Zu Schuld paßt Vergebung!

[Inge]

[Micha]

...daß nur Gott vergeben kann.

Wenn wir sagen, dass nur Gott vergeben kann, geben wir ja vor, uns an Gott zu erinnern, das ist eigentlich Blasphemie, (sehr) streng genommen.
Wahr daran ist aber, dass die VERGEBUNG auf Erinnerung der Ungetrenntheit abzielt, die wir eben erst mal nicht in uns finden, die wir allmählich wecken müssen. Dabei kommen wir nicht um den Akt der Vergebung herum, und das ist immer ein vertrauensvolles Sich-Aussetzen dem Unfassbaren. Zu dieser "Hingebung" passt für meine Ohren das "Ich vergebe" genauso gut wir das "nur Gott kann vergeben". Das sind nur Worte, die den Zustand der Vergebenshaltung anpeilen, aus verschiedenen Richtungen sozusagen, sie können ihn nicht greifen, in die MITTE dringen sie mit dem ihnen eigenen Zweifel nie vor, denn da ist ES.
Diesen ORT mit den Mitteln der Dualität anzusteuern, vermehrt entweder die Verwirrung, wenn man IHN nicht mitnimmt dabei, oder heilt sie eben: mit IHM. Vergebung ist ein Sich-Anvertrauen.
Insofern ist mir Dein Einwand sehr sympathisch, das Eingeständnis von Sünde habe etwas Ehrfurchtsvolles, Gottesfürchtiges: so weit kommt der Mensch vor Gott, so lange er IHN denkt. Und dann geht er, wenn er will, mit seinem ganzen Denken eben in die Knie, sozusagen, und "vergibt". Seine Idee der Sünde wird dabei nicht "fallengelassen" (um durch eine andere ersetzt zu werden), sondern geheilt, das spielt sich in der MITTE ab, wo Ideen einander nicht ausschließen.

Micha

[Johannes]

[Susanne]

Hallo Hippias Minor,

Ich habe das Gefühl, dein Widerstand richtet sich vorallem dagegen, daß der Kurs lehrt, das dies alles hier tatsächlich überhaupt nicht geschieht, geschehen ist, geschehen wird. Das diese Welt tatsächlich überhaupt nicht existiert.
Denn nur dann, wenn die Welt (und mit ihr alle unsere Sünden)existieren würde, wäre es doch notwendig, daß Gott uns vergeben müßte.

Der Widerstand gegen dieses ist zumindest bei mir phasenweise immer mal wieder sehr stark und konkret zu spüren.

lieben gruß
susanne

[René]

"Richtet nicht..." ist etwas weniger und, wie mir scheint, grundlegend etwas anderes als "Vergeben"-Sollen

Hallo Hippias minor,
"Richtet nicht..." auf alles bezogen, also auch auf sich selbst (und nur so ist es gemeint) ist in meiner Sicht das selbe wie "nicht mehr zu urteilen", und ist die Basis, die unweigerlich zur Vergebung führt, ist somit m.E. nicht grundlegend etwas anderes. Mag sein, dass es etwas weniger zu sein scheint, jedoch nur wegen der formelartigen Knappheit des Satzes. Die einfachen Menschen damals, zu denen Jesus sprach, wären einer ausführlicheren Erklärung nicht zugänglich gewesen, so genügte diese "Formel", die bei Anwendung, wie ein Samenkorn in der Erde, "aufgeht" und seine gesammte Bedeutung entfaltet.

Liebe Grüße René

[Johannes]

Ich habe das Gefühl, dein Widerstand richtet sich vorallem dagegen, daß der Kurs lehrt, das dies alles hier tatsächlich überhaupt nicht geschieht, geschehen ist, geschehen wird. Das diese Welt tatsächlich überhaupt nicht existiert.

Wer, der immer noch glaubt, hier zu leben, und keine Alternative kennt, könnte frei von diesem Widerstand sein?
Wenn du keine Alternative kennst, ist die Welt alles, was du hast.
Und wer wollte das, was er hat, gegen nichts eintauschen?

Deswegen legt es der Kurs besonders im Übungsbuch darauf an, dass wir beginnen, die Alternative - die andere SICHT - zu spüren, zu erahnen.
Denn sonst können wir den Widerstand gegen den Kurs nicht aufgeben.

[Hippias minor]

Ihr Lieben,

ich kann gar nicht angemessen antworten auf die angestoßenen Antworten - bin auf der Arbeit - vielen Dank!

Möchte das Stichwort Relevanz von mir nochmal herausgreifen: Neben allem Schönen, Lustvollen, Wertvollen hängt die Relevanz dieser Welt auch an der Schuld bzw. an der Möglichkeit von Schuld - die moralische Bedeutsamkeit der Welt. Ich denke, das ist es, was einen starken und aus meiner Sicht nicht unverständlichen und unberechtigten Widerstand gegen die Lehre des Kurses hervorrufen kann: Weniger die Nichtexistenz dieser Welt als ihre völlige Irrelevanz, bzw. die Irrelevanz meines/deines Handelns in ihr. Man kann das als Befreiung erleben, das ist auch ohne Erleuchtung klar - aber der Verdacht bleibt, daß man es sich damit einfach nur leicht macht. Ist es das Ego, was die Sachen schwer haben und schwernehmen will?

LG,

Hippias

[Johannes]

Man kann das als Befreiung erleben, das ist auch ohne Erleuchtung klar - aber der Verdacht bleibt, daß man es sich damit einfach nur leicht macht. Ist es das Ego, was die Sachen schwer haben und schwernehmen will?

Du machst es nicht, weil du Schuld nicht loslassen willst. Daran siehst du, dass es nicht so leicht ist, wie man meinen möchte.

Du willst deine Träume behalten, da du glaubst, sie würden dir etwas bieten, was du willst. Frag dich einmal, wieso du die Idee der Schuld behalten möchtest,
was du davon hast. Du wirst staunen...

Johannes

[667]

Hallo Hippias,

keine Ahnung, obs dir hilft aber, ich habe, seit ich das Thema Schuld im Kurssinne aufgegeben habe, erstaunlich guten Sex

DAS ist nicht "als belohnung" und schon gar nicht im Kurssinne zu verstehen... ich sehe es als positive nebenerscheinung - zumal ich gerade auf der Bausstelle mit überhaupt nix gerechnet habe, nach freiwilligem Zölibat über 8 Jahre und der vermeintlichen Erkenntnis, "mir ist Sex nicht wichtig... sollen andere Spaß dran haben..." und der grandiosen Uminterpretation des Kurses:

Körperliche Impulse, sind fehlgeleitete Wunderimpulse...

(damit hab ich mich dann grad selbst nochmal abgestraft)

nun ja.. wie gesagt, seit ich das mit der Schuld wirklich angenommen habe sprich aufgegeben, ist alles anders :-)

[Inge]

keine Ahnung, obs dir hilft aber, ich habe, seit ich das Thema Schuld im Kurssinne aufgegeben habe, erstaunlich guten Sex