Vom Standpunkt des Ego hat die Welt die Verpflichtung, dir alles zu bieten, was du von ihr möchtest. Es behauptet, dass du erst glücklich sein kannst, wenn die Welt dir alle deine Wünsche erfüllt und alle deine Bedürfnisse stillt. Es gaukelt dir eine Illusion des Glückes vor, in dem alle deine Träume erfüllt werden und du das Leben hier in vollen Zügen genießt.
Solange du dem Ego zuhörst, wirst du lernen, hohe Erwartungen an dich und die Welt zu stellen, und dein Anspruch an das Leben - an die Welt - wird sein, dass die Welt nur dazu da ist, um dir alle deine Ansprüche und Erwartungen zu erfüllen.
Der HG sieht dich so, wie du bist - vollkommen. Er weiß, dass du der SOHN GOTTES bist, gemeinsam mit allen deinen Brüdern. Da ein SOHN GOTTES nichts braucht, erwartet ER nichts von der Welt. ER weiß, dass sie nichts für IHN zu bieten hat - für IHN, DER alles in Ewigkeit hat.
Du bist der SOHN GOTTES! Wenn du jedoch noch irgendwelche Erwartungen an die Welt stellst, dann hast du das vergessen. Und damit hast du die Liebe und das Glück, den Frieden und die Sicherheit, die in dir wohnen und dich ununterbrochen durchströmen, vergessen.
Wenn du dies bemerkst, dann achte einmal auf alles, was du von dieser Welt "für dich" erwartest:
Von deinen Eltern, Kindern, Partnern, Nachbarn, Freunden. Von Politikern, Kirchen, Schulen, Behörden, Strom- und Gaswerken, Hundebesitzern oder Eltern mit Kindern, von alten Leuten und Jugendlichen. Von der Wissenschaft oder Kunst, von den Medien, vom Verkehr, von der Jahreszeit oder vom Wetter... Unendlich viele Erwartungen - unendlich viele Ketten, die dich glauben machen, du wärest ein Gefangener, ein Sklave der Welt.
Dann erlaube dir - nur für einen Moment - einmal überhaupt nichts von irgendwem oder irgendetwas zu erwarten - auch von dir nicht - von niemandem! Und genieße es, die Freiheit zu spüren, das unbeschreibliche Glück, das dir unmittelbar zuteil wird, wenn du für einen Augenblick all deine Erwartungen aufgibst.
Es ist unbeschreiblich. Es ist die vollkommene Vergebung. Es ist der HIMMEL auf Erden. In diesem Augenblick, wenn du alle deine Erwartungen loslässt, erinnerst du dich daran, WER du wirklich bist: Der heilige SOHN GOTTES SELBST.
Und was tut ein SOHN GOTTES in dieser Welt?
ER erwartet nichts von ihr, sondern befreit sie von allen seinen Erwartungen, von allen seinen Ansprüchen an sie.
Schau dich nun um! Wie sieht eine Welt aus, an die du absolut keine Erwartungen stellst? Ähnelt sie nicht dem HIMMEL so sehr, dass du gar nicht mehr unterscheiden kannst, ob du noch auf Erden wandelst oder bereits im HIMMEL bist?
*) Dieser Text ist Teil der Textreihe "Mit GOTT leben".
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Vielen Dank für die Erinnerung, Johannes.
Bekomme es grad aktuell deutlich vor Augen geführt, wie sehr ich von meinen eigenen Erwartungen enttäuscht werde. Dank Kurs habe ich allerdings die Gelegenheit, dafür weder dem Menschen, von dem ich erwartete, dass er mich glücklich machen sollte, noch mir selbst, dass ich unwürdig sei, für Zuneigung und Glück, dafür Schuld aufladen zu wollen. Denn ich möchte daran glauben, dass ich nicht weiß, was für mich das Beste ist.
 toni
(13.12.2010, 22:28)toni schrieb: Denn ich möchte daran glauben, dass ich nicht weiß, was für mich das Beste ist. Wenn du alle Erwartungen aufgibst, dann erlebst du, dass dies das Beste für dich ist...Und mit dem "Nicht-Wissen" ist es dann für allezeit vorbei...
Johannes
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Leichter gesagt als getan, scheint es mitunter. Ich will es versuchen....mit DEINER Hilfe 
Danke
toni
(13.12.2010, 23:07)toni schrieb: Leichter gesagt als getan, scheint es mitunter. Ich will es versuchen....mit DEINER Hilfe Spiele einmal, stell es dir vor und fühle, wie wunderbar frei du bist, wenn du nichts erwartest - und auch von dir nichts erwartet wird.
Alles ist dir gegeben. Du hast bereits alles.
Doch das kannst du erst spüren, wenn du zumindest für einen Moment alle Erwartungen beiseite legst...nur einen Moment...fühle es...
Johannes
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So ganz klar gekriegt habe ich immer noch nicht (auch wenn es ohne Frage schon des öfteren hier angesprochen wurde): Was ist mit den Erwartungen anderer an mich? Was mache ich, wenn andere etwas von mir wollen? - Noch dazu, wenn es einander widersprechende Forderungen von verschiedenen Seiten sind. Gut, ich erwarte also nichts. Aber von mir wird eine Entscheidung erwartet. In dem Moment, in dem ich nun anfange zu überlegen, zu grübeln, mich zu fragen, was das Richtige ist in diesem Fall, ist es vorbei mit der vollkommenen Vergebung.
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(14.12.2010, 10:19)Monika schrieb: So ganz klar gekriegt habe ich immer noch nicht (auch wenn es ohne Frage schon des öfteren hier angesprochen wurde): Was ist mit den Erwartungen anderer an mich? Was mache ich, wenn andere etwas von mir wollen? - Noch dazu, wenn es einander widersprechende Forderungen von verschiedenen Seiten sind. Gut, ich erwarte also nichts. Aber von mir wird eine Entscheidung erwartet. In dem Moment, in dem ich nun anfange zu überlegen, zu grübeln, mich zu fragen, was das Richtige ist in diesem Fall, ist es vorbei mit der vollkommenen Vergebung.
Liebe Monika...
Die Erwartungshaltung der anderen, war und ist bei mir auch oft ein Thema, bei dem ich nicht klar kam oder klar komme.
Dazu kommt mir der Gedanke, dass ich ja von mir erwarte, den Erwartungen der anderen gerecht zu werden, weil ich von den anderen akzeptiert sein möchte oder ähnliche Gründe wie auch immer.
Verzichte ich aber darauf "everybody's darling" sein zu wollen und nicht ehrlich zu sagen, dass ich im Moment und vielleicht auch auf unabsehbare Zeit, einfach nicht entscheiden kann, dann erlange ich die mir zustehende Freiheit automatisch.
Wer sagt denn, dass ich den Forderungen anderer, Entscheidungen zu treffen, erfüllen muss?
Meine Erfahrung damit ist, dass ich mich oft schuldig fühlte, nicht richtig
entscheiden zu können...aber das ist einfach nur eine Einflüsterung des Egos, das mich gerne für seine Zwecke missbrauchen möchte.
Da gibt es im Kurs so einen Satz "Die Macht der Entscheidung liegt bei mir", ich habe also die Wahl aufs Ego oder auf den Hl. Geist hören zu wollen.
Nichtsdestotrotz finde ich diesen Lernschritt immer noch als starke Herausforderung und ziemlich schwer.
Liebe Grüße
margo
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Liebe Margo,
danke für deine Antwort. Soweit ist das klar. Aber "nicht entscheiden kann" geht nicht immer, nicht wahr? Eigentlich fast nie. Es gibt da - bezogen auf Weihnachten - so einen Spruch: "Wer nimmt Oma?". Wenn ich nichts entscheide, habe ich automatisch entschieden, dass ich sie nicht nehme. (In meinem Fall ist es die Mutter; und es ist auch ein komplizierterer Zusammenhang als ein einfaches "Wer nimmt"; aber das Problem geht in die Richtung.) Jedenfalls droht ein schwerer Familienzwist. Eigentlich ist er schon da 
Liebe Grüße
Monika
(14.12.2010, 11:36)Monika schrieb: ...Aber "nicht entscheiden kann" geht nicht immer, nicht wahr? Eigentlich fast nie. Solange du an deine Umwelt Erwartungen stellst, wirst du natürlich den Eindruck haben, dass diese Umwelt auch Erwartungen an dich hat. Denn die Welt spiegelt dir nur, was du denkst.
In der Praxis geht es daher vor allem um dich - dass du einmal bemerkst, welche Erwartungen du an deine Umgebung stellst. Diese Haltung rührt immer aus einem Mangelgefühl, welches das Ego fördert.
Wenn du dir als ersten Neuansatz einmal vorstellst, wie es sich anfühlt, von jeglichen Forderungen oder Erwartungen abzusehen, dann wirst du das erste Mal in Kontakt mit ETWAS in dir kommen, das du vorher nicht bemerken konntest: Das Glück, der Friede, die Ruhe, die dich "durchrieselt", wenn du eine solche Haltung einnimmst.
Zitat:Es gibt da - bezogen auf Weihnachten - so einen Spruch: "Wer nimmt Oma?".
Hier könntest du einfach einmal diese Frage weglassen und dich völlig freimachen von jeglichen Traditionen. Du bleibst einfach nur achtsam, was geschieht. Du bleibst ruhig, was immer sich entwickelt. Denn Friede ist das, worum es zu Weihnachten geht, und diesen Frieden könntest du diesmal tatsächlich erleben - und nicht nur zu Weihnachten...
Bleibe dir bewusst, dass nichts Äußeres dir diesen Frieden nehmen kann.
Und so ist es immer, wenn du keine Ansprüche "für dich" stellst oder Erwartungen an die Welt hast.
Zitat:Jedenfalls droht ein schwerer Familienzwist. Eigentlich ist er schon da
Hier kannst du gut beobachten, dass der ganze Zwist sich nur in deinem Geist abspielt. Dort erscheint er real. Und dort kann er gelöst werden. Niemand sonst kann ihn lösen.
Johannes
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(14.12.2010, 11:36)Monika schrieb: Liebe Margo,
danke für deine Antwort. Soweit ist das klar. Aber "nicht entscheiden kann" geht nicht immer, nicht wahr? Eigentlich fast nie. Es gibt da - bezogen auf Weihnachten - so einen Spruch: "Wer nimmt Oma?". Wenn ich nichts entscheide, habe ich automatisch entschieden, dass ich sie nicht nehme. (In meinem Fall ist es die Mutter; und es ist auch ein komplizierterer Zusammenhang als ein einfaches "Wer nimmt"; aber das Problem geht in die Richtung.) Jedenfalls droht ein schwerer Familienzwist. Eigentlich ist er schon da
Liebe Grüße
Monika
Ja, das kann ich gut nachvollziehen.... die Familie scheint besonders gut auf unsere "Schuldknöpfe" drücken zu können.
Ich weiß nicht ob es so bei dir jetzt ist, oft scheint es so zu sein, dass man zwischen allen Stühlen sitzt. Sagt man ja, dann sind die einen sauer, sagt man nein, dann sind es die anderen und doch kann man keinem böse sein, denn alle wollen ein "fröhliches Weihnachten".
Das ist ein gutes Lehrstück um zu erkennen, dass wir einfach nicht wissen können, was das Beste ist und wir keine Ahnung haben was wir tun sollen, außer IHM alle bescheuerten Gefühle zu übergeben.
Sicher ist, dass du gar nichts falsch machen und nichts verlieren kannst und Verurteilung geschieht auch nicht, wenn du mit den Augen des Hl. G. schaust.
margo
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