch SEIN Verbot auch noch gleich für die Neugier, legt die Trennung dem Sohne geradezu nahe). ER verbietet und gebietet in einem.
Eine andere Möglichkeit sah ich immer darin, dass Wille und Freiheit der Einheit (Vater und Sohn) unbegrenzt und unbegrenzbar sind und dass also eine mögliche Form der Ausdehnung dieses Willens auch sein muss, sich selbst zu verleugnen, wie um sich zu zeigen, dass man ohne sich selbst nicht auskommen kann und der einzige Sinn der sein muss, man selbst zu sein.
Beide Möglichkeiten geben der Trennung einen Sinn, weil nach der Rückkehr etwas erfüllt ist, das ohne Trennung nicht wäre.
Wie auch immer enthält beides nicht, dass die Trennung nicht der Wille Gottes sei und da geht es mir dann ähnlich wie Erika, die sich fragt, wie Gott dies zulassen konnte und das ist eine Art von Vertrauenskrise oder Misstrauen, weil es schließlich bedeutet, dass Gott dies doch will. Sicher, das ist Ego-Denkweise und das ist alles nur formal logisch gedacht aber für mich ist der Gedanke immer wieder mächtig.
Ich hatte einige Meditationen, da kam ich an einen Punkt, vor dem ich erschrak und der mich am Weitergehen hinderte. Da war plötzlich die Angst, zu verschwinden. Ich fürchte, es wird schwer, diesen Pukt zu passieren.
Thomas
Zitat:Denn der Gedanke geht von der Vorstellung aus, dass das WAHRE, die Einheit, der HIMMEL irgendwie nicht perfekt sein kann, eine Macke haben muss, einen Grund zur Unzufriedenheit bieten kann.
Ja siehst du, tatsächlich knabbere ich an diesem Punkt immer wieder herum. Es gibt diesen einen Punkt am Kurs (andere Systeme werfen natürlich die gleiche Frage auf), der mir unverständlich bleibt und wohl auch bleiben muss, und das ist die Frage, wie der Gedanke an die Trennung entstehen und dermaßen drastische Auswirkungen haben konnte. Wenn der Vater den Sohn schafft und der Sohn nur sein kann, wie der Vater ihn schafft (Vater und Sohn sind gleich), dann muss der Trennungsgedanke auch im Vater sein - formal logisch. Sonst ist der Ursprung des Gedanken bereits außerhalb des Vaters und es gäbe tatsächlich ein Drittes außer Vater und Sohn oder der Sohn ist dem Vater eben doch nicht gleich.
Ich hatte dafür eine private Erklärung die lautet, dass die Trennung dem Zweck dient, den Vater erkennen zu können (und das heißt, sich selbst). Erkennen kann man ja nur, was man vor sich hinstellt und außerhalb von sich selbst sieht aber nicht das, was man selbst ist. Die Schöpfungsgeschichte scheint mir diesen Gedanken sehr stark zu beinhalten. Aber einen solchen Zweck scheint der Kurs nicht zu sehen - dort erscheint die Trennung als ein winziger Fehler, dessen Ursache letzten Endes offen bleibt. In der Schöpfungsgeschichte ist dies seltsam ambivalent dargestellt, denn Gott warnt vor einem Schritt, den ER selbst vorgesehen haben muss, als ER den Baum der Erkenntnis geschaffen hat (und sorgt durch SEIN Verbot auch noch gleich für die Neugier, legt die Trennung dem Sohne geradezu nahe). ER verbietet und gebietet in einem.
Eine andere Möglichkeit sah ich immer darin, dass Wille und Freiheit der Einheit (Vater und Sohn) unbegrenzt und unbegrenzbar sind und dass also eine mögliche Form der Ausdehnung dieses Willens auch sein muss, sich selbst zu verleugnen, wie um sich zu zeigen, dass man ohne sich selbst nicht auskommen kann und der einzige Sinn der sein muss, man selbst zu sein.
Beide Möglichkeiten geben der Trennung einen Sinn, weil nach der Rückkehr etwas erfüllt ist, das ohne Trennung nicht wäre.
Wie auch immer enthält beides nicht, dass die Trennung nicht der Wille Gottes sei und da geht es mir dann ähnlich wie Erika, die sich fragt, wie Gott dies zulassen konnte und das ist eine Art von Vertrauenskrise oder Misstrauen, weil es schließlich bedeutet, dass Gott dies doch will. Sicher, das ist Ego-Denkweise und das ist alles nur formal logisch gedacht aber für mich ist der Gedanke immer wieder mächtig.
Zitat:Das ist wichtig zu bemerken. Dass du die Trennung willst. Und dass du Angst hast vor der EINHEIT, vor GOTT.
Doch haben überhaupt nur die Getrennten Angst. Und du bist nicht getrennt.
Ich hatte einige Meditationen, da kam ich an einen Punkt, vor dem ich erschrak und der mich am Weitergehen hinderte. Da war plötzlich die Angst, zu verschwinden. Ich fürchte, es wird schwer, diesen Pukt zu passieren.
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