Lieber Johannes,
Zitat:Dein Name "Ulenspygel" steht ja für jemanden, der 1)der Welt den Spiegel vorhält bzw. 2)die "verkehrte Welt" ausagiert.
Aber nein  Er steht für einen kleinen Held aus meiner Kindheit. Ich bin in der Gegend aufgewachsen, inder er mal lebte und ich wohnte in der Schöppenstedter Straße. Für mich ist er ein Symbol dafür, sich vom Anschein nicht trügen zu lassen. Ich habe mir den Namen nicht gegeben, um damit ein Programm anzukündigen. Ich heiße mit richtigen Namen Thomas.
Zitat:Als du sagtest, dass du "leidenschaftlich gerne schreibst" hatte ich schon so eine Vorahnung. Dieses Forum dient nicht dazu, seine "Schreibwut" zu befriedigen.
Gut. Ich habe keine Schreibwut sondern ich habe Freude am Schreiben. Wenn das nervt, schreibe ich weniger denn ich will kommunizieren und nicht nicht kommunizieren.
Viele Grüße,
Thomas
Zitat:Diese Formulierung hört sich sehr nach "Kampf des Guten gegen das Böse" an.
Dieser Kurs hat damit überhaupt nichts zu tun.
Er beendet jeden Kampf - denn nur Illusionen "kämpfen" miteinander. Die Wahrheit IST einfach.
Lieber Johannes,
da hast du ganz sicher Recht. Doch lass mich einschränkend sagen, dass er jeden Kampf beenden will. Ich sage nicht, dass etwas bekämpft werden muss, soll oder kann. Doch weiß ich auch, dass mich mein Ego noch begleitet und solange es mich begleitet, werde ich eben vieles als Kampf erleben. Soll ich sagen, da ist gar kein Kampf? Man kann sagen, dann habe ich den Kurs eben nicht verstanden - ja. In der Tat bleibe ich in meiner derzeitigen Realität sehr weit hinter dem zurück, wohin er führen möchte. Oder ist das vielleicht auch schon falsch ausgedrückt? Vermutlich will er nirgendwohin führen weil das ja nicht nötig ist, denn man ist ja schon dort, weil niemals etwas passiert sein kann, was mich aus dem herausnahm, wohin er mich führen will. Die Anfangsworte des Kurses reichen aus und dennoch folgen 1200 weitere Seiten - sagst du selbst.
Bitte sei nachsichtig mit mir und auch mit anderen (auch wenn du dann ja nur mit dir selbst nachsichtig bist  ,) wenn ich die Sprache des Ego noch nicht verlernt habe und dumme Dinge sage. Das liegt einfach daran, dass ich noch dumm bin. Der Teil in mir, der das sieht, ist aber auch lebendig. Er beobachtet die eigene Dummheit. Manchmal löst das ein friedliches Gefühl aus und dann weiß ich plötzlich, dass ich nicht dort bin, wo ich die Dummheit sehe sondern woanders. Aber manchmal ist das eben auch zum Verzweifeln. Damit will und muss ich leben und das bezeichne ich als Kampf. Wie oft wird das Wort "Sieg" im Kurs verwendet? Und ist nicht Kampf, wo es einen Sieg gibt?
Eines darf man für mein Dafürhalten keinesfalls missverstehen: Die Aussage, dass Illusionen nicht wirklich sind. Es nützt mir nicht zu denken, dass Illusionen nicht existieren sondern ich muss zunächst anerkennen, dass sie in meinem Geist existieren. Doch darf ich mich damit trösten, dass sie aufgegeben werden können, ohne dass etwas fehlen wird und dass etwas an ihre Stelle treten wird, das unendlich wertvoller ist.
 Thomas
Zitat:Wie sieht's in dem Zusammenhang mit ein paar richtig überzeugenden Erfahrungen aus? So von der Sorte: Na, das versuch' jetzt mal rational zu erklären. (Ego! Sitz! Platz! Aus!)
Liebe Erika,
der Erfindungsreichtum des Verstandes, wenn es um scheinbar rationale Erklärungen geht, ist leider schier unbegrenzt. Ich habe Erfahrungen gemacht, die für mich ohne jeden Zweifel sind und für mich selbst weiß ich nur aufgrund dieser Erfahrungen vollkommen sicher, das der sog. Schlaf eine Realität ist, weil ich für einige Stunden aufgewacht bin. Ich war daraufhin so übervoll, wollte so unbedingt mich mitteilen (ich wäre sonst geplatzt), dass ich den großen Fehler beging, mich mitzuteilen und es beschreiben, was ich erlebt habe. Es ging nicht. Es war unmöglich, es mitzuteilen - also es im wahrsten Wortsinn zu teilen. Das Ego macht nicht Sitz und nicht Platz. Es erfindet sofort aus seiner illusionären Welt heraus Erklärungen, die es vollkommen zufrieden stellen. Das ist seine Funktion, das zu tun. Wenn du nicht auf jemanden triffst, der ebenfalls Erfahrungen hat, wird keine Verständigung darüber möglich sein.
Thomas
Ulenspygel schrieb:Ich habe keine Schreibwut sondern ich habe Freude am Schreiben. Wenn das nervt, schreibe ich weniger denn ich will kommunizieren und nicht nicht kommunizieren. Es nervt nur, wenn das Schreiben um des Schreibens willen geschieht. Für diesen Zweck wäre ein anderes Forum besser geeignet.
Hier werden Worte eher dafür benützt, um über Worte hinauszuführen.
Johannes
Ulenspygel schrieb:Ich sage nicht, dass etwas bekämpft werden muss, soll oder kann. Doch weiß ich auch, dass mich mein Ego noch begleitet und solange es mich begleitet, werde ich eben vieles als Kampf erleben. Dein Wissen behindert dich. Möchtest du nicht viel lieber lernen, dass Jesus bzw. der HEILIGE GEIST deine ständigen Begleiter sind?
Denn das ist die Wahrheit.
Zitat:Bitte sei nachsichtig mit mir und auch mit anderen (auch wenn du dann ja nur mit dir selbst nachsichtig bist ,) wenn ich die Sprache des Ego noch nicht verlernt habe und dumme Dinge sage.
Möchtest du Nachsicht oder Korrektur? Möchtest du weiter "dumme Dinge" sagen oder möchtest du gerne lernen, mit den Dummheiten aufzuhören?
Zitat:Damit will und muss ich leben und das bezeichne ich als Kampf.
Wenn du Jesus fragst, ob das so ist, wird ER dir etwas anderes sagen.
Das zu lernen, in allen Dingen Jesus bzw. den HEILIGEN GEIST zu fragen, statt eigene Regeln und eigene "Realitäten" festzustellen, darum geht es im Kurs.
Zitat:Wie oft wird das Wort "Sieg" im Kurs verwendet? Und ist nicht Kampf, wo es einen Sieg gibt?
Der Kurs verwendet das Wort dazu, um zu zeigen, dass es keinen Sieg gibt.
Wenn es einen Sieg gäbe, gäbe es auch eine Niederlage. Und das ist für einen GOTTESSOHN keine Option.
Zitat:Eines darf man für mein Dafürhalten keinesfalls missverstehen: Die Aussage, dass Illusionen nicht wirklich sind. Es nützt mir nicht zu denken, dass Illusionen nicht existieren sondern ich muss zunächst anerkennen, dass sie in meinem Geist existieren. Doch darf ich mich damit trösten, dass sie aufgegeben werden können, ohne dass etwas fehlen wird und dass etwas an ihre Stelle treten wird, das unendlich wertvoller ist.
Das kann in der Tat missverstanden werden. Und du missverstehst es.
Wenn du anerkennst, dass sie in deinem Geist existieren, machst du sie wirklich. Wenn du dagegen mit Jesus oder den HEILIGEN GEIST darauf zu schauen lernst, wirst du lernen, dass sie nicht wahr sind.
Und das ist die Vergebung, die der Kurs lehrt: Lerne, dich in allem an den HEILIGEN GEIST zu wenden, statt dir deine eigenen Urteile auszudenken.
Johannes
Lieber Johannes,
Johannes schrieb:Zitat:Eines darf man für mein Dafürhalten keinesfalls missverstehen: Die Aussage, dass Illusionen nicht wirklich sind. Es nützt mir nicht zu denken, dass Illusionen nicht existieren sondern ich muss zunächst anerkennen, dass sie in meinem Geist existieren. Doch darf ich mich damit trösten, dass sie aufgegeben werden können, ohne dass etwas fehlen wird und dass etwas an ihre Stelle treten wird, das unendlich wertvoller ist.
Das kann in der Tat missverstanden werden. Und du missverstehst es.
Wenn du anerkennst, dass sie in deinem Geist existieren, machst du sie wirklich. Wenn du dagegen mit Jesus oder den HEILIGEN GEIST darauf zu schauen lernst, wirst du lernen, dass sie nicht wahr sind.
Und das ist die Vergebung, die der Kurs lehrt: Lerne, dich in allem an den HEILIGEN GEIST zu wenden, statt dir deine eigenen Urteile auszudenken.
ich habe eben einige Zeit gebraucht, um eure beiden Aussagen gegenüberzustellen. Ich dachte, "Auf den ersten Blick klingen sie beide richtig; wo ist der Unterschied?"
Der Kurs selbst ist ja auf mehreren Ebenen geschrieben.
Manchmal wendet er sich an unseren Verstand - insbesondere, wenn es darum geht, zu erklären, wie das Ego-Denksystem funktioniert und uns dazu zu ermuntern, es genau anzuschauen und zu beobachten. In diesem Kontext sehe ich Ulenspygels Aussage, dass er zunächst anerkennen müsse, dass die Illusionen in seinem Geist existierten.
Auf einer anderen Ebene habe ich das Gefühl, dass viele Textpassagen des Kurses sich direkt an den HEILIGEN GEIST in uns wenden; man könnte auch sagen, sie sind so verfasst, als ob wir als Rezipienten bereits die Schau hätten und nur noch mit dem HG denken würden.
Verstehe ich dich richtig, wenn ich vermute, dass deine Aussage, die Illusionen seien nicht in unserem Verstand, auf dieser anderen Ebene angesiedelt sind, dass es also deine Intention ist, den Rezipienten ausschließlich auf der Ebene des HG anzusprechen?
Albert
Zitat:Wenn du anerkennst, dass sie in deinem Geist existieren, machst du sie wirklich. Wenn du dagegen mit Jesus oder den HEILIGEN GEIST darauf zu schauen lernst, wirst du lernen, dass sie nicht wahr sind.
Und das ist die Vergebung, die der Kurs lehrt: Lerne, dich in allem an den HEILIGEN GEIST zu wenden, statt dir deine eigenen Urteile auszudenken.
Lieber Johannes,
der Kurs verwendet sehr viel Mühe darauf, das Illusorische im Denken bewusst zu machen. Dieses anzuschauen bedeutet nicht, es anzuerkennen. Wodurch erkenne ich, dass es Illusionen sind? Indem ich nicht aus der Illusion darauf schaue (indem ich nicht damit identifiziert bin) sondern aus dem Teil in mir, der nicht Illusion ist. Der Kurs nennt diesen Teil den Entscheider. Wenn ich in meinem Entscheider bin, sehe ich auf die Illusion als Illusion, denn im Entscheider verbinde ich mich mit dem Heiligen Geist. Nur so kann ich auf den Heiligen Geist hören, denn so nehme ich seine Sichtweise an. Es dem "Heiligen Geist zu übergeben" muss etwas sein, was ich auch verwirklichen kann, nicht? Wie übergebe ich es dem Heiligen Geist? Sage ich bei mir: "Heiliger Geist, übernimm du es" ? Oder was "tue" ich da genau?
Wenn ich mich selbst anschaue, was ich gerade denke, was ich gerade tue, was ich gerade fühle, dann nehme ich die Sichtweise des Hlg. Geistes an - das ist der springende Punkt dabei. Denn wenn ich mich selbst nicht anschaue, dann bin ich das, was ich denke, fühle, tue - ich werde selbst zu dem, was ich denke, fühle, tue und das bedeutet tiefe Unbewusstheit. Das ist das, was mit Menschen passiert, wenn sie sich nicht anschauen - sie werden zu dem, was sie denken und fühlen und dann tun sie, was sie denken und fühlen - sie haben keine Wahl, sie sind identifiziert mit dem, was sie denken und fühlen.
Sich selbst anschauen heißt, sein eigenes Ego anschauen und damit nimmst du eine vollkommen andere Position ein. Du bist nicht mehr dein Ego sondern du siehst es an - dein Geist schaut dein Ego an und dadurch verbindest du dich mit dem Hlg. Geist denn dein Geist ist der Hlg. Geist. Und dann passiert etwas, was wirklich erstaunlich ist. Du verstehst plötzlich, was du da tust, denkst oder fühlst - einfach nur, indem du es anschaust. Du siehst - jetzt bin ich ärgerlich. Jetzt bin ich wütend. Jetzt denke ich Angiffsgedanken. Tust du es nicht (dich selbst anschauen), dann bist du ärgerlich, wütend, angreifend und das wird sich selbst rechtfertigen, weil niemand da ist, der sieht, was geschieht. Du wirst nicht erkennen, dass du Angriffsgedanken denkst, sondern denken, dass es "richtige" Gedanken sind, weil ja schließlich (..... übliche Rechtfertigungen hier eintragen)
Das alles hat überhaupt nichts damit zu tun, dass ich Illusionen anerkenne. Ich anerkenne sie nur dann, wenn ich nicht aus meinem Geist auf sie schaue und dadurch nicht sehe, was sie sind. Diese zwei Geisteszustände - einerseits Identifikation mit der Illusion und andererseits anschauen und erkennen der Illusion mit daraus folgender Entscheidungsmöglichkeit sind die zwei Wahlmöglichkeiten, die ich habe. Ganz, wie der Kurs es sagt. Ich interpretiere auch nicht, was ich sehe - das macht wiederum die Illusion wirklich und schafft neue. Ich gebe mich ganz dem Wunder hin, sie zu sehen. Was bedeutet es denn, wenn ich sie sehe - als Illusion, als Irrtum? Es bedeutet, dass ich mit Augen sehe, die die Wahrheit kennen, denn wie könnte ich sonst sehen, dass es eine Illusion ist? Es bedeutet, dass dieser Teil, mit dem ich sehe, wissend ist - es ist der Hlg. Geist. In diesem Augenblick schaue ich durch die Augen des Hlg. Geistes. Das heißt, etwas dem Hlg. Geist zu übergeben. Und es ist Vergebung. Denn wenn ich mit diesen Augen schaue, bin ich frei von dem, was ich sehe - ich gebe die Macht der Identifikation fort und lasse mir zeigen, was das ist, was ich anschaue.
Ich hoffe, das war nicht unnötig ausführlich.
Thomas
Zitat:Hier werden Worte eher dafür benützt, um über Worte hinauszuführen.
Genau dafür benutze ich mein Schreiben und nicht dafür, um mich im Schreiben abzureagieren. So wie jemand in seiner Kunst, seiner Musik, seiner Malerei ein Mittel findet, um über die Beschränkungen des Ego hinauszugehen und zu verwirklichen, was er jenseits davon gefunden hat, so versuche ich es im Schreiben zu tun. Es gelingt mal besser und mal schlechter und bestimmt wird man nicht immer verstehen, was ich sagen will. Aber ich glaube, du wirst auf Dauer gesehen finden, dass eine bestimmte Qualität darin liegt - unabhängig vom Sinn der Worte. Darauf kommt es mir an und deshalb schreibe ich mit Liebe.
Albert schrieb:"Auf den ersten Blick klingen sie beide richtig; wo ist der Unterschied?"
Manchmal wendet er sich an unseren Verstand... Der Kurs wendet sich nie an den Verstand, denn mit dem Verstand kann er nicht verstanden werden. Er wendet sich ausschließlich an die Vernunft - und das ist ganz etwas anderes:
Mit dem Verstand kannst du alles verstehen, was in dieser Welt vor sich geht.
Die Vernunft sagt dir, dass diese Welt nicht wirklich existieren kann, denn GOTT hätte sich so etwas nie ausdenken können.
Zitat:Verstehe ich dich richtig, wenn ich vermute, dass deine Aussage, die Illusionen seien nicht in unserem Verstand, auf dieser anderen Ebene angesiedelt sind, dass es also deine Intention ist, den Rezipienten ausschließlich auf der Ebene des HG anzusprechen?
Wie schon gesagt, der Verstand versteht sowieso nie etwas.
Und das Ego kannst du nicht ansprechen, denn es kommuniziert nicht.
Es kann nur angreifen.
Johannes
Ulenspygel schrieb:der Kurs verwendet sehr viel Mühe darauf, das Illusorische im Denken bewusst zu machen. Du verwendest viel Mühe daran, deine Folgerungen logisch erscheinen zu lassen. Sie sind es jedoch nicht.
Wie schon gesagt - du weißt noch viel zu viel. Das bedeutet, dass wir noch eine Weile nicht kommunizieren können, da du nichts verstehen kannst, was hier gesagt wird.
Zitat:Ich hoffe, das war nicht unnötig ausführlich.
Es waren viele Worte...
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