17.02.2014, 08:36
(17.02.2014, 02:38)Elisabeth schrieb: Danke für diesen Hinweis. Sätze von der Art: Man darf den Kurs nicht mit dem Ego, nicht als Person, nicht mit dem Verstand lesen, nicht selber lernen (sondern nur mit IHM) usw. habe ich nie als Hilfe erlebt. Erstens weiß ich dann ja nie, wie ich das denn anstellen soll. Was genau tut man, wenn man den Kurs mit dem falschen Ich liest, und wie kann man sicher sein, dass man das richtige Ich eingeschaltet hat? Solche Gedanken führen nur dazu, dass ich mich dann gar nicht mehr getraue, den Kurs zu lesen, vor lauter Angst, etwas falsch zu machen, also ich habe dann das Gefühl, mich zuerst irgendwie verrenken zu müssen, bevor ich mich dem Text zuwenden darf, ohne dass mir jemand sagen kann, wie, denn solche pauschalen Floskeln sind ja nicht praktisch umsetzbar. Die Unbefangenheit ist dann weg. Meines Erachtens gibt es nur ein "Rezept": Einfach Draufloslesen, und die Anleitungen beachten, die der Kurs zu diesen Fragen gibt. Er enthält ja sehr viele konkrete, praktikable Aussagen dazu, wie man lernen und üben soll, wie man mit Fehlern und Rückschlägen umgehen kann usw. Der Kurs ist selbsterklärend, er enthält seine eigene Gebrauchsanleitung, und es ist ein sehr kraftvoller Text, der das Egodenksystem nicht stärkt und unterstützt. Darauf darf man doch vertrauen, oder etwa nicht? Ist der Kurs so schlecht geschrieben, dass man ihn mit hunderttausend Tabus umstellen und in Stacheldraht einwickeln muss, damit er keinen Schaden anrichtet? Dass man anfangs vieles nicht versteht, nicht akzeptieren kann oder zu verdrehen versucht, damit es leichter verdaulich wird - meine Güte, das gehört doch alles mit dazu zum Lernprozess, aber man kommt damit ohnehin nicht weit, und das merkt man dann auch. Ich glaube nicht, dass es genügt, den Kurs ein einziges Mal durchzuarbeiten, jedenfalls nicht für mich. Aber es gibt kein größeres Lernhemmnis als die Angst vor Fehlern. Wenn ich hier im Forum lese, dass etwas Furchtbares passieren wird, wenn man den Kurs auf eine falsche Art oder mit dem falschen Ich liest, dann bin ich jedes Mal heilfroh und unermesslich dankbar, dass ich in den ersten paar Jahren noch allein mit dem Buch war. Ich hätte mich sonst wahrscheinlich davon abschrecken lassen, es zu lesen.
Elisabeth
Das "Furchtbare", das passieren wird, wenn man den Kurs auf eine falsche Art oder mit dem falschen Ich liest, das Schreckgespenst: Dann wird man ein erleuchtetes Ego, dann dient das ganze Kurslernen nur dem Ego. Also nichts Geringeres als der spirituelle Supergau. Der Kurs selbst schürt niemals solche Ängste, niemals.
Du sprichst genau meine Gedanken aus, die ich so gut nicht hätte formulieren können. Ich danke dir dafür.
Trotzdem ist es so gelaufen, dass ich gleich hier ins Forum gerannt bin und ich bemerke deutlich, wie das Ego genau das zum Anlass nimmt, Groll zu hegen und ich mich häufig in diesem Groll suhle, statt loszulassen. Schon deswegen ist dieser thread hier ein Segen für mich. Wenn die Dinge ehrlich ausgesprochen werden, auch wenn sie sich als unrichtig erweisen und ich symbolisch eine Watschn kriege (=nicht Recht bekomme), hat das auf mich jedenfalls immer einen förderlichen Aspekt. Natürlich möchte ich das nicht verallgemeinern und meinen Mitmenschen aufzwingen. Soweit hat mich der Kurs schon mal gebracht.
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Thomas, dp widerspricht in keiner Weise dem Kurs. Es ist eine Nicht-Tun Praxis. Im Kurs selber werden solche Praktiken vorgeschlagen. Dem Kurs widerspricht keine Stufe des Gebets. Das hab ich erst vorgestern kapiert. Erst als mich eine Kursschülerin beruhigte und sagte: doch, du darfst genau da anfangen wo du stehst und alle deine weltlichen Sorgen und Probleme, die du zu haben glaubst, zu deiner inneren Führung zu bringen. Ich dachte nämlich bis vorgestern, ich kann ja meine illusionären Probleme nicht - ich drücke es jetzt mal Kurs-like aus, Jesus geben und um Führung bitten, denn er sieht ja nix. Das ist, wie Elisabeth ausgedrückt hat, die Angst vor Fehlern. Ich mache halt nun mal Fehler, weil mein "Kanal" verstopft ist und die innere Führung nicht gut hören kann bei all dem Gerümpel, das davor steht. Wie üblich "rette" "ich" mich dann damit, dass ich das Heilmittel in Frage stelle. Was sich im weltlichen Leben widerspiegelt. Außer als kleines Kind hab ich als Erwachsene noch nie ein Medikament so genommen, wie es mir verschrieben wurde.
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Der Kurs erfüllt mein Ego-Bedürfnis "selber" Verstehen zu Wollen, obgleich er es vermutlich letztendlich aufhebt. Bis jetzt kann ich noch kein großartiges Nachlassen der Dackelei beobachten.
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