Wahrheit und Wirklichkeit: Übersetzungsfragen

[G.D.]

... das Gefährt zu jedem in die Tiefe suchenden Denken sind die Worte. Wer sie nicht prüft, der versucht, Klavier spielen zu lernen, ohne Tasten und Noten anzusehen.

Warum soll das nicht gehen?
Es gibt viele von Geburt an blinde Pianisten wie z.B. George Shearing oder Henry Butler.

G.D.

[Hans]

... das Gefährt zu jedem in die Tiefe suchenden Denken sind die Worte. Wer sie nicht prüft, der versucht, Klavier spielen zu lernen, ohne Tasten und Noten anzusehen.

Warum soll das nicht gehen?
Es gibt viele von Geburt an blinde Pianisten wie z.B. George Shearing oder Henry Butler.

G.D.

Oder Chet Baker: der war aber nicht blind und außerdem Trompeter - konnte aber immerhin keine Noten. Das ist das Gute am Jazz: man kann sofort loslegen und es dann bis zum abgefahrenstem Techniker bringen oder nicht: Es kommt darauf an, was man zu Worte kommen läßt.
Hans

[haugmar]

... das Gefährt zu jedem in die Tiefe suchenden Denken sind die Worte. Wer sie nicht prüft, der versucht, Klavier spielen zu lernen, ohne Tasten und Noten anzusehen.

Warum soll das nicht gehen?
Es gibt viele von Geburt an blinde Pianisten wie z.B. George Shearing oder Henry Butler.

G.D.

Bei Nichtblinden wird das aber schwierig.

[Stephan]

Kennst Du das Ergebnis schon, Stephan? Hast Du den FRIEDEN schon gefunden? Woher weißt du, dass die Formulierungen der deutschen Version des Kursbuches "völlig ausreichen", wenn Du in dem durch den Kurs angestrebten FRIEDEN noch nicht angekommen bist?

Ja, ich habe diesen FRIEDEN schon gelegentlich erfahren, als zeitlos-ewig, unwandelbar etc. D.h. aber nicht, dass ich nicht immer wieder auch noch auf die Verlockungen des Egos reinfalle. Es bedarf beständigen "Lernens" im Sinne von Vergeben, um die Angewohnheit, sich für autonom (den "Helden im Traum") zu halten, gänzlich abzulegen. Das ist wie mit dem Rauchen aufgeben: Bei manchen funktioniert´s auf einmal, mit einem spontanen Entschluss, andere brauchen immer wieder neue Anläufe und legen die Gewohnheit nach und nach ab.

Und auch Du veränderst ja das Vokabular des Kursbuches, wenn Du etwa sagst, Gott sei die erste Ursache. Das klingt mir eher nach Thomas von Aquin ("Unbewegter Beweger") denn nach Kursbuch. Und diese hausgemachte Setzung der "ersten Ursache" nimmst Du dann als Argument dafür, dass Gott wirklich sei. Deine Kausalität untersuchst Du nicht; Du nimmst sie als gegeben und handelst sie wie eine "Wahrheit": Du bemerkst dabei nicht, wie Du das Dir vorgestellte Seiende (das Du als "die Welt" bezeichnest, so, als sei da nur eine!) an eine Ursache-Wirkung-Kette legtest und noch legst, die nur ein Denkgesetz in Deinem Deuten des sinnlich Vernommenen ist, ohne zu wissen, welchen Kräfterichtungen und Werdensströmen das große Geschehen folgt, dessen kleinen sinnlich vernommenen Teil Du causal deutest und träumst, Du wissest etwas darüber. Weißt Du damit auch, etwa die "Kausalität eines Wunders" zu erklären?

Was ich ergänzt habe, ist lediglich die "erste", allerdings ganz im Sinne des Kurses. GOTT ist die Ursache und der SOHN ist seine Wirkung bzw. seine Schöpfung.

Den "Kurs zu lernen", sagst Du. Was meinst Du damit? Die Terminologie des Kursbuches auswendig zu lernen? So klingt es mir, wenn Du sagst, ER habe mich/uns IHM gleich erschaffen. Woher weißt Du das? Erkennst Du Dich schon als die LIEBE, als die ER west, und weißt also deswegen, dass ER Dein VATER sei? Sei aufrichtig: Vor diesem Erkennen zitierst Du doch nur auswendig gelernte Worte des Kursbuches (an diese glaube ja auch ich; bitte missverstehe meine Worte nicht!). Zu dem Bemerken, dass dies vermeintliche "Wissen" nur auswendig gelernt ist, wäre ein prüfendes Hineindenken in die Worte hilfreich. Und ein eben Solches in die Kausalität als Denkgesetz hinein, die/das schon David Hume relativierte: Die Natur folgt nicht unserer Kausalität, sondern unsere versucht lediglich und erbärmlich, die der Natur zu erahnen und zu imitieren, um zu versuchen, ihren Verlauf vorherzusagen.

Den Kurs zu lernen, bedeutet für mich, mich in sein Denksystem hineinzubegeben, es im Nachdenken zu verinnerlichen, und vor allem in der Praxis anzuwenden. Aus der Anwendung ergibt sich die Erfahrung (z.B. in Form von innerem Frieden, spontane unpersönliche Liebe unabhängig vom Aussehen und Verhalten einer Person) und diese wiederum bestätigt für mich die Wahrheit des Kurses und bestärkt mich darin, in dem Zirkel des Lernens weiterzugehen.

"In der Welt ist nichts wirklich, denn nichts hier hat eine Wirkung auf mich." Ja, wen oder was nennt hier der Name 'mich'? In Deiner Welt vernahmst Du meinen Beitrag und wurdest bewegt, mir zu antworten. Oder nicht? Also war in Deiner Welt dieser Beitrag insofern wirklich, als er in Dir eine Antwort erwirkte. Diese Antwort gab allerdings nicht die SEELE, die Du in WAHRHEIT wesest, denn die SEELE braucht keine Worte mehr. Aber Du erkennst Dich noch nicht als SEELE (wie auch ich nicht). Und so lange dies noch nicht ist, so lange wirken die Splitter Deiner Trennungswelt noch auf Dich als das "Ich", als das Du Dich deutest und beglaubst.

Aus Erfahrung weiß ich, dass ich nicht wirklich diese Person "Stephan" bin, sondern der gespaltene Geist, der die Wahl hat, auf das Ego oder den HL.GEIST zu hören, und dass wenn ich auf ihn höre, ich tatsächlich die Erfahrung mache, dass mich nichts je wirklich verändert hat, dass ich also CHRISTUS bin, so wie GOTT mich schuf und dass dies die WAHRHEIT über uns alle hier ist - ohne jede Ausnahme.

Alles Gute Dir!

Danke, auch Dir alles Gute.
Mögen alle Wesen glücklich sein.
Der FRIEDE GOTTES ist mit uns allen.

Stephan

[G.D.]

... das Gefährt zu jedem in die Tiefe suchenden Denken sind die Worte. Wer sie nicht prüft, der versucht, Klavier spielen zu lernen, ohne Tasten und Noten anzusehen.

Warum soll das nicht gehen?
Es gibt viele von Geburt an blinde Pianisten wie z.B. George Shearing oder Henry Butler.

G.D.

Bei Nichtblinden wird das aber schwierig.

Eugen Cicero war nicht blind, konnte aber (und brauchte daher wohl auch) keine Noten (zu) lesen.

[haugmar]

wirfst du bewußt und als Kalkül die Kursebenen durcheinander oder weißt du es nicht besser?

Kursebenen? Watdatdenn?
Aber zu bemerken ist schon, dass auf allen Ebenen sich heftig und grundsätzlich dagegen gesträubt wird, die Worte zu bedenken, in die Worte hineinzudenken und mit ihnen einen klaren Einstieg in das tiefere Denken zu finden. Wie kommt das nur?
Wer sich dagegen sträubt, der kann doch unmöglich behaupten, er sei bereit, seine deutenden, in Worten geschehenden Denkungen und seine gedachten, in Worte gefassten und servierten Urteile zu einer Vergebung frei zu geben: sie klammern sich doch Alle an den ungeprüften Worten fest. Dabei hat niemand verlangt, die Worte zu prüfen; es wurde lediglich vorgeschlagen und auf gegenrede versucht, das Vorschlagene zu plausibilisieren. Aber selben Tenors sind die meisten Bekundungen: das brauchen wir nicht. Ja, bitte. Dann eben nicht.
Und was Du sagst betreffs Teil II der Mediationen: schon recht; er führt nach jenseits der Namen und Worte. Und denkst Du ernstlich, die Jenigen, die flaches Denken bevorzugen, kämen in diesen Meditationen trotzdem irgend wohin? Du sagtest, flach oder tief sei Beides bedeutungslos, also nicht bedeutsam. Ja, als Teil eines Dualismus gesehen; einverstanden. Die Unendlichkeit aber ist eine Tiefe ohne Gegenteil. Und die werde durch Vermeidung der Tiefe erschlossen? Wer wirft hier die Ebenen durcheinander? Und sonderbar finde ich immer wieder, dass von so vielen so weit in das Jenseits der Namen und Worte Vorgereisten immer noch solch unklare, widersprüchliche Sprache gesprochen wird. Muss das so sein?
Was spricht dagegen, bei gedanklicher Klarheit auch eine klare Sprache zu sprechen?
Alles Gute Dir!

[Gregor]

wirfst du bewußt und als Kalkül die Kursebenen durcheinander oder weißt du es nicht besser?

Aber zu bemerken ist schon, dass auf allen Ebenen sich heftig und grundsätzlich dagegen gesträubt wird, die Worte zu bedenken, in die Worte hineinzudenken und mit ihnen einen klaren Einstieg in das tiefere Denken zu finden.

Ok. Also nicht bewusst und kein Kalkül.

Und denkst Du ernstlich, die Jenigen, die flaches Denken bevorzugen, kämen in diesen Meditationen trotzdem irgend wohin?

Das erinnert mich an eine wichtige "Lehrerin", vor vielen Jahren. Sie räumte in der Firma regelmässig die Spülmaschine aus, gehörte zu dem Personenkreis, der unsichtbar war. Ich freute mich immer darauf, wenn sie kam und schaute ihr dabei gebannt zu. Sie tat nichts Besonderes, räumte einfach nur die Spülmaschine aus. Aber sie tat ganz offensichtlich auch nichts anderes in dem Augenblick. Keine Ahnung, ob sie im "tiefen Denken" geübt war oder überhaupt meditierte. Oder ob sie "flach" dachte. Es hatte keine Bedeutung.

Die Unendlichkeit aber ist eine Tiefe ohne Gegenteil. Und die werde durch Vermeidung der Tiefe erschlossen?

Nun verwechselst du du zwei "Tiefen" miteinander. Vielleicht ist hier eine bessere Klarheit im Denken angebracht.

Was spricht dagegen, bei gedanklicher Klarheit auch eine klare Sprache zu sprechen?

Ja, da gebe ich dir Recht. Gib ein Beispiel!

Wir hatte ja vor einigen Jährchen, seinerzeit noch im alten ACIM-Forum, schon einmal das Vergnügen. Damals firmiertest du noch unter deinem richtigen (Vor-)Namen, nicht unter deinem Autorennamen. Das Stelldichein war relativ kurz, denn schon damals fehlte mir der Sinn für Ablenkungen durch "tiefschürfende" Formbetrachtungen. Nur war damals auch meine Geduld wesentlich weniger ausgeprägt.

Wie lange möchtest du meine Geduld diesmal ausloten?

Gregor

[Michaela_Maria]

Ich hab jetzt den Disput einige Male gelesen und blicke nicht durch.
Hm, tja, trotzdem schreibe ich die Gedanken auf, die mir dazu kommen:
Ich fühle mich allein, verlassen, getrennt, "Opfa" meiner Leidenschaften und suche und suche und suche nach der ultimativen Geborgenheit, in der kein!!!! Wunsch mehr nach Suche ist. Gehe "ich" gegen meine Leidenschaften an und hab sogar noch ein Erfolgserlebnis (wie schon geschehen), ists nur wieder der Gegenpol, der sich als Sieger glaubt, bis wieder die Leidenschaften Oberhand gewinnen. Überhaupt: Ich fühle mich als ein "ich", was ja an und für sich völlig verkehrt ist, wie ich, auf der Suche nach Erlösung aus dem Leiden und dem Zeitgeist entsprechend immer wieder höre. Es ist quasi nicht nur verquer, sondern die Ursache für mein Leiden.
Aha ?!?
Wenn ein spirituelles (? oder was solls sein?) Werk wie kurs in wundern mit so viel Sprache aufwartet und noch dazu abstrakt - Zitat aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Abstraktion
"In der Philosophie bezeichnet Abstraktion ein gedankliches Verfahren, durch das von bestimmten gegebenen, jedoch als unwesentlich erachteten Merkmalen eines Gegenstandes abgesehen wird. Auf diese Weise soll sich das Augenmerk auf das Wesentliche konzentrieren, d.h. auf eine ganz bestimmte begriffliche Bedeutung der so erfassten speziellen Merkmale.[1]....usw."
dann soll ich aber gleichzeitig nicht verstehen wollen dürfen.
GRRRRRRRRR
Ja, wenn ich hier tiefer schürfe, dann höre ich eine mögliche Antwort von Gregor: das ist halt paradox.
Nun ist es nicht so, dass ich mit paradox Null Erfahrungen hätte. Paradox würd ich für mich so beschreiben: da passieren Dinge und raus kommt was ganz anderes, wie üblich erwartet. (Meistens verständnisvolles Lachen, sowie das sprachliche Eingeständnis: "das kann ich nicht erklären").
Obgleich ich also dieses blaue Buch üblicherweise an die Wand klatschen möchte, besonders, wenn ich solche Diskussionen hier lese....GRRRRRRRR.....
gelingt es mir nicht, es WIRKLICH an die Wand zu klatschen.
Und vielleicht liegt hier der Fehler?
Mit deiner Spülmaschinenausräumerin, Gregor, verbindet mich viel, wenn nicht alles.
Doch seit ich überhaupt auf spirituelle Suche gegangen bin, trau ich mich nimmer, die Spülmaschinenausräumerin zu sein. Weil....das ist ja falsch, einfach Spülmaschinenausräumerin zu sein.

[Gregor]

Liebe MM,

legst du dir die Schlinge aus "falsch" und "richtig" um den Hals? Ohne SEINE Hilfe?

Ein ehrliches kleines "Ich weiss nicht" zu akzeptieren kann eine brauchbare Voraussetzung sein, wenn die "gedankliche Durchdringung" sich durch unnötige Logeleien oder sprachliches Geschwurbel im Niemandsland (Niemandstraum?) verirrt.

Ein Hilfsmittel ist nur nützlich, wenn es hilfreich ist. Das betrifft auch das, was wir Verstand, Bauch und Herz nennen mögen.

Gregor

[Michaela_Maria]

Lieber Gregor, herzlichen Dank.
Ja, genau, vorgestern noch hatte ich mir mit Gudruns Rettungsanker vorgenommen und mich damit sehr gut gefühlt: egal, was ich tu, denk, anstelle: alles sofort nur noch MIT Jesus.
Immer wenn ich "selber" denken will, dann fall ich auf die Nase, wie heut früh.
Ich würde meinen Beitrag am liebsten löschen, doch lass ich ihn stehen als: "so besser nicht"..
Einfach nur wieder "wie ein Kind" werden ist ganz schön schwer, obgleich ich spüre, dass es für mich in die Richtung geht. (Ich werde nie eine Intellektuelle. Und wenn mich Sprache noch so interessiert.... )