Es gibt keine Individuen

[Stephan]

Nun hat es doch zu schmerzen begonnen, sich wenn auch auf freundliche und achtsame Weise zurückgewiesen zu fühlen. Ich spüre dem nach, während ich eine Deuter-CD höre, und dann ist auf einmal die Erinnerung und klare Schau da: Ich wollte von IHM die Gunst der Besonderheit und ER hat sie mir "verweigert" und ich habe mich dadurch zurückgewiesen und getrennt gefühlt, wie ein kleines Kind, dem man das scharfe Messer als Spielzeug vorenthalten hat.
Aber es war nur ein Schleier von Illusion, denn ich brauchte nur genauer hinzuspüren, um SEINE allgegenwärtige bedingungs- und formlose Liebe zu gewahren, in der ich auch in meinem Schmerz und Einsamsein so wunderbar umfangen und geborgen bin. Und alles Gefühl von Getrenntheit ist in diesem Augenblick verschwunden wie Dunkelheit im Licht. Da ist nur noch grenzenlose klare Stille, unendlich sanfter Frieden und unsagbare innige Liebe ...

Stephan

[Thomas]

Natürlich schmerzt das, Stephan. Und es ist sowas von normal, das zu empfinden. Ich glaube, es ist wichtig, sich seine vermeintliche Schwäche einzugestehen. Wie du vorher richtig schriebst: "meine Wehrlosigkeit ist meine Stärke". Ich kenne solche Gefühle nur allzu gut. Wichtig ist es aber auch, sich jetzt keinen "Popanz" aufzubauen, das heißt, sich nicht einzureden, dass genau das DIE richtige und einzige tiefe Liebe gewesen wäre. Das habe ich zweimal in meinem Leben gemacht, da ist dann "chronischer" Liebeskummer draus geworden. Üble Sache.....

[Gast MM]

Lieber Stephan, es ist ein Geschenk mitzubekommen, wie du mit dem Heiligen Geist fest in Verbindung bleibst, ohne auch nur ein Fitzelchen unwürdig zu verleugnen.
Und was mich besonders beeindruckt: ehrlich spüren, dass es weh tut und sich trotzdem geliebt und getragen fühlen. Du kannst es noch dazu super mit "Kursworten" beschreiben.
Nämlich genau an dem Punkt (wo es weh tut) mach ich noch sehr oft den Trotzkopp und "biege" in heftigsten Widerstand, Wut und Groll ab. Was wiederum dazu führt, dass ich mich noch besch...fühle, denn als Kursschüler hätte ich es es schließlich besser wissen müssen......
Naja, manchmal vergleiche ich es mit einer ganz weltlichen Sache: dem Nähen.
Da sieht es auch immer so leicht aus, wenn die Meisterin einem was vornäht.
In dem Moment, wo ich es nachmache, klappts hinten und vorne nicht.
Da kommt dann wieder die 'unendliche Geduld ins Spiel, die dann sofortige Ergebnisse zeitigt.

[G.D.]

So von Aufdemholzwegianer zu Vielleichtnichtmehraufdemholzwegianer:

Es tut verdammt scheißeweh, wenn das "Objekt der Begierde" nicht so will, wie ich will.

ES TUT WEH.

Ich kann es durchanalysieren, schöne Musik hören, sonstwas machen, das mich in eine bessere Stimmung bringt.

Ich kann mich (z.B. auch bei "Kurs"- oder sonstigen "spirituellen" Freunden und Freundinnen) rückversichern, dass das alles nur eine "wunderbare" Vergebungsnummer ist. Und damit ein Segen.

ES TUT WEH.

Die Welt tut weh. Das ist ihr Sinn und Zweck.

Und GOTT hat damit rein gar nichts zu tun.

[Stephan]

Und GOTT hat damit rein gar nichts zu tun.

Was meinst Du genau damit?
Ich will mal versuchen es von meiner Sicht her darzulegen:
GOTT selbst hat damit natürlich rein gar nichts zu tun, aber meine Vorstellung von IHM und wie SEINE Liebe für mich sein sollte, sehr wohl.
Ich habe hier in Hersbruck gerade das "Blaue" nicht mit dabei, sonst würde ich versuchen die Stelle zu suchen, wo das mit der "besonderen Gunst" bzw. "Gunst der Besonderheit" oder so ähnlich steht, um die ich gebeten habe, die ER mir aber nicht geben kann, weil ER sowas nicht kennt. Das ist natürlich alles metaphorisch - und so war´s von mir auch gemeint.
Für mich heißt das, in meinem Beharren darauf, welche Form die LIEBE für mich annehmen soll, verletze ich mich nur selbst, bilde mir einen Mangel ein und übersehe völlig, was wirklich da ist und zwar immer bzw. zeitlos-ewig.
Und irgendwo im "Blauen" steht auch, dass alles hier in der Welt nur Symbol ist (bei Gary Renard wird das meiner Erinnerung nach auch besprochen), nämlich meiner Beziehung als SOHN GOTTES mit GOTT wie ich über sie denke (also entweder mit dem Ego-Denksystem oder dem HG). Es ist auch meine tiefe Erfahrung, das das so ist. Immer wenn mir das klar zu Bewusstsein kommt, dass es in allem hier (allen meinen Sehnsüchten, Problemen, Konflikten etc.) in Wahrheit nur um GOTT und mich als SEINEN SOHN geht, dass die Welt nur eine Projektionsfläche ist, dann ist mit dem Sehen dessen, wo das Problem eigentlich liegt, die Lösung da und ich bin wieder offen für die Erfahrung des Friedens, der immer ist.

Stephan

[Stephan]

Wichtig ist es aber auch, sich jetzt keinen "Popanz" aufzubauen, das heißt, sich nicht einzureden, dass genau das DIE richtige und einzige tiefe Liebe gewesen wäre. Das habe ich zweimal in meinem Leben gemacht, da ist dann "chronischer" Liebeskummer draus geworden. Üble Sache.....

Lieber Thomas, vielen Dank für Deinen wertvollen Hinweis. Das werde ich beherzigen. Denn das eine ist, sich in der Stille (oder bei schöner Musik etc.) die ganze Sache klar bewusst machen und fühlen, was gerade zu fühlen ist. Das andere ist, wenn ich ihr morgen wieder begegne beim gemeinsamen Wandern und nächste oder übernächste Woche wieder ... Ich bin gespannt, was da dann in mir abgeht und wie die Begegnung sein wird, nachdem ich mich so offen in meinen Gefühlen gezeigt habe, und ob es so leicht sein wird, "einfach nur ein Freund zu sein". Ich mag sie halt einfach sehr.

Zum Glück habe ich aber auch schon eine ähnliche Erfahrung wie Du gemacht, nämlich nicht losgelassen und nicht darauf vertraut, dass alles genau richtig so ist, wie es ist, und mir damit eine schöne, langjährige Freundschaft kaputt gemacht.
Und ich kenne es auch anders: Habe mich mal in eine andere langjährige, meine "beste" Studienfreundin verliebt, da ist dann auch keine Beziehung draus geworden und ich habe dem nicht nachgetrauert, und wir sind weiterhin sehr eng befreundet. Sie ist inzwischen verheiratet, ihren Mann mag ich auch sehr gern und ich bin vor kurzem Taufpate ihres jüngsten Sohnes geworden, was mich sehr freut und zugegeben auch sehr "stolz" macht.

Stephan

[Thomas]

Das andere ist, wenn ich ihr morgen wieder begegne beim gemeinsamen Wandern und nächste oder übernächste Woche wieder ...

Oh ja.... bei mir saß mal die "Angebetete" sechs Meter vor mir, jeden Tag im Büro, das war ein Stachel im Fleisch. Das ging fast vier Jahre so, während ich litt. Bis sie endlich einen anderen Job fand und weg war. Gleichzeitig aber hatte ich mir bewusst gemacht, was das alles mit mir selbst zu tun hat, Stichwort "emotionale Abhängigkeit" usw.

Zum Glück habe ich aber auch schon eine ähnliche Erfahrung wie Du gemacht, nämlich nicht losgelassen und nicht darauf vertraut, dass alles genau richtig so ist, wie es ist, und mir damit eine schöne, langjährige Freundschaft kaputt gemacht.

Ja, aber manchmal ist die erotische Anziehung zu stark, um eine bloße Freundschaft entwickeln zu können.

Und ich kenne es auch anders: Habe mich mal in eine andere langjährige, meine "beste" Studienfreundin verliebt, da ist dann auch keine Beziehung draus geworden und ich habe dem nicht nachgetrauert, und wir sind weiterhin sehr eng befreundet. Sie ist inzwischen verheiratet, ihren Mann mag ich auch sehr gern und ich bin vor kurzem Taufpate ihres jüngsten Sohnes geworden, was mich sehr freut und zugegeben auch sehr "stolz" macht.

Das kenne ich auch, und das ist wirklich was Schönes. Auch mit meiner Ex-Frau habe ich eine richtige Freundschaft entwickelt. Aber in solchen Fällen war immer die erotische Anziehung weg oder nur noch schwach vorhanden. Und diese Anziehung ist meist ein haben-wollen, es hat mit Macht zu tun und ist hundertprozentig Ausdruck des Ego-Denkens.

[667]

So von Aufdemholzwegianer zu Vielleichtnichtmehraufdemholzwegianer:

Es tut verdammt scheißeweh, wenn das "Objekt der Begierde" nicht so will, wie ich will.

ES TUT WEH.

Ich kann es durchanalysieren, schöne Musik hören, sonstwas machen, das mich in eine bessere Stimmung bringt.

Ich kann mich (z.B. auch bei "Kurs"- oder sonstigen "spirituellen" Freunden und Freundinnen) rückversichern, dass das alles nur eine "wunderbare" Vergebungsnummer ist. Und damit ein Segen.

ES TUT WEH.

Die Welt tut weh. Das ist ihr Sinn und Zweck.

Und GOTT hat damit rein gar nichts zu tun.

das unterschreibe ich!
es bringt sowas von nix, sich die Welt schön zu leugnen und auch noch Gott mitreinzuziehen.

Egal wie ich die Welt betrachte, wenn ich sie ohne IHN betrachte, ist sie grausam oder rosarot oder sonst ein idealisierter oder verdammenswerter ort je nach Gemütslage...
erst wenn ich IHN hereinbitte, bleibt unter meiner himmelhochjauchzenden Freude oder meinem Schmerz etwas WAHRES - der FRIEDEN GOTTES und der hat in der tat mit der Welt gar nix zu tun.

[667]

Und GOTT hat damit rein gar nichts zu tun.

Was meinst Du genau damit?
Ich will mal versuchen es von meiner Sicht her darzulegen:
GOTT selbst hat damit natürlich rein gar nichts zu tun, aber meine Vorstellung von IHM und wie SEINE Liebe für mich sein sollte, sehr wohl.
Ich habe hier in Hersbruck gerade das "Blaue" nicht mit dabei, sonst würde ich versuchen die Stelle zu suchen, wo das mit der "besonderen Gunst" bzw. "Gunst der Besonderheit" oder so ähnlich steht, um die ich gebeten habe, die ER mir aber nicht geben kann, weil ER sowas nicht kennt. Das ist natürlich alles metaphorisch - und so war´s von mir auch gemeint.
Für mich heißt das, in meinem Beharren darauf, welche Form die LIEBE für mich annehmen soll, verletze ich mich nur selbst, bilde mir einen Mangel ein und übersehe völlig, was wirklich da ist und zwar immer bzw. zeitlos-ewig.
Und irgendwo im "Blauen" steht auch, dass alles hier in der Welt nur Symbol ist (bei Gary Renard wird das meiner Erinnerung nach auch besprochen), nämlich meiner Beziehung als SOHN GOTTES mit GOTT wie ich über sie denke (also entweder mit dem Ego-Denksystem oder dem HG). Es ist auch meine tiefe Erfahrung, das das so ist. Immer wenn mir das klar zu Bewusstsein kommt, dass es in allem hier (allen meinen Sehnsüchten, Problemen, Konflikten etc.) in Wahrheit nur um GOTT und mich als SEINEN SOHN geht, dass die Welt nur eine Projektionsfläche ist, dann ist mit dem Sehen dessen, wo das Problem eigentlich liegt, die Lösung da und ich bin wieder offen für die Erfahrung des Friedens, der immer ist.

Stephan

das bin jetzt ich persönlich: mir hilft in sonem Moment keine Erläuterung an mich selbst... mir hilft, normal sein, verletzt sein, traurig sein, schockiert sein aber mich immer zu besinnen, dass ich IHN hereinbitte, IHM Einlass gewähre in meinen Alptraum, in mein Gruselkabinet und dann unter dem ganzen emotionalen gedönse, etwas wahrnehmen, was wahrhaftig ist...
deshalb heule ich dann immer noch, aber es ist ein weniger dramatisches, weniger "auffressendes" und weniger reales Weinen...

wie im Traum halt, wo allles entsetzlich real scheint und Emotionen manchmal sogar intensiver sind, als in "echt" aber man irgendwo "weiß" dass alles nur ein Traum ist und man gleich aufwacht.

[Stephan]

das bin jetzt ich persönlich: mir hilft in sonem Moment keine Erläuterung an mich selbst... mir hilft, normal sein, verletzt sein, traurig sein, schockiert sein aber mich immer zu besinnen, dass ich IHN hereinbitte, IHM Einlass gewähre in meinen Alptraum, in mein Gruselkabinet und dann unter dem ganzen emotionalen gedönse, etwas wahrnehmen, was wahrhaftig ist...
deshalb heule ich dann immer noch, aber es ist ein weniger dramatisches, weniger "auffressendes" und weniger reales Weinen...

wie im Traum halt, wo allles entsetzlich real scheint und Emotionen manchmal sogar intensiver sind, als in "echt" aber man irgendwo "weiß" dass alles nur ein Traum ist und man gleich aufwacht.

Das kann ich gut nachvollziehen, es gibt halt einfach verschiedene Erfahrungsweisen, wie der Kurs wirkt, der HG zu uns spricht etc. Deswegen werde ich darüber auch nicht diskutieren, das bringt nichts.

Ich kann hier nur von mir sprechen und meiner Erfahrung: Es wirkt auch so, wie ich es schildere. Und was Du "Erläuterung an mich selbst" nennst, würde ich in meinen Worten "Besinnung in der Stille auf den Kurs" nennen und in dieser meditativen Besinnung ist es eben so, dass da eben auf einmal ein völlig klares Sehen ist: "Ja, genau so ist es." Da ist ein Wiedererinnern an die Wahrheit, ihr Wiederaufscheinen im Geist da und damit haben sich alle emotionalen Probleme zumindest soweit oder zeitweilig gelöst, dass der Frieden durchscheinen bzw. klar ins Bewusstsein zurückkehren kann.

Stephan