Das ANTLITZ CHRISTI

[toni]

Ich würde mich gern ernsthaft unterhalten, Gregor. Nicht im Sinne von "Entertainment". So verstehe ich das. Unterhalten im Unterschied zu gegenseitigem Belehren, was mir nicht gefallen würde. Aber Rat holen schon, daher möchte ich auch gern Fragen stellen.

Grüße,
Thomas

Für mich ist dieses Forum ein wunderbarer Ort für Belehrungen. Die habe ich nämlich ungemein nötig. Und nebenbei finde ich hier noch jede Menge angenehme, nette Unterhaltung dank der erfrischenden Brise Humor, die hier so häufig durchweht.

toni

[Momo]

[quote='G.D.' pid='39588' dateline='1375434249']

Momo schrieb: Ich muss Entscheidungen treffen, Schwerkranke im Fließbandtempo behandeln, putzen und einkaufen, auch wenn mein Körper wie gelähmt ist.

Noch einmal: Wer verlangt das?

Ich hatte gerade ein wenig Frieden gefunden und dann kamst Du...

Wenn ich drüber nachdenke, spür ich sowas wie Feigheit. Und Misstrauen: Wird ER an meiner Seite sein, wenn ich es IHM übergebe,
oder wird ER eine Seifenblase sein?
Aber es ist eindeutig das, was ich am liebsten machen würde.

[Zeitwiese]

Dann beruht deine Unschuld auf der Schuld eines anderen.

Und dann ist sie keine Unschuld mehr. Danke für den Hinweis.
Unschuld kann Schuld gar nicht erkennen.

Ja genau. Unschuld bedeutet immer Verbindung.

Wenn ich mich durch IHN verbinde, dann denke ich mir den Mensch, dem ich vergebe, nicht als ein Abbild des Körpers, sondern ich fühle den anderen als gegenwärtige Präsenz, als Wirklichkeit. Dann verschwindet der Raum zwischen mir und dem anderen, es entsteht fast so etwas ähnliches wie Intimität, also eine sehr grosse Nähe, und da ist immer Freude und ein Empfinden von Ganzheit. Dabei spielt es keine Rolle, wer dieser andere ist. Das kann ein "Feind" sein, genauso wie ein "Freund". Der Mensch kann auch bereits "verstorben" sein. Es ist immer die gleiche Erfahrung. Vielleicht wird sie manchmal mehr als Freiheit erfahren, ein anderes mal mehr als Freude, aber es ist immer die gleiche Erfahrung und manchmal ist da ein Gefühl von vollkommener, gänzlich unzerstörbarer Verbundenheit mit allem Leben.

So lese ich Momo und kann dich sehen, ohne dir jemals begegnet zu sein und ich weiss und fühle alles, was es über dich zu wissen gibt und ebenso über mich und so bist du tatsächlich mein Erlöser.

[Stephan]

Ich will mich nicht als Heldin aufblasen. Ich bewege mich in einem Körper. Tun das nicht alle, die PC- Tasten bedienen?
Ich muss Entscheidungen treffen, Schwerkranke im Fließbandtempo behandeln, putzen und einkaufen, auch wenn mein Körper wie gelähmt ist. Ich trage die Verantwortung für ein Kind. Mir zieht es als Mutter den Boden unter den Füßen weg.
Auch das Ego- Leben will vernünftig gelebt werden. Hier gibt es jede Menge Verantwortung.
Trotzdem, Stephan, hatte auch ich klitzekleine Momente, in denen ich gefühlt habe, was Du beschreibst, und es ist wohl wahr.

Liebe Momo,

kleiner Lesetipp aus dem Kurs Kap. 27 Teil VIII. Der "Held" des Traums. Das war/ist der Hintergrund meiner Antwort an Dich.
Ich habe den Eindruck, dass Du Dir das Leben selbst sehr schwer machst, so wie ich es oft auch getan habe (zuletzt in meinem politischen Engagement) und wohl auch gelegentlich wieder tun werde (das Lernen geschieht bei mir nicht aprupt, eher in immer wieder neuen Anläufen). Es spielt keine Rolle, wie viel und welche Verantwortung man in diesem Leben trägt, oder zu tragen glaubt. Das Entscheidende ist, dass man sich erinnert, dass man nicht allein ist und für das Wesentliche nicht einstehen muss.
Das ist die andere Seite der Verwechslung der zwei Ebenen, dass man nämlich das Leben in der Traumwelt für die WIRKLICHKEIT nimmt und alles eine höchst existenzielle Bedeutung bekommt ("Drama" eben, mal Abenteuer, mal Komödie, mal Krimi, mal Tragödie, mal Romanze etc.).
"Held" im Traum ist man immer dann, wenn man meint: "Ich muss tun, ich muss das schaffen, sonst ...", d.h. wenn man sich als autonomes Subjekt bzw. handelnde Person auffasst und darüber das Grundproblem vergisst, das der Kurs klar benennt: Das Problem der Autorschaft. Wenn wir uns als Schöpfer des eigenen Selbst und Autor unserer Geschichte verstehen, geraten wir in die Hölle (und jeder noch so kleiner Zweifel, jede noch so kleine Anstrengung etc. ist im Vergleich zum HIMMEL die Hölle), weil wir uns damit im Geiste von GOTT unserer QUELLE trennen und damit in unserer Wahrnehmung alles verlieren: Frieden, Sicherheit, vollkommene Liebe etc., was den HIMMEL ausmacht. D.h. wir sind geistig eingenickt und träumen einen Alptraum. Zum Glück ist das alles aber überhaupt nicht wirklich, denn GOTT ändert sich nicht und Ideen verlassen ihre QUELLE nicht. Wir sind absolut sicher in IHM. *

Und keine Sorge, das Tun in der Welt hört deshalb nicht auf, wenn man die Verantwortung fürs Große an IHN abgegeben hat. Es wird nur leichter, die emotionale Dramatik fällt mehr und mehr weg. Der Traum wird glücklicher, nicht unbedingt von der Form her, aber der HIMMEL dämmert mehr und mehr in unserem Geist, Frieden macht sich darin breit - auch mitten in äußeren Turbulenzen.
Ich bin z.B. weiterhin als Sozialarbeiter in der Arbeitslosenberatung tätig, engagiere mich in der Selbshilfebewegung Psychiatrie-Erfahrener, bin schwerbehindert, HartzIV-Aufstocker ... und so könnte Dir hier jeder und jede seine/ihre Geschichte erzählen, die sie in der Welt erleben.
Für mich ist das Entscheidende, weil ich es als so unendlich hilfreich erlebe, dass wir uns immer wieder vom HG bzw. Jesus an die WIRKLICHKEIT erinnern lassen, an den Frieden, der unzerstörbar ist, an unser sicheres Zuhause in GOTT. So erleichtert der Kurs das Leben auch in einer chaotischen Welt, die oft genug nicht nach unseren Wünschen und Idealen verläuft - durch das Verlernen von Angst und das Wiederaufdämmern des Friedens, der immer in uns ist.

Stephan

* Und ich füge hinzu: ER ist immer bei, um und in uns. Meine letzte Krise in den vergangenen Wochen hat mir wieder mal dieses Grundproblem klar zu Bewusstsein gebracht. Emotional das Schlimmste ist der (unbewusste) Glaube, allein auf weiter Flur zu stehen, alles allein schaffen zu müssen, und immer droht das Scheitern und Vernichtet-bzw. Bestraft-werden ... Das ist ungeheuer schmerzhaft und doch nichts anderes als ein Ausdruck des ursprünglichen/grundlegenden Trennungsschmerzes, der unser Unbewusstes so stark prägt und ein Aspekt der Triebfeder dieser Welt ist - des Schuld-Angst-Mangel-Selbsthass-Minderwertigkeits-Komplexes bzw. des Egos.

[Gast MM]

Ich würde mich gern ernsthaft unterhalten, Gregor. Nicht im Sinne von "Entertainment". So verstehe ich das. Unterhalten im Unterschied zu gegenseitigem Belehren, was mir nicht gefallen würde. Aber Rat holen schon, daher möchte ich auch gern Fragen stellen.

Grüße,
Thomas

Für mich ist dieses Forum ein wunderbarer Ort für Belehrungen. Die habe ich nämlich ungemein nötig. Und nebenbei finde ich hier noch jede Menge angenehme, nette Unterhaltung dank der erfrischenden Brise Humor, die hier so häufig durchweht.

toni

Hier gibts ganz viel Humor.
Oftmals bin ich aber damit beschäftigt, meinen eingebildeten verletzten Stolz zu pflegen. Und kann mich dabei dermaßen verrennen!

Nebenbei bemerke ich: egal wie die Verteidigung aussieht, ob doch noch recht höflich oder so, wie ich hier früher rumgetobt hab.....
Die Verpackung ist doch reichlich wurst.
Der thread ist klasse und ich danke Momo für ihre Beiträge.
Ich lerne ja immer mit. Und so darf etwas tiefer sinken. Was hab ich an der Geschichte meiner Kindheitstraumata festgehalten! Ich habe hier viele viele Aufsätze darüber geschrieben und mit großer Geduld und Spucke sind hier die meisten auf mich eingegangen. Wir lernen immer zusammen.

[667]

Ich will mich nicht als Heldin aufblasen. Ich bewege mich in einem Körper. Tun das nicht alle, die PC- Tasten bedienen?
Ich muss Entscheidungen treffen, Schwerkranke im Fließbandtempo behandeln, putzen und einkaufen, auch wenn mein Körper wie gelähmt ist. Ich trage die Verantwortung für ein Kind. Mir zieht es als Mutter den Boden unter den Füßen weg.
Auch das Ego- Leben will vernünftig gelebt werden. Hier gibt es jede Menge Verantwortung.
Trotzdem, Stephan, hatte auch ich klitzekleine Momente, in denen ich gefühlt habe, was Du beschreibst, und es ist wohl wahr.

Hallo Momo,

wenn du den Kurs weiter verfolgst, stellst du irgendwann fest, dass dieses ganze "ich muss dies, ich muss das" sich auflöst.
man macht es natürlich trotzdem (ich geh auch einkaufen und entscheide, ob ich dies oder jenes tue) allerdings trifft man die Entscheidungen nicht mehr GEGEN die Wahrheit, sondern man weiß um IHN an der Seite... man nimmt sich nicht mehr so wichtig, man hat hat keine Angst mehr, die falsche Entscheidung zu treffen, die verantwortung für das was raus kommt hat man deshalb trotzdem, aber man befreit sich selbst oder lässt sich befreien von diesem ganzen falsch machen können und schuld haben und verantwortlich sein im Sinne von Schuld haben...

und das ganze gequälte "müssen" wird zu tun, was getan werden muss... ohne diesen ganzen Druck und den Stress...

[667]

Ich würde mich gern ernsthaft unterhalten, Gregor. Nicht im Sinne von "Entertainment". So verstehe ich das. Unterhalten im Unterschied zu gegenseitigem Belehren, was mir nicht gefallen würde. Aber Rat holen schon, daher möchte ich auch gern Fragen stellen.

Grüße,
Thomas

Für mich ist dieses Forum ein wunderbarer Ort für Belehrungen. Die habe ich nämlich ungemein nötig. Und nebenbei finde ich hier noch jede Menge angenehme, nette Unterhaltung dank der erfrischenden Brise Humor, die hier so häufig durchweht.

toni

ich auch

Und man kann es auch einfach als Erinnerung, als Klarstellung als Hinweis sehen, anstatt als belehrung.

komischer weise hab ich mich früher oft gemaßregelt und belehrt gefühlt, heute kann ich das total gut als die "Meinung" eines anderen stehen lassen und wenns ein aha erlebnis in mir auslöst, dann auch gerne als wohlgemeinte belehrung, nicht mehr als Maßregelung oder "ich erklär dir mal die Welt"

[Sterntaler]

. Das ist ungeheuer schmerzhaft und doch nichts anderes als ein Ausdruck des ursprünglichen/grundlegenden Trennungsschmerzes, der unser Unbewusstes so stark prägt und ein Aspekt der Triebfeder dieser Welt ist - des Schuld-Angst-Mangel-Selbsthass-Minderwertigkeits-Komplexes bzw. des Egos.

Das dachte ich auch so ähnlich. Ich fand meine Probleme, gemessen an dem was hier so geschildert wird so relativ nichtig. Und dennoch machen sie mich grad ziemlich rund. Ich überlegte, wie es dazu kommt, dass aber alle Wunder gleich groß sein sollen, alle Leiden gleich sind...
Dann dachte ich, dass es wohl daran liegt, dass sie letztendlich alle die gleiche Ursache haben, nämlich die Getrenntheit, den Trennungsschmerz und der ist bei allen der selbe, egal, worunter sie zu leiden glauben in der Welt der Illusion, weil die Trennung, solange sie vorliegt, eben die selbe ist. Kann man das so sehen?
Aber gefühlt wächst mein eigener Schmerz zur Zeit sehr...
Vielleicht, weil ich das noch gar nicht realisiert habe, was 667 schrieb, dass ich mich gezwungen fühle zu opfern. So hatte ich das noch gar nicht gsehen bisher. Aber auf einmal fällt mir auf, wie ich mich hinterrücks selbst als Opfer fühle...vom Expartner, in der Arbeit, die einfach zu viel ist. Wo ich dachte, so was hätte ich hinter mir...
Das werde ich mal in Ruhe betrachten müssen, ohne mich dafür zu verurteilen, versteht sich...
Schön hier!

[René]

Dann beruht deine Unschuld auf der Schuld eines anderen.

Und dann ist sie keine Unschuld mehr. Danke für den Hinweis.
Unschuld kann Schuld gar nicht erkennen.

Ja genau. Unschuld bedeutet immer Verbindung.

Wenn ich mich durch IHN verbinde, dann denke ich mir den Mensch, dem ich vergebe, nicht als ein Abbild des Körpers, sondern ich fühle den anderen als gegenwärtige Präsenz, als Wirklichkeit. Dann verschwindet der Raum zwischen mir und dem anderen, es entsteht fast so etwas ähnliches wie Intimität, also eine sehr grosse Nähe, und da ist immer Freude und ein Empfinden von Ganzheit. Dabei spielt es keine Rolle, wer dieser andere ist. Das kann ein "Feind" sein, genauso wie ein "Freund". Der Mensch kann auch bereits "verstorben" sein. Es ist immer die gleiche Erfahrung. Vielleicht wird sie manchmal mehr als Freiheit erfahren, ein anderes mal mehr als Freude, aber es ist immer die gleiche Erfahrung und manchmal ist da ein Gefühl von vollkommener, gänzlich unzerstörbarer Verbundenheit mit allem Leben.

So lese ich Momo und kann dich sehen, ohne dir jemals begegnet zu sein und ich weiss und fühle alles, was es über dich zu wissen gibt und ebenso über mich und so bist du tatsächlich mein Erlöser.

Dem möchte ich mich ganz und gar anschließen. Danke Zeitwiese! (wieso eigentlich Wiese? Lebst du jetzt im Zelt am Rande einer Schafherde, wie es ein mal dein Wunsch war? )

ganz lich René

[Inge]

Danke Zeitwiese! (wieso eigentlich Wiese?) Lebst du jetzt im Zelt am Rande einer Schafherde, wie es ein mal dein Wunsch war? )

Darüber hab ich mich ebenfalls gewundert....
(Übrigens: hätte es in diesem Zelt zufällig noch Platz für eine Oma, zwei Katzen, ein Hundle, und 5 Goldfische??)