Die Praxis des Kurses

[Gregor]

Verunsichert werde ich aber z.B. durch Gregor und Zeitweise, Eure Beiträge verursachen manchmal bei mir "Stirnrunzeln" meiner Meinung nach, hat einfach jeder einen eigenen Zugang zum Kurs, sei es über Religion, Zen, Ken, Katja oder Margarethe oder sonst was, wahrscheinlich liege ich da falsch, dass ich manchmal das Gefühl habe es geht Euch um recht haben.

Es geht immer um Kontrolle - und damit zwangsläufig um "Recht-Haben", worum den sonst? Schon seit dem ersten Babyschrei wegen Unpässlichkeit oder Hunger geht es um Kontrolle. Kommen dann umgehend Schnuller oder Milli oder Umarmungen, ist der Lernschritt vollbracht: Die Situation kann kontrolliert werden, und so funktioniert das. Anschließend folgen die Verfeinerungen und Anpassungen der Strategie, aber es taucht niemals die Frage nach der Fragwürdigkeit der Kontrolle auf. Die stellt dann erst der Kurs.

Hast du diese wunderbare Ego-Handlungsbeschreibung weiter oben gelesen?

Das Ego trägt auch Krawatte, ist freundlich, hilft alten Damen über die Straße, kümmert sich um verwahrloste Katzen, zahlt pünktlich alle Rechnungen, betrügt die Versicherung wenig, hat einen gepflegten Vorgarten, sieht zu, dass alle Ameisen sich auf deiner Terasse wohlfühlen und in ihrer Ausdehnung nicht behindert werden, ist tolerant gegenüber Fremden, ist humorvoll....und hat trotz allem immer Angst.

Ausgesprochen treffend. Willst du dem tatsächlich auf den Leim gehen und glauben, du könntest das Ego "liebevoll betrachten"? Und bist du ernsthaft der Ansicht, damit trätest du "aus dem Ego heraus" und würdest eine "neutrale" Position einnehmen?

Das Ego betrachtet/beobachtet das Ego. Was ist da eigentlich der Lernschritt?

Gregor

[Inge]

Übrigens wie geht es 667? Falls Du hier mitliest wie geht es Dir?   Franziska

Diese Frage stelle ich mir auch schon seit einiger Zeit.

  toni

Schreibt ihr doch einfach eine PN -- vielleicht antwortet sie?

[Thomas]

@ Katja und Gottfried Wie praktiziert ihr das Beobachten des Bühnenstückes mit Jesus an eurer Seite?
Geht die Beobachtung über einen längeren Zeitraum als 1 Minute ?

Ich hab vor ca. 20 Jahren auch Versuche mit dem objektiven Beobachter gemacht ( kannte da den Kurs noch nicht) und es endete dahingehend, dass ich eine Beobachter im Nacken hatte, der mein Leben dauern kommentierte.

Ich gehe zum Kühlschrank
Beobachter: Jetzt geht er zum Kühlschrank. Er hat Hunger.

Ich suche im Kühlschrank nach etwas Essbarem
Beobachter: Jetzt suchte er sich was aus dem Kühlschrank

Ich greife zum Käse
Beobachter: Aah jetzt hat er was gefunden. 

Das war wie eine Stimme, aber tonlos und es war erschreckend. Ich wollte diesen Beobachter wieder abstellen aber auch das wurde kommentiert und war am Anfang unmöglich.
Mit anderen Worten, diese Erfahrung war sehr unangenehm, weil ich auch anfing, mich um meine geistige Gesundheit ernsthaft zu sorgen.

Hm, klingt wirklich nicht sehr gesund...... mir war die Sache mit dem "objektiven Beobachter" wohl schon immer suspekt. Aber ich nahm dieses Substantiv eh nie sehr wörtlich, ich machte immer gleich ein Verb draus. Also einfach beobachten/registrieren/bewusst machen.....

[Gregor]

Aber ich nahm dieses Substantiv eh nie sehr wörtlich, ich machte immer gleich ein Verb draus. Also einfach beobachten/registrieren/bewusst machen.....

Ja genau. So funktioniert Kontrolle. Das haben Verben so an sich.

Gregor

[Gast]

Die Aufmerksamkeit wechselt ihren Betrachtungsgegenstand. Ich habe keine Ahnung, wie und wodurch das gesteuert wird. Durch eine Bewertung von "wichtig" und "wichtiger"?

Hi Gregor,

der Punkt ist nicht eigentlich, dass ich das Ego beobachte, sondern dass in der Möglichkeit bzw. dem Zustand des Beobachtens  die Aufmerksamkeit nicht mehr vom Ego absorbiert wird sondern auf dir selbst ruht.
Das Beobachten des Ego ist eine automatische Konsequenz davon - es wird zu einem Gegenstand (der Beobachtung) und ist nicht mehr "ich".

Im Advaita heißt es (jetzt gehe ich halt doch fremd, aber nur ganz kurz): Bleibe im Empfinden von "Ich Bin" und verharre dort. Thats ist, mehr lässt sich dazu kaum sagen.

In diesem Empfinden, zu sein, wird das Ego zum Objekt, während ich Sein bin.

Du fragst, was da der Lerneffekt ist? Dort zu bleiben, denn das ist die Entscheidung für den HG.

Es bist so überaus simpel!

Hast du dich je gefragt, was der Kurs wohl damit mein, dass ich in jedem Augenblick die Entscheidung zwischen Himmel und Hölle treffe? Als ich das zum ersten Mal las, war ich zunächst angepisst von dieser Behauptung, weil ich Derartiges nicht bei mir festzustellen wusste.

Erst als ich verstand (zu verstehen glaube), dass der Heilige Augenblick der Augenblick ist, in dem ich mir meines Seins gewahr werde, verstand ich auch, dass ich immer dann, wenn ich aus diesem Gewahrsein herausfalle, ich in der Hölle bin. Ich schaue tatsächlich immer entweder hier hin oder dort hin. Oder hat jemand eine weitere Möglichkeit entdeckt? Es gibt keine. "Sein" ist das Leben und dort nicht hinzuschauen ist der Tod.

Nimm an, dass es so ist. Wird der Kurs damit nicht gerdezu lächerlich einfach (was er von sich selbst ja sagt)? Das sind die zwei Ratgeber, die möglich sind. Ich schaue entweder zum Sein und bin "connected" oder ich tue es nicht und bin "disconnected".

Genau das Gleiche meinte Gurdjieff, als er sagte: "Sie müssen sich an sich selbst erinnern!" Ja, verdammich, was soll denn das heißen? Ich brauchte Jahre, um es zu verstehen. ES kam eines Tages über mich und da lächelte ich selig. Es war immer da gewesen, hatte mich noch nie verlassen, doch ich hatte es nicht bemerkt. Es war so lächerlich einfach.

Kennst du diese Geschichten, die versuchen, das in Worte zu fassen?

Eine davon geht so:

10 Männer auf ihrer Wanderschaft mussten durch einen reißenden Fluß und anschließend wollten sie sicher sein, dass niemand fehlt. Daher zählten sie die anderen Männer und kamen dabei aber immer nur auf neun. Das erging jedem von ihnen so und daher war bald klar, dass einer fehlen musste. Ein Mönch kam des Wegs und bermerkte die Verstörung der zehn, ließ sich das Problem erklären und sagte dann: Ein jeder möge eine Zahl ausrufen, immer um eins mehr als der Vorhergehende. Und man kam bis zehn.

Ulenspygel

[Gast]

@ Katja und Gottfried Wie praktiziert ihr das Beobachten des Bühnenstückes mit Jesus an eurer Seite?
Geht die Beobachtung über einen längeren Zeitraum als 1 Minute ?

Ich hab vor ca. 20 Jahren auch Versuche mit dem objektiven Beobachter gemacht ( kannte da den Kurs noch nicht) und es endete dahingehend, dass ich eine Beobachter im Nacken hatte, der mein Leben dauern kommentierte.

Ich gehe zum Kühlschrank
Beobachter: Jetzt geht er zum Kühlschrank. Er hat Hunger.

Ich suche im Kühlschrank nach etwas Essbarem
Beobachter: Jetzt suchte er sich was aus dem Kühlschrank

Ich greife zum Käse
Beobachter: Aah jetzt hat er was gefunden. 

Das war wie eine Stimme, aber tonlos und es war erschreckend. Ich wollte diesen Beobachter wieder abstellen aber auch das wurde kommentiert und war am Anfang unmöglich.
Mit anderen Worten, diese Erfahrung war sehr unangenehm, weil ich auch anfing, mich um meine geistige Gesundheit ernsthaft zu sorgen.

… bei mir geht das ganz einfach, ohne großes Thahabu. Wenn ich wieder mal Trübsal blase und glaube die Welt mit seinen Inhalten (also ich) sei blöd, lade ich meinen große Bruder Jesus ein, bitte ihn um seine Sicht der Dinge und zack, kehrt Frieden in meinen Geist.

Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich mit ihm im Kino sitze, sondern eher so, dass ich in die Geschichte nicht mehr involviert bin und ich folglich irgendwie beobachte. Und das hält so lange an, wie ich möchte.

[luise]

@ Katja und Gottfried Wie praktiziert ihr das Beobachten des Bühnenstückes mit Jesus an eurer Seite?
Geht die Beobachtung über einen längeren Zeitraum als 1 Minute ?

Ich hab vor ca. 20 Jahren auch Versuche mit dem objektiven Beobachter gemacht ( kannte da den Kurs noch nicht) und es endete dahingehend, dass ich eine Beobachter im Nacken hatte, der mein Leben dauern kommentierte.

Ich gehe zum Kühlschrank
Beobachter: Jetzt geht er zum Kühlschrank. Er hat Hunger.

Ich suche im Kühlschrank nach etwas Essbarem
Beobachter: Jetzt suchte er sich was aus dem Kühlschrank

Ich greife zum Käse
Beobachter: Aah jetzt hat er was gefunden. 

Das war wie eine Stimme, aber tonlos und es war erschreckend. Ich wollte diesen Beobachter wieder abstellen aber auch das wurde kommentiert und war am Anfang unmöglich.
Mit anderen Worten, diese Erfahrung war sehr unangenehm, weil ich auch anfing, mich um meine geistige Gesundheit ernsthaft zu sorgen.

Interessant. Gut, dass du das mal aus deiner Sicht beschreibst.
Das erlebe ich völlig anders.
Das, was du da beschreibst, kenne ich fast als "Normalzustand". Nur dass ich da nicht "er" sage, sondern einfach 'ich'
"Beobachter-Position" einnehmen ist für mich, dass im "positiven" Fall, gar nichts kommentiert wird und sich eine rein sinnliche Wahrnehmung breit macht. Dann wird es sehr still in mir. Wie wenn ich kein Gehirn mehr hätte. Das empfinde ich als unglaublich angenehm. Wie wenn ich schweben würde. Den Zustand sehne ich mir immer herbei. Oder - im negativen Fall, dass ein "seltsame Prozession" eben NICHT an mir vorbeizieht, sondern mich vollkommen einzunehmen scheint und mich zu attackieren scheint. Diese "seltsame Prozession" sind Gedanken des Urteils, die meistens die Form von Groll, manchmal auch rasender Wut, Zweifel und Verzweiflung und Hass und Mordgelüsten annehmen, so dass ich mit dem Kopf an die Wand rennen könnte. Und das passiert eben meistens. Deshalb geh ich selten in die Stille oder in eine Beobachterposition. Weil ich vor lauter Panik und "ich will das weghaben" vergesse, dass das an Jesus abzugeben und loszulassen und zu vergeben ist und nur Rauch. Vor lauter: AUFHÖREN! fällt mir da auch gar nicht ein, dass es da was anderes in mir gibt, dem ich das überlassen könnte. Der Beobachter kann gar keine Kontrolle über diesen "Rauch" haben. Der Beobachter ist ja immer noch das Ego.

Diese

 Prozession kenne ich sehr gut ich Nenne sie (Karawane) Wenn ich es Schaffe ganz Still zu bleiben und Sie einfach an mir vorüberziehen lasse ist es OK für mich. Doch wenn ich mich einmische mit meinen Gedanken und Sie weg haben möchte  dann kommt Angst und Panik auf. Es sind immer die Selben Bilder die da vorbeiziehen  und jetzt da ich Deine Worte Lese wird mir klar dass ich Vergessen habe es an Jesus abzugeben. Liebe Grüsse Luise

[Gast MM]

Diese Prozession kenne ich sehr gut ich nenne sie Karawane. Wenn ich es schaffe, ganz still zu bleiben und sie einfach an mir vorüberziehen lasse ist es ok für mich. Doch wenn ich mich einmische mit meinen Gedanken und sie weg haben möchte,  dann kommen Angst und Panik auf. Es sind immer dieselben Bilder, die da vorbeiziehen;  und jetzt da ich deine Worte Lese wird mir klar, dass ich vergessen habe, es an Jesus abzugeben.
Liebe Grüsse
Luise

Tja, wenns denn nu ne Karawane wäre...dann wärs relativ gemütlich.
Tatsächlich ist es meistens ein SCHLACHTFELD.
Und dass es immer dieselben Bilder sind, kann ich nicht bestätigen. Vom Inhalt her ists sicher dasselbe ....soviel hab ich nicht nur mit Hilfe des Kurses gelernt, sondern kann ich - hier in dieser Scheinwelt- sogar mit Hilfe des sog. Vergleichens nachvollziehen, dass es wieder nur, so sehr es äußerlich anders ausschaut, dasselbe ist.
Saublöd, das zu erklären.
Aber Luise, da frag ich doch mal nach: du tust so, als könntest du es entscheiden, ob du was an Jesus abgibst oder nicht? Genau das kann ich nicht.
Möglicherweise ist aber grad dein Wörtchen "vergessen" das Stichwort: Es ist dem Heiligen Geist direkt schnuppe, WANN ich mich erinnere, die Bilder lachend vorbeiziehen zu lassen, statt sie ernst zu nehmen.
DANKE LUISE. )

[Gast]

Aber Luise, da frag ich doch mal nach: du tust so, als könntest du es entscheiden, ob du was an Jesus abgibst oder nicht? Genau das kann ich nicht.
Möglicherweise ist aber grad dein Wörtchen "vergessen" das Stichwort: Es ist dem Heiligen Geist direkt schnuppe, WANN ich mich erinnere, die Bilder lachend vorbeiziehen zu lassen, statt sie ernst zu nehmen.
DANKE LUISE. )

Weißt du denn nicht, wie machtvoll deine Gedanken sind. Du entscheidest immer, ob du etwas abgeben möchtest oder nicht. Nur du alleine tust das.

Sei doch lieber ehrlich zu dir selbst und gestehe dir ein, dass du noch zu viel Angst vor der Liebe hast, und aus diesem Grunde das …. behalten möchtest. Schon durch dieses Eingeständnis, wirst du sanfter zu dir selbst und das Schlachtfeld kann sich als das zeigen, was es ist: Eine fette Illusion.
Gruß
Gottfried
@Zeitweise die obige Antwort kam übrigens von mir.

[Franziska]