@ Sven

[Johannes]

Die Theorie zu kennen verändert noch nichts. Doch die Praxis zu lernen, verändert alles.

Stimmt, doch die Theorie zu kennen, kann die Bereitschaft verstärken, die Praxis zu lernen.

Nicht wenn jemand überzeugt ist, dass die Theorie bereits die Praxis wäre...

Stimmt, deshalb sagte ich:"...kann die Bereitschaft verstärken und nicht: "muss..."

Genausogut "kann" die Kenntnis der Theorie ein Hindernis dafür sein, sich überhaupt auf die Praxis einzulassen...wie im obigen Beitrag ausgeführt.

[Siboa]

Die Theorie zu kennen verändert noch nichts. Doch die Praxis zu lernen, verändert alles.

Stimmt, doch die Theorie zu kennen, kann die Bereitschaft verstärken, die Praxis zu lernen.

René

...Kennst du das Gefühl, das entsteht, wenn man Sätze liest, Bilder sieht, Musik hört, die etwas tief in einem berühren? Sätze aus dem Kurs, Musik von Mozart, Bilder von Chagall? Oder die Erhabenheit schöner Bauwerke? Dann kann das Gefühl entstehen, dass man mit etwas Wahrem oder Großen in Verbindung gekommen ist - man wurde erinnert.
Ich habe sie z.B. regelmäßig und sehr stark dann, wenn ich vorbeifliegende Vögel beobachte.

Das ist ein schönes Gefühl. Das ist das, was - vor allem - alle Esoretiker so sehr anstreben.
Und deshalb ist der Kurs so "unpraktisch" vor allem für jene, die aus eben dieser Esoterikecke kommen. Sie wollen dieses "wunderbare Gefühl" erleben. Und sie erhoffen sich vom Kurs, dass er ihnen das bieten wird.
Er tut es auch. Manchmal. Aber öfter tut er es nicht. Er führt geradewegs in die Angst, in die Schuld, in die Verzweiflung - und wer erlebt das schon gerne...
Doch damit fängt der Kurs erst an. Du musst dir den ganzen Kram, den du dir zusammendenkst, einmal anschauen. Den ganzen Mist, dieses ganze Universum von Zeit und Raum - von Krankheit und Tod, von Schuld und Schmerz.
Denn all dies ist zu vergeben. Und damit fängt die Arbeit mit dem Kurs erst an.
Und jeder, der sich vor dieser Arbeit drücken möchte - deshalb der Ausdruck "Kuschelkurs" - wird nicht einmal einen Schritt damit weiterkommen.
Ohne Vergebungsarbeit bleibt alles beim Alten.

Ja, und daher hier diese ständigen (langweiligen) Hinweise darauf, dass Diskussionen nichts bringen, Meinungsaustausch nichts bringt etc.
Das einzige, was tatsächlich etwas bringt, ist die Vergebung. Doch die bringt alles. Tatsächlich ALLES.

Johannes

Also, irgendwie bist du mir zuvorgekommen Johannes.
Ich bin derzeit sehr damit beschäftigt, meine Vorstellungen vom Zustand der Erlösung abzulegen.
Irgendwie kommt mir immer stärker die Hässlichkeit der Welt zu Bewusstsein und ich bin einfach nur froh, dass es da einen Ausweg zu geben scheint.
Manchmal bin ich ganz frustriert darüber, dass sich keine "Zustände" einstellen, wie Lichtkränze etc.
Aber ich bin froh, dass dieses tiefe Gefühl der Verzweiflung nicht mehr in mir Fuß fassen kann.
Irgendwie finde ich mich immer noch so wie immer, nicht entrückt, nicht verzückt, aber irgendwie voller Hoffnung, nicht darauf, dass die Dinge sich ändern, sondern dass ER Recht hat und ich Niemanden für irgendetwas verurteilen muss.
Ich nehem wahr, ich sehe Unterschiede, aber ich ich glaube, dass sie nicht wirklich sind.
Im Moment ist es einfach nur erleichternd, nicht permanent im Krieg sein zu wollen und Vertrauen zu haben.


Susanne

[Dieter]

Hi Jochen,

Wer es erlebt, kann es nicht erklären.
Wer es erklären kann, hat es nicht erlebt.

Damit werden im Gegenteil Brücken geschlagen für die, die Augen haben zu sehen und Ohren, die hören. Es sind nicht die Erklärungen selbst sondern die Quelle, aus der sie kommen. Die Quelle kann mehr oder weniger In-Spiriert sein und das ist es, was die Brücke schlägt von einem Geist zum anderen.

Dir einen herzlichen Gruß!

Thomas

Die Brücke schlagen ok, aber drüber gehen muss jeder für sich, diese Erfahrung darf, muss oder wird (wie schön) jeder selbst machen. Lieber Gruß, Dieter

[margo]

Liebe alle!
Ich verbringe gerade ein verlängertes Weekend in einer Orstschaft names "Gnadenwald", Orschaft ist zuviel gesat, es ist eher ein Weiler, ruhig, wundervoll in Schnee eingebettet...
Diese Frage, die hier besprochen wird, hat mich seit einigen Tagen begleitet..
Gestern habe ich im Renard-Buch gelesen... die Stelle, wo er von den Tsunami-Opfern erzählt.
Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen:
Wenn der Gottessohn EINS ist, dann kann der Tod nicht wahr sein!
Wie sonst könnte ICH Zeuge sein? Wie sonst könnte ich sterbende Körper, eine tote Welt sehen, wenn ich nicht JETZT HIER wäre?
Der Gottessohn schaut wahrhaftig auf eine vergängliche, projizierte Welt und bezeugt, dass es den Tod nicht gibt.

Es vergehen Projektionen, aber der Gottessohn ist lebendig und wahr.
Ich kann das nicht mit anderen Worten erklären, es war eine freudige, erlösende Überraschung....

Jetzt verstehe ich "ICH=DU=Gottessohn", denn wenn ich Zeuge bin, bist du es auch!
Barbara

-lichen Dank Barbara... wunderschön ...

[René]

Genausogut "kann" die Kenntnis der Theorie ein Hindernis dafür sein, sich überhaupt auf die Praxis einzulassen...wie im obigen Beitrag ausgeführt.

Zweifellos, ...mit relativ fatalen Folgen.

[Gastfrau]

Oh ja, lieber Johannes,

Du hast ja so Recht. Der Kurs ist ein Gang durch die eigene Hölle. Und deswegen hoffe ich inständig auf die Alternative. Manchmal denk ich, ich würde sie nicht erleben, die Alternative. In solchen Momenten erinnere ich mich gern an den Moment in dem ich erkannte, WER hinter diesem Kurs steckt. Nicht, dass ich ihn als EINS mit mir empfunden habe, aber ich hab ihn eindeutig erkannt. Und das erhält meine Hoffnung auf die wahre Alternative aufrecht. Wie schön Du immer wieder die Stolpersteine, die unsere Hirne so produzieren, aus dem Weg räumst. Vielen Dank dafür!!

Grüße Gastfrau

[Gregor]

wer ist dann eigentlich dieses "Ich", das die Rolle wahrnimmt bzw. nach Innen schaut und das reine Nichts wahrnimmt?

Das ist vergleichbar mit der Frage: wer ist derjenige, der die Entscheidung trifft zwischen Rechtgesinntheit (Denksystem des HG = Vergebung) und Falschgesinntheit (Ego-Denksystem)? Der Kurs deutet diese "Instanz" nur an und spricht von dem scheinbar gespaltenen Geist (mind). Um das vermutlich griffiger zu machen, hat Kenneth Wapnick wohl den "Entscheider" erfunden.

Der Entscheider ist eine Krücke (wie das "Nichts", der Beobachter oder welches "Ding" auch immer konstruiert wird), um eine Antwort auf eine Frage zu erhalten, die nicht beantwortbar ist (weil es keine Frage ist, sondern eine Behauptung in Frageform ), aber immer wieder gestellt wird. Das gibt die Gelegenheit, sich auf das Ziel zu konzentrieren, statt auf "Fragen" dieser Art, denn der Verstand ist erst mal zufrieden (hoffentlich).

Vor allem aber sollte man diese Entscheider oder Beobachter oder Zeuge oder wie auch immer die Instanz genannt wird nicht verwechseln mit dem, was ICH BIN.

Gregor

[Gregor]

Also das ICH, der transpersonale Zeuge und Erzeuger der Traumwelt ist der schlafende/träumende eine SOHN GOTTES. Das darf nicht mit dem scheinbar in der Welt handelnden "ich" verwechselt werden, dem "Stephan", das bzw. der ist bloße Illusion.

Der eine SOHN GOTTES ist das, was du BIST. Was "jeder" IST. Der SOHN GOTTES schläft nicht, träumt nicht und bastelt nichts, was gar nicht existiert. ER ist die EINE SCHÖPFUNG, die Ausdehnung GOTTES, und da GOTT nicht träumt, träumt auch der SOHN nicht.

Der Zeuge, Beobachter, "Held des Traums" ist Bestandteil der scheinbaren Spaltung und hat mit dem SOHN GOTTES nichts zu tun. Hier unterscheidet der Kurs zwischen Geist (mind) und Reinem Geist (spirit). Die scheinbare Spaltung findet im Geist (mind) statt, also ist hier der (durchaus transpersonale) "Zeuge" angesiedelt. Hier gibt es "was zu tun", nämlich die eine Entscheidung zu treffen, zu der die Vergebung führt: die Entscheidung zwischen Rechtgesinntheit und Falschgesinntheit. Dies ist die "Ebene", die der Kurs anspricht, nicht den SOHN GOTTES (spirit).

Denn neben der Recht- und Falschgesinntheit gibt es noch die Einsgesinntheit (den HIMMEL). Und die ist nicht Gegenstand oder Lernziel des Kurses, sondern SEINEM letzten Schritt vorbehalten.

Insofern kann man sagen, da wo Neo-Advaita meistens aufhört, beim ICH, dem Bewusstsein, dem transpersonalen Zeugen oder wie immer man das nennen mag, setzt der Kurs erst so richtig an und nutzt die Traumwelt für die Vergebung dessen, was dort nicht wahrgenommen wird, die Trennung von GOTT, und die Aufhebung des dadurch hervorgerufenen und tief im Unbewussten vergrabenen Schuldgefühls.

Vertreter des Neo-Advaita geben sich in den meisten Fällen damit zufrieden, den einen transpersonalen Zeugen "erkannt" zu haben und das resultierende "Nichts" als Wahrheit festzulegen. Rechtgesinntheit wird mit Einsgesinntheit verwechselt.

Gregor

[Stephan]

Danke, Gregor, für die Richtigstellung und Klärung.

Stephan

[Zwilling]

Manchmal bin ich ganz frustriert darüber, dass sich keine "Zustände" einstellen, wie Lichtkränze etc.

Liebe Susanne,

warum sich unnötig "Mehrarbeit" aufladen?

Erika