barbara s. schrieb:Die Inhalte der Bibel, besonders jene der Evangelien, sagen allerdings genau dasselbe wie der Kurs. Wenn dies so wäre, wäre der Kurs nicht notwendig.
Zitat:schliesslich wurden sie vom selben Wesen inspiriert. Und nicht zuletzt zitiert der Kurs selbst mehrfach die Bibel, vor allem die Gleichnisse, wie mir aufgefallen ist.
Der Kurs zitiert die Bibel nur an Stellen, die besonders missverständlich sind. Jesus deutet diese Stellen neu, sodass sie einen ganz anderen Sinn ergeben - und dieser "andere Sinn" hat mit der Botschaft des Kurses zu tun, die eindeutig besagt:
GOTT hat die Welt nicht erschaffen.
Darauf ist der ganze Kurs aufgebaut. Nur so ist die Vergebung, die der Kurs betont, gemeint - dass wir die Sichtweise, wie wir die Welt sehen, wie wir sie uns "zurechtgebastelt" haben, aufgeben.
Die Bibel proklamiert absolut, dass GOTT Himmel und Erde erschaffen hat.
Das ist das genaue Gegenteil dessen, was der Kurs behauptet.
 Johannes
Hallo Johannes
Zitat:Wenn dies so wäre, wäre der Kurs nicht notwendig.
Doch, eine "Auflage 2.0" ist notwendig, was schon in den Evangelien steht, wo Jesus zu den JüngerInnen sagt, dass er in Gleichnissen spreche, weil das alles sei, was sie im Moment fassen könnten; Es würden aber Zeiten kommen, wo er auf andere Weise lehren könne.
Des weitern ist die Bibellektüre in unserer Zeit durch so viele Brillen gefiltert - von Kirchen, von Atheisten, von Kommentatoren, von vagen Erinnerungen an den Religionsunterricht - dass es sehr schwer ist, überhaupt unvoreingenommen zu lesen, was da überhaupt steht. Viele Menschen dürften einen einfacheren und weniger vorurteilsbeladenen Zugang zu den vorgestellten Inhalten durch den Kurs finden, einfach weil da noch nicht so viel dranhängt, was vom Wesentlichen ablenkt.
Zitat:Der Kurs zitiert die Bibel nur an Stellen, die besonders missverständlich sind. Jesus deutet diese Stellen neu, sodass sie einen ganz anderen Sinn ergeben - und dieser "andere Sinn" hat mit der Botschaft des Kurses zu tun, die eindeutig besagt:
GOTT hat die Welt nicht erschaffen.
hm.... ich hab den Kurs noch nicht fertig gelesen. Das Thema mit "Gott hat die Welt nicht erschaffen" kam bisher noch nicht vor. Bei Gary Renards "The Disappearance of the Universe" las ich mal eine Erklärung, wurde aber daraus nicht schlau.
Die Frage, die mir blieb, war: wie kommt es denn, dass es eine Welt gibt, wie kommt es, dass es Menschen gibt, die sich als Egos wahrnehmen? Dass etwas gegen den ausdrücklichen Willen Gottes geschieht, kann ich mir nicht vorstellen. Und da Gott der Ursprung ist und alles-was-ist, wer bleibt dann noch übrig, um eine Welt der Illusionen entstehen zu lassen? Ich finde da niemanden.
nun, ich hoffe, eine weitere Lektüre wird mir Aufschluss über diese Fragen geben.
Zitat:Darauf ist der ganze Kurs aufgebaut. Nur so ist die Vergebung, die der Kurs betont, gemeint - dass wir die Sichtweise, wie wir die Welt sehen, wie wir sie uns "zurechtgebastelt" haben, aufgeben.
Ja, so ist ja auch das gemeint, was Jesus in den Evangelien sagt. Und was in anderen Traditionen auch gesagt wird.
Zitat:Die Bibel proklamiert absolut, dass GOTT Himmel und Erde erschaffen hat.
Das ist das genaue Gegenteil dessen, was der Kurs behauptet.
Nur weil dieselben Worte benutzt werden, muss das noch nicht heissen, dass auch dasselbe gemeint ist. Gerade die Genesis ist bei näherem Hinschauen für diverse Überraschungen gut...
Aber das Beste ist wohl, ich lese mal weiter.
grüsse, barbara
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barbara s. schrieb:Doch, eine "Auflage 2.0" ist notwendig, was schon in den Evangelien steht, wo Jesus zu den JüngerInnen sagt
Der Kurs ist keine Bibel 2.0. Er ist mit den Aussagen der Bibel unvereinbar. Das ist eines der Ergebnisse des Gesprächs zwischen Kenneth Wapnick und Norris Clarke, von dem Miranda sprach.
Dieses Ergebnis sollte niemanden, der den Kurs gelesen hat und die Bibel kennt, erstaunen, denn es gehört schon eine Menge Verbiegung dazu, beides als irgendwie zusammengehörig zu sehen. Ich sehe auch keinen geistigen Nährwert in einer solchen Übung.
Gregor
Aber da muß wohl jeder, der vom Christentum her zum Kurs kommt, selber durch. Ich werde mir das Gesprächsbuch irgendwann nochmal kaufen. Die Unvereinbarkeit hat sich mir nach dem Studium des Textbuchs aber auch mehr und mehr gezeigt. Schon allein der Begriff der Vergebung.
Die "großen Differenzen" wie Schöpfung der Welt oder Illusionscharakter der Welt-Realität finde ich persönlich gar nicht mal so wichtig.
Aber die damit zusammenhängenden Punkte, womit der Existenz Gewicht gegeben oder genommen wird, z.B. Schuld und Sünde. Für den Kurs ist alles (der Prozeß des Kurses) letztlich eine Sache der Erkenntnis + kleine Bereitwilligkeit, wohingegen das Christentum gegenüber Erkenntnissen fast gleichgültig ist.
Hallo Gregor!
Zitat aus dem verlinkten Artikel:
Zitat:Besonders gravierend und nicht miteinander kompatibel seien die unterschiedlichen Aussagen zur Entstehung der Welt, denn der "Kurs" geht davon aus, "dass GOTT das physische Universum einschließlich aller Materie, Formen und Körper nicht erschaffen hat" (13). Ebenso bestreitet er die Realität der Sünde. Ein unüberbrückbarer Widerspruch besteht nicht zuletzt auch darin, dass im Gegensatz zum Neuen Testament der "Kurs" nicht an der gegenüber anderen Menschen herausgehobenen Stellung Jesu Christi festhält.
zum Punkt "Weltentstehung" - wie schon gesagt, dazu kann ich noch nicht Stellung nehme, da ich die entsprechenden Stellen im Kurs noch nicht gelesen habe.
zu "Realität der Sünde" - Sünde im christlichen Sinn ist "Zielverfehlung" ("hamartia"), was bedeutet: Mensch zielt auf/sucht Ego-Inhalte statt die wahre, göttliche Realität. im Deutschen kommt die "Sünde" von der "Absonderung", was ja ziemlich wörtlich dasselbe ist wie die "Trennung", über die im Kurs ausführlich gesprochen wird. Sünde ist nur eine Realität für das Ego, nie aber Realität für Gott. Ein Mensch, bzw dessen Ego, kann sich als von Gott getrennt fühlen oder als getrennt definieren, Gott trennt sich aber nie vom Menschen.
Der dritte Punkt, die besondere Stellung von Jesus, ist in vielen Kirchen eine akzeptierte Lehre. Die Evangelien und die Art und Weise, wie Jesus über sich selbst gesprochen hat, gibt diese Interpretation aber nicht her. So sagt Jesus zu einem Mann, der ihn als "guter Meister" anspricht, er solle ihn nicht so nennen, denn "Gott allein ist gut." Und bei anderer Gelegenheit weist er darauf hin: "Alles, was ich tue, werdet ihr auch tun." Da passt die Beschreibung vom "älteren Bruder", wie sie der Kurs nutzt, deutlich besser als die biblisch unbelegten Ideen von der Besonderheit Jesu.
Der Kurs passt definitiv nicht zu den meisten etablierten kirchlichen Interpretationen des Christentums; er passt aber sehr gut zu dem, was tatsächlich in den Evangelien über Jesus berichtet wird.
grüsse, barbara
Hippias minor schrieb:Für den Kurs ist alles (der Prozeß des Kurses) letztlich eine Sache der Erkenntnis + kleine Bereitwilligkeit, wohingegen das Christentum gegenüber Erkenntnissen fast gleichgültig ist.
Hallo Hippias
wie kommst du denn auf die Idee, das Christentum sei gegenüber Erkenntnissen gleichgültig? Das stimmt doch überhaupt nicht.
Bzw., es mag für die etablierten Formen des Christentums oft zutreffen, aber definitiv nicht für die Botschaft von Jesus, wie sie in den Evangelien dargestellt ist.
grüsse, barbara
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04.05.2008, 18:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.05.2008, 18:02 von 667.)
hmmm... ich habe lange geglaubt, man muss die Bibel nur "richtig" lesen, dann steht da das selbe, wie im kurs...
vllt. kommt man beim selben raus, aber da steht definitv NICHT das selbe...
barbara s. schrieb:Dass etwas gegen den ausdrücklichen Willen Gottes geschieht, kann ich mir nicht vorstellen. Und da Gott der Ursprung ist und alles-was-ist, wer bleibt dann noch übrig, um eine Welt der Illusionen entstehen zu lassen?
Die Welt ist NICHT Gottes Wille.. und auch nicht seine Schöpfung.. udn sie geschieht auch nicht GEGEN seinen Willen, eil sie in Wahrheit gar nicht geschieht
GOTT hab aber seinen SOHN mit der gleichen Macht ausgestattet, die er selbst hat, also kann der SOHN "schöpfen" wie der VATER... wenn er allerdings statt zu schöpfen "schafft" (die Welt z.B.) so stellt sich Gott diesem "Wunsch" des Sohnes nicht in den Weg... (warum sollte er auch? Es passiert ja nix in Wahrheit) so versteh ich das... ER lässt dich, wie ein liebender Vater, machen (schaffen) was du willst, weil er "weiß" dass du nur träumst udn nichts was du gerade für wahr hältst an der EWIGKEIT etwas verändert...
-ich
Katzen sind auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis verbreitet - über dem 70. Breitengrad kommen Katzen gar nicht vor.
barbara s. schrieb:wie kommst du denn auf die Idee, das Christentum sei gegenüber Erkenntnissen gleichgültig? Das stimmt doch überhaupt nicht.
"Fast", habe ich zwar nur gesagt... Aber ich wüßte jetzt nicht, mit welcher "Erkenntnis" das Neue Testament prunken könnte.
herzlich
Hippias
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barbara s. schrieb:Der Kurs passt definitiv nicht zu den meisten etablierten kirchlichen Interpretationen des Christentums; er passt aber sehr gut zu dem, was tatsächlich in den Evangelien über Jesus berichtet wird.
Was ist der Unterschied zwischen Interpretationen der Bibel und dem, was "wirklich drin steht"?
Gregor
Hallo 667
Zitat:GOTT hab aber seinen SOHN mit der gleichen Macht ausgestattet, die er selbst hat, also kann der SOHN "schöpfen" wie der VATER... wenn er allerdings statt zu schöpfen "schafft" (die Welt z.B.) so stellt sich Gott diesem "Wunsch" des Sohnes nicht in den Weg... (warum sollte er auch? Es passiert ja nix in Wahrheit) so versteh ich das... ER lässt dich, wie ein liebender Vater, machen (schaffen) was du willst, weil er "weiß" dass du nur träumst udn nichts was du gerade für wahr hältst an der EWIGKEIT etwas verändert...
ok... Also Gott "schöpft" den SOHN, und dieser SOHN hat Lust, die Welt-Illusion zu erschaffen. Der Sohn ist also nicht Gott, auch wenn er mit derselben Macht ausgestattet ist...? hm.
Zitat:vllt. kommt man beim selben raus, aber da steht definitv NICHT das selbe...
nein, natürlich stehen da andere Worte. Aber es geht ja nicht darum, welche Buchstabenfolgen gewählt wurden, es geht um Inhalte.
Hallo Hippias
Zitat:"Fast", habe ich zwar nur gesagt... Aber ich wüßte jetzt nicht, mit welcher "Erkenntnis" das Neue Testament prunken könnte.
Och, da hats jede Menge Wahrheiten drin...
Zum Thema Wahrheit selbst zum Beispiel:
Joh 3.21 Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind.
Joh 8.32 ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
Joh 18.38 Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.
1. Kor 13.6 sie (die Liebe) freut sich aber an der Wahrheit
Zitat:Was ist der Unterschied zwischen Interpretationen der Bibel und dem, was "wirklich drin steht"?
Hallo Gregor
viele christliche Kirchen haben Lehren, an denen sie stark festhalten, die sich aber nicht begründen lassen aus dem, was Jesus sagte. Eben zum Beispiel die Sonderstellung von Jesus; Jesus selbst hat diese nie für sich beansprucht, sondern im Gegenteil alle Versuche von andern, ihn zu einem Gott-Menschen zu machen, klar abgewiesen. Genützt hat es doch nichts, wie man sehen kann...
grüsse, barbara
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