(11.11.2016, 13:12)G.D. schrieb: Doch, es gibt zurzeit eine Welt.

Wenn ich sie nicht verleugne, sehe ich Parteinahmen noch und nöcher. So ist das halt "hier" nun mal.

(12.11.2016, 14:54)Stephan schrieb:

(11.11.2016, 13:12)G.D. schrieb: Doch, es gibt zurzeit eine Welt.

Wenn ich sie nicht verleugne, sehe ich Parteinahmen noch und nöcher. So ist das halt "hier" nun mal.

In meiner Erfahrung ist es anders (falls Du darauf anspielen solltest, ich würde die Welt einfach nur verleugnen, so wie im Kurs von der unwürdigen Verleugnung des Körpers die Rede ist): Da nehme ich die Welt wahr, nehme als gewaltfrei-anarchistisch sozialisierter Mensch Partei, leide unter Angst, Ohnmacht und Wut, aber der Kurs-Gedanke "Es gibt keine Welt" stellt meinen Glauben an die Wirklichkeit der Welt, d.h. dass sie mir etwas anhaben kann, für meine Gefühle etc. verantwortlich ist, in Frage. Und dadurch entsteht eine Lücke, durch die der zeitlos-ewige Frieden wieder ins Gewahrsein treten kann.

Es geht im Kurs darum, Ursache und Wirkung wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen. "Ich bin nicht das Opfer der Welt, die ich sehe." Es geht um die Infragestellung des bisher für völlig selbstverständlich genömmenen Ego-Denksystems, das ja die Wirklichkeit der Welt behauptet, um den Trennungsgedanken zu zementieren. Und dazu kann es eine Hilfe sein, zentrale Kurs-Gedanken wie "Es gibt keine Welt" auf sich wirken zu lassen, mit ihnen die Verleugnung der Wirklichkeit durch das Ego zu negieren. Dann kann die Wirklichkeit, die Frieden ist, wieder ins Gewahrsein zurückkehren.*

Die Lösung all unserer Probleme liegt nicht in der Welt, nicht in irgendeinem Verhalten, sondern im Geist, in der Vergebung und im Wunder (dem Wechsel der Geistesausrichtung vom Ego zum HG). Und natürlich kann man sich trotzdem politisch engagieren und Partei nehmen, wenn man sich dazu inspiriert fühlt.

  Stephan

* Nachtrag: Und wenn Frieden in mir ist und so klar wird, dass die Welt keine Wirkung auf mich hat, dann existiert sie nicht. Denn was keine Wirkung hat, ist keine Ursache und existiert daher nicht. Letztendlich kann mich nur GOTT als wahre und einzige Ursache meiner selbst berühren und ER will für mich nur vollkommenes Glück. Und so will ich das auch - für mich und alle meine Schöpfungen als SOHN GOTTES.

(15.11.2016, 17:20)Bruder schrieb: Lieber Stephan 
Sehr gut hast du das zusammengefasst
Es freut mich Beiträge von Dir zu lesen bringst die Dinge auf den Punkt
P.S: Liebe Gruesse 
bin in Augsburg den ersten Kurstag neben dir gesessen auch beim Mittagessen

(10.11.2016, 16:47)Stephan schrieb: Dieser zentrale Grundgedanke des Kurses hat mir diese Tage, da mich die US-Wahl als politischer Mensch so gebeutelt hat, wirklich geholfen. Nicht dass mich Ohnmacht und Wut etc. nicht immer mal wieder überkommen, wenn ich mich in den Medien informiere, aber mir wird immer klarer, dass dies meine Wahl, auf mein(e) Urteil(e) zurückzuführen ist:
Ich will die Schuld und das Böse da draußen in der Welt sehen, damit ich mich als unschuldiges Opfer fühlen und die Welt als Symbol eines rachsüchtigen Gottes anklagen kann. Lieber leiden, aber damit ein autonomes Subjekt bleiben, als den ewigen Frieden GOTTES, SEINE bedingungslose LIEBE für alle zu bejahen und für mich anzunehmen.
Wenn ich dann innehalte und in die friedvolle Stille lausche, löst sich der Spuk auf. Donald Trump ist immer noch zukünftiger US-Präsident und Putin, die AFD etc. freuen sich über die Siegeswelle des autoritären Rechtspopulismus, aber die Angst, die Ohnmacht und Wut haben sich in mir aufgelöst. Ein Lächeln blüht in mir auf. Nichts ist je geschehen. Es ist nur ein seltsamer, gruseliger Alptraum. Was da draußen in der Welt zu geschehen scheint, ist nur ein Ruf nach LIEBE. Donald Trump & Co. sind meine Erlöser, weil sie mir diesen unbewussten Ruf nach LIEBE in mir bewusst machen. Und der Ruf ist beantwortet worden! Der HG spricht in der Stille wortlos, friedvoll und sanft zu mir. Ich bin in GOTT geborgen und frei. Das erfahre ich nun wieder.

Ich bin so dankbar für den Kurs, denn ohne ihn würde ich niemals auf die Idee kommen, die Wirklichkeit der Welt, die ich wahrnehme, infrage zu stellen, sondern mit meinem Schicksal hadern, mich in politischen Kämpfen verlieren oder resignieren, zynisch werden und meine Neigung zum Saufen ausleben, verzweifeln ...

  Stephan