(21.07.2015, 18:23)Gregor schrieb: (21.07.2015, 16:33)Michael* schrieb: Da hab' ich vor ein paar Tagen eine alte Flaschensammlerin gesehen hinter ihrem Rollator, wie sie neben einem Wagen stand, sehr misstrauisch, reserviert. Als der Fahrer ihr seine Flasche gab, fragte er sie: „Darf ich Ihnen diese Flasche geben?“, so ganz von innen heraus, als echte Frage, und die Wand zwischen den beiden war einfach weg. Statt zwei Brötchen EIN BROT. Da hab' ich z.B. ganz kurz: MICH gesehen.
Da kann man doch nur staunen: vergeblich? Wer sagt das?
Ja ja, wir erwarten gerne das bombastische, den "Durchbruch", Armageddon für Otto Normalerleuchteten - und übersehen dabei die Wunder.
Erinnert mich an meine "Lieblingserleuchtete": die Reinigungskraft, die seinerzeit in der Firma die Spülmaschine ausleerte. Ich hätte ihr stundenlang zusehen können ...
Und dann schaute ich kurz den Staubsaugerakrobaten zu und fragte mich: Was, beim Teutates, ist hier eigentlich anders?
Gregor
Ich glaube, ich kann jetzt etwas besser nachvollziehen, was du neulich meintest mit den Kurs lernenden Egozentrikern. Dieses "ich", dass diese Wunder machen will, halt die Besonderheit.
Wie neulich schon mal irgendwie zitiert Katja Ebstein: ... wenn sie dir begegnen, musst du sie auch sehn.
Susanne
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(20.07.2015, 11:00)Michael* schrieb: Das wollte ich hier mal zur Diskussion stellen: wie geht ihr mit dem „Pesthauch der Vergeblichkeit allen Bemühens“ um?
Michael
Entweder macht der mich traurig oder aber ich geh einfach durch ihn hindurch wie durch einen Wolke, weil ich ihn als eine Abwehr gegen die Liebe deute.
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(28.07.2015, 13:57)Zeitweise schrieb: Entweder macht der mich traurig oder aber ich geh einfach durch ihn hindurch wie durch einen Wolke, weil ich ihn als eine Abwehr gegen die Liebe deute.
Also eine Gelegenheit, den Kleinebereitschftsschalter auf seine Stellung zu überprüfen. Das scheint mir das große Problem an der kleinen Bereitschaft zu sein, diesen Verzicht auf das eigene Besserwissen immer wieder erneuern zu müssen. Bis er zur lieben Gewohnheit geworden ist.
In allem Sein Gedanke
(29.07.2015, 05:41)Michael* schrieb: (28.07.2015, 13:57)Zeitweise schrieb: Entweder macht der mich traurig oder aber ich geh einfach durch ihn hindurch wie durch einen Wolke, weil ich ihn als eine Abwehr gegen die Liebe deute.
Also eine Gelegenheit, den Kleinebereitschftsschalter auf seine Stellung zu überprüfen. Das scheint mir das große Problem an der kleinen Bereitschaft zu sein, diesen Verzicht auf das eigene Besserwissen immer wieder erneuern zu müssen. Bis er zur lieben Gewohnheit geworden ist.
Manchmal sieht das Hindernis auch dermassen undurchdringlich und wirklich aus, und es fühlt sich ganz und gar echt an, sodass ich dann glaube, ich müsste dieses Hinderniss beiseite räumen und aus der Welt schaffen. Und es sieht überhaupt nicht so aus, als habe ich das Hindernis selber gemacht um mich vor der Wahrheit zu schützen. Es scheint dann wahnsinnig zu sein, einfach da, wie durch eine Wolke, hindurch zu gehen, anstatt sich "angemessen" mit dem Problem zu befassen. Das erscheint mir dann nicht als Besserwisserei ( es ist aber Besserwisserei )sondern als klare Vernunft.
Seine Unwiklichkeit beweist sich erst beim hindurchgehen. Es kann kein Fels gewesen sein. Das Problem kann nicht schwer oder leicht zu lösen gewesen sein. Es hat nie existiert.
Nur die Bereitschaft, sämtlichen Schmerz als ein vollkommen überflüssiges Opfer, ohne jeden Sinn, anzusehen...
-
...aber über diese totale Bereitschaft weiss ich eigentlich gar nichts. Ich muss übern, üben, üben, sie immer öfter und in möglichst vielen Situationen zu entwickeln. Will ich eines der unzähligen Probleme oder will ich die eine einzige Lösung, die es für sämtliche Probleme gibt?
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(29.07.2015, 05:41)Michael* schrieb: Das scheint mir das große Problem an der kleinen Bereitschaft zu sein, diesen Verzicht auf das eigene Besserwissen immer wieder erneuern zu müssen. Bis er zur lieben Gewohnheit geworden ist.
Das ist der Kernpunkt -- so einfach, dennoch manchmal (oder auch öfter!) so schwer....
Unglaublich, das, wie man sich an Gewohnheiten klammert, die doch eigentlich bloss leere Luft sind!
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(29.07.2015, 12:00)Zeitweise schrieb: Seine Unwiklichkeit beweist sich erst beim hindurchgehen.
Nur die Bereitschaft, sämtlichen Schmerz als ein vollkommen überflüssiges Opfer, ohne jeden Sinn, anzusehen...
-..aber über diese totale Bereitschaft weiss ich eigentlich gar nichts. Ich muss übern, üben, üben, sie immer öfter und in möglichst vielen Situationen zu entwickeln. Will ich eines der unzähligen Probleme oder will ich die eine einzige Lösung, die es für sämtliche Probleme gibt?
Damit, finde ich, nennst du die wichtigsten Aspekte der "Rechtgesinntheit"! Nicht wissen wollen, sondern üben wollen! Erfahrungen sammeln im Sinne von "Bereitschaft entwickeln", wie du sagst, das finde ich stark. IHN den "Besserwisser" sein lassen und auf IHN vertrauen, DER als großer Bruder sozusagen bereits in der totalen ERFAHRUNG IST, dass er uns überall da hilft, wo wir noch üben müssen. Letztlich eine künstliche Rollenaufteilung, aber "letzlich" ist eben nicht unser Revier!
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(29.07.2015, 12:19)Inge schrieb: Unglaublich, das, wie man sich an Gewohnheiten klammert, die doch eigentlich bloss leere Luft sind!
Ich glaube, zulassen zu können, dass ein Anderer alles (alles!) besser weiß, rührt bei jedem von uns an genau den Nerv, an den wir geschworen haben, nie wieder jemanden rühren zu lassen!
Aber genau das schlägt der KURS vor. ER will genau da hin bei dir und mir, an diesen Nerv. Und jetzt sollen wir uns das zur Selbstverständlichkeit machen. Und sollen entdecken, dass es genau das ist, was wir eigentlich wollen.
Da muss viel Liebe mit ins Spiel kommen, damit wir das über uns bringen können, ich sag' das so von mir, wie ich es erfahre. Deswegen hab' ich mit der Zeit gelernt, mich nicht zu drängen, und andere schon gar nicht. Ohne Liebe und Geduld geht nichts.
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