27.05.2008, 17:22
Wieviel tägliche Zeit verbringt ihr mit dem Kurs?
Um meine Frage zu erklären: Ich habe den Eindruck, dass ein Erinnern an die Sichtweise, die mir der Kurs bietet sehr vonnöten ist. Gerade eine voll gepackter Arbeitstag, lädt mich oft dazu ein, einfach darauf los zu leben, eben auch in Konflikte einzusteigen, weil ich sie für wichtig halte, bis mir dann wieder einfällt, dass es um nichts geht.
Reicht das? oder muss alles permanent im Bewusstsein sein?
Natürlich habe ich auch an jedem Tag Fasen, in denen ich ruhig meine Übungen mache, im Textbuch lese. Aber was ist mit Wachsamkeit gemeint?
Susanne
Siboa schrieb:Wieviel tägliche Zeit verbringt ihr mit dem Kurs? Zeit hat nur am Beginn des Lernens eine gewisse Relevanz. Sie zeigt dir, wie wichtig dir der Kurs ist. Wie sehr du gewillt bist, dich an das Denksystem, das er anbietet, zu erinnern.
Doch kann auch nur so eine vage Aussage Schuldgefühle hervorrufen - was absolut nicht im Sinne des Kurses ist.
Eine kurze Zeit am Morgen und vor dem Schlafengehen, dazwischen so viel wie du spürst, dass du brauchst. Da gibt es keine Regeln.
Zitat:Gerade eine voll gepackter Arbeitstag, lädt mich oft dazu ein, einfach darauf los zu leben, eben auch in Konflikte einzusteigen, weil ich sie für wichtig halte, bis mir dann wieder einfällt, dass es um nichts geht.
Reicht das? oder muss alles permanent im Bewusstsein sein?
Ein gewisses Gefühl der Freiheit, der Ungezwungenheit ist immer hilfreich. Wenn du dich bedrängt fühlst, von was auch immer - auch vom Kurs - dann besinne dich, wie du so schön sagst, dass es um nichts geht, dass es weder einen Wettbewerb gibt, noch eine "Prüfung", die irgendjemand anderer dir auferlegt.
Du hast nur mit dir zu tun. Fange an, das zu genießen. Fange an zu beobachten, wie du denkst, wie du versuchst, alleine zurecht zu kommen etc. Aber urteile nicht darüber. Schau dir zu wie ein wohlwollender Elternteil einem kleinen Kind zuschauen würde und ermutige dich eher als dich niederzumachen.
Zitat:Aber was ist mit Wachsamkeit gemeint?
Wenn du bemerkst, dass etwas eigenartig läuft, dann halte inne, lass es wieder still werden in dir. Lass dich nicht hetzen, von nichts und von niemanden. Und wenn du bemerkst, dass du doch "in eine alte Mühle" geraten bist, dann lache darüber. Es gibt keinen Grund, dich deshalb schlecht zu fühlen oder dich gar zu verurteilen.
Überhaupt bist du gut bedient, über all die Dinge, die du so denkst und tust, zu lachen. Nimm es nicht ernst. Sei wachsam, dass der Humor nicht flöten geht... 
Vielleicht kannst du ja mit dem bisher Gesagten etwas anfangen. Das Wichtigste ist immer, dass du weder in dir noch in anderen irgendeine Schuld entdeckst. Und wenn du bemerkst, dass du jemand beschuldigst, dann bleib locker - kein Problem. Du kannst jederzeit deine Meinung ändern - oder - wie es im Kurs gerne ausgedrückt wird: "anderen Geistes werden."
Johannnes
Diese Fragen und Antworten sind wie für mich "gemacht"....Ich danke Dir, liebe Susanne, für Deine Fragen und Dir, lieber Johannes, für Deine sehr "praktischen" Antworten!
Linda
Lieber Johannes,
auch von mir vielen Dank. Du nimmst in deinen Antworten häufig die Schwere.
Susanne
Der Kurs liegt bei mir inzwischen auf dem Dachboden. Die Frage ist berechtigt. Dabei möchte ich nicht den spielen, der den Menschen dazu ermuntert, sich auf sein eigenes Denken zu verlassen und ihm zu trauen. Ich hab vielleicht das Glück, daß ich wenig "Feuer" gefangen habe.
Gott hat kein Gegenteil. Wenn man so denkt, scheint sich alles Streben nach einem Ziel zu verlieren.
Letzlich liefe meine Kritik am Kurs darauf hinaus, daß ich weder Gott noch mich selbst als Schöpfer eines als Alptraum zu betrachtenden Lebens ansehen kann. Dieses Leben ist kein Traum. Das würde ich gerade den "Witz" nennen, es ist aber nicht sehr witzig. Aus der Grundansicht folgt, daß ich mich mit der Wirklichkeit, wie sie erscheint, auseinanderzusetzen habe. Auch mit dem Nicht-Sein oder Nichts oder dem "Bösen".
Der Kurs könnte alles was er sagt auch ohne Christus sagen. Der Kurs nimmt dem Christentum den "Witz", den Schrecken und die Tiefe. Bei mir kann ich die Anziehung fast an Worten festmachen, z.B. das Wort Blut. So verrückt es ist, das mit dem Geist zu verknüpfen, so sinnig scheint es mir, um die Form von Einheit zu denken, als die wir uns vorfinden,
Für mich ist das sehr rätselhaft. Aber ich mag den Kurs nicht mehr konsultieren.
Möge Gott uns gnädig sein. Möge er uns nicht sterben lassen.
Herzliche Grüße
Hippias minor
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Hippias minor schrieb:Gott hat kein Gegenteil. Wenn man so denkt, scheint sich alles Streben nach einem Ziel zu verlieren. Dann fängt das Streben erst an. Nämlich das Streben nach diesem Gott, der einzige Wunsch, sich an IHN zu erinnern. Dann ist das einzige Ziel von Wert formuliert und Streben erhält einen Sinn.
Hippias minor schrieb:Letzlich liefe meine Kritik am Kurs darauf hinaus, daß ich weder Gott noch mich selbst als Schöpfer eines als Alptraum zu betrachtenden Lebens ansehen kann. Geht mir auch so. Daher kommt das Streben, das ich oben angesprochen habe. Denn weder GOTT noch ich bin der Schöpfer des Alptraums.
Hippias minor schrieb:Dieses Leben ist kein Traum. Stimmt, Leben ist kein Traum. Daher will ich es erkennen und nicht durch die irrtümliche Wahrnehmung des Trennungsgedankens verschleiern.
Hippias minor schrieb:Der Kurs könnte alles was er sagt auch ohne Christus sagen. Schwierig. Denn dann ist niemand mehr da, der mir hier hilft. Dann kommt der "gottlose" Nicht-Dualismus des Buddhismus heraus, der beim Geist (mind) stehen bleibt. Ich bin jedoch am reinen Nicht-Dualismus des spirit (Reiner Geist) interessiert, weil ich mich daran erinnern will wer ich BIN und wer meine QUELLE ist.
Christus und Jesus sind konkrete Helfer ("Blut"), die ich jetzt dringend benötige. Denn Heilung ist dort erforderlich, wo die Krankheit ist.
Gregor
GOTT kann gar nicht anders als uns gnädig sein.
ER ist GNADE.
Den Kurs zu konsultieren ist nicht nötig, wenn du DIE STIMME
hörst; die Göttlichkeit IN dir...
Die Welt ist wie ein Bahnhof: ständiges KOMMEN und GEHEN!
Der Kurs ist ein Hilfsmittel für deine Erinnerung an deine WIRKLICHKEIT.
Hippias minor schrieb:Gott hat kein Gegenteil. Wenn man so denkt, scheint sich alles Streben nach einem Ziel zu verlieren. Mit dem Intellekt - und seiner beschränkte Logik - den Kurs verstehen zu wollen, führt nirgendwohin. Denn der Intellekt untersteht dem Geist - und der Geist braucht ein positives Ziel, das von Anfang an festgelegt ist, sonst dreht er sich nur im Kreis und "dreht durch". Er landet einfach im Nichts - obwohl er weiß, dass dies nicht möglich ist.
Es ist der Egogeist, der dich dein Vertrauen in den Intellekt setzen lässt und dich glauben lässt, dass von dort deine Erlösung - die du nach wie vor suchst - kommen wird. Höre nicht darauf.
ETWAS hat dich zum Kurs geführt, DAS zu "groß" ist, um es mit dem Intellekt zu verstehen. Vertraue DARAUF! Der Kurs nennt dieses ETWAS den "HEILIGEN GEIST". ER wird dich zum Verständnis führen, wenn du einmal bereit bist, den Egogeist aufzugeben.
Es ist eine sehr schwierige Phase, in der du dich im Moment befindest. Viele Philosophen sind daran gescheitert. Das einfachste ist in so einer Situation, mit "dem Denken" aufzuhören. Denn nur dies wäre, "ehrlich" zu meinen, was du sagst:
Zitat:Für mich ist das sehr rätselhaft.
Mit dem Herumrätseln aufzuhören. Nicht so zu tun, als könnte dich dein Denken aus deiner Lage befreien. "Dein" Denken kann nur rätseln. Doch der HEILIGE GEIST in dir kennt dich so, wie du wirklich bist. Und ER sieht deine Not und ist allzeit bereit, dich aus ihr hinauszuführen - in die Freiheit.
Zitat:Aber ich mag den Kurs nicht mehr konsultieren.
Der HEILIGE GEIST wird einen Weg zu dir finden. Wenn es nicht der Kurs ist, dann etwas, wofür du bereit bist.
Zitat:Möge Gott uns gnädig sein. Möge er uns nicht sterben lassen.
GOTT IST gnädig. ER lässt dich nicht sterben.
Das ist die Wahrheit - und der Trost, durch den dein Geist wieder gesunden wird.
Johannes
Lieber Hippias minor,
Hippias minor schrieb:Der Kurs nimmt dem Christentum den "Witz", den Schrecken und die Tiefe. Bei mir kann ich die Anziehung fast an Worten festmachen, z.B. das Wort Blut. So verrückt es ist, das mit dem Geist zu verknüpfen, so sinnig scheint es mir, um die Form von Einheit zu denken, als die wir uns vorfinden,
das empfinde ich oft genauso. Ich habe schon seit Jahren Schwierigkeiten mit einem "Bruder", der mich meiner Auffassung nach nicht mit der Würde und dem Respekt behandelt, die mir zustehen. Seit ich den Kurs kenne, versuche ich, ihm zu "vergeben". Doch wenn ich mich fragte: "Glaubst du wirklich, dass er unschuldig ist, das nie getan hat, ganz im Ernst?", müsste ich antworten: "Nein! Letzlich habe ich das Gefühl, mir etwas einzureden, was nicht wahr ist.".
In solchen Momenten empfinde ich den Kurs auch als eine Lehre mit "mangelnder Tiefe", weil das, was ich glauben "soll" nicht mit dem übereinstimmt, was ich zutiefst in mir empfinde ("Blut" im Gegensatz zu "blutleerer Vergebung").
Das kann es also nicht sein. Der Kurs sagt mir, dass nicht "glauben" und nicht "haben wollen" das selbe sind. Das erscheint mir nachvollziehbar - insbesondere nach einem Gespräch mit einem "Atheisten" zum Thema "Nahtoderlebnisse", wo ist feststellen musste, das jeder von uns beiden die Forschungsergebnisse so interpretierte, wie es seiner Weltanschauung entsprach.
Wenn es also so ist, dass ich nicht glauben kann, dass die Person, mit der ich Schwierigkeiten habe, unschuldig ist, weil ich es nicht glauben will, dann hilft es absolut nichts, mir irgendetwas einzureden. Ich kann aber den HEILIGEN GEIST bitten, den Grund, warum ich das nicht glauben will (was würde ich dadurch verlieren?) zu "beleuchten" und mit SEINEM LICHT auszufüllen.
Ich bin schon gespannt ...
Albert
Beiträge: 116
Themen: 8
Registriert seit: Mar 2008
Albert schrieb:Ich habe schon seit Jahren Schwierigkeiten mit einem "Bruder", der mich meiner Auffassung nach nicht mit der Würde und dem Respekt behandelt, die mir zustehen. Seit ich den Kurs kenne, versuche ich, ihm zu "vergeben". Doch wenn ich mich fragte: "Glaubst du wirklich, dass er unschuldig ist, das nie getan hat, ganz im Ernst?", müsste ich antworten: "Nein! Letzlich habe ich das Gefühl, mir etwas einzureden, was nicht wahr ist.".
In solchen Momenten empfinde ich den Kurs auch als eine Lehre mit "mangelnder Tiefe", weil das, was ich glauben "soll" nicht mit dem übereinstimmt, was ich zutiefst in mir empfinde ("Blut" im Gegensatz zu "blutleerer Vergebung").
Wenn es also so ist, dass ich nicht glauben kann, dass die Person, mit der ich Schwierigkeiten habe, unschuldig ist, weil ich es nicht glauben will, dann hilft es absolut nichts, mir irgendetwas einzureden. Ich kann aber den HEILIGEN GEIST bitten, den Grund, warum ich das nicht glauben will (was würde ich dadurch verlieren?) zu "beleuchten" und mit SEINEM LICHT auszufüllen.
Ich bin schon gespannt ...
Lieber Albert,
gerade heute bin ich bei der Lektion 126. Und ich finde, die passt absolut zu Deiner heutigen Frage. Zusammen mit dem Kommentar von Johannes dürfte es Dir helfen, eine neue Sichtweise zu erkennen. Bin gespannt, ob es wirkt... 
Alles Liebe von
Karolin
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