Der Tod

[Inge]

Liebe Susanne,

Vielleicht magst du dies hier nachlesen (im Falle du es noch nicht bereits gesehen haben solltest):

Die falsche Identität ("A Case of Mistaken Identity" von Allen Watson)
http://www.globalchange.de/?q=node/184

[Zeitweise]

Das Ego wird vernichtet. Die Quelle jeder Angst. Du erkennst dich dann als frei, als der eine Sohn Gottes, und was es bedeutet, wirklich zu sein.

Lieber Gruß von Zeitweise

"Denn die Gottlosen werden umkommen" wird zu einer Aussage der SÜHNE, wenn das Wort "umkommen" als "aufgehoben werden" verstanden wird. Jeder lieblose Gedanke muss aufgehoben werden, ein Wort, welches das Ego nicht einmal verstehen kann. Für das Ego bedeutet "aufgehoben werden" zerstört werden. Das Ego wird nicht zerstört werden, weil es Teil deines Denkens ist; weil es aber unschöpferisch ist und deshalb nicht teilen kann, wird es neu gedeutet werden, um dich von der Angst zu befreien. Der Teil deines Geistes, den du dem Ego gegeben hast, wird einfach in das HIMMELREICH zurückkehren, wohin dein ganzer Geist gehört. Du kannst die Vollständigwerdung des HIMMELREICHS verzögern, aber du kannst die Vorstellung der Angst dort nicht einführen. (T-5.VI.9)

Das Wort "vernichtet" ist tatsächlich unangebracht.

Lieber Gruß von Zeitweise

[Zeitweise]

Das Ego wird vernichtet. Die Quelle jeder Angst. Du erkennst dich dann als frei, als der eine Sohn Gottes, und was es bedeutet, wirklich zu sein.

Also, mit Verlaub, lieber Zeitweise:
In diesem Zusammenhang das Wörtlein "vernichtet" zu gebrauchen kann unwillkürlich Angst auslösen. So, wie ich die Sache zu verstehen imstande bin, verhält es sich doch vielmehr so, dass es um die Entmachtung des Egos geht, nicht um seine Vernichtung. In andern Worten: der Kurs lehrt uns, die Identifikation mit dem Ego zu erkennen und dann abzubauen (entmachten) -- eine immer wieder zu treffende Wahl.

Und falls ich da total falsch liege -- bitte um Korrektur.

Keine Korrektur. Du hast vollkommen recht mit deinem Einwand.

Lieber Gruß von Zeitweise

[Gregor]

Nun, so wie ich es in dem Wapnick-Zitat drin habe in etwa, kein Selbst zu haben, nichts individuelles mehr zu sein.

Du hattest nie ein Selbst. Du warst nie ein Selbst und du wirst nie eins sein.

Da ist eine Vorstellung von einem Selbst (ganz viele Selbste) und der tiefe Glaube, eines dieser Selbste zu sein (ganz viele Teilgläubchen, völlig schizo). Mit der Folge, dass nun die unterschiedlichsten Formen der Angst die Liebe, die alles umschließt, zu ersetzen scheinen. Eine spezifische Form dieser Angst nennst du "Glück", das bedingte und relative Glück, das kommt und geht, je nach Umständen, mit denen es verbunden wird. Die auch kommen und gehen.

Du strebst also nach einer besonderen Form der Angst, und begegnest dadurch der Liebe, die keine Angst kennt, mit Widerstand.

Verschwindet das Selbst, bist du das, was du immer schon gewesen ist. Und mit ihm verschwindet jede Form der Angst.

Mann, ist das furchtbar!

Gregor

[Gregor]

So, wie ich die Sache zu verstehen imstande bin, verhält es sich doch vielmehr so, dass es um die Entmachtung des Egos geht, nicht um seine Vernichtung.

Klingt irgendwie niedlich.

Nimm einen dunklen Raum. Und du bemühst dich ständig mit großer Energie, alle Lücken abzudichten, damit auf keinen Fall ein auch nur winziger Lichtstrahl eindringen kann. Das Dichtungsmaterial besteht aus irgendwelchen Angstformen, für jede spezifische Lücke eine spezifische Form. So bleibt es immer schön dunkel.

Was passiert mit dieser Dunkelheit (= das Ego), wenn du vergibst: also die Angst nicht zum Abdichten benutzt, sondern IHM übergibst? Die ersten Lichtstrahlen dringen ein, dann immer mehr.

"Entmachtest" du dadurch die Dunkelheit? Nö, sie verschwindet einfach. Spurlos. Einfach weg.

Stimmt, "vernichten" ist etwas Aktives, klingt nach bekämpfen. Was nicht funktioniert, Dunkelheit kann man nicht bekämpfen, sie ist ja nichts, außer die Abwesenheit von etwas: Licht. Aber der Effekt ist derselbe: das Ego ist schlichtweg spurlos verschwunden. Beim Vernichten könnte ja noch ein Häufchen Asche übrig bleiben, beim Vergeben bleibt vom Ego nichts, nicht mal eine Erinnerung.

Gregor

[gottfried]

So, wie ich die Sache zu verstehen imstande bin, verhält es sich doch vielmehr so, dass es um die Entmachtung des Egos geht, nicht um seine Vernichtung.

Klingt irgendwie niedlich.

Nimm einen dunklen Raum. Und du bemühst dich ständig mit großer Energie, alle Lücken abzudichten, damit auf keinen Fall ein auch nur winziger Lichtstrahl eindringen kann. Das Dichtungsmaterial besteht aus irgendwelchen Angstformen, für jede spezifische Lücke eine spezifische Form. So bleibt es immer schön dunkel.

Was passiert mit dieser Dunkelheit (= das Ego), wenn du vergibst: also die Angst nicht zum Abdichten benutzt, sondern IHM übergibst? Die ersten Lichtstrahlen dringen ein, dann immer mehr.

"Entmachtest" du dadurch die Dunkelheit? Nö, sie verschwindet einfach. Spurlos. Einfach weg.

Stimmt, "vernichten" ist etwas Aktives, klingt nach bekämpfen. Was nicht funktioniert, Dunkelheit kann man nicht bekämpfen, sie ist ja nichts, außer die Abwesenheit von etwas: Licht. Aber der Effekt ist derselbe: das Ego ist schlichtweg spurlos verschwunden. Beim Vernichten könnte ja noch ein Häufchen Asche übrig bleiben, beim Vergeben bleibt vom Ego nichts, nicht mal eine Erinnerung.

Gregor

das kommt darauf an welche metapher wir benutzen wollen.
wenn wir das denksystem des ego durch vergebung nicht mehr aktiv verwenden, entmachten wir dieses durchaus.

gottfried

[Thomas]

Das Problem mit dem Begriff "entmachten" ist, dass er suggeriert, das Ego bzw. Ego-Denksystem sei eine eigenständige Wesenheit, die eben entmachtet werden könne. Dabei bin ich selbst doch das Ego bzw. Ego-Denksystem!!

[Inge]

Klingt irgendwie niedlich.

Nimm einen dunklen Raum. Und du bemühst dich ständig mit großer Energie, alle Lücken abzudichten, damit auf keinen Fall ein auch nur winziger Lichtstrahl eindringen kann. Das Dichtungsmaterial besteht aus irgendwelchen Angstformen, für jede spezifische Lücke eine spezifische Form. So bleibt es immer schön dunkel.

Was passiert mit dieser Dunkelheit (= das Ego), wenn du vergibst: also die Angst nicht zum Abdichten benutzt, sondern IHM übergibst? Die ersten Lichtstrahlen dringen ein, dann immer mehr.

"Entmachtest" du dadurch die Dunkelheit? Nö, sie verschwindet einfach. Spurlos. Einfach weg.

Stimmt, "vernichten" ist etwas Aktives, klingt nach bekämpfen. Was nicht funktioniert, Dunkelheit kann man nicht bekämpfen, sie ist ja nichts, außer die Abwesenheit von etwas: Licht. Aber der Effekt ist derselbe: das Ego ist schlichtweg spurlos verschwunden. Beim Vernichten könnte ja noch ein Häufchen Asche übrig bleiben, beim Vergeben bleibt vom Ego nichts, nicht mal eine Erinnerung.

Sorry, Gregor, diesem Gedankengang kann ich leider nicht so ganz folgen (ist mir ein bissle zu kompliziert). Womöglich ist der Begriff "das Ego entmachten" ein etwas unglücklich gewählter, der offensichtlich auf verschiedene Weise interprätiert werden kann. Für mich jedenfalls bedeutet er folgendes: Wenn ich ein Ego-Mätzchen (antics) als solches erkenne, es aber nicht mehr will, weil es mich quält, bitte ich den HG, mir SEINE Sicht zu zeigen -- IHM also die Sache zur Vergebung überreichen. Ich (d.h. aber nicht das Inge-Ego!) wähle also noch einmal -- GEGEN das Ego und FÜR den HG. Wenn man an ein Denk-System bewusst nicht mehr glaubt, nimmt man ihm doch die Macht, oder nicht? Die 365 Lektionen lehren uns doch, dieses falsche (Ego-)Denk-System zu erkennen und zu vergeben....

(Siehe z.B. auch die Kommentare 21 & 22.)

Bin ich da total auf dem Holzweg?

[Gregor]

Wenn ich ein Ego-Mätzchen (antics) als solches erkenne, es aber nicht mehr will, weil es mich quält, bitte ich den HG, mir SEINE Sicht zu zeigen -- IHM also die Sache zur Vergebung überreichen. ... Wenn man an ein Denk-System bewusst nicht mehr glaubt, nimmt man ihm doch die Macht, oder nicht?

Der Prozess der Vergebung nimmt dem Ego-Denksystem mehr und mehr Macht, bis hin zu dem, was der Kurs die "Wirkliche Welt" nennt. Sie ist das Ziel des Kurses in dieser Welt.

Auslöser dieser Beiträge war jedoch die Angst, das "ich" verschwinde, dass das Ego-Denksystem sich auflöst. Genau das ist aber letzlich der Sinn der Vergebung (aber nicht das konkrete und in der Welt erreichbare Ziel). Vergebung ohne das Bewusstsein, dass das Ego sich spurlos auflösen wird, hat nichts mit Vergebung zu tun, sondern mit dem Wunsch, es sich in der Welt gemütlich zu machen, ein Ego ohne den Schmerz zu erreichen.

Auf einem spirituellen Weg geht es nicht darum, ein genehmeres Ego zu erreichen, den Einfluss der Schattenseiten des Ego zu entmachten, sondern die WAHRHEIT zu sehen/sein. Der Weg wird möglicherweise zu einer zunehmenden Entmachtung des Einflusses des Ego führen, aber das ist eine Begleiterscheinung, ein möglicher und noch nicht einmal zwangsläufiger Effekt des Weges. Wagt man es nicht, auf das Wesentliche zu schauen, auf das Verschwinden des Ego-Denksystems, ist es kein spiritueller Weg, sondern ein psychologischer.

Der Kurs ist jedoch kein Psychoratgeber.

Gregor

[Susanne]

Verschwindet das Selbst, bist du das, was du immer schon gewesen ist.

Danke, Gregor. Manchmal gerate ich in so ein dunkles Loch, wo ich keinerlei Vorstellung mehr davon habe, daß es dahinter noch etwas gibt, wenn auch etwas von dem ich in solchen Zeiten keine Ahnung zu haben scheine.