Albert schrieb:das empfinde ich oft genauso. Ich habe schon seit Jahren Schwierigkeiten mit einem "Bruder", der mich meiner Auffassung nach nicht mit der Würde und dem Respekt behandelt, die mir zustehen. Seit ich den Kurs kenne, versuche ich, ihm zu "vergeben". Doch wenn ich mich fragte: "Glaubst du wirklich, dass er unschuldig ist, das nie getan hat, ganz im Ernst?", müsste ich antworten: "Nein! Letzlich habe ich das Gefühl, mir etwas einzureden, was nicht wahr ist.".
In solchen Momenten empfinde ich den Kurs auch als eine Lehre mit "mangelnder Tiefe", weil das, was ich glauben "soll" nicht mit dem übereinstimmt, was ich zutiefst in mir empfinde ("Blut" im Gegensatz zu "blutleerer Vergebung").
Das kann es also nicht sein. Der Kurs sagt mir, dass nicht "glauben" und nicht "haben wollen" das selbe sind. Das erscheint mir nachvollziehbar - insbesondere nach einem Gespräch mit einem "Atheisten" zum Thema "Nahtoderlebnisse", wo ist feststellen musste, das jeder von uns beiden die Forschungsergebnisse so interpretierte, wie es seiner Weltanschauung entsprach.
Wenn es also so ist, dass ich nicht glauben kann, dass die Person, mit der ich Schwierigkeiten habe, unschuldig ist, weil ich es nicht glauben will, dann hilft es absolut nichts, mir irgendetwas einzureden. Ich kann aber den HEILIGEN GEIST bitten, den Grund, warum ich das nicht glauben will (was würde ich dadurch verlieren?) zu "beleuchten" und mit SEINEM LICHT auszufüllen.
Ich bin schon gespannt ...
 Albert
Lieber Albert
Ich kann verstehen was Du schreibst. Du sprichst von dem "Gefühl" welches Dir diesen Bruder als Körper und schuldig zeigt und welches es Dir eben nicht zulässt, über den Körper hinaus zu "sehen".
Und dass Du dann den Kurs als Lehre mit mangelnder Tiefe empfindest kann ich auch nachvoll ziehen da Du noch nie wirklich Deinen Bruder mit anderen "Augen" sehen konntest.
Und es wird auch nie wirklich das Buch sein, welches Dich etwas anderes sehen lässt sondern schlussendlich nur Deine Bereitwilligkeit etwas anderes erfahren zu wollen als die Sicht durch die Körper Augen oder das Gefühl welches Dir der Körper gibt.
Es wird der Moment kommen wo Du diese andere Sicht erfahren wirst! Wo Du tatsächliche "sehen" wirst, dass der "Schuldige" der vor Dir steht Dein Bruder ist.....etwas hat, was auch Du bist! Es ist schwierig dies in Worte zu fassen aber Du wirst es einfach wissen......genau so wie Du jetzt tief in Dir zu fühlen glaubst, dass er schuldig ist. Du wirst es Dir dann nicht mehr einreden wollen sondern es wird zu einer "Tatsache", dass es so ist.
Lass Dir Zeit und sei Willig dies erfahren zu wollen und es wird Dir gegeben werden.
Claudia
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Albert schrieb:
Wenn es also so ist, dass ich nicht glauben kann, dass die Person, mit der ich Schwierigkeiten habe, unschuldig ist, weil ich es nicht glauben will, dann hilft es absolut nichts, mir irgendetwas einzureden. Ich kann aber den HEILIGEN GEIST bitten, den Grund, warum ich das nicht glauben will (was würde ich dadurch verlieren?)
Hallo Albert,
ich nehme an, dass der Irrtum noch weiter geht. Wenn ich bereits dort angelangt bin, dass mir klar ist, dass ich etwas glauben WILL, oder dass etwas an sich nur ein Glaube ist, dann bin ich mir ja irgendwo schon im klaren darüber, dass meine Schulzuweisung von mir selbst kommt. Die Schuld, als Tatsache gesehen, ist ja kaum zu entwurzeln. Die Schuld, als Glaube gesehen, lässt sich meiner Ansicht nach, auch infrage stellen. Und das ist auch, worum der Kurs uns bittet, unsere Überzeugungen einmal infrage zu stellen. Und das tun wir solange nicht wie wir nicht merken, dass unsere Sicherheit nicht in der Schuld liegt. Wissen wir ja kaum, dass wir sie dort überhaupt suchen. Bis dann einmal ein Punkt kommt an dem man sich sagt: "Also irgendwas stimmt hier nicht".
Gruß
Gastfrau
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Albert schrieb:Ich habe schon seit Jahren Schwierigkeiten mit einem "Bruder", der mich meiner Auffassung nach nicht mit der Würde und dem Respekt behandelt, die mir zustehen. Seit ich den Kurs kenne, versuche ich, ihm zu "vergeben". Doch wenn ich mich fragte: "Glaubst du wirklich, dass er unschuldig ist, das nie getan hat, ganz im Ernst?", müsste ich antworten: "Nein! Letzlich habe ich das Gefühl, mir etwas einzureden, was nicht wahr ist.". Lieber Albert,
wenn ich mir eine kleine Frage erlauben dürfte: behandelst du dich denn selbst mit jener Würde und Respekt, welche du von diesem Bruder erwartest/forderst? Wenn nein, dann ist es doch das, was zu vergeben wäre und hat mit dem Bruder rein nichts zu tun -- ausser, dass er dir etwas aufgezeigt hast, das du vielleicht noch nicht selbst in dir akzeptieren wolltest?
Und falls ich da total daneben liege, bitte ich um Entschuldigung.
-inge
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"Vergiss diese Welt, vergiss diesen Kurs, und komm mit völlig leeren Händen zu deinem Gott."
Hippias minor schrieb:Möge Gott uns gnädig sein. Möge er uns nicht sterben lassen.
Ich lasse dich nicht so sein wie du zu sein glaubst.
Aber ich lasse dich so sein wie du bist.
Du bist vollkommen.
Du bist unverletzbar.
Du bist das geliebte Kind GOTTES.
Du bist wunderbar!
Du bist nicht schwach und leidend, sondern stark und heil.
Du bist nicht hilflos und arm, sondern kraftvoll und unvorstellbar reich.
Du bist nicht begrenzt, sondern du gehst auf in der unendlich strahlenden Freude GOTTES.
Du hast nur scheinbar Zweifel, aber du bist in absoluter Sicherheit.
Du bist keine Illusion, sondern die EINE Wirklichkeit.*
In der Dunkelheit können wir nicht sehen, aber im LICHT.
Das LICHT ist die alles umfassende - nichts und niemanden ausschließende - LIEBE.
Deshalb bin ich wie du.
Und die GNADE GOTTES lässt uns ALLE EINS sein.
Der Friede GOTTES,welcher höher ist als alle Vernunft,
bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. (Paulus)
...So ist auch das eigentliche Ziel des Paulus, deutlich zu machen, welchen Reichtum an Gnade uns Gott durch seine Liebe zukommen lässt.
Denn Gott ist freier, besser und größer, als unser teilweise enges Denken es zulässt.**
* sehr frei nach einem Zitat von Johannes
**Zitat: http://www.predigtdatenbank.de/predigt.p...edigt=7480
Liebe alle,
ich danke euch für die vielen Denkanstöße zu meinem Kommentar.
Inge schrieb:wenn ich mir eine kleine Frage erlauben dürfte: behandelst du dich denn selbst mit jener Würde und Respekt, welche du von diesem Bruder erwartest/forderst? Wenn nein, dann ist es doch das, was zu vergeben wäre und hat mit dem Bruder rein nichts zu tun -- ausser, dass er dir etwas aufgezeigt hast, das du vielleicht noch nicht selbst in dir akzeptieren wolltest? Natürlich hast du Recht, liebe Inge; aber zu vergeben ist "das ganze Paket" - also sowohl die Illusion eines Fehlverhaltens meines Bruders, als auch meine Reaktion darauf. Letztlich liegen beide Illusionen in mir.
Albert
Zitat:Es wird der Moment kommen wo Du diese andere Sicht erfahren wirst! Wo Du tatsächliche "sehen" wirst, dass der "Schuldige" der vor Dir steht Dein Bruder ist.....etwas hat, was auch Du bist! Es ist schwierig dies in Worte zu fassen aber Du wirst es einfach wissen......genau so wie Du jetzt tief in Dir zu fühlen glaubst, dass er schuldig ist.
Claudia
Liebe Claudia
Besteht nicht gerade darin die Gnade, dass wir den anderen -ohne unser "Dazu-tun" als Bruder empfinden? Können wir wirklich lieben, bevor wir diese Gnade empfangen haben?
Kann ein Kind, das niemals Liebe bekommen hat, wissen, was Liebe ist?
Es ist ja intellektuell nicht zu fassen, nicht zu erklären!
Gnade kann nur in der absoluten Stille empfangen werden, wenn die Gedanken ruhen und alles verloren zu sein scheint, wenn nichts mehr "eine Rolle spielt".
Meine Erfahrung war:
Wir können sie nicht herbei-zaubern noch bewusst wollen, weil wir nicht wissen, WAS Gnade ist. Es ist ein grosses Licht in der Dunkelheit!
Es leuchtet von innen heraus und dehnt sich nach aussen und umfasst einfach alles. Dieses Licht lässt sich nicht steuern, es ist einfach da und ich muss es lieben, damit es bleibt, ich muss es verstehen, ich könnte es auch aus-"halten" nennen.
In diesem Licht erscheint alles gut, friedvoll und barmherzig. Es gibt da keine Angriffe mehr, weil wir sie nicht mehr als solche empfinden, sondern nur als Wegweiser, als Gehilfen.
Ein Angriff ist dann eine Freude.
DU spielst in diesem Augenblick keine Rolle mehr (wörtlich). Es ist völlige Hingabe. Dann erkennst du nur den Bruder und dich im Bruder, im Moment wo DU (Ego) nicht mehr bist.
Diese Erfahrung hat mich hierher gebracht, weil sie so stark und umfassend war, weil ich wusste, dass dies die Wahrheit ist.
Die Sehnsucht nach diesem Gefühl ist gross und unvergesslich, es ist das Bewusstsein, dass ich immer getragen werde, dass eine liebevolle Hand mich hält, wenn ich falle.
Der Kurs bietet Wissen und Übungen, die dorthin führen wollen/sollen und ist denkbar gut.
Liebe Grüsse
Barbara
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"Vergiss diese Welt, vergiss diesen Kurs, und komm mit völlig leeren Händen zu deinem Gott."
Liebe Inge,
Inge schrieb:Das kommt, sobald du aus tiefster Seele -- und freiwillig -- dazu bereit bist. Das ist mir vor einigen Tagen klar geworden. Ich dachte vorher immer: "Mehr als ehrlich sagen 'Ich will.' kann ich nicht tun." Aber aus tiefster Seele ist eine ganz andere Qualität. Auch das kann *ich* nicht tun, nicht beschließen; ich kann nur IHN bitten, dass er mich dorthin führt.
Albert
Albert schrieb:ich kann nur IHN bitten, dass er mich dorthin führt. Wer ist denn "mich"?
Glaubst du, dass der HEILIGE GEIST "dich" - getrennt von allen anderen - irgendwo hinführt? 
Johannes
Johannes schrieb:Wer ist denn "mich"?
Glaubst du, dass der HEILIGE GEIST "dich" - getrennt von allen anderen - irgendwo hinführt?
Nö, trotzdem verstehe ich im Moment nicht, was du mir sagen willst.
Albert
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