vergebung

[Jens]

Ich habe in diesem Beitrag auch sehr viel lernen und vor allem erfahren dürfen, dank an alle. Zu der von Zeitweise angestoßenen Thematik passend dazu für alle, die es interessiert noch die "Jobbeschreibung eines Wunderwirkenden", wie sie Greg Mackie vom Circle of Atonement hier in seinem Artikel "This Is a Course for Miracle Workers: Please Clock In" anschaulich beschreibt: http://www.circleofa.org/abw/BetterWay55.pdf

Zitat daraus: "Sobald wir ein Wunder unter Jesu Führung ausdehnen, ist unser Job damit getan. Aber die Wirkung des Wunders hat gerade erst begonnen, wie der Energizer Bunny läuft es und läuft es und läuft es immer weiter. "

"Once we extend a miracle to someone under Jesus’ direction, our job in that instance is done. But the miracle’s job has only
just begun; like the Energizer bunny, it keeps going and going and going."

Energizer Bunny muss wohl dieses Häschen aus ner uralten Batteriewerbung sein, das - natürlich wegen der richtigen Batterien - Urzeiten durch die Gegend hoppeln konnte im Vergleich zu anderen Hasen mit weniger wertvollen Batterien, die nicht so weit reichten.

Viele Grüße
Jens

[Elisabeth]

Verzeiht bitte wenn ich jetzt den Spielverderber gebe, nachdem wir uns gerade so schön von der Katastrophe aus zum Wunder hin bewegt hatten. Ein Gedanke beschäftigt mich seit Tagen, und das hat auch etwas mit dem Thema "unwürdige Verleugnung" zu tun (was für ein Zufall, dass jemand gerade einen alten thread zu diesem Thema wieder aufgeweckt hat).

Bei der Schießerei auf der norwegischen Insel sind viele Jugendliche ins Wasser gesprungen, obwohl es so kalt war, dass sie unmöglich bis zum Festland schwimmen konnten, schon gar nicht in Kleidern und Schuhen. Einige Touristen sind sofort mit ihren privaten Booten losgefahren, sobald ihnen der Ernst der Lage klar war, und haben flüchtende Jugendliche aus dem Wasser gezogen und an Land gebracht, obwohl der Mörder während dessen auf sie schoss. Dass er über diese Entfernung nicht treffen würde, war nicht vorhersehbar und vielleicht reiner Zufall. Soweit ich das den Medienberichten entnehmen kann, ist die Zahl derer, die durch diese spontane Hilfsbereitschaft gerettet wurden, ungefähr gleich groß wie die Zahl der Todesopfer.

Es liegt nahe, dass man sich dann fragt: Was hätte ich getan? Hätte ich so schnell und so mutig reagiert? Ich weiß es nicht. Und dann frage ich mich auch: Hätte der Kurs mir geholfen? Ich weiß auch das nicht, aber ich glaube eher nicht. Wenn man in so einer Situation anfängt, seine Wahrnehmung in Frage zu stellen, ist man nicht mehr handlungsfähig. Wenn man anfängt, sein Urteil in Frage zu stellen, dass es besser ist, (körperliche!) Menschenleben zu retten, als es nicht zu tun, lähmt man sich ebenfalls. Ich würde mich in so einer Situation lieber auf das natürliche Solidaritätsgefühl von Angehörigrn derselben Gattung, auf meinen Hausverstand und auf meinen Instinkt verlassen als auf die Kurstheorie. Dann ist es aber so, dass ich den Kurs nur dann für anwendbar halte, wenn es um nicht viel geht, aber nicht dann, wenns wirklich ernst wird.

Andererseits: Der Heilige Geist wirkt in allen Menschen, nicht nur in Kursschülern, und man kann es dem äußerlich beobachtbaren Verhalten nicht anmerken, ob es vom Heiligen Geist inspiriert und geführt ist oder nicht. Vielleicht waren die Touristen mit den Booten Wunderwirkende im Kurssinn, ohne sich dessen bewusst zu sein. Vielleicht sahen sie deshalb sofort, was zu tun ist, und hatten auch den Mut dazu. Aber ich halte es auch für möglich, dass sie nur deshalb helfen konnten, weil kein Kursschüler unter ihnen war.

Ich habe mich also trotz eurer großartigen Beiträge wieder hoffnungslos verirrt.

LG Elisabeth

[6stesKind]

Liebe Elisabeth,

warum sollst du als "kursschüler" nicht in ein Boot klettern und andere Menschen retten. Bloss weil es alles eine "Illusion" ist. Ich glaube fest daran, dass Jesus es sofort getan hätte. Er hat geheilt,obwohl er "Körper" geheilt hat. Nirgendwo im Kurs hab ich gelesen, dass wir unsere "Brüder" nicht helfen sollen. Dann würde ich den Kurs sofort weglegen oder wegwerfen. Durch den Kurs lerne ich doch nur, dass es nur darum geht, gütig zu sein! Gütig heisst für mich immer den anderen zu helfen. Und durch den Kurs weiss ich, dass auch wenn ich bei einer Hilfeleistung "sterben" würde, kann ich nicht sterben. Wie beruhigend.

Wie ich natürlich reagiert hätte, weiss ich nicht! Aber ich weiss, dass ich vieles anders sehe als früher und auch mehr "Mut" habe als früher.

Das sind meine Gedanken dazu.

Lieben Gruss
Romy

[Michaela_Maria]

Liebe Elisabeth, mir ging es so ähnlich mit 1000 Fragen bezüglich der Katastrophe in Japan einschließlich Tepco....
Ich war wie gelähmt und konnte nicht vom Fernseher und Intenet weg.
Das Egodenksystem hält den verwirrten Geist unentwegt auf Trapp. Mit Fragen über Fragen, suche und finde nicht...sogar solche, die gar nicht relevant sind.
Ob große Fragen oder kleine Fragen, egal.
Wie du gehandelt hättest zB.
Ich habe mich heute auch wieder ertappt, wie ich mich fragte: ach, gibt es überhaupt etwas Gutes in mir?
Zack, hatte ich mich wieder mit dem Egodenksystem verwechselt. Im Egodenksystem gibts natürlich nichts Gutes. Doch bin ich nicht das Egodenksystem.
Das alles sind Fragen, die du dem Heiligen Geist geben kannst.
Ganz offen, ganz ehrlich: "schau, diese Gedanken habe ich: bitte nimm DU sie. Ich bin schon ganz verwirrt und habe Angst".
Du handelst immer so, wie du handelst.
Fertig. Das gibst du auch IHM. Kein Urteil deinerseits notwendig.
Da gibts nichts zu fragen und zu überlegen, schon gar nicht, wenn die Situation doch gar nicht für dich ansteht.
Da wäre jetzt das Drehbuchspiel evtl. eine Hilfe?

[luise]

Mit dem Kurs versuche ich zu Vergeben und wenn es für mich nicht möglich ist,und ich nur noch am ver und beurteilen bin,Bitte ich den HG um Hilfe,oft werde ich dann ganz Still und weiss dass ist nicht meine Aufgabe. Liebe Grüsse Luise

[Jens]

Hallo Elisabeth,

Ich persönlich weiss auch nicht, wie ich mich dort in Norwegen verhalten hätte, Ich hätte wahrscheinlich Angst um mein Leben und meinen Körper gehabt und wie mutig ich gewesen wäre, mich den Kugeln auszusetzen, um andere zu retten, kann ich nicht sagen. Ziemlich sicher (in letzter Instanz weiss ich es nicht) hätte ich aber nicht gesagt "Das sind alles nur illusionäre Körper und ich mit ihnen, was solls...". Das wäre ja genauso als ob auf dem Bürgersteig jemand neben mir nen Herzinfarkt bekommt und ich - statt den Notarzt zu rufen - mir Kurslektionen bzw. Zitate "Es gibt keine Welt, alles Illusion" vorsinniere.

Noch was: eigentlich ist das Wunder ja bereits im Gange, denn du bittest ja in Anbetracht deiner Sorgen und Zweifel um einen Wechsel in der Wahrnehmung deiner Gedanken zu dem Geschehen, das dir unlieb ist und zu Hin- und Her mit Selbstvorwürfen führt bzw. nagende Gedanken aufkommen lässt.

Viele Grüße
Jens

[Elisabeth]

Danke für eure Antworten. Ja, was-wäre-wenn-Gedankenspiele können ziemlich sinnlos sein, totzdem gehören sie auch mit dazu zum Verarbeiten von Nachrichten. Dass überall, auch in einem so friedlichen Land wie Norwegen, jederzeit alles möglich ist.

LG Elisabeth

[Hannes]

Du handelst immer so, wie du handelst.

Genau.

Würd ich ja bekloppt, wenn ich mich bei jedem Handgriff fragen würde, ob ich kurskonform handele.

"Du kannst nichts falsch machen."
"Du gehst nie alleine."
Reicht.

Den Kurs wie eine mathematische Formelsammlung bei mir zu tragen und dann auf irgendwelche Situationen übertragen zu wollen käme der Unterstellung gleich, dass ich ihn verstanden hätte (mit dem, was ich Verstand nenne).

[Elisabeth]

"Du kannst nichts falsch machen."

Das kauf ich nicht.

"Du gehst nie alleine."

Das glaub ich, und das hilft.

Den Kurs wie eine mathematische Formelsammlung bei mir zu tragen und dann auf irgendwelche Situationen übertragen zu wollen käme der Unterstellung gleich, dass ich ihn verstanden hätte (mit dem, was ich Verstand nenne).

Auch das hilft, danke.

lg Elisabeth

[gelbemaus]

"Du kannst nichts falsch machen."

Liebe Elisabeth,
mir hilft es, das in dem Drehbuchsinn zu sehen:
Was auch immer ich tue, ist genau so, wie es für mich in meinem Drehbuch steht.
So gesehen, kann ich dann auch nichts falsch machen.

Bettina