Nicht nichts

[Gregor]

Der Professor in dem Beitrag "Warum ist nicht Nichts" (übrigens hier: "nicht Nichts" - und nicht: "Nicht[s] nichts" ) nennt es eine "winzige Schwankung", die alles auslöste - und dass vorher, "unter uns gesagt", wohl "ein höchst langweiliger Zustand" war, "weil überhaupt nichts geschieht" (Min. 9:30-10:50).

Auch so lässt sich sehr anschaulich ausdrücken, was der Kurs "Angst vor Gott" nennt: wenn alle diese Veränderungen, Dramen, Bewegungen und sonstigen Illusionen wegfallen, kann es doch nur höchst langweilig sein.

Wie absurd!

Gregor

[Gregor]

Obiges Zitat verstehe ich überhaupt nicht.
Was soll dann SEINE Schöpfung sein??

In der Metaphysik gibt es nur EINE SCHÖPFUNG - den SOHN als Ausdehnung GOTTES. Und die Schöpferkraft des SOHNES ist die seines VATERS: unablässig und ewig - ER dehnt sich aus. Und was machen die SCHÖPFUNGEN des SOHNES ...?

Willst du das begreifen (mit dem Kopf, dem Bauch, dem Herzen)? Leider kommen dann nur irgendwelche plakativen Begriffe und Vorstellungen heraus, die letztlich irreführend sind. Man meint, es verstanden/gefühlt zu haben und merkt gar nicht, wie falsch man liegt.

Was SCHÖPFERKRAFT bewirkt, sieht man an dem gewaltigen und hier schon vielbeschworenen Universum (im herkömmlichen Sinne): eine (Fehl-)Schöpfung des gespaltenen Geistes. Denn dieser hat die SCHÖPFERKRAFT nicht verloren, nur auf falscher Basis angewendet - dem Trennungsgedanken. Und da schon die Basis nicht wahr ist, also nicht existiert, ist das ganze resultierende Gebilde auch nicht wahr. Was der SCHÖPFERKRAFT keinen Abbruch tut.

So kann das Universum - bis zur letzten Kleinigkeit - zum Fingerzeig werden auf das, was wirklich ist. Es ist ein Hirngespinst, aber es zeigt, was Papa, Sohn und Enkelchen eigentlich drauf haben. Lassen wir den Trennungsgedanken einfach weg - und schon geht die Lucy ab und die "Schönheit des Universums" verblasst im Lichte der WIRKLICHEN SCHÖNHEIT zu nichtssagendem Bonbonpapier.

Die Illusion kann dir also zeigen, wo der Hammer hängt - oder sie macht dich klein, weil du sie für wahr hältst. Willst du das Bonbon oder zögerst du noch, weil das Papier ja so "schön" ist?

Gregor

[Elisabeth]

Herzlichen Dank an euch alle für die vielen anregenden Beiträge in diesem Thread!

Wahrscheinlich gibt es gute Gründe dafür, dass Kursaussagen über die Schöpfung so formuliert sind, dass Versuche, sie zu begreifen, immer wieder unterlaufen werden. Ich kann zum Beispiel keine Verbindung herstellen zwischen „die Summe aller GEDANKEN GOTTES, unendlich an der Zahl“ und „nur EIN SOHN“.

Aber metaphysische Theorien sind immer nur Hilfskonstruktionen, und ich kann das für mich jetzt nur so übersetzen, dass der Trennungsgedanke auf einer Zwischenstufe zwischen GOTT und der Welt aufgetreten ist. Läge er innerhalb der Welt, dann gäbe es Teile der Illusion, die nicht illusionär sind. Wenn GOTT selbst die Wahnidee hätte, von sich selbst getrennt zu sein, dann wäre sie nicht heilbar. Ohne die Zwischenstufe des SOHNES ergäbe also der ganze Lehrplan des Kurses keinen Sinn. Das ist vielleicht eine Zwischenstufe zwischen Verstehen und Nicht-Verstehen, auf die ich mich derzeit einpendeln kann.

Der Kurs sagt immer wieder: Dein Bruder ist der heilige SOHN GOTTES, schau auf das, was er wirklich ist, und nicht auf deine Phantasien über ihn. Ohne diese Ausrichtung lässt sich der konkrete Vergebungsstoff nicht relativieren und auflösen. Es funktioniert für mich überhaupt nicht, wenn ich nur denke: ist alles bloß Illusion, nichts ist geschehen.

Ich kann mich zumindest so weit orientieren, dass der Kurs mit dem Grundgedanken, dass die Welt nicht existiert, nicht Verachtung der Welt lehrt. Verachtung ist ein Angriffsgedanke, und wenn man Illusionen angreift, dann verfestigen sie sich. Ich brauche eine positive Ausrichtung, die stärker ist als die Illusion, nicht nur in mir selbst, sondern auch als Bezugspunkt im „Gegenüber“. Da nehme ich jetzt Gregors Anregung auf: Alles in der Natur ist ein Fingerzeig auf die Schöpferkraft des SOHNES und damit auf seine Herkunft. Damit kann ich etwas anfangen.

Elisabeth

[Gregor]

[Elisabeth]

[G.D.]

[Siboa]

Ich habe persönlich so eine gewisse Neigung, mich für hilflos zu halten und immer wieder in Situationen zu geraten, in denen ich einer übermächtigen Welt völlig hilflos gegenüber stehe. Der Kurs gibt mir darauf die Antwort: Das ist ein Spiel, das du spielst. Im letzten halben Jahr hatte ich Gelegenheit zu ein paar kitzekleinen Lernschritten in die Richtung, nicht die Situation zu sehen, in der ich mich (scheinbar) befinde, sondern das Spiel, das ich spiele. Aber das ist Millimeterarbeit. Ich gehöre nicht zu den Begnadeten, die mit den Fingern schnippen, und die Welt ist weg.

Elisabeth

Ich erlebe es oft so, dass mein scheinbares Wissen darüber, dass alles "mein" Spiel ist, den Gedanken der Hilflosigkeit verstärkt. Ich müsste es doch besser wissen. Den Konflikt siedele ich dann in Gedanken zwischen Ego und Heiliger Geist an. Dieser Konflikt wird wohl aber vollkommen im Ego angesiedelt sein, wenn der Konflikt eine Ausdrucksform des Ego ist.(?)


Susanne

[Gregor]

Der Kurs erklärt uns ja nicht nur, dass die Welt nicht existiert. Er spricht auch immer wieder von der Erlösung der Welt. Das Wissen, dass die Wahnidee im selben Augenblick korrigiert wurde, in dem sie auftrat, erspart uns den langen und mühevollen Weg zurück nicht.

Am Ende des Weges steht die Erkenntnis: "Es ist nie geschehen." - wohlgemerkt, die Erkenntnis, nicht die Schlussfolgerung, das Gefühl, das Verständnis, die Akzeptanz einer gelesenen Aussage, die Schwärmerei, die Vorstellung, die Behauptung, ...

Die Erkenntnis kommt von IHM (wenn ich sie will, höre und zulasse), alles andere ist meine eigene "geniale" Bastelarbeit a la Herbert da Vinci.

Und die Welt ist in dieser Erkenntnis erlöst.

Der Weg ist "lange und mühevoll", weil ich die Erkenntnis nicht will und vieles andere vorziehe (die Hindernisse vor dem Frieden).

Gregor

[Gast]

Aber das ist Millimeterarbeit. Ich gehöre nicht zu den Begnadeten, die mit den Fingern schnippen, und die Welt ist weg.

Elisabeth

Der Kurs weiß um diese Millimeterarbeit, das macht ihn für mich auch so liebevoll.
Er macht uns ja auch immer wieder auf die Notwendigkeit der geduldigen Vergebungspraxis aufmerksam.
Immerhin: ich soll der ganzen Welt in all ihren Erscheinungen samt ihres Eingebundenseins in die Zeit vergeben, da der Gedanke "getrennt von Gott" wie ein Boden unter all meinen Gedanken um diese Welt liegt.
Und damit eben auch der Boden meines "eigenen Willens" ist, der wie ein Sich-Abstoßen von diesem Grundgedanken der Welt funktioniert, den ich zwar denken, aber niemals mit Sinn erfüllen kann ( entweder „getrennt“ oder „Gott“, beides geht nicht zusammen ). So kann ich mit diesem Gedanken umgehen, so aber habe ich mich auch gegen Gott entschieden, indem ich Ihn sozusagen als paradoxen Gedanken an den Rand meiner Welt gedrängt habe. Oder bildlich: ans Kreuz genagelt habe.
Ich finde, es ist keine kleine Sache, ausgerechnet Den, gegen Den sich bisher mein Wille gerichtet hat, zu bitten, meine Sicht zu korrigieren.
Das Denksystem des Kurses ist in sich schlüssig, aber nur, wenn man den Gedanken der Ungetrenntheit zunächst einmal theoretisch ( denn auch „Ungetrenntheit“ kann ich nicht aus „eigener Kraft“ mit Sinn erfüllen ) akzeptiere. Das kann diese erste kleine Bereitwilligkeit sein, von der der Kurs spricht.
Der Kurs bittet uns ja um nicht mehr als diese kleine Bereitschaft, in seinen Willen, der ungespalten vom Gedanken der Trennung ist, einzuwilligen.
Und er bietet uns den Weg, die in Wahrheit ungeschehene Trennung aufzuheben durch Vergebung all dessen, was uns begegnet. Das Wunder der Heilung, in welcher Form auch immer, bleibt dabei unsre Orientierung.
Ich stimme dir zu, dass uns der Weg nicht erspart bleibt, diese Ungetrenntheit allmählich mehr und mehr zu erfahren, in unserem Erleben wahr werden zu lassen.
Aber ich finde auch, jede scheinbar auch noch so kleine Erfahrung in diese Richtung ist auch schon der ganze Reichtum.

Grüße von Gaston

[667]

Lieber Gregor,

danke für die kurzen Klarstellungen und Erinnerungen...

so einfach isses... ja... und so schwer tut sich Micki Di Angelo oder Pavel Picasso damit... oder eben herbert.. *lach...

irgendwie würde ich zur nicht Nichts Überschrift gerne anfügen:

gar nichts was von Gott ist, wird mit der Ratio verstanden... gegenteilig, die Ratio versteht nur, was sie selbst gemacht hat und sie degradiert Gottes Schöpfung zu einem Machwerk.. einem stellenweise schönen, faszinierenden aber ebenso auch schrecklichen Gebilde... und weil Gott kein Gegenteil hat, der Verstand aber lediglich funktioniert, wenn Vergleichswerte bemüht werden können, landet man mit jedem Attribut, das man verteilt ein Stück weiter weg vom eigentlichen Pfad... in der eigenen vermeintlichen "Genialität"...