Erwartungen bemerken und aufgeben *)

[6stesKind]

In der Praxis geht es daher vor allem um dich - dass du einmal bemerkst, welche Erwartungen du an deine Umgebung stellst

Ja, das merke ich in der letzten Zeit immer intensiver, was ich wirklich so alles erwarte von den anderen!! Aber mich von diesen Erwartungen zu lösen, fällt mir doch sehr schwer, und ich merke auch, wie ich "GLAUBE" dass die anderen etwas von mir erwarten und das setzt mich dann unter Druck, obwohl sie oft noch garnichts gesagt haben. Das ist so irre.

Romy

[Inge]

Es gibt da - bezogen auf Weihnachten - so einen Spruch: "Wer nimmt Oma?". Wenn ich nichts entscheide, habe ich automatisch entschieden, dass ich sie nicht nehme. (In meinem Fall ist es die Mutter; und es ist auch ein komplizierterer Zusammenhang als ein einfaches "Wer nimmt"; aber das Problem geht in die Richtung.) Jedenfalls droht ein schwerer Familienzwist. Eigentlich ist er schon da

Wie wär's mit einem "nicht-kurstechnischen" Vorschlag: Würfeln oder Losziehen, wer die liebe Oma nehmen soll!

[Monika]

Hier könntest du einfach einmal diese Frage weglassen und dich völlig freimachen von jeglichen Traditionen. Du bleibst einfach nur achtsam, was geschieht. Du bleibst ruhig, was immer sich entwickelt. Denn Friede ist das, worum es zu Weihnachten geht, und diesen Frieden könntest du diesmal tatsächlich erleben - und nicht nur zu Weihnachten...
Bleibe dir bewusst, dass nichts Äußeres dir diesen Frieden nehmen kann.
Und so ist es immer, wenn du keine Ansprüche "für dich" stellst oder Erwartungen an die Welt hast.

Ja, gut. Doch ich stelle mir das immer so vor, als ob dann eine Art innerer Ruhe eintritt, die mich befähigt, irgend eine Antwort zu geben. Wenn ich gefragt werde: "Nimmst du Oma?" (um bei dem Beispiel zu bleiben), kann ich "ja" oder "nein" aber nicht "Jain; denn ich kann das nicht entscheiden, weil ich in meiner Achtsamkeit (noch) nicht so weit bin" antworten. Ich muss irgend etwas sagen. Und wenn das dann auch noch schief läuft… Wenn dann die Frage auftaucht: Habe ich mit der Art, wie ich meine Antwort gegeben habe, jemanden beleidigt?... Vielleicht habe ich ja jemandem auf die Füße getreten. Kann ja passieren. Denkt man, wenn man im Frieden ist, über solche Fragen grundsätzlich nicht mehr nach? Tradition hin oder her: Da sind Menschen, die fragen mich etwas.

Es gibt da eine Stelle im Kurs, die mir immer besonders gefallen hat: "Nimm DU dies von mir; interpretiere DU es für mich" (oder so ähnlich). Aber es gibt leider keine Stelle: "Beantworte DU diese Frage für mich"

Um nicht missverstanden zu werden: Ich glaube auch, dass es so geht, wie du, Johannes, es beschreibst. Aber ich hoffe immer noch auf eine Art Begreifen, das mir sagt, wie es in der Praxis wirklich geht.

[Gast]

Johannes schrieb:

Wenn du jedoch noch irgendwelche Erwartungen an die Welt stellst, … hast du die Liebe und das Glück, den Frieden und die Sicherheit, die in dir wohnen und dich ununterbrochen durchströmen, vergessen.
Wenn du dies bemerkst, dann achte einmal auf alles, was du von dieser Welt "für dich" erwartest: Von deinen Eltern, Kindern, Partnern, Nachbarn, Freunden. Von Politikern, Kirchen, Schulen, Behörden, Strom- und Gaswerken, Hundebesitzern oder Eltern mit Kindern, von alten Leuten und Jugendlichen. Von der Wissenschaft oder Kunst, vom Verkehr, von der Jahreszeit oder vom Wetter... Unendlich viele Erwartungen - unendlich viele Ketten.

Dann erlaube dir - nur für einen Moment - einmal überhaupt nichts von irgendwem oder irgendetwas zu erwarten - auch von dir nicht - von niemandem! Und genieße es, die Freiheit zu spüren, das unbeschreibliche Glück, das dir unmittelbar zuteil wird, wenn du für einen Augenblick all deine Erwartungen aufgibst.

Bis hierher kann ich es nur bestätigen. Loszulassen, was man von irgendwoher erwartet, ist das Gefühl der Freiheit pur. Ich habe es vor Jahren lange Zeit geübt und was meine Familie betrifft, auch endgültig gelöst, als ich nach Castaneda versucht habe, die eigene Geschichte zu verlieren. Nichts von niemandem erwarten und keine einzige Erwartung anderer für mich geltend zu machen, bis niemand mehr sagen konnte, er wisse ganz genau, wer ich bin und was ich tun werde und was nicht.
Dieser Prozess macht nach meiner Erfahrung erst einmal sehr viel Angst, weil es oft nur die gegenseitigen Erwartungen sind, die die Beziehungen aufrecht zu halten scheinen. Aber wenn man erst einmal da durch ist, dann ist es ein wahrer Segen und die Beziehungen sind immer noch da, definieren sich nur total anders.
Und man ist frei, frei zu tun, was man für richtig hält und zu lassen, was man nicht möchte.
Doch mußte ich feststellen, dass es ein immerwährender Prozess ist, nie wirklich abgeschlossen. Bei mir haben sich doch nach einigen Jahren wieder Erwartungen an meinen Sohn eingestellt. Daran arbeite ich nun, sie endgültig aufzugeben. Ich frage mich, wovor ich wirklich Angst habe, dass ich meine, unsere Beziehung durch Erwartungen festigen zu müssen.

In diesem Augenblick, wenn du alle deine Erwartungen loslässt, erinnerst du dich daran, WER du wirklich bist: Der heilige SOHN GOTTES SELBST.

Bei diesem Schritt hapert es bei mir immer wieder. Es ist einfach keine zwangsweise Einstellung, kein folgerichtiges Erkennen da. Die Freiheit löst nicht automatisch diese Erinnerung bei mir aus, dass ich Gottes Sohn bin.

Schau dich nun um! Wie sieht eine Welt aus, an die du absolut keine Erwartungen stellst? Ähnelt sie nicht dem HIMMEL so sehr, dass du gar nicht mehr unterscheiden kannst, ob du noch auf Erden wandelst oder bereits im HIMMEL bist?

Auch dies habe ich nie so erlebt.
skonea

[Monika]

Es gibt da - bezogen auf Weihnachten - so einen Spruch: "Wer nimmt Oma?". Wenn ich nichts entscheide, habe ich automatisch entschieden, dass ich sie nicht nehme. (In meinem Fall ist es die Mutter; und es ist auch ein komplizierterer Zusammenhang als ein einfaches "Wer nimmt"; aber das Problem geht in die Richtung.) Jedenfalls droht ein schwerer Familienzwist. Eigentlich ist er schon da

Wie wär's mit einem "nicht-kurstechnischen" Vorschlag: Würfeln oder Losziehen, wer die liebe Oma nehmen soll!

INGE!!! Tztztz....

Die tatsächliche Frage war: "Kommt ihr Heiligabend nach Hamburg?"
Problem: Mein Lebenspartner muß sowieso jeden Tag nach Hamburg pendeln und ist nicht gerade begeistert von dem Vorschlag.
Dagegen wieder: Wir wissen nicht, wie lange unsere Mutter noch lebt; ob es nicht vielleicht ihr letztes Weihnachten ist... Die Familie sieht sich ohnehin zu selten... Für einen Teil der Restfamilie wäre es schwieriger zu uns zu kommen, da mittlerweile ein einjähriges Kind da ist... meine Mutter kann alleine nicht mehr nach Lübeck kommen (nehmen würde sie jeder von uns) u.s.w., u.s.w.........
Mittlerweile sind Dinge hoch gekocht, die damit gar nichts mehr zu tun haben.
Würfeln?????

[Dieter]

Ein SOHN GOTTES erwartet nichts von der Welt. ER weiß, dass sie nichts für IHN zu bieten hat - für IHN, DER alles in Ewigkeit hat.

Du bist der SOHN GOTTES. Wenn du jedoch noch irgendwelche Erwartungen an die Welt stellst, dann hast du das vergessen. Und damit hast du die Liebe und das Glück, den Frieden und die Sicherheit, die in dir wohnen und dich ununterbrochen durchströmen, vergessen.

Wenn du dies bemerkst, dann achte einmal auf alles, was du von dieser Welt "für dich" erwartest:
Von deinen Eltern, Kindern, Partnern, Nachbarn, Freunden. Von Politikern, Kirchen, Schulen, Behörden, Strom- und Gaswerken, Hundebesitzern oder Eltern mit Kindern, von alten Leuten und Jugendlichen. Von der Wissenschaft oder Kunst, vom Verkehr, von der Jahreszeit oder vom Wetter... Unendlich viele Erwartungen - unendlich viele Ketten.

Dann erlaube dir - nur für einen Moment - einmal überhaupt nichts von irgendwem oder irgendetwas zu erwarten - auch von dir nicht - von niemandem! Und genieße es, die Freiheit zu spüren, das unbeschreibliche Glück, das dir unmittelbar zuteil wird, wenn du für einen Augenblick all deine Erwartungen aufgibst.

Es ist unbeschreiblich. Es ist die vollkommene Vergebung. Es ist der HIMMEL auf Erden. In diesem Augenblick, wenn du alle deine Erwartungen loslässt, erinnerst du dich daran, WER du wirklich bist: Der heilige SOHN GOTTES SELBST.

Und was tut ein SOHN GOTTES in dieser Welt?
ER erwartet nichts von ihr, sondern befreit sie von allen seinen Erwartungen, von allen seinen Ansprüchen an sie.

Schau dich nun um! Wie sieht eine Welt aus, an die du absolut keine Erwartungen stellst? Ähnelt sie nicht dem HIMMEL so sehr, dass du gar nicht mehr unterscheiden kannst, ob du noch auf Erden wandelst oder bereits im HIMMEL bist?

Passt gerade wunderbar in meine Situation: Hausbau: Banken, Handwerker, Behörden, Familie usw. an alle stelle ich Erwartungen und bin voll genervt. Dein Beitrag hat mich an meinen Frieden in mir erinnert, Danke, Dieter

[luise]

Die Mutter fragen,zu wem SIE will.
Gruss luise

[Monika]

Das ist ein gutes Lehrstück um zu erkennen, dass wir einfach nicht wissen können, was das Beste ist und wir keine Ahnung haben was wir tun sollen, außer IHM alle bescheuerten Gefühle zu übergeben.
Sicher ist, dass du gar nichts falsch machen und nichts verlieren kannst und Verurteilung geschieht auch nicht, wenn du mit den Augen des Hl. G. schaust.

Sicher ist, daß nur dieser letzte Satz eine Ahnung von einem Ausweg eröffnet. Denn ich kann IHM alle Gefühle übergeben, aber nicht meine Handlungen in diesem irdischen Alltag (s. mein letztes Posting an Johannes). Und ich kann mich ja schließlich nicht einfach ins Bett legen und überhaupt nichts mehr tun. Ich kann auch nicht, wenn z.B. jemand mich anruft und mir eine Frge stellt, einfach die Verbindung unterbrechen. Oder auf eine Email einfach nicht antworten. D.h., ich könnte natürlich schon. Aber das wäre ja wohl denn doch ein wenig merkwürdig.

[Monika]

Die Mutter fragen,zu wem SIE will.
Gruss luise

Neee, danke für diesen "praktischen" Vorschlag, Luise. Aber meine Mutter kann nicht (mehr) allein nach Lübeck anreisen. Es geht auch mehr um: "Die ganze Familie trifft sich; nur ihr seid mal wieder nicht dabei". - Aber ich habe jetzt auch selbstverständlich nicht erwartet, daß hier meine Familien-Probleme gelöst werden. Deshalb bin ich ja zunächst auf: "Wer nimmt Oma" ausgewichen, um ein neutrales Beispiel zu haben.

[Uli]

D.h., ich könnte natürlich schon. Aber das wäre ja wohl denn doch ein wenig merkwürdig.

oh je, die liebe familie...;o)

liebe monika, in diesem satz steckt für mich die eigentliche antwort.
du könntest natürlich schon...aaaaaber

so ist das mit der "kamelanbinderei"--> sie hat folgen u. wir müssen die konsequenzen übernehmen...was du natürlich selber weißt ;o)
wenn ich meine angelegenheiten regele, dann wird es wohl immer einen rest der unzu-frieden-heit geben u. den gebe ich IHM.
dieser unfrieden resultiert ja zu allererst aus meiner vorstellung, ich könnte hier irgendetwas richtig o. falsch machen u. darüber lehrt der kurs, das dies ein zentraler irrtum ist. "nicht wirkliches kann bedroht werden (also DU als der eine SOHN der DU BIST) nichts unwirkliches existiert" (also der angenommene unfrieden)

die eine ebene ist die der illusion u. dort erlebst du ja neben den familiendramen auch noch die der umweltzerstörung, der kriege, der unterdrückung etc..
auf dieser ebene tust du, was du eben tust u. es ist wie es dann eben ist.
richtig u. falsch sind wertungen des ego u. ergeben sich in der regel aus der menge der entweder positiven o. negativen bewertungen.
deine bewertungen der daraus resultierenden gefühle u. gedanken, die nimmt ER dir gerne ab---nicht jedoch dein tun auf ebene 1. ;o) dort mach o. mach nicht u. erfahre die konsequenz u. gib die daraus entstehenden gefühle IHM.

wenn ich glaube, ich werde für meine entscheidung/handlungen später von der familie angegriffen, also verurteilt o. vielleicht gelobt, da sie richtig o. eben falsch sind, dann ist dies eben genau mein denken zu dem thema/ mein bisheriges verhalten u. das kann ich IHM zur korrektur geben.

wenn ich mich lieber selber quäle u. meiner familie den vermeindlichen vorrang gebe, greife ich mich selber an u. meine familie denn die verlangt ja ein vermeindliches opfer von mir, grrrrrr u. dann ist es das was ich denke--> ich muss es für alle tragen-ausbaden-erdulden---hier ist das der zu korregierende gedanke, den ER gerne abnimmt.

dein tun u. somit das erleben des selben, wird nur in un-frieden gesetzt, durch dein denken u. dafür ist ER dankbar zu diensten, dich von diesem irrglauben zu befreien.

keine ahnung obs verständlich ist...
mach was du machst u. gib IHM den daraus resultierende un-frieden...das ist alles.
die entscheidung was du hier nun tun möchtest wird eh irgendwie ausfallen u. folgen haben---in dir u./o. in der lieben familie.

wünsche dir die dafür nötige gelassenheit u. die erfahrung des immer währenden friedens, in dem die liebe also DU weilt. ;o))

lg uli