Das Drehbuch

[Inge]

 Dann beruhigt sich mein Verstand wieder und ich kann wieder in Frieden mich in Vergebung üben.......

[Siboa]

Ehrlich gesagt grüble ich immer noch ein wenig über die Zeit im Kurs nach. Und ich glaube, ich weiß jetzt, wo mein Denkfehler lag. Ich versuche es mal darzulegen für die, die auch gern grübeln .

Auf Ebene 1 (Himmel) ist es so, dass die klitzekleine Wahnidee der Trennung aufkam und im selben Moment berichtigt, also aufgehoben wurde. Sie war also sofort vergangen und in gewisser Weise nie gewesen.

Auf Ebene 2 (Welt) ist es so, dass sich Zeit und Raum unendlich groß und weit auszudehnen scheinen, Zeit scheint zu verstreichen. Wir wähnen uns in dieser Welt und glauben, der Zeit zu unterliegen - solange wir uns für das Ego entscheiden.

Was also auf Ebene 1 bereits vergangen ist, scheint auf Ebene 2 weiter anzudauern.

Mein Gedankenfehler war nun, dass ich Ebene 1 und 2 in einen zeitlichen Bezug setzte, dass ich also glaubte, erst habe die Wahnidee und ihre sofortige Berichtigung stattgefunden und DANACH habe sich die Zeit ausgedehnt. Das ist - glaube ich - falsch. Zeitliche Reihenfolgen kann es nur auf Ebene 2 geben, Ebene 1 ist da gar nicht zeitlich einzuordnen. Sie ist wahr und immer gültig, aber jenseits von Zeit.

Im Kurs steht nun: "du unternimmst lediglich eine Reise, die bereits vorüber ist". Das Tückische dabei ist, dass der Hauptsatz sich auf Ebene 2 bezieht, der Nebensatz aber auf Ebene 1. Dann ist es auch kein Widerspruch mehr. Ich habe weitere, ähnliche Sätze gefunden.

Was mir aber weiterhin nicht einleuchtet, ist die Aussage (von Wapnick), dass wir alles NOCHMAL zu erleben scheinen. Das kann man meiner Meinung nach nur sagen, wenn man Ebene 1 zeitlich vor Ebene 2 setzt, was meiner Meinung nach aber ein Fehler ist.

Was meint ihr dazu?

Also, es heißt ja auch, dass wir immer nur denselben einen Augenblick wieder erleben, also noch mal und noch mal und noch mal ...


Susanne

[Thomas]

Das verstehe ich im übertragenen Sinne. Wir erleben immer wieder den einen Moment der Trennung. Jeder Moment, den wir in dieser Welt zu erleben glauben, ist Ausdruck dieses ursprünglichen Trennungsgedankens.

[René]

Aber ich will wenigstens wissen, WO der Haken liegt und WARUM es nicht lösbar ist. Dann beruhigt sich mein Verstand wieder und ich kann wieder in Frieden mich in Vergebung üben.......

Hi Thomas, in meinem Drehbuchexperiment kam folgendes heraus: »Aber ich will wenigstens wissen« ist genau der Haken, der es nicht lösbar macht.
Eine Erfahrung ist wie ein Fluss, und das gedankliche Festhalten ist die Blockade, die den Fluss am Fließen hindert.

Das Experiment:

Den Satz - „Jeder Schritt, jeder Satz, den du sprichst, ja, sogar jeder Atemzug den du machst, ist genau vorherbestimmt.“ - habe ich mir öfters zur Brust genommen, ihn bei jeder Gelegenheit angewendet und meinen hinterfragenden Intellekt ausgeblendet. Wollte ausprobieren wie es sich anfühlt...


Und es fühlte sich großartig an, war wirklich beeindruckend, und überraschte mich mit einem unglaublichen Gefühl der Freiheit, Gelassenheit, 100%iger Geborgenheit und somit der entsprechenden Angstlosigkeit. Es führte mich sofort in die Gegenwart, dem einzigen Ort wo ES IST. Und jede Begegnung, jede Bewegung, jeder Atemzug, alles was gesagt wurde, war (ist) einfach nur...strahlt(e) in schlichter Wahrheit. 
Die Frage, ob nun alles vorherbestimmt ist oder nicht, war so nicht mehr zu beantworten, denn alles ist - existiert einfach... und das, weil nicht hinterfragt, gefühlsmäßig ursachlos...schon immer.
Und weil es immer schon so war, also vorher bestimmt wurde, kann man in gewisser Weise sagen, alles ist bis ins kleinste Detail vorher-bestimmt. - vor der Zeit – außerhalb von ihr. Dort allerdings scheint der Begriff „Vorherbestimmung“ gar nicht auf, hat keine Bedeutung, weil es ein Begriff der Zeit ist. Und innerhalb der Zeit verleitet er zu der (irrigen) Annahme eines bis ins kleinste Detail geplanten, berechneten Ablaufschemas, worüber außerhalb der Zeit höchstens gelacht wird.

[Franziska]

Die Frage, ob nun alles vorherbestimmt ist oder nicht, war so nicht mehr zu beantworten, denn alles ist - existiert einfach... und das, weil nicht hinterfragt, gefühlsmäßig ursachlos...schon immer.
Und weil es immer schon so war, also vorher bestimmt wurde, kann man in gewisser Weise sagen, alles ist bis ins kleinste Detail vorher-bestimmt. - vor der Zeit – außerhalb von ihr. Dort allerdings scheint der Begriff „Vorherbestimmung“ gar nicht auf, hat keine Bedeutung, weil es ein Begriff der Zeit ist. Und innerhalb der Zeit verleitet er zu der (irrigen) Annahme eines bis ins kleinste Detail geplanten, berechneten Ablaufschemas, worüber außerhalb der Zeit höchstens gelacht wird.

Sind wir nicht, laut Kurs, befreit von der Zeit, der heilige Augenblick oder das Wunder, hebt uns heraus und schenkt diese Freiheit

Und es fühlte sich großartig an, war wirklich beeindruckend, und überraschte mich mit einem unglaublichen Gefühl der Freiheit, Gelassenheit, 100%iger Geborgenheit und somit der entsprechenden Angstlosigkeit. Es führte mich sofort in die Gegenwart, dem einzigen Ort wo ES IST. Und jede Begegnung, jede Bewegung, jeder Atemzug, alles was gesagt wurde, war (ist) einfach nur...strahlt(e) in schlichter Wahrheit. 

  Franziska

[René]

[Gregor]

Das Zitat von René fasst sehr schön verschiedene Aussagen des Kurses über die Zeit zusammen bzw. setzt diese Aussagen voraus. Da ist die Aussage, dass im heiligen Augenblick die Zeit zusammenfällt, oder dass wir Ursache und Wirkung verwechseln, weil wir glauben, dass die Vergangenheit die Ursache der Zukunft ist - was nicht stimmt.

Ich stelle mir gerade einen Fernseher vor. Der erzeugt jede Menge Pixel auf der Mattscheibe. Jeder Pixel ist unabhängig von allen andern Pixeln, da gibt es keinen Zusammenhang. Was machen wir daraus? Ein "sinnvolles" Bild. Und aus 24 dieser "bedeutungsvollen Bildern" machen wir eine Sekunde. Dabei nehmen wir an, dass die "späteren Bilder" ihre Ursache in den "früheren Bildern" haben. Was aber völlig falsch ist, es sind ja noch nicht einmal Bilder.

Viele dieser "Sekunden" werden aneinander gereiht, es entsteht eine "Zeitlinie". Beeindruckend, was über diese zunehmenden Abstraktionen entsteht. Nichts davon ist wahr.

Nehme ich nun alle diese "Bilder", die jemals entstanden sind, und die jemals wahrgenommen wurden (und werden), packe dazu "Töne", "Gerüche", "Empfindungen", "Gefühle", "Gedanken (des Gehirns)", Sack und Asche, da kommt was zusammen. Das betrachte ich dann für das ganze Universum mit seinen 13-14 Lichtjahren Ausdehnung, zapperlot, das ist großes Fernsehen. Wo hatten wir angefangen? Ach ja, die Pixel ...

Und alle diese "Dinge" - entstanden in einem einzigen Augenblick. "Gleichzeitig", denn wir hatten ja gesehen, dass die Zeitlinie nur dadurch entsteht, dass wir Pixel zu Bildern mache, diese in eine Ursache - Wirkung - Beziehung setzen usw. So kommt es, dass wir glauben, zwischen Ursache und Wirkung (dem einen Bild, das angeblich das andere Bild bedingt) gibt es einen Unterschied. Das nennen wir Zeit. Und angeblich brauchen wir Zeit, um von der Ursache zur Wirkung zu kommen: Wir üben z.B., um (in Zukunkt) zu erwachen, den Frieden GOTTES irgendwann zu erleben usw. Was aber, wie gesagt, völlig absurd ist. So arbeitet der Geist nicht. Er will, und es ist. Sofort. Jetzt. Daher ist die gesamte Welt in einem einzigen Augenblick entstanden - und wieder verschwunden, da sie nicht wahr ist. Denn so gigantisch viele "Dinge" es sind, es sind eben nicht unendlich viele Dinge. Und Endlichkeit kann in der Unendlichkeit nicht existieren. Sie entsteht noch nicht einmal wirklich.

Und nun schaut sich der (scheinbar) gespaltene Geist diese (fehl-)geschaffenen Bilder, äh nein, Pixel, an. Scheinbar gespalten, weil dazu Wahrnehmung erforderlich ist, also Bewusstsein. Erlebt er alles noch einmal? Keine Ahnung, wenn man das so nennen will.

Ist das vom Bezugsrahmen der Bilder, Zeitlinien etc., also vom Bezugsrahmen des Ego her erfassbar? Nein, absolut nicht. Niemals. Was können wir also tun? Nichts. Absolut nichts. Denn innerhalb des Bezugsrahmens des Egos gibt es vermeintliche Ursachen und Wirkungen (getrennt voneinander, wir tun das, dann passiert jenes), die gar nicht existieren. Das macht jedes Tun wirkungslos.

Was bleibt? Der Kurs nennt es "Vergebung". Oder die einzige Funktion, die SÜHNE für sich selbst anzunehmen. Das Drehbuch ist geschrieben. Der Zeitpunkt steht fest.

Also ist alles exakt vorherbestimmt? Also, welchen Sinn macht diese Frage, wenn die "Zeitline" eine Erfindung ist, wenn jeder Zeitpunkt unabhängig von jedem anderen Zeitpunkt ist? Ich kann jetzt vergeben. Oder nicht. Ich kann jetzt den Frieden Gottes erkennen. Oder nicht. Und jetzt wieder, völlig unabhängig vom "vorhergehenden" Jetzt. Und jetzt wieder, und wieder, und wieder, ...

Und das führt mich zu einer letzten Frage an René: Das Experiment was sehr erfolgreich. Auch 667 hat darüber schon aus eigener Erfahrung berichtet. Aber warum war es nicht nachhaltig?

Gregor

[René]

Was bleibt? Der Kurs nennt es "Vergebung". Oder die einzige Funktion, die SÜHNE für sich selbst anzunehmen. Das Drehbuch ist geschrieben. Der Zeitpunkt steht fest.

Also ist alles exakt vorherbestimmt? Also, welchen Sinn macht diese Frage, wenn die "Zeitline" eine Erfindung ist, wenn jeder Zeitpunkt unabhängig von jedem anderen Zeitpunkt ist? Ich kann jetzt vergeben. Oder nicht. Ich kann jetzt den Frieden Gottes erkennen. Oder nicht. Und jetzt wieder, völlig unabhängig vom "vorhergehenden" Jetzt. Und jetzt wieder, und wieder, und wieder, ...

Und das führt mich zu einer letzten Frage an René: Das Experiment was sehr erfolgreich. Auch 667 hat darüber schon aus eigener Erfahrung berichtet. Aber warum war es nicht nachhaltig?

Gregor

Festgefahrene Gewohnheiten und konditionierte Gedanken-Trampelpfade haben wieder das Kommando übernommen. Der Wunsch nach Trennung und nach spannenden, dramatischen Aufregungen in sorgenvoller Unsicherheit hat wieder zugeschlagen, die Besonderheit und das daraus ableitbare, fast unbezwingbare "Recht-haben-wollen".
Kurz: vermutlich die eine abenteuerlichen Entscheidung, die "uns" hierher brachte.

Dennoch kann ich nicht behaupten, das Experiment sei nicht nachhaltig. Das intensive Erleben hat eine unvergessliche "Kerbe" im Bewusstsein hinterlassen, die mich immer wieder daran erinnert, dass diese Erfahrung immer ganz nah bei mir ist, erfahrbar, und es nur an mir liegt sie zu wollen. Jetzt. Und jetzt wieder, und wieder, und wieder, ... 

Übrigens: Als du schriebst: "Das betrachte ich dann für das ganze Universum mit seinen 13-14 Lichtjahren Ausdehnung, zapperlot, das ist großes Fernsehen. Wo hatten wir angefangen? Ach ja, die Pixel ...", meintest du wohl "13-14 Milliarden Lichtjahre. Sonst wäre der Fernseher doch "überschaubar" klein... 
Ja, und das mit den Pixeln erinnert mich an die großartigen Gedanken von Nassim Haramein, einem Physiker der aufgeschlossenen Art. Seine Vorträge, auf Youtube veranschaulicht, haben mich überrascht und teilweise ziemlich begeistert... z. B. als er sich fragte, bezogen auf den materiellen Kosmos: "Was verbindet alle Universen, sämtliche Sterne, alle Planeten, alle Dinge und alle Atomen mit einander, unmittelbar und gleichzeitig? Es ist der Raum...    

 René

[Lina]

Das Experiment war sehr erfolgreich. Aber warum war es nicht nachhaltig?

Woher weißt Du, dass es nicht nachhaltig war?

[Thomas]

Hallo René,

deine Erfahrung hat nicht direkt was mit dem zu tun, was mich umtrieb, ist nichtsdestotrotz sehr interessant. Es erinnert mich an die Aussagen von Ramesh Balsekar, dem Advaita-Lehrer, die mich vor etwa 12 Jahren heftig durchschüttelten. Ich kann deine Erfahrung insofern gut nachvollziehen, auch wenn sie damals bei mir nicht sehr tief und intensiv war. Aber wie du schon sagst: all das hinterlässt eine "Kerbe" im Bewusstsein, einen Geschmack, an den man sich erinnern kann.

Ja, und das mit den Pixeln erinnert mich an die großartigen Gedanken von Nassim [/size][/color]Haramein, einem Physiker der aufgeschlossenen Art. Seine Vorträge, auf Youtube veranschaulicht, haben mich überrascht und teilweise ziemlich begeistert... z. B. als er sich fragte, bezogen auf den materiellen Kosmos: "Was verbindet alle Universen, sämtliche Sterne, alle Planeten, alle Dinge und alle Atomen mit einander, unmittelbar und gleichzeitig? Es ist der Raum...    

Ja, und was ist "Raum" anderes als Bewusstsein?

Den Physiker guck ich mir gern mal an....

beste Grüße,
Thomas