11.12.2009, 12:48
Da gibt es einen Herrn Türcke, der hat ein Buch geschrieben über Jesus, den er versucht, psychoanalytisch zu fassen. Ein Freund hat mir eine Zeitungsrezension geschickt, die ich ihm gegenüber dann kommentiert habe. Anschließend sind mir folgende Gedanken gekommen:
Habe ich, diesen Kommentar abgebend, Türcke noch als BRUDER sehen wollen? Mehr will ich von mir nicht erwarten, also dieses "Als-BRUDER -Sehen" geht mir etwas zu weit, "sehen wollen" ist mir genug, denn diese SICHT muss ja immer als Antwort auf meine Einwilligung GEGEBEN werden.
Antwort in diesem Fall ganz klar: nein! Ich müsste lügen.
Ich war ärgerlich über diesen Typen, der sich erdreistet, nicht nur Jesus in sein kleinkariertes Psychodenken einzusperren, sondern vor allem auch die Lesarten derer, die Jesus im Unbeweisbaren gefunden haben, im Wunder erlebt haben und in ihrem Glauben ehren, kalt lächelnd auszusperrren. Krankheiten hat Jesus "weggesprochen", sein "Getriebensein" wird durch einen Konflikt mit dem "Übervater Johannes" erzeugt, die Auferstehung war eine "Halluzination" der Jünger, die sich damit von ihren Schuldgefühlen befreit haben und das Ganze endet als Martyrium für die Sache der "Nonäquivalenz", die von der Realität des Kapitalismus zwar inzwischen eindeutig widerlegt ist, aber immerhin der Kerl hat an etwas geglaubt!
So ungefähr, möglich, dass ich da nicht alles ganz richtig verstanden habe, alber tendenziell geht das , meine ich, so in die Richtung.
Jedenfalls macht er Jesus klein, er presst ihn sozusagen in seinen kleinen Geist hinein und alles Große, das presst er aus, und damit... tötet er seinen BRUDER.
oder?
Und ich, der ich so schimpfe, töte ich nicht auch meinen BRUDER?
Da ist doch das ganze Dilemma. Da kommen wir nicht raus. Es sei denn, wir haben nur geglaubt, den BRUDER getötet zu haben und warten alle nur darauf, bis wir dieses unser tiefstes, innerstes und bislang für unaushaltbar eingestuftes Schuldgefühl dem BRUDER gegenüber in Anwesenheit der VERGEBUNG doch... ansehen und vergehen lassen können.
Es sei denn also, ER steht immer noch DA, eine Lilie der VERGEBUNG, unangetastet von unserem Irrglauben, IHN töten zu können. Und jetzt kann ich IHN doch sehen, SEHEN, in meinem Bruder Türcke.
Gaston
Habe ich, diesen Kommentar abgebend, Türcke noch als BRUDER sehen wollen? Mehr will ich von mir nicht erwarten, also dieses "Als-BRUDER -Sehen" geht mir etwas zu weit, "sehen wollen" ist mir genug, denn diese SICHT muss ja immer als Antwort auf meine Einwilligung GEGEBEN werden.
Antwort in diesem Fall ganz klar: nein! Ich müsste lügen.
Ich war ärgerlich über diesen Typen, der sich erdreistet, nicht nur Jesus in sein kleinkariertes Psychodenken einzusperren, sondern vor allem auch die Lesarten derer, die Jesus im Unbeweisbaren gefunden haben, im Wunder erlebt haben und in ihrem Glauben ehren, kalt lächelnd auszusperrren. Krankheiten hat Jesus "weggesprochen", sein "Getriebensein" wird durch einen Konflikt mit dem "Übervater Johannes" erzeugt, die Auferstehung war eine "Halluzination" der Jünger, die sich damit von ihren Schuldgefühlen befreit haben und das Ganze endet als Martyrium für die Sache der "Nonäquivalenz", die von der Realität des Kapitalismus zwar inzwischen eindeutig widerlegt ist, aber immerhin der Kerl hat an etwas geglaubt!
So ungefähr, möglich, dass ich da nicht alles ganz richtig verstanden habe, alber tendenziell geht das , meine ich, so in die Richtung.
Jedenfalls macht er Jesus klein, er presst ihn sozusagen in seinen kleinen Geist hinein und alles Große, das presst er aus, und damit... tötet er seinen BRUDER.
oder?
Und ich, der ich so schimpfe, töte ich nicht auch meinen BRUDER?
Da ist doch das ganze Dilemma. Da kommen wir nicht raus. Es sei denn, wir haben nur geglaubt, den BRUDER getötet zu haben und warten alle nur darauf, bis wir dieses unser tiefstes, innerstes und bislang für unaushaltbar eingestuftes Schuldgefühl dem BRUDER gegenüber in Anwesenheit der VERGEBUNG doch... ansehen und vergehen lassen können.
Es sei denn also, ER steht immer noch DA, eine Lilie der VERGEBUNG, unangetastet von unserem Irrglauben, IHN töten zu können. Und jetzt kann ich IHN doch sehen, SEHEN, in meinem Bruder Türcke.
Gaston