Inge schrieb:667 schrieb:...ich hab mir ganz schön auf die Mütze gekloppt mit der Selbstehrlichkeit und eigentlich war es für mich ein Mittel zum Zweck, ein heiliges Überego zu instalieren, was dann vermeintlich von außen betrachtet unheimlich gut funzt und auch total erhellt ist... aber schlussendlich nur dem Selbsthass und der Selbstzerstörung vorschub geleistet hat...
Diese letzten 11 Worte sind mir wie eine Hornisse ins Auge gestochen; könntest du darüber etwas weiter elaborieren, bitte?
Denn diese beiden Begriffe haben mich meiner Lebtag begleitet/gequält (bin da in die haargenau richtige Familie hineingeboren worden, wo das alles bis aufs i-Tüpfelchen genährt wurde!), und es ist eigentlich ein "Wunder", dass dieser Corpus überhaupt noch strampelt. Letztlich hat mich ja dieses "handicap" zum Kurs geführt....
Hallo liebe Inge,
nun, da haben wir wohl ein ähnliches Schicksal erlitten. ich bin ebenfalls genau richtig, dort wo ich bin, was die Förderung von Selbstzerstörung angeht.
Was ich zunächst mit dem Kurs gemacht habe, war nichts anderes, als mittels der Kursphrasen, die ich mir uminterpretiert habe, weiterhin an MEINER Schuld festzuhalten und mich in Form der Unterwerfung weiterhin abstrafen zu lassen. Das gipfelte darin, dass mein Ex mir irgendwann sagte, er sei die Strafe Gottes für meine Missetaten zuvor! (Quasi er rächt alle armen Würmchen, die zuvor unter meiner Diktatur gelitten haben) Den kerl habe ich nur unter zuhilfenahme von Kurs überhaupt ertragen und das Tollste war, er glaubte gar nicht an Gott noch an den Kurs er hat mir nur in Worte gefasst, was ich da getrieben habe... bis ich es geschnallt habe, hats noch gebraucht....
Die Krux war, ich konnte mir eben nicht vorstellen, dass Gott mich Sündenlos sieht und liebt, als seinen Sohn sondern ich habe mir dann eingeredet, dass Gott mich liebt, um die Schmerzen zu ertragen, die ich mir zugefügt habe... quasi so als sei das eine Prüfung von Gott um meinen Glauben zu testen etc.
was mich rausgeführt hat aus dem teufelskreis, Gregors Spruch: wenn was weh tut oder ich nicht gänzlich fröhlich bin, dann ist es nicht Gott, der seine Finger im Spiel hat... und das Anerkenntnis, dass mein gekaschperl nix anderes ist, als eine Flucht vor der Liebe Gottes...
und ich konnte mir tatsächlich nicht vorstellen, wie bedingungslos geliebt werden sich anfühlt... ich hab das immer verbunden, mit: ich muss was richtig machen, um geliebt zu werden von Gott - also ich muss den Kurs richtig machen und wenn mein Ex mich quält, mache ich ja wohl den Kurs nicht richtig, sonst würde es nicht als Qual von mir gesehen werden etc.
Der fehler lag in dem Fall nicht in der Wahrnehmung des Bruders und seiner taten, sondern zuvor in der Wahrnehmung oder Voirstellung von Gott, die ich hatte, die nämlich hieß: Gott kann mich gar nicht lieben, so schlecht wie ich bin...
Vielleicht liegt da bei dir auch der Hund begraben, was das Selbstbild bzw. die Selbstwahrnehmung angeht...
wie schlecht siehst du dich? Und wieviel Versagen siehst du bei dir? das unterstellst du dann nämlich stillschweigend GOTT und unterschiebst IHM, dass er dich als Mangelhaft empfindet und man nimmt sich dann alles, was man in die Finger bekommt, um zu beweisen, wie schlecht man ist, wie schlecht man gelernt hat und dass Gott einen prüft...
sind für mich rückblickens alles Ego-Fallen, denn IMO prüft Gott gar nix und ER tut definitiv nichts, was weh tut...
irgendwas, was aus dem Ruder läuft, ihm unterzujubeln, hält genau das heilige Überego am laufen, was nix anderes im Sinn hat, als dir das gefühl zu geben, du seist mangelhaft, schlecht oder schuldig... egal wie man es dann nennt... und das geht hervoragend mit Uminterpretation des Kurses... ist nur nicht im Sinne des Erfinders...
Liebe Grüße
ich
Katzen sind auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis verbreitet - über dem 70. Breitengrad kommen Katzen gar nicht vor.