[geteilt] Seminar bei Margarethe Randow-Tesch

[Stephan]

Hallo Susanne,

Hallo Thomas,

ich kann für mich sagen, dass mit dieser Erwartung die Form wieder ganz schnell ganz wichtig wird.

Ja, mag sein. Andererseits heißt es aber auch, dass der Kurs im praktischen Leben, im Alltag, wirksam ist. Wenn aber all das die "Holzpuppenebene" nicht betrifft, welcher Alltag könnte dann gemeint sein?

Es ist der Alltag des Entscheiders, der bildhaft gesprochen im Kino sitzt. Der lernt im Zuge der Vergebungspraxis immer öfter und schneller, dass er nicht die Figur im Film ist, mit der er sich zuvor identifiziert hat, das Geschehen im Film verliert für ihn immer mehr seine existentielle Bedeutung, es geht nicht mehr um Leben und Tod, Sieg und Niederlage etc. Er steigt immer öfter und schneller aus dem "Schlachtfeld" aus, wie es der Kurs nennt, und beginnt wieder zu spüren, dass er sicher geborgen in GOTT ist, bzw. auch, dass er nicht allein ist, und sich daher nicht ängstigen muss. Er verliert mehr und mehr die Angst und so kann die Liebe, die sein wahres Wesen ist, wieder ungehindert durch ihn wirken - spontan.
Natürlich kann durch die Vergebungspraxis auch der Film geändert werden, d.h. Sequenzen fallen weg, die nicht mehr gebraucht werden (die "Zeitersparnis" von der der Kurs redet), oder es kommt zu einem Wechsel in eine andere Filmvariante (= Paralleluniversum), in dem die story "günstiger" weiterverläuft (z.B. Verschwinden von körperlichen Symptomen) u.ä.m. Das alles sind aber nur Begleiterscheinungen des Wegs und nicht das Ziel des Kurses. Wenn man sich zu viele Gedanken um diese Dinge macht und sie gar bewirken will, verliert man sich wieder in der story und der identifikation mit dem "Helden des Traums" - geht dem Ego auf den Leim, statt daraus aufzuwachen.
Das Ziel im Alltag ist vollkommener innerer Frieden ungeachtet all dem Geschehen in der Traumwelt. Denn in einem friedlichen Geist dämmert die Wahrheit von selbst wieder.

Stephan

[Gast MM]

Was kann denn noch entschieden werden?

Die eine Frage, die es zu beantworten gilt: "Was willst du wirklich?" Sie bezieht sich immer auf den Geist und auf die eine Entscheidung.

Die Frage, die stattdessen gestellt wird, lautet: "Was soll ich tun?" Sie bezieht sich immer auf die Holzpuppenwelt.

Schon anhand der Fragestellung lassen sich die Ebenen unterscheiden.

Diese treffende Unterscheidung habe ich auch von Margarete. Will mich ja nicht mit fremden Federn schmücken

Gregor

Das sehe ich differenzierter.
An der Fragestellung lassen sich für mich keine Ebenen unterscheiden. Für jemand anders vielleicht schon. Solange mir noch nicht mal dämmert, dass ich kein Körper sondern Geist bin....und diese Dämmerung gestaltet sich in der Trennung bei jedem anders - bei mir wars ein Schock, nix, was ich normalerweise unter "angenehm" abgespeichert hatte, kann ich die Frage: Was will ich wirklich hunderttausend mal stellen; das hab ich zwar nicht hunderttausend mal getan, aber hunderte Male: was will ich wirklich?
Und was bin ich dann jedesmal überrascht, dass ich wieder voll in der Tu-Welt verstrickt bin! (Weil ich vergessen habe, dass es in meiner Macht steht, auf einen anderen Führer zu hören)

[Thomas]

Danke, Stephan! Sehr schön beschrieben. Im Grunde hatten wir das ja schon mehrfach so ähnlich. Ich verstehe es auch, aber ich habe das noch nicht verinnerlicht, das merke ich deutlich. Deswegen muss ich mir es immer wieder vor Augen führen.

[Inge]

Wenn man sich zu viele Gedanken um diese Dinge macht und sie gar bewirken will, verliert man sich wieder in der story und der identifikation mit dem "Helden des Traums" - geht dem Ego auf den Leim, statt daraus aufzuwachen.
Das Ziel im Alltag ist vollkommener innerer Frieden ungeachtet all dem Geschehen in der Traumwelt. Denn in einem friedlichen Geist dämmert die Wahrheit von selbst wieder.

Dem kann ich nur beistimmen -- danke dir, lieber Stephan; du kannst's immer in solch klare Worte kleiden....

[667]

Natürlich kann durch die Vergebungspraxis auch der Film geändert werden, d.h. Sequenzen fallen weg, die nicht mehr gebraucht werden (die "Zeitersparnis" von der der Kurs redet), oder es kommt zu einem Wechsel in eine andere Filmvariante (= Paralleluniversum), in dem die story "günstiger" weiterverläuft (z.B. Verschwinden von körperlichen Symptomen) u.ä.m.

Ist das wirklich so?
ist nicht rethorisch, die Frage... ich frag mich das gerade wirklich.

Für mich persönlich habe ich den Eindruck, dass ich mich in dieser Metapher sehr schnell in ein Drehbuchkonstrikt verwickle und anfange, dem sinnbefreiten, Sinn gebeb zu wollen und selbigen dann auch noch oberdrein GOTT in die Schuhe schustern zu wollen....

das Ego erfindet kausalzusammenhänge, die nicht gegeben sind und gibt somit Dingen, die keine ursache haben, Wirklichkeit...

wenn deine Annahme richtig ist, hätte dann nicht irgendwas im "Film" tatsächlich eine ursache, die von GOTT käme? Und das kann ja bekanntlich nicht sein...

kann man meine Frage verstehen, bzw. meine gedankengänge?

[toni]

Ich denke schon, dass deine Gedankengänge nachvollziehbar sind. Allerdings kann ich dir auf die Frage keine Antwort geben, von der ich überzeugt wäre, das sie richtig ist.
Wenn wir die Metapher des Films gleichsetzen mit der des Traums unter Berücksichtigung des glücklichen Traums, also der wirklichen Welt, von dem beides im Kurs geschrieben steht, dann verstehe ich das für mich so, dass das Hauptmerkmal der Veränderung ganz klar in unserer Wahrnehmung liegt, was auch immer im Film zu passieren scheint, und nicht zwangsläufig in der Handlung des Traums bzw. des Films, die uns je nach Interpretation zusagt oder missfällt. Das ist jetzt gewiss keine Neugikeit für jemand, der schon etwas länger mit dem Kurs lebt. In diesem Zusammenhang verstehe ich auch die von Inge zitierte Passage aus Stefans Text als gute Ergänzung zu deinem Zitat.

toni

[Gaston]

hätte dann nicht irgendwas im "Film" tatsächlich eine ursache, die von GOTT käme? Und das kann ja bekanntlich nicht sein...

kann man meine Frage verstehen, bzw. meine gedankengänge?

Das Ego verursacht die Illusion, die Welt. GOTT verursacht die Liebe, die Wahrheit.
Wenn ich vergebend auf einen Dieb schaue, dann verursache ich für einen Moment nicht mehr die Idee "Dieb". Und das heißt, dass ich es zulasse, dass GOTT durch mich die Liebe verursacht. Das wird Heilung zur Folge haben, ob ich das konkret sehen kann in diesem Fall oder nicht. Oft kann man konkrete Auswirkungen sehen, davon spricht auch der Kurs: ohne die Hilfe der Wunder sei es schwer, sagt er, Vertrauen in die Vergebung zu entwickeln.

Gaston

[Gast MM]

.......
In diesem Zusammenhang verstehe ich auch die von Inge zitierte Passage aus Stefans Text als gute Ergänzung zu deinem Zitat.

toni

Danke. Seh ich genauso.

[Stephan]

Natürlich kann durch die Vergebungspraxis auch der Film geändert werden, d.h. Sequenzen fallen weg, die nicht mehr gebraucht werden (die "Zeitersparnis" von der der Kurs redet), oder es kommt zu einem Wechsel in eine andere Filmvariante (= Paralleluniversum), in dem die story "günstiger" weiterverläuft (z.B. Verschwinden von körperlichen Symptomen) u.ä.m.

Ist das wirklich so?
ist nicht rethorisch, die Frage... ich frag mich das gerade wirklich.

Für mich persönlich habe ich den Eindruck, dass ich mich in dieser Metapher sehr schnell in ein Drehbuchkonstrikt verwickle und anfange, dem sinnbefreiten, Sinn gebeb zu wollen und selbigen dann auch noch oberdrein GOTT in die Schuhe schustern zu wollen....

das Ego erfindet kausalzusammenhänge, die nicht gegeben sind und gibt somit Dingen, die keine ursache haben, Wirklichkeit...

wenn deine Annahme richtig ist, hätte dann nicht irgendwas im "Film" tatsächlich eine ursache, die von GOTT käme? Und das kann ja bekanntlich nicht sein...

kann man meine Frage verstehen, bzw. meine gedankengänge?

Ja, ich kann diese Frage verstehen. Und gerade deshalb habe ich ja in der Folge geschrieben, dass das nur Begleiteffekte sind, um die man sich nicht weiter kümmern braucht, auch nicht, wie so etwas geschehen kann (und wer dann der Verursacher dafür ist). Fakt ist: Der Kurs redet von Zeitersparnis durch die Vergebungspraxis. Und natürlich gibt´s immer wieder auch Geschehnisse wie Verschwinden von körperlichen Symptomen oder von problematischen Situationen wie Arbeitslosigkeit und Geldnot, oder wie Auferweckung von Toten (wie es nicht nur von Jesus berichtet ist).
Meine Erfahrung ist, dass es besser ist, sich da keinen Kopf drum zu machen (auch nicht, wie so etwas geschehen kann, wer da der Verursacher ist). Es hat sich mir als vorteilhafter gezeigt, mich lieber um den inneren Frieden zu kümmern und wenn dadurch die Erfahrung des Traumlebens angenehmer wird, das als netten Effekt mitzunehmen, aber dem keine besondere Bedeutung beizumessen. Mein Ziel, das sich auf diesem Weg immer mehr herauskristallisiert, ist nicht, die brennende Wohnung schön in Ordnung zu bringen, mit allerlei netten Utensilien auszuschmücken und es mir da heimelig zu machen, sondern sie zu verlassen. Ich gebe auch freimütig zu, manchmal vergesse ich das auch für eine Weile. Die Schwierigkeiten, in die ich dann gerate, erinnern mich aber glücklicherweise immer wieder daran, dass die Suche nach Glück und Frieden in der Welt nicht klappen kann, und nehme dann wieder Kurs in Richtung nach Hause auf.

Das alles nur zur Ergänzung zu den trefflichen Antworten zuvor.

Stephan

Nachtrag: Um der Korrektheit willen will ich ergänzen, dass die Gedanken dieses und meines vorherigen Beitrags, auf den hin 667 ihre Frage gestellt hat, im Kern auf Gary Renard zurückgehen, insbesondere das Thema der "Begleiteffekte" und des richtigen Umgangs damit.

[G.D.]

...
das Ego erfindet kausalzusammenhänge, die nicht gegeben sind und gibt somit Dingen, die keine ursache haben, Wirklichkeit...

https://www.youtube.com/watch?v=jp1yLjesHeI

"Der eine und der andere"
Ein wunderschöner Titel - und sehr berührend, finde ich.
Wer findet das und wer wird berührt - na ich. Wer sonst?

Ist das jetzt das Ego, das berührt wird?

Warum mache ich denn "Ein Kurs in Wundern", wenn ich schon alles zu wissen glaube?

Was ist denn ein Wunder?