Geistesfrieden

[Gregor]

Es gab hier schon mehrfach den Berichte von einer Frau, mir fällt der Name jetzt nicht ein, die jahrelang mit ihrem Partner irgendwelche Satsangs und Kommunen der Glückseligkeit leitete, und in ein dermaßen tiefes Loch gefallen ist.

Du meinst die "offene Beichte" von Rani, in der sie eindrücklich die Fragwürdigkeit ihrer "spirituellen Erfahrungen" schildert.

In Ihrem Bericht erwähnt sie auch das Buch "Halfway Up the Mountain", das ihr endlich die Augen geöffnet hat. Ich kann den Schmöker nur empfehlen, wenn man unbedingt an Glückserfahrungen kleben bleiben möchte und meint, die hätten spirituell eine Bedeutung.

Gregor

[Gregor]

Wie ist es nur möglich, den Kurs so zu lesen, dass Glück und Seligkeit auf der Anklagebank landen?

Keine Ahnung. In diesem Thread tut das niemand. Wo hast du das her?

Gregor

[Gregor]

Ken Wapnicks Anliegen kann ich sehr gut nachvollziehen, weil wir i.a.R. lieber nicht so genau hinschauen wollen, wo das Ego uns überall im Griff hat, wir uns von ihm statt vom HG bestimmen lassen.

Sehe ich ganz und gar anders. Der Kurs gibt uns in Kapitel 30 genaue Entscheidungsregeln. Das ist .. im Prinzip.. die ganze Kurspraxis. Wenn du leidest hast du dich falsch entschieden und du kannst dich mit IHM anders entscheiden und so den Tag haben, den du haben willst. So einfach ist der Kurs...im Prinzip.

Jetzt bin ich ernsthaft verblüfft: du siehst es ganz und gar anders und untermauerst dann Stephans Aussage mit den Entscheidungsregeln.

Sieht irgendwie nach unbedingtem Konfrontationskurs aus. Meinetwegen. Oder deinetwegen.

Aber nicht hier.

Gregor

[Thomas]

Ich habe Wapnick so verstanden, dass es besser ist, einen ehrlichen Hass zu hegen als eine Freude, die nur oberflächlich ist und auf falschem Fundament ruht.

[Gast]

Jetzt bin ich ernsthaft verblüfft: du siehst es ganz und gar anders und untermauerst dann Stephans Aussage mit den Entscheidungsregeln.

Sieht irgendwie nach unbedingtem Konfrontationskurs aus. Meinetwegen. Oder deinetwegen.

Aber nicht hier.

Gregor

Eine ausgesprochen eigenwillige Interpretation wenn ich eine unterschiedliche Sichtweise als Kofrontationskurs bezeichne. Findest du sicher auch..normalerweise.
Ich denke hier liegt der Hund begraben und nicht in der Frage, ob Wapnick oder ob ich, oder Stefan das gleiche oder was ganz anderes meinen.

Nun gut.

[G.D.]

Ich habe Wapnick so verstanden, dass es besser ist, einen ehrlichen Hass zu hegen als eine Freude, die nur oberflächlich ist und auf falschem Fundament ruht.

Ich finde auch, dass es heilsamer ist, den abgrundtiefen Hass immer mehr aufzudecken - besser gesagt: mit SEINER Hilfe aufdecken zu lassen, denn ER urteilt nicht! - als fröhlich pfeifend durch die Gegend zu ziehen, nach dem Motto: "Nein, ich habe keine Angst! Ich bin mutig und stark! Ich bin das Licht!" - Oder so ähnlich.

Zu Kens* Buch "Den Widerstand aufgeben" gibt es übrigens noch ganz viele Beiträge hier, in diesem Forum. Wenn ich zum Beispiel "Den Widerstand aufgeben" in der Suchmaske einfüge, kann ich sie lesen.

*Barbie

[Gregor]

Jetzt bin ich ernsthaft verblüfft: du siehst es ganz und gar anders und untermauerst dann Stephans Aussage mit den Entscheidungsregeln.

Sieht irgendwie nach unbedingtem Konfrontationskurs aus. Meinetwegen. Oder deinetwegen.

Aber nicht hier.

Gregor

Eine ausgesprochen eigenwillige Interpretation wenn ich eine unterschiedliche Sichtweise als Kofrontationskurs bezeichne.

Vielleicht habe ich mich zu diffizil ausgerückt. Vielleicht hast du auch gar nicht gelesen, was ich geschrieben habe.

Nicht die unterschiedliche Sichtweise bezeichne ich als "Konfrontationskurs", sondern die Tatsache, dass du dagegen bist, und anschließend die Aussage bestätigst, gegen die du bist.

Die weiteren Beiträge von dir habe ich nicht veröffentlicht. Sie würden dich nur disqualifizieren.

Gregor

[Gast MM]

Ich möchte noch einmal auf das Thema Geistesfrieden zurück kommen und diesmal nicht 'jemand' zitieren, sondern eigene Erfahrungen schildern. Das ist eine zweischneidige Sache, wie alles "hier", denn die Erfahrung ist individuell und zweitens nix besonderes. Sie ist im gleichen Moment ja schon in der Sonne geschmolzen. Ich komme "hier" um die Vergebungslektionen nicht drumherum. Ich habe mich zu entscheiden, erstens ob ich überhaupt das Leben als Vergebungs-Schule ansehen will und zweitens, mit welchem Lehrer ich diesen Erfahrungstraum anschaue und ob ich bereit bin, diesem Lehrer das Unterrichtsmaterial in seiner Gänze, sprich *mein* ganzes Leben mit allem (!!!!!!) zu geben. Ich finde den Ausdruck, dass ich mich in diesem Prozess "disparat" fühlen kann, ausgesprochen soft ausgedrückt. (Ja, ich kann noch lachen).
Im Moment ist der Hass, (Hauptprojektionsfigur zur Zeit meine bessere Hälfte) den ich oftmals fühle, so furios, dass ich in den Momenten wie betäubt bin. Dagegen stehen dann sog. Liebesprojektionen - auch irgendwelche Statisten, gerne meine Katzen. Ich muss dabei achtgeben, dass sie mir nicht furchtbar leid tuen alle miteinander
In dem Traum ist ja alles, jedes Detail, vom fehlgesinnten Geist erfunden. Auch - und das ist jetzt schwer zu beschreiben, passt das Bild nicht ganz, dass ich 'vor' einem Bildschirm (oder in einem Zuschauerraum) sitze und einen Film anschaue, sondern der Bildschirm/Leinwand ist gleichzeitig die Figur MM, das Drehbuch und der Computer oder der Filmprojektor.
(Ich hab das so ähnlich schon gelesen, aber es sagte mir nichts)
Nun sitze ich, wenn ich aufmerksam die Anweisungen der Lektionen befolge und im Textbuch lese, oftmals wie das berühmte Bild von dem Orang-Utan-Kind da, das Mund und Augen aufreisst und diesen unvergleichlichen HÄH? - Ausdruck ins Gesicht geschrieben hat, da.
Von selber formt sich die Frage: Warum tu ich mir das an? Macht mir das so einen Spaß? Der Hass ist weg und hat einem Gefühl von: "Das muss nicht sein" Platz gemacht. Aber im Geschehen gehe ich wieder voll in der Rolle auf (mitten mang rein ins Schlachtfeld). Und dieses Hin und Her ist mehr als nur "disparat". Es zerreisst mich.
Sorry, dass ich das so genau und auch wirr beschreibe, ich könnte auch Tagebuch schreiben. Der Grund ist:
ich habe das Gefühl von Unterstützung hier - ja, ich weiß, das gehört auch zur Einbildung dazu. Ich fühle mich in dem Prozess oftmals so dermaßen allein und verlassen, obwohl ich mich auf den Heiligen Geist so bewusst wie es mir möglich ist, besinne, dass ich mir diese Illusion gönne. Schließlich nimmt mir Jesus nix weg, was ich noch meine zu brauchen.

[Elisabeth]

Wie ist es nur möglich, den Kurs so zu lesen, dass Glück und Seligkeit auf der Anklagebank landen?

Keine Ahnung. In diesem Thread tut das niemand. Wo hast du das her?

Ich habe überspitzt formuliert.

Es gab hier schon mehrfach den Berichte von einer Frau, mir fällt der Name jetzt nicht ein, die jahrelang mit ihrem Partner irgendwelche Satsangs und Kommunen der Glückseligkeit leitete, und in ein dermaßen tiefes Loch gefallen ist.

Du meinst die "offene Beichte" von Rani, in der sie eindrücklich die Fragwürdigkeit ihrer "spirituellen Erfahrungen" schildert.

In Ihrem Bericht erwähnt sie auch das Buch "Halfway Up the Mountain", das ihr endlich die Augen geöffnet hat. Ich kann den Schmöker nur empfehlen, wenn man unbedingt an Glückserfahrungen kleben bleiben möchte und meint, die hätten spirituell eine Bedeutung.

Dass das in die Irre führt, hat hier nie jemand geleugnet. Es war aber mehrmals die Rede davon, dass man auch das Kind mit dem Bad ausschütten kann.

Ich möchte deshalb an das Kurskonzept des glücklichen Schülers erinnern, der lernfähiger ist als ein unglücklicher. Dieses Glück ist nicht eine Trophäe, die man erringt und dann besitzt, es bedeutet auch nicht, dass man das Ziel schon erreicht hat, und Glückserfahrungen legitimieren im Kurs auch keinen besonderen klerikalen Status. Ich verstehe es so, dass das Glück des glücklichen Schülers die wichtigste Hilfe auf dem Weg ist. Die ständige Wachsamkeit vor dem Ego und die alltägliche Vergebungsarbeit wären sonst eine düstere, trostlose Sysiphosarbeit, die so nicht funktionieren würde, kein Mensch könnte das durchstehen. Im Kurs wird ja auch betont, dass der Kursweg nicht darin besteht, dass ein langer Leidensweg in Kauf genommen werden muss, damit erst am Ziel dann eine Belohnung winkt. Die Belohnung ist in jedem Augenblick schon da, wenn man die richtige Wahl trifft. Man kommt dann trotzdem immer wieder vom Weg ab und muss sich wieder neu ausrichten. Wenn man aber nur die Einsicht in den abgrundtiefen Hass das Ego hätte und nicht auch Lichtblicke, dann würde man genauso die Orientierung verlieren wie durch die Verleugnung des Ego in einem oberflächlichen und unehrlichen Glückskult. So sehe ich das, und es ist mir sehr wichtig, dass der Kurs nicht als ein düsterer, freudloser, fast schon selbstquälerischer Weg dargestellt wird, denn das ist er nicht.

Elisabeth

[Elisabeth]

Von selber formt sich die Frage: Warum tu ich mir das an? Macht mir das so einen Spaß? Der Hass ist weg und hat einem Gefühl von: "Das muss nicht sein" Platz gemacht. Aber im Geschehen gehe ich wieder voll in der Rolle auf (mitten mang rein ins Schlachtfeld). Und dieses Hin und Her ist mehr als nur "disparat". Es zerreisst mich.

Schön wärs wenn ich einen guten Rat wüsste. Aber ich kann nur sagen: das ist doch schon viel, wenn du dich fragst, warum du dir das antust. Im Alltag passiert es leicht, dass man auf eine Situation herein fällt und scheinbar alles Gelernte wieder vergisst. Ich glaube nicht, dass man jemals endgültig davor gefeit ist. Dass man den Kurs immer konstanter und konsequenter in den Alltag hinein nimmt, ist Übungssache. Und du bist doch schon ein gutes Stück weit gekommen auf diesem Weg, meinst du nicht?

Elisabeth