Ich schreib mal wieder was, mehr aus dem Bauch heraus. Das Verständnis von Vergebung im Kurs (soweit ich es verstehe) löst in mir immer wieder Mißtrauen und das Gefühl von Versuchung, von Anmaßung aus, die darin besteht, daß es an uns ist, zu vergeben (anderen, letztlich uns selbst unsere Illusionen), während (traditionell-)christlich ganz klar gestellt ist, daß nur Gott vergeben kann. Ich will nicht dem das Wort reden, der Groll und Nicht-Verzeihen/Vergeben aufrechterhält, auf der menschlichen Ebene, aber sich selbst in diese absolute/absolutierende Funktion zu stellen - das kommt mir doch heikel vor.
"Richtet nicht..." ist etwas weniger und, wie mir scheint, grundlegend etwas anderes als "Vergeben"-Sollen
Liebe Grüße
Hippias minor
Hippias minor schrieb:Ich schreib mal wieder was, mehr aus dem Bauch heraus. Das Verständnis von Vergebung im Kurs (soweit ich es verstehe) löst in mir immer wieder Mißtrauen und das Gefühl von Versuchung, von Anmaßung aus, die darin besteht, daß es an uns ist, zu vergeben (anderen, letztlich uns selbst unsere Illusionen), während (traditionell-)christlich ganz klar gestellt ist, daß nur Gott vergeben kann. Ich will nicht dem das Wort reden, der Groll und Nicht-Verzeihen/Vergeben aufrechterhält, auf der menschlichen Ebene, aber sich selbst in diese absolute/absolutierende Funktion zu stellen - das kommt mir doch heikel vor.
"Richtet nicht..." ist etwas weniger und, wie mir scheint, grundlegend etwas anderes als "Vergeben"-Sollen
Liebe Grüße
Hippias minor
Würdest du auch sagen, daß jemand, der heilt, sich eine Rolle anmaßt, die eigentlich Gott gehört?
Wer spricht schuldig ? Du oder Gott ?
Wenn GOTT schuldig spricht, dann liegt es auch an IHM zu vergeben.
Wenn aber das Ego schuldig spricht, an wem liegt es dann zu vergeben?
Wenn GOTT Schuld sieht, dann ist Schuld wirklich,und dann ist Vergebung ausser durch GOTT nicht möglich.
Wenn Schuld aber unwirklich ist, dann ist Vergebung vollkommen gerechtfertigt und vernünftig. Schuld dagegen wäre wahnsinnig.
Ist das Sehen von Schuld eine Anmaßung oder ist die Vergebung eine Anmaßung?
Lieber Gruß von Zeitweise
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Hippias minor schrieb:Ich schreib mal wieder was, mehr aus dem Bauch heraus. Das Verständnis von Vergebung im Kurs (soweit ich es verstehe)
Liebe Grüße
Hippias minor
Hi Hippias,
ich verstehe das so, dass nicht du, Hippias vergeben kannst, aber du kannst um vergebung bitten (sprich IHM die Sache übergeben) und somit vergeben lassen.
ich habe das so gehandhabt, dass ich, wenn ich um Vergebung gebeten habe, nicht gesagt habe: Bruder, ich vergebe dir oder HG, ich bitte, vergib dem Bruder... sondern und das hat für mich den Unterschied ausgemacht:
Vergib mir! Vergib mir meine Fehlwahrnehmung (wenn ich was sehe, was Vergebung bedarf, dann sehe ICH was FALSCH, nicht der Bruder)
So hab ich das gehandhabt (und tue es noch), weil ich somit nicht in die Verlegenheit kommen kann, etwas vermeintlich zu geben, was ich, 667 gar nicht habe.... (Fehler ist davor in der Wahrnehmung, deshalb hab ich keine Vergebung anzubieten)
Liebe Grüße
moi
Katzen sind auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis verbreitet - über dem 70. Breitengrad kommen Katzen gar nicht vor.
An Zeitweise: das Richtet-Nicht enthält, daß man nicht schuldig sprechen soll, wer nicht richtet, spricht nicht schuldig.
An 667: Ja, so wie Du es sagst, finde ich es gleich wieder besser: der Heilige Geist oder Gott vergibt und wir bitten Gott - das ist das NT - "Vater vergieb ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun" - "Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern": hier steht selbst im Vater unser, das wir vergeben sollen, warum fällt mir das jetzt erst wieder ein, aber es ist geknüpft an das Bedenken der eigenen Schuld: Das Zentrum ist auch hier die Bitte an Gott um Vergebung, dann kommt das zweite wie ein Vergleich (der zugleich eine Selbstaufforderung und -erinnerung zu sein scheint)
Die Idee der Schuld fallenzulassen, ist zentral für den Kurs, kann man wohl so sagen. - Ich weiß nicht, ob ich da mitgehen will. Ich sehe da nicht die Grausamkeit des Ego, sondern mehr etwas Ehrfurchtsvolles, Gottesfürchtiges im Schuld- oder Sünde-Gedanken. Mehr eine Selbstmitteilung als ein Diskussionsbeitrag - aber das Objektive ist ohnehin Quatsch, bei diesem Thema.
Und 667, hast Du nun Inland Empire endlich gesehen? Ich war insgesamt viermal drin, jetzt ist es auch genug bis zur DVD.
LG,
Hippias minor
Hippias minor schrieb:Die Idee der Schuld fallenzulassen, ist zentral für den Kurs, kann man wohl so sagen. - Ich weiß nicht, ob ich da mitgehen will.
Entweder ist Schuld unmöglich - oder GOTT ist unmöglich.
Eines schließt das andere aus. Was hättest du lieber?
Das ist zu bedenken, wenn du dir überlegst, wo du mitgehen möchtest.
Johannes schrieb:Entweder ist Schuld unmöglich - oder GOTT ist unmöglich.
Sehe ich nicht so. "Unmöglich" ist kompliziert - wie hängen denn Freiheit und Schuld für Dich zusammen? Die Unmöglichkeit von Freiheit willst Du ja wohl nicht haben. Wenn Schuld unmöglich ist, bleibt eine Freiheit übrig, die nicht schuldig werden kann, und die damit genau der Dimension beraubt ist, die eine Entscheidung für etwas und gegen etwas anderes erst relevant macht.
Vanille, Erdbeer oder Schokolade - du mußt dich entscheiden!
Hippias
Hippias minor schrieb:das Richtet-Nicht enthält, daß man nicht schuldig sprechen soll, wer nicht richtet, spricht nicht schuldig.
Die Idee der Schuld fallenzulassen, ist zentral für den Kurs, kann man wohl so sagen. - Ich weiß nicht, ob ich da mitgehen will. Vergebung erwächst aus der Unwirklichkeit der Schuld und der Zeit. Du siehst die Schuldlosigkeit, wenn du mit SEINEN Augen siehst.
Dann ist die Frage der Schuldlosigkeit keine Frage mehr von philosophischer Erwägung sondern sie ist dann offensichtlich.
Lieber Gruß von Zeitweise
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Hippias minor schrieb:Johannes schrieb:Entweder ist Schuld unmöglich - oder GOTT ist unmöglich.
Sehe ich nicht so. "Unmöglich" ist kompliziert - wie hängen denn Freiheit und Schuld für Dich zusammen? Die Unmöglichkeit von Freiheit willst Du ja wohl nicht haben. Wenn Schuld unmöglich ist, bleibt eine Freiheit übrig, die nicht schuldig werden kann, und die damit genau der Dimension beraubt ist, die eine Entscheidung für etwas und gegen etwas anderes erst relevant macht.
Nennst du die Freiheit, den Tod zu wählen, tatsächlich "Freiheit"? Wenn DAS, WAS alles umschließt, kein Gegenteil haben kann, ist die Wahl des Gegenteils keine Freiheit. Oder zumindest ist sie nicht erstrebenswert.
Hippias Minor schrieb:Vanille, Erdbeer oder Schokolade - du mußt dich entscheiden!
Sind die Alternativen alle eine Fata Morgana, sind es keine Alternativen. Und die Freiheit, zwischen ihnen wählen zu müssen, ist kaum als Freiheit zu bezeichnen.
Auf dem Banner dieser "Freiheit" ist ein Totenkopf gemalt.
 Gregor
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Hippias minor schrieb:Und 667, hast Du nun Inland Empire endlich gesehen? Ich war insgesamt viermal drin, jetzt ist es auch genug bis zur DVD.
LG,
Hippias minor
Nee... aber wo ich Gregors Totenkopf-Freiheitsbanner sehe:
Fluch der Karibik :-) der war aber nix...
Inland läuft noch im Programmkino, allerdings zu Uhrzeiten, die ich gelegentlich mit Broterwerb verbringe...
werde mich umgehend melden, sobald ich ihn gesehen habe...
Zurück zur Schuld...
wenn du bittest: vergib uns unsere Schuld... womit rechnest du dann? Mit einem alttestamentarischen Rache/Zorn und Strafenden Gott, oder mit dem liebenden vater Jesus?
Wenn du mit zweiterem rechnest, kann er nicht anders, als dir deine Schuld vergeben...
mir hat der Kurs da sehr geholfen, Gott nicht zu vermenschlichen (du sollst dir kein Bild von Gott machen) denn solange ich Gott vermenschlicht hatte, konnte ich mir nicht vorstellen, dass er alle meine Sünden vergeben könne...
(wie auch, man geht ja von sich aus) erst las ich aufgehört habe, Gott zu vermenschlichen und ihn so zu sehen, wie der Kurs ihn beschreibt, konnte ich tatsächlich die Idee zu lassen, dass Gott meine Sünde gar nicht sieht... somit wurde das nachvollziehbar und vorallem konnte ich dann glauben, dass Gott mich tatsächlich lieben könnte...
Und das hat dann erstmal völlige Panik ausgelöst (bei mir die Erkenntnis, ich habe keine Angst vor Gottes Strafe, aber mit seiner Liebe, komme ich nicht klar!) Das kannte ich nicht, da bin ich erst mal abgehauen (steht alles im alten Forenarchiv feinsäuberlich dokumentiert)
Schuld und sich schuldig fühlen, gehasst und gestraft werden, sind wie eine schlechte Angewohnheit aber in der Gewohnheit lieg vermeintliche Sicherheit... die andere Variante erfordert Vertrauen, Vertrauen in etwas (GOTT) was man nicht greifen kann und schon gar nicht in der neuen Form be-greifen (man ist ja die strafende Gottesform gewohnt und der kann man vertrauen) Anzuerkennen, dass man sich das selbst beigefügt hat und nicht Gott, es war... das erfordert sehr viel Gottvertrauen... und wo solls denn herkommen?
Eine gute Nacht wünscht
moi
Katzen sind auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis verbreitet - über dem 70. Breitengrad kommen Katzen gar nicht vor.
Hippias minor schrieb:Ich schreib mal wieder was, mehr aus dem Bauch heraus. Das Verständnis von Vergebung im Kurs (soweit ich es verstehe) löst in mir immer wieder Mißtrauen und das Gefühl von Versuchung, von Anmaßung aus, die darin besteht, daß es an uns ist, zu vergeben (anderen, letztlich uns selbst unsere Illusionen), während (traditionell-)christlich ganz klar gestellt ist, daß nur Gott vergeben kann. Ich will nicht dem das Wort reden, der Groll und Nicht-Verzeihen/Vergeben aufrechterhält, auf der menschlichen Ebene, aber sich selbst in diese absolute/absolutierende Funktion zu stellen - das kommt mir doch heikel vor.
"Richtet nicht..." ist etwas weniger und, wie mir scheint, grundlegend etwas anderes als "Vergeben"-Sollen
Liebe Grüße
Hippias minor
Meiner Meinung nach vergeben nicht wir einem anderen, sondern der HEILIGE GEIST vergibt ihm für uns unsere Projektion auf ihn.
Beispiel:
Jemand beschimpft uns, worüber wir uns ärgern.
Der andere hat aber nur die uns innewohnenden Schuldgefühle, die sich jetzt in Ärger äußern, "geweckt".
(Vergleich: Was den einen Menschen aufregt, berührt einen anderen evt. überhaupt nicht.-Sprichwort: Der getroffene Hund bellt.)
Nur Dunkelheit, die schon in mir ist, kann geweckt werden. Durch die unfreundliche Bemerkung des anderen bemerke ich meinen-in mir unerkannt schlummernden- Ärger erst. Doch ich halte den anderen für den Verursacher dieses Ärgers, d.h. ich projiziere meine eigene Dunkelheit auf ihn. Werde ich mir dieser Projektion bewußt werde, wird mir die Schuldlosigkeit des anderen für mein neg. Gefühl klar. Dann kann ich den HEILIGEN GEIST bitten, mir diesen Ärger "hinwegzuleuchten", wie es im Kurs heißt.
Die Negativität wurde-laut Kurs-"erst hochgehoben und angeschaut, damit ER sie für uns hinwegleuchten kann".
So müßten wir dem anderen für diese Bewußtmachung eigentlich sogar danken!!! (_Es gibt sogar eine Geschichte vom "Feger", die das sehr veranschaulicht.-)
Diese Zurücknahme unserer Projektion und Löschen unseres Ärgers durch den HG ist die Vergebung des Kurses. Denn weder der andere noch ich selbst sind irgendwie schuldig.
Im Kurs wird auch die falsche, die Schuld verstärkende "Vergebung" beschrieben. Diese wird in der Regel in den Kirchen gelehrt.
Nicht wir haben die Macht zu vergeben, aber wir können die Bereitwilligkeit haben, uns von IHM unsere Projektion zurücknehmen zu lassen.
Erdi
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