Selbstmord?

[Kursvorschüler]

...
SEINE Antwort ist immer gleich: Es ist nicht geschehen.

...
Das führt zu einem tiefen Mitgefühl in SEINEM Sinne, nicht aber zu Mitleid = Teilen des Leids. Das Mitgefühl beseitigt das Leid - bei ALLEN Beteiligten. Das Mitleid hält das Leiden aufrecht.

Gregor

Dazu habe ich mal wieder eine "weltliche" Frage.
Den Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl habe schon mal kapiert- nur wie zeigt man als Kursschüler einem Noch-Nicht-Kursschüler sein Mitgefühl? Daß ich einem Nicht-Kurschüler bei Sorgen, Ängsten, Trauer usw. nicht mit "Das ist alles nicht passiert, das träumst Du nur...!" kommen kann ist klar. "Früher" hatte ich immer hemmungslos meinen Senf dazugegeben und fleißig ge- und verurteilt, egomäßige Ratschläge gegeben aber jetzt bin ich irgenwie vorsichtiger in meinen Äußerungen geworden. Doch erwarten andere irgendwie Rat oder Hilfe und ich kann schlecht sagen:"Frag mal den Heiligen Geist!" (Möchte nicht wissen, was die denken würden, wenn ich es täte ) #
Genügt es, wenn ich den Heiligen Geist frage und ihn bitte mich das "Richtige" sagen zu lassen? Wobei ich glaube, daß ich das noch nicht so hinbekomme!

Birgit

[Ulenspygel]

Lieber Johannes,

ich habe mir deinen Text zum Drehbuch durchgelesen und da kam eine Frage auf.

Für mich klingt deine Erklärung zum Drehbuch so, als sei es ein statisches, genau festgelegtes Skript. Du sagst z.B. dort:

Jeder Schritt, jedes Wort, ja jeder Atemzug ist genau vorgegeben, damit sich diese Schrift erfüllt, und jeder seine Erlösung findet – zum genau vorgegebenen Zeitpunkt, an dem jeder einzelne beschlossen hat, wieder im HIMMEL zu erwachen.

In Kap.30 des Kurses lese ich:

1. ... Du fügst ein Element hinzu zum Drehbuch, das du schreibst für jeden Augenblick des Tages,
und alles, was geschieht, bedeutet damit etwas anderes.
Du nimmst ein anderes Element weg,
und jegliche Bedeutung wechselt dementsprechend.
2. Was spiegeln deine Drehbücher denn anderes wider als deine Pläne, wie der Tag aussehen solle? (....)

Hier kann ich dem Drehbuch etwas hinzufügen oder ihm etwas fortnehmen, es ist nicht statisch sondern dynamisch. Ich frage mich auch, wie ich Zeit einsparen könnte (das scheint ja der Sinn des Kurses zu sein), wenn der Zeitpunkt für mein Erwachen im Himmel genau festgelegt ist?

Wenn ich das nehme, was unter 1.) im Zitat des Kurses steht, dann nehme ich dort z.B. Elemente weg und ändere damit die Bedeutung all dessen, was geschieht (ich nehme Einfluss auf den Fortgang des Drehbuches hinsichtlich seiner Bedeutung). Ich bin also durchaus der Protagonist meines Drehbuches und kein reiner Filmbetrachter eines Filmes, der bereits gedreht wurde. Wie wäre es sonst auch möglich, die Zeit zu verkürzen? So wie ich das verstehe, bedeutet dies:

Es gibt ein Drehbuch, das auf meinen eigenen Entscheidungen beruht, die auf dynamische Weise das Drehbuch fortschreiben und es anders verlaufen lassen, wenn ich mich für die Zwecke des Ego entscheide. Entscheide ich mich für die Sichtweise des Hlg. Geistes, so wie ER es deutet, nimmt das Drehbuch einen anderen Verlauf, denn SEIN Ziel ist die Vergebung, was letzten Endes die Erfüllung des Drehbuches im Sinne dessen Beendigung bedeutet.

Eine Entscheidung für das Ego in irgendeinem beliebigen Augenblick macht das Drehbuch notwendigerweise komplexer, weil der Notwendigkeit zur Vergebung eine weiter Notwendigkeit hinzugefügt wird - es muss ein weiterer Lernschritt getan werden.

Eine Entscheidung für den Hlg. Geist macht das Drehbuch ebenso notwendig einfacher, denn diese Entscheidung ist die Akzeptanz der Korrektur und die spart Zeit (und Nerven )

Ich erfinde gerne bildliche Vergleiche, um mir so etwas klarer zu machen und sehe dabei dieses Bild:

Da ist eine komlexe Apparatur, deren Funktionsweise ich nicht kenne - ich sehe nur viele Knöpfe, die mir zugänglich sind und jedes Mal, wenn ich so ein Knöpfchen drücke, verstellt sich etwas im Inneren der Maschine auf die Art, dass jeder Bedienschritt schon die Folgen der darauf folgenden beeinflusst. Jede unwissende Handlung verkompliziert den Weg, den Mechanismus der Maschine in einen Zustand zu bringen, der ihre eigentliche Funktion ermöglichen würde - das entspricht dem Begriff "Fehlschöpung" im Kurs. Doch der Konstrukteur der Maschine, der Hlg. Geist kennt die Abfolge der Knöpfe, die zu drücken sind, um sie wieder in Ordnung zu bringen. Der Drücker der Knöpfe, das bin ich, der Entscheider, und die Maschine, das ist mein Geist.

Hoffentlich nicht zu viele Fragen auf einmal?

Herzliche Grüße von

Thomas

[Johannes]

Den Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl habe schon mal kapiert- nur wie zeigt man als Kursschüler einem Noch-Nicht-Kursschüler sein Mitgefühl?

Liebe Birgit,
Es ist hilfreich zu beachten, dass das Mitgefühl, wie die Welt es versteht - und das Mitgefühl, wie es im Kurs gemeint ist, nichts miteinander zu tun haben.
Wahres Mitgefühl ist, den Bruder als SOHN GOTTES zu sehen - schuldlos, sündenlos und auf ewig in Frieden. Und was für deinen Bruder gilt, gilt auch für dich.

Was deine weltliche Frage betrifft:
Beobachte einfach, wie du dich in der Welt verhältst, und lasse dich durch die Formen nicht täuschen.

Doch erwarten andere irgendwie Rat oder Hilfe und ich kann schlecht sagen:"Frag mal den Heiligen Geist!" (Möchte nicht wissen, was die denken würden, wenn ich es täte )

Bist du dir sicher, dass diese "anderen" tatsächlich Rat und Hilfe von dir erwarten? Ist es nicht eher ein offenes Ohr, eine aufmunternde Geste, ein verständnisvolles Nicken und Ähnliches, was in der Welt so erwartet wird?
Denn wer will schon wirklich als armes, hilfsbedürftiges, hilfesuchendes Geschöpf gesehen und behandelt werden?

Genügt es, wenn ich den Heiligen Geist frage und ihn bitte mich das "Richtige" sagen zu lassen?

Wie schon gesagt, oft gibt es gar nicht unbedingt etwas zu sagen. Es ist eher das Ego, das sich gerne als "Helfer" anbiedert und ganz eifrig seine Ratschläge - "Schläge" sind dies übrigens im wahrsten Sinne des Wortes - verteilt.
Der HG sieht einfach dich und deinen Bruder genauso, wie GOTT euch erschaffen hat. Und in dieser Sicht liegt der Frieden, der ER euch spüren lässt, wenn ihr es wollt.

Johannes

[Johannes]

ich habe mir deinen Text zum Drehbuch durchgelesen und da kam eine Frage auf...

Hoffentlich nicht zu viele Fragen auf einmal?

Ich kann keine wirklichen Fragen in deinem Beitrag entdecken.
Wenn du diesen Text "analytisch" liest, wird er dir nichts bringen. Genausowenig wie der Kurs jenen etwas bringt, die darin nur eine Bestätigung ihrer Denkweise suchen.
Wenn du allerdings versuchst, ihn einfach einmal anzuwenden, wirst du erstaunt sein, wie sehr sich dein Gefühl deinem Leben gegenüber verändert. Einige - auch in diesem Forum - haben es schon so erlebt.

Es wurde in diesem Forum schon vieles über diesen "Drehbuchgedanken" geschrieben, vielleicht liest du hier einmal nach, wenn es dich interessiert.

Johannes

[Albert]

Lieber Thomas,

in dem Film "Contact" versuchte Jodie Foster eine vom Planeten Wega übermittelte Nachricht zu entschlüsseln, die den Bauplan einer komplizierten Maschine enthielt. Als sie dabei nicht weiter kam, wurde ihr der Hinweis gegeben, sie müsse wie ein Weganer denken - mehrdimensional und auf multiplen Ebenen.

Ich denke, dass uns diese kleine Denksportaufgabe auch helfen kann, den Drehbuchgedanken besser zu verstehen und anzunehmen. Wenn man sich die Frage stellt, ob das Drehbuch nun statisch oder dynamisch sei, macht man die implizite Voraussetzung, das unser Verständnis von Kausalität absolute Gültigkeit hat (z.B. Ursache: "Ich drücke auf eine Taste." Wirkung: "Die Maschine stoppt.").

Verabschiedet man sich von dem Gedanken der Kausalität, wie wir ihn gewohnt sind, könnte es genauso gut heißen: "Ich drücke die Taste, weil die Maschine stoppt.", oder noch besser, ich sehe gar keinen Kausalzusammenhang zwischen den beiden Ereignissen: "Eine Taste wurde gedrückt und eine Maschine stoppte."

Unser Drehbuch wurde vom Ego geschrieben, um uns zu "beweisen", dass die Trennung wirklich passiert ist. Es arrangierte alle Begebenheiten und Umstände so, dass alles hier auf Trennung hindeutet. Der HEILIGE GEIST gibt eben diesem Drehbuch und allen seinen "Einzelteilen" eine andere Bedeutung. Kausal gesprochen, könnte man sagen, dass das Ego nicht in der Lage war, das Drehbuch so zu schreiben, dass der HG seine Elemente nicht auch anders deuten könnte.

Auch die Tatsache, dass wir versuchen, einen Kurs zu lernen, der uns hilft, "die Zeit zu verkürzen", ist ein Bestandteil des Drehbuches, für den sowohl das Ego als auch der HG eine Deutung bereithält. Wenn wir nun nach einiger Zeit des Kursstudiums beschließen, den Kurs wirklich lernen zu wollen, kann der HG damit beginnen, unbewusste Schuld abzubauen.

Dies kann - kausal gedacht - zu einer Änderung des "ursprünglichen Drehbuchs" führen, so wie Arten und Pursah einmal sagten: "Der Autounfall war für dich als Lektion jetzt nicht mehr nötig."

Nicht kausal gedacht, stellt sich die Frage nach "statisch" oder "dynamischer Änderung" gar nicht. Im Sinne des HG ist alles genau so passiert, um dir deinen Weg nach Hause aufzuzeigen.

Wie gesagt - auch das ist nur ein Modell für etwas, das wir in unserer Lage nicht verstehen können. Manchmal helfen mir solche Gedankenkonstrukte allerdings, "schwierige" Gedanken wie den Drehbuchgedanken leichter annehmen zu können.

Albert

[Angelika]

Es bleibt mir nichts anderes als ihm zu vertrauen und mir seine Sichtweise zeigen zu lassen.

SEINE Antwort ist immer gleich: Es ist nicht geschehen.

Das ist jedoch kein Glaubenssatz. Es ist auch nicht das Ergebnis intellektueller Turnübungen. Es ist eine Tatsache, auf die ER immer wieder hinweist, egal, was das "Problem" ist.

Der Lernprozess besteht darin, zunächst auf IHN zu hören, SEINE Antwort anzuwenden ("Lektionen" gibt es genug), und IHN immer wieder um SEINE Sichtweise zu bitten, um die deine zu ersetzen.

Das Ersetzen ist SEIN Job. Von dir werden nur die ersten Schritte dahin verlangt: anschauen und die Entscheidung treffen, dass du die vermeintliche Schuld und Angst nicht willst.

Das führt zu einem tiefen Mitgefühl in SEINEM Sinne, nicht aber zu Mitleid = Teilen des Leids. Das Mitgefühl beseitigt das Leid - bei ALLEN Beteiligten. Das Mitleid hält das Leiden aufrecht.

Gregor

Danke Gregor,
vor allem das mit dem Ersetzen war mir nicht klar, obwohl ich es sicher gelesen habe im blauen Buch.
Es ist sehr beruhigend nun zu wissen, das es sicher nicht mein Job ist.
Angelika

[667]

[quote=Ulenspygel]
Lieber Johannes,

ich habe mir deinen Text zum Drehbuch durchgelesen und da kam eine Frage auf.

Für mich klingt deine Erklärung zum Drehbuch so, als sei es ein statisches, genau festgelegtes Skript. Du sagst z.B. dort:

[quote]Jeder Schritt, jedes Wort, ja jeder Atemzug ist genau vorgegeben, damit sich diese Schrift erfüllt, und jeder seine Erlösung findet – zum genau vorgegebenen Zeitpunkt, an dem jeder einzelne beschlossen hat, wieder im HIMMEL zu erwachen.[/quote]

In Kap.30 des Kurses lese ich:

[quote]1. ... Du fügst ein Element hinzu zum Drehbuch, das du schreibst für jeden Augenblick des Tages,
und alles, was geschieht, bedeutet damit etwas anderes.
Du nimmst ein anderes Element weg,
und jegliche Bedeutung wechselt dementsprechend.
2. Was spiegeln deine Drehbücher denn anderes wider als deine Pläne, wie der Tag aussehen solle? (....) [/quote]

Hi Thomas...

der deal mit dem Drehbuch geht anders.. es ist eine "Krücke" um den SOHN wieder das sein zu lassen, was ER IN WAHRHEIT ist und nicht mehr zu glaueben, er sein das, was das Ego ihm suggeriert... sprich eine Krücke zum Laufen (wieder laufen lernen)

der ganze Trick basiert darauf, dass, wenn du für einen Moment den gedanken, das Drehbuch könnte wahr sein annimmst, du alles und zwar gänzlich alles, was für das Egodenksystem ach so wichtig ist, aushebelst, denn es wird insta obsolet...

nur darin besteht der Nutzen des Drebuchgedankens.. alles andere, ob er richtig oder falsch ist, wahr oder im Sinne des Kurses ist somit irrelevant...


Gruß

ich

[Ulenspygel]

N'Abend Albert und 667,

Albert, ich hatte schon eine Antwort an dich gepostet - dachte ich jedenfalls - aber sie ist futsch. Macht nichts. Kann viel damit anfangen, was du gesagt hast. Es ist bei mir eben auch so, dass mein Verstand mir Dinge sagt wie: "Wenn dieser Punkt da unlogisch ist, dann wirds der ganze Kurs wohl auch sein!" Andererseits ist mir schon klar, dass nicht zu erwarten ist, die Metaphysik des Kurses verstehen zu können. Wärs so, wären wir vermutlich nicht in dieser Situation. Und "Contact" ist mega Solange das Ego solche Filmchen produziert, wird mir die Trennung sehr schwer fallen

Also 667, das habe ich jetzt 10x gelesen und der Groschen fällt einfach nicht. Du meinst, wenn ich das Drehbuch inhaltlich als wahr annehme, das würde das Ego aushebeln? Wohl deshalb, weil dann seine volle Widersprüchlichkeit und sein Wahnsinn offenbar werden oder warum?

Euch beiden Dank für die Antwort und eine Gute Nacht!

Thoas

[Gregor]

[Siboa]