26.11.2008, 07:22
Lieber Thomas,
Ganz zu Anfang meiner Übungszeiten hatte ich mal einen „Effekt“, den ich ziemlich großartig fand. Die Wiederholung habe ich zu meinem Ziel erklärt und mich heftig bemüht, das wieder zu erreichen. Nach einer Weile habe ich ziemlich frustriert nirgendwohin gefragt: „Ver..., warum klappt das denn nicht?“ Den Gedanken, der umgehend in meinem Kopf auftauchte, habe ich mit einem großen Fragezeichen dem HEILIGEN GEIST zugeordnet: „Du machst. Lass los.“ Das habe ich beherzigt. Dieses Aufgeben des Kontrollbedürfnisses, das Aufgeben, alles verstehen zu wollen, hat mir sehr geholfen.
Nun ist der Islam ja nicht unbedingt die Religion, die ohne Strafe und Belohnung auskommt, oder?
Erika
Zitat:Für mich bleibt die Frage offen und für mich ist sie entscheidend. Es gibt viele Umschreibungen, Aufforderungen es zu tun (dem HG alles zu überlassen) aber diese letzte Frage WIE DENN bleibt eben offen.Ich kann Dir nur versichern, dass Du alle Voraussetzungen erfüllst, es zu tun. ER arbeitet daran.
Ganz zu Anfang meiner Übungszeiten hatte ich mal einen „Effekt“, den ich ziemlich großartig fand. Die Wiederholung habe ich zu meinem Ziel erklärt und mich heftig bemüht, das wieder zu erreichen. Nach einer Weile habe ich ziemlich frustriert nirgendwohin gefragt: „Ver..., warum klappt das denn nicht?“ Den Gedanken, der umgehend in meinem Kopf auftauchte, habe ich mit einem großen Fragezeichen dem HEILIGEN GEIST zugeordnet: „Du machst. Lass los.“ Das habe ich beherzigt. Dieses Aufgeben des Kontrollbedürfnisses, das Aufgeben, alles verstehen zu wollen, hat mir sehr geholfen.
Zitat:Und bevor sie nicht beantwortet ist, bleibt der Kurs in einem wichtigen Punkt Theorie. Ich weiß, dass sie nicht per Klartext beantwortet werden kann, weil das Wahrnehmen des HG im eigenen Geist etwas ist, was sich jeder Beschreibung entziehen muss weil es letzten Endes schon das Ziel ist, das zu wissen. Aber ich hoffe immer noch, dass eine Kommunikation darüber trotzdem irgendwie gelingt. Wenn es nicht so wäre, dass es nicht beschrieben werden kann, dann wäre Erlösung ein Kinderspiel und nur eine Frage sorgfältigen Studiums eines Textes.Im Grunde kommunizieren wir ständig auf zwei Ebenen, können nur nicht erkennen, wie das abläuft. Mit anderen Worten: Die Antwort ist ständig vor Deiner Nase, Du brauchst vielleicht nur noch ein bisschen Zeit, um sie zu sehen und zu hören.
Zitat:Hattest du einmal eine persönliche Beziehung zu Gott, war er dir einmal wichtig wie ein Vater? Ich hatte dieses Problem, über meiner Beziehung zu Gott verzweifelt zu sein, noch nie. Ich wurde nicht christlich erzogen, eher islamisch - ich kam nie intensiv mit diesem ganzen Schuldschlammassel in Kontakt und Gott war nie eine Frage persönlicher Beziehung für mich.Gott im Sinne christlicher Erziehung war nicht meine eigentliche Bezugsperson. Er war mir zu weit weg. Außerdem fand ich die Vorstellung von einem strafenden Gott schon immer widersprüchlich. Mein Vorbild in Bezug auf christliches Verständnis war Jesus.
Nun ist der Islam ja nicht unbedingt die Religion, die ohne Strafe und Belohnung auskommt, oder?
Zitat:Die Erklärung des Kurses, dass Angst und Schuld gegenüber Gott die Grundlage für den Traum darstellen, kann ich psychologisch nachvollziehen, und in meinem Verständnis ist es eine tief verschüttete Schuld-Angst, die sich nur indirekt und über Umwege äußert, gerade um nicht gefühlt werden zu müssen. Aber ich kann nicht sagen, dass ich bewusst ein Schuldgefühl gegenüber Gott hätte.Ich weiß nicht, ob ich damit richtig liege, aber ich könnte mir vorstellen, dass Du an dem Punkt, an dem Dir das Ausmaß der Trennung in den jetzt erfahrbaren Dimensionen klar wird, auch fragst: „Wie konntest Du das zulassen, wenn Du mich doch liebst?“ In dem Moment hatte ich kein Schuldgefühl gegenüber GOTT, ich habe IHN zum Schuldigen erklärt. Ich weiß nicht, wie das ausgegangen wäre, wenn ich zu dem Zeitpunkt Angst vor GOTT gehabt hätte. Ich habe mich irgendwann ziemlich geschämt, aber auch davon ist nichts übrig geblieben. Das einzige Gefühl, was sich dauerhaft hält, ist eine tiefe Dankbarkeit. (Ganz zufällig steht heute Lektion 123 auf dem Programm ...)
Erika