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(29.09.2015, 15:37)Inge schrieb: Als alter Kurshase sollte ich ja inzwischen kapiert haben, dass dieses Vertrauen aus dem Erfahren (also durch die Anwendung der Lektionen -- wie Gregor das überdeutlich sagt) entsteht. Offensichtlich hapert's also weder mit Glauben, noch Vertrauen, sondern eben mit der rigorosen Anwendung. Und das vergess ich häufiger denn je.
Irgendwo ist das natürlich ein Teufelskreis. Klar - Vertrauen kommt aus dem Erfahren. Andererseits - dass du die Anwendung "vergisst" ist Zeichen eines inneren Widerstandes. Theoretisch kommt man da nicht raus, aber praktisch: einfach wieder anfangen!
Zitat:Das mit den sogenannten Glaubenssätzen ist auch so eine Sache, und ich frage mich, wieso ich jeden Sch...dreck, der mir durchs Hirn spuckt, glaube, anstatt.... Das ist doch reiner Wahnsinn -- vielleicht sollte ich mich doch alsbald einliefern lassen.... da ich eben doch langsam aber sicher dement zu werden scheine (nice excuse)....
Also, für meine Mutter war die Demenz der reinste Segen, kein Hadern mehr mit anderen Menschen, mit der Vergangenheit, einfach nur zufrieden in der Gegenwart sein.
So verstehe ich es jedenfalls.....
(29.09.2015, 15:10)Thomas schrieb: Ich glaube, Inge meinte eher, dass es ihr an Vertrauen fehlt. Und irgendwie braucht es schon ein wenig Vertrauen, denn sonst sind die inneren Widerstände allzu groß. Das kann sein, kann aber auch nicht sein.
An was es dem einzelnen fehlt - da habe ich hier über die Jahre gelernt, möglichst keine Diagnosen zu stellen. Ich kann ja noch nicht mal mit 100 prozentiger Sicherheit sagen, woran es mir fehlt. Und wenn ichs rausgekriegt habe?
Stehe ich immer noch vor der einen Entscheidung: Was bin ich? Die Figur, die - ich bin im Moment durch einen geschäftlichen Betrug äußerst aggressiv drauf (ist nur ein relativ kleines "Geschäft" - geht 'nur' um 300 Euro), die kurz davor ist, mit Schaum vor dem Mund die Krallen in die Luft schlagend, durchzudrehen?
Die Figur, die heult: mein ganzes Vertrauen in die Menschheit ist dahin, buhuhuhuuhuuu?
Heißt nicht, dass ich da klein beigebe oder mir alles gefallen lasse.
Ich weiß nicht, die Gefahr besteht irgendwie bei mir nicht, dass ich zum Jesus-People werde.
Aber wie neulich der BH könnte ich hier locker zum Mörder werden. Wir leben glücklicherweise in einem Rechtsstaat ;).
Wie heißts irgendwo sinngemäß im Kurs: das Ego liebt es, sich selber zu untersuchen...
Nix anderes haben ja Helen und Bill in ihrer Tätigkeit als Pschychiater in großem Stil gemacht. Bis Bill sagte: es muss einen anderen Weg geben.
Im Moment würde ich mal sagen: mir fehlts nicht an Vertrauen, sondern ich suhle mich in Wut und Aggression. Auch eine Möglichkeit, sich "lebendig", ja äußerst "lebendig" und wichtig zu fühlen.
Ich habe zu oft gespürt, wenn ich den Kurs anwende, wie der Geist ruhig wird. Mitten im größten Wutanfall kann ich kurz umschalten.
Das kann ich nicht mehr "vergessen" oder "ignorieren".
Obwohl ich mich kräftig anstrenge, die 'Holzautobahn hochzurumpeln'.
Aber ich kenne nur zu gut die Phasen, in denen ich mich in Depressionen suhle und mich durch einen "süß-bitteren Schmerz" "lebendig" fühle. Von der persönlichen Anlage her fällt es mir in dem Zustand schwerer "unzuschalten", denn dass alles so furchtbar traurig und watt weiß ich ist, daran ist der Geist hier stärker gekettet.
Deswegen kann ich nur sagen: liebe Inge, das geht vorbei. Es stimmt alles nicht, was du so über dich denkst. Und du hast es auch schon erfahren, stimmts? Da hast du wahrscheinlich schon oft gedacht: scheiße, wo ist denn meine Depression hin? ;-)
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(29.09.2015, 19:18)Thomas schrieb: ...Andererseits - dass du die Anwendung "vergisst" ist Zeichen eines inneren Widerstandes. Theoretisch kommt man da nicht raus, aber praktisch: einfach wieder anfangen!
Da magst du recht haben. Freilich, diese inneren Widerstände sind mitunter so vergraben, dass man's gar nicht gleich merkt -- obwohl der Zustand des Unfriedens sollte ja eigentlich wie ein Wink mit dem Zaunpfahl sein....
Thomas schrieb:Also, für meine Mutter war die Demenz der reinste Segen, kein Hadern mehr mit anderen Menschen, mit der Vergangenheit, einfach nur zufrieden in der Gegenwart sein.
Wow - sodann nur her damit!
Danke dir, lieber Thomas.
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(30.09.2015, 06:15)Gast MM schrieb: (29.09.2015, 15:10)Thomas schrieb: Ich glaube, Inge meinte eher, dass es ihr an Vertrauen fehlt. Und irgendwie braucht es schon ein wenig Vertrauen, denn sonst sind die inneren Widerstände allzu groß. Das kann sein, kann aber auch nicht sein.
An was es dem einzelnen fehlt - da habe ich hier über die Jahre gelernt, möglichst keine Diagnosen zu stellen. Ich kann ja noch nicht mal mit 100 prozentiger Sicherheit sagen, woran es mir fehlt. Und wenn ichs rausgekriegt habe?
Stehe ich immer noch vor der einen Entscheidung: Was bin ich? Die Figur, die - ich bin im Moment durch einen geschäftlichen Betrug äußerst aggressiv drauf (ist nur ein relativ kleines "Geschäft" - geht 'nur' um 300 Euro), die kurz davor ist, mit Schaum vor dem Mund die Krallen in die Luft schlagend, durchzudrehen?
Die Figur, die heult: mein ganzes Vertrauen in die Menschheit ist dahin, buhuhuhuuhuuu?
Heißt nicht, dass ich da klein beigebe oder mir alles gefallen lasse.
Ich weiß nicht, die Gefahr besteht irgendwie bei mir nicht, dass ich zum Jesus-People werde.
Aber wie neulich der BH könnte ich hier locker zum Mörder werden. Wir leben glücklicherweise in einem Rechtsstaat ;).
Wie heißts irgendwo sinngemäß im Kurs: das Ego liebt es, sich selber zu untersuchen...
Nix anderes haben ja Helen und Bill in ihrer Tätigkeit als Pschychiater in großem Stil gemacht. Bis Bill sagte: es muss einen anderen Weg geben.
Im Moment würde ich mal sagen: mir fehlts nicht an Vertrauen, sondern ich suhle mich in Wut und Aggression. Auch eine Möglichkeit, sich "lebendig", ja äußerst "lebendig" und wichtig zu fühlen.
Ich habe zu oft gespürt, wenn ich den Kurs anwende, wie der Geist ruhig wird. Mitten im größten Wutanfall kann ich kurz umschalten.
Das kann ich nicht mehr "vergessen" oder "ignorieren".
Obwohl ich mich kräftig anstrenge, die 'Holzautobahn hochzurumpeln'.
Aber ich kenne nur zu gut die Phasen, in denen ich mich in Depressionen suhle und mich durch einen "süß-bitteren Schmerz" "lebendig" fühle. Von der persönlichen Anlage her fällt es mir in dem Zustand schwerer "unzuschalten", denn dass alles so furchtbar traurig und watt weiß ich ist, daran ist der Geist hier stärker gekettet.
Deswegen kann ich nur sagen: liebe Inge, das geht vorbei. Es stimmt alles nicht, was du so über dich denkst. Und du hast es auch schon erfahren, stimmts? Da hast du wahrscheinlich schon oft gedacht: scheiße, wo ist denn meine Depression hin? ;-)
das könnte von mir sein!
vorallem das "lebendig" durch Schmerz/Wut....
Bin mir ja immer noch unklar, ob ich nicht doch seit Jahrzehnten eine Depression kultiviere....
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Lebendig sein heißt in der Ego-Logik vor allem getrennt sein. Und Schmerz und Wut taugen wunderbar, um uns selbst zu "beweisen", dass wir getrennte Individuen sind. Ebenso das Gefühl von Einsamkeit. Grade als ich das Gefühl von Einsamkeit stark verspürte vor ein paar Wochen, las ich einen Vortrag (von diesem Schweizer übersetzt) von Ken Wapnick, wo er eben sagt, der einzige Zweck des Gefühls von Einsamkeit ist, uns unser Getrennt-sein zu beweisen. Da muss man ganz schön schlucken, vor allem wenn man grade drin hängt. Und doch hatte ich das Gefühl, dass da was dran ist....
So verstehe ich es jedenfalls.....
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(29.09.2015, 14:57)Gregor schrieb: "Anwenden" ist das Credo des Kurses. Das hat nichts mit Glauben, Akzeptieren oder Bejahen zu tun - im Gegenteil. Glauben kann da ziemlich kontraproduktiv sein.
Es geht doch nicht um Sprüche oder Glaubenssätze. Es geht darum, was DU sehen/erfahren willst. Worum du also bittest. Und bitten tust du in jedem einzelnen Augenblick.
ich wollt nich "heimlich"...mitlesn.
(in erster linie)
ok, ..!?
aber ich glaub das is besser, fűr mich
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(30.09.2015, 22:00)melodie schrieb: ich wollt nich "heimlich"...mitlesn.
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ok, ..!?
aber ich glaub das is besser, fűr mich
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Gregor
(30.09.2015, 15:00)Thomas schrieb: Lebendig sein heißt in der Ego-Logik vor allem getrennt sein. Und Schmerz und Wut taugen wunderbar, um uns selbst zu "beweisen", dass wir getrennte Individuen sind. Ebenso das Gefühl von Einsamkeit. Grade als ich das Gefühl von Einsamkeit stark verspürte vor ein paar Wochen, las ich einen Vortrag (von diesem Schweizer übersetzt) von Ken Wapnick, wo er eben sagt, der einzige Zweck des Gefühls von Einsamkeit ist, uns unser Getrennt-sein zu beweisen. Da muss man ganz schön schlucken, vor allem wenn man grade drin hängt. Und doch hatte ich das Gefühl, dass da was dran ist.... Gut zusammen gefasst.
Das ist bei mir hier im Moment wesentlich mehr, als nur das vage Gefühl, dass "da was dran ist...", denn diese Emotionen des - ich werfe einfach mal ein paar Begriffe in den Raum - Selbstmitleids, des bitter-süßen Schmerzes, der Selbstbeschuldigung, was man alles falsch gemacht hat und nicht genug geliebt oder nicht richtig geliebt....usw. usf. hach, seufz....schluchz - gibt ja diese schwarzweißen Engelstatuen - Fotos, die auf irgendwelchen nebligen oder auch sonnigen Friedhöfen herumstehen, mit rubinroten Rosen als Farbklecks drauf, die Verwitterung des Steins sind dann die Tränen - gibt auch im Kurs so eine Stelle, wo das wunderschön und treffend beschrieben ist.
Wie sagte mal ein guter, mittlerweile schon verstorbener Freund zu mir: du bist nicht sensibel, du bist sentimental!
Heute kann ich drüber lachen, damals war ich grottenbeleidigt.
Denn: solange ich mich selbst beschuldige und mich in diesen Vorwürfen suhle und mich ach so traurig, verlassen, einsam, blass, wächsern, trüb, gebrochen und heimatlos fühle, ist ja alles in Ordnung. Aber wehe, ein Bruder kommt und sagt: ich hab dir alles gegeben und du hast mich zurückgestoßen oder so.....
Also das geht mal gar nicht!!!....lol
Wenn ich drin hänge in dem Zustand, dann getraue ich mich mittlerweile auch da manches Mal zu fragen:
'so essentiell das für mich und meine Identität zu sein schein, aber ich möchte mir das mit DIR anschauen: Stimmt das? Ist das die ultimative Wahrheit oder könnte es sein, dass ich auch darin, was mir als das naheste vorkommt, was ich kenne und was mir vertraut zu sein scheint, unrecht habe?'
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(01.10.2015, 00:29)Gregor schrieb: Hier gibt es keine Schreibzwang - außer, du hast einen Krampf im Finger.
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Gregor
mőglicherweise sind die "eingeschűchtert"(so wie ich).
n krampf im finger, find ich jetzt bischn weit hergeholt....
danke, fűr die antwort.
ich űberleg ma, was das sein kőnnte(bei mir).
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