Gibt es das Gebet?

[Monika]

Die Beiträge zum Thema "Sprachgebrauch im Kurs" haben mir jetzt irgendwie den "Anschubs" gegeben, einmal ein Gefühl darzulegen, das mich schon lange irritiert:

Wenn letztlich alles ein Geist ist, dann gibt es auch nichts, das ich ansprechen kann. Ich hatte die Frage, ob man mit dem HG einfach so in Gedanken regelrecht sprechen kann, vor einiger Zeit schon mal hier aufgeworfen; darauf aber leider keine direkte Antwort erhalten. Die kindliche Vorstellung eines personifizierten Gottes ist ja insofern verführerisch: Man kann zu JEMANDEM beten. Die Vorstellung dagegen, dass Gott eben eine "Unvorstellbarkeit" ist, macht einsam. Das kleine Kind sagt: "Lieber Gott...", der Erwachsene vielleicht eher so etwas wie "Vater (unser)...". Beides ist tröstlich. Doch immer wenn ich beten möchte, habe ich ein... naja, ein komisches Gefühl. Ist da denn JEMAND, der mich hört?? Und der Chor der "braven Kursschüler" tönt mir laut ins Ohr: "Es ist alles in dir!... Nichts ist außerhalb. ... "

Konnte ich mein Anliegen (mal wieder nicht ) verständlich machen?
Liebe Grüße
Monika

[Gregor]

Wenn letztlich alles ein Geist ist, dann gibt es auch nichts, das ich ansprechen kann. Ich hatte die Frage, ob man mit dem HG einfach so in Gedanken regelrecht sprechen kann, vor einiger Zeit schon mal hier aufgeworfen; darauf aber leider keine direkte Antwort erhalten.

Hindert dich die Theorie an der Praxis? Dann wirf die Theorie weg.

Gemäß Kurs betest du ständig. Unablässig. In jedem Augenblick. Das Ergebnis des Gebets ist das, was du jetzt denkst und siehst. Du bittest um Trennung, also siehst du sie (Bitten und Gebet ist ein und dasselbe).

Die Bitte hat dich deine Identifikation gekostet. Nicht wirklich, da dieser Bitte nicht stattgegeben werden kann, denn du kannst nur das sein, was du BIST. Der ganze Kurs dreht sich nur darum, um das zu bitten (beten), was du wirklich willst. Da das, was du BIST, sich nun scheinbar außerhalb von dir befindet, und Heilung dort geschieht, wo sie notwendig ist, wird dir ein Symbol angeboten (z.B. der Heilige Geist), an das du dein Gebet richten kannst.

Dass sich alles in DIR abspielt, ist zwar richtig, hat aber für dich keine Bedeutung. Und kann daher als Hinderungsgrund missbraucht werden.

Gregor

[margo]

Liebe Monika,
auch mich hat dies oft irritiert.
Einmal hörte ich vor dem Aufwachen "Ich bin Du, komm zur Ruh".
Ich verstand es lange nicht; doch irgendwann hatte ich einen kleinen
Lichtblick und ich verstand: "Alles ist DU", also zu dem ich gebetet
habe , bin auch Ich. Ich bete trotzdem , wenn ich im Dunkeln sitze,
immer noch zu IHM , weil es mir einfach hilft ; denn wenn ich wirk-
lich nicht in der Trennung wäre, bräuchte ich auch nicht zu beten,
dann gibt es nur EINS-SEIN.

margo