Es gibt keine Welt

[Gast]

Was sind für mich die Brüder ?
Jeder, den ich wirklich sehe. Dann verschwindet der trennende Raum. Das hat nichts mit dem Körper zu tun, aber das Sehen des Körpers ist der Anfang.
Ih halte mich meistens für einen Körper und ich bin sehr oft wütend u.a. auf Politiker.
Aber wenn der Schmerz zu gross wird und die Angst überhand nimmt oder mir fast jede Freude abgeht, dann kann ich auf diese andere Weise sehen und in dem Moment weiss ich was mir gefehlt hat und dass ich in Wahrheit immer  vollständig bin. Dann ich fühle mich wieder lebendig.

Lieber Gruß von Zeitweise

Hallo Zeitweise,

d.h., wenn ich dich richtig verstehe, akzeptierst du ebenfalls wie Stephan den Lernschritt als ausschließlich im eigenen Geist stattfindend und willst nicht in der äußeren Situation etwas verändern damit, aber du sagst auch, dass du angewiesen bist auf den anderen als deinen Bruder, der dir deine Projektionen sozusagen nahebringt, damit du sie in dir vergeben kannst, der also in diesem Sinn "dein Erlöser" ist. Und als diesen Bruder kannst du ihn lieben, und,  korrigier' mich, wenn ich dich missverstehe: das ist kein intellektueller Akt, sondern etwas ganz Konkretes für dich.

Würdest du sagen, dass du das immer so erlebst, dass bei diesem Vergebungsakt, der nur in deinem Geist stattfindet, der ganz spezielle Bruder, dem du dabei begegnet bist, ohne jede Resonanz bleibt, oder hast du auch andere Erfahrungen gemacht?
Für die Begegnung mit Donald scheint sich die Frage ja von selbst zu beantworten, und meine eigene Antwort auf die Frage nach einer Resonanz wäre in den meisten Fällen, in denen ich "vergebend auf etwas oder jemanden schaue": "Nö, null Resonanz". Aber, um die Frage auszuweiten: Gibt es überhaupt für dich das Erleben einer "Antwort" in der von dir erfahrenen Wahrnehmungswelt, wenn du vergebend schaust? Also Resonanz vielleicht nicht unbedingt von dem speziellen Bruder, sondern von irgendwoher?

herzliche Grüße,
Michael

Dem ersten Absatz stimme ich zu.

Zum zweiten Absatz würde ich sagen, dass Vergebung immer auch Auswirkungen in dieser Welt hat. Sie verändert Geister und der Geist ist Ursache der Welt. Sie bringt mehr Freude in diese Welt und daher auch andere Handlungen  und auch mehr Gesundheit. Davon bin ich ziemlich stark überzeugt.
Das muss aber nicht sofort sichtbar sein.

Lieber Gruß von Zeitweise

[Gast]

Was sind für mich die Brüder ?

Jeder, den ich wirklich sehe. Dann verschwindet der trennende Raum. Das hat nichts mit dem Körper zu tun, aber das Sehen des Körpers ist der Anfang.
Ih halte mich meistens für einen Körper und ich bin sehr oft wütend u.a. auf Politiker.
Aber wenn der Schmerz zu gross wird und die Angst überhand nimmt oder mir fast jede Freude abgeht, dann kann ich auf diese andere Weise sehen und in dem Moment weiss ich was mir gefehlt hat und dass ich in Wahrheit immer  vollständig bin. Dann ich fühle mich wieder lebendig.

Lieber Gruß von Zeitweise

. Dann füllen Frieden, Liebe, Freude etc. die Leerstelle.

  Stephan

...und im Kurs geht es ja genau darum.

Lieber Gruß von Zeitweise

[Gast MM 1]

Meine Erfahrung ist, dass ich andere nur wirklich sehen kann, wenn ich meine Projektionen bzw. Urteile zurücknehme. Und das sehe ich als meine einzige Aufgabe ("undoing the ego").

Und selbst das kannst du nicht, denn das Ego nimmt keine Urteile und Projektionen zurück - was immer du da "wirklich sehen" magst. Du hast dich längst für das Ego entschieden und tust es immer wieder, in jedem Augenblick, sonst gäbe es keinen Kurs. Versuchst du nun, eine Position "über dem Schlachtfeld" einzunehmen, um eine Wahl zu haben, gibst du dem Ego die Macht über etwas, was es nie hatte.

Gregor

Das ist richtig. Dafür hat der Kurs eine Antwort: Verbinde dich mit MIR - Jesus, als Symbol für den HEILIGEN GEIST
Das ist DIE Entscheidung!
Für mich hat das entweder sofortige Erleichterung zur Folge oder noch mehr Ärger und Wut und Schmerz und Leid und Verzweiflung. Dann weiß ich aber immerhin, dass ich an meiner Sicht der Menschen, Dinge und Situationen festhalten will. Das wird zu so einem Schmerz, dass ich irgendwann doch kapituliere und sage: ich kann nicht mehr, jetzt gebe ich es doch DIR.

[Inge]

[Gregor]

Meine Erfahrung ist, dass ich andere nur wirklich sehen kann, wenn ich meine Projektionen bzw. Urteile zurücknehme. Und das sehe ich als meine einzige Aufgabe ("undoing the ego").

Und selbst das kannst du nicht, denn das Ego nimmt keine Urteile und Projektionen zurück - was immer du da "wirklich sehen" magst. Du hast dich längst für das Ego entschieden und tust es immer wieder, in jedem Augenblick, sonst gäbe es keinen Kurs. Versuchst du nun, eine Position "über dem Schlachtfeld" einzunehmen, um eine Wahl zu haben, gibst du dem Ego die Macht über etwas, was es nie hatte.

Gregor

Das ist richtig. Dafür hat der Kurs eine Antwort: Verbinde dich mit MIR - Jesus, als Symbol für den HEILIGEN GEIST
Das ist DIE Entscheidung!

Oh ja, dafür gibt es viele Vokabeln und Bezeichnungen im Kurs: Wende dich an IHN (oder MICH, wenn dir das lieber ist), übergib jeden Schmerz an IHN, lass dich von IHM führen, tritt zurück und misch dich nicht ein, nimm die Sühne an oder, um es mit einem Wort zu sagen: Vergib. Und wer IHN oder Jesus oder den Heilige Geist zu sehr als "außerhalb" empfindet, kann auch die Bezeichnung "Vernunft" nutzen, die der Kurs wunderbar als Synonym verwendet - lässt sich dann wohl besser "innerhalb" verorten.

Für mich hat das entweder sofortige Erleichterung zur Folge oder noch mehr Ärger und Wut und Schmerz und Leid und Verzweiflung. Dann weiß ich aber immerhin, dass ich an meiner Sicht der Menschen, Dinge und Situationen festhalten will.

Wieder ein oh ja, fehlende Vergebung oder Hingabe oder Bereitschaft führt zu Angst - in welcher Form auch immer. Erleichterung ist ja schon was, aber es ist kein Kurs in Erleichterung. Ist das eine psychologische Erleichterung (wie bei psychotherapeutischen Ansätzen oder einem einfachen Gespräch - kann sehr erleichternd wirken) oder hat das tatsächlich etwas mit Jesus, dem Heiligen Geist oder der Vernunft zu tun? Diese sind für mich eher Quellen der Erlösung, nicht der Erleichterung.

Und was sagst du denjenigen, die sich jahrelang mit Jesus verbunden haben, die den Schmerz an IHN übergeben haben usw. usw., aber den Eindruck haben, dass Ärger, Wut, Schmerz, Leid und Verzweiflung nicht weniger geworden sind, sondern dass sich die "Lage" eher zuspitzt -trotz intensiver Kurslernerei? Die völlig ratlos sind und nicht weiter wissen - trotz intensiver Kurslernerei? Denen der Kurs einfach nichts mehr sagt, die den Hauch der Vergeblichkeit spüren?

Haben sie etwas falsch gemacht? Waren sie nicht fleißig genug? Fehlt es ihnen an der notwendigen kleinen Bereitschaft, obwohl sie vielleicht sagen: "Ich bin doch bereit, ich will es doch!"? Haben sie die Lektionen nicht verstanden und sind auf dem Holzweg?

Das wird zu so einem Schmerz, dass ich irgendwann doch kapituliere und sage: ich kann nicht mehr, jetzt gebe ich es doch DIR.

Und schon wieder ein oh ja. Nur - was ist, wenn auch dieser flehende Ruf ergebnislos verhallt? Wenn Gott, Jesus und dem Heilige Geist noch nicht vergeben wurde, weil SIE bisher nur bloße Vorstellungen waren? Wenn sie daraufhin verschwinden, da sie nie existiert haben? Welchen Rat gibst du dann? Mehr üben, genauer hinschauen, irgend etwas anderes tun?

Gregor

[Gast MM]

Und was sagst du denjenigen, die sich jahrelang mit Jesus verbunden haben, die den Schmerz an IHN übergeben haben usw. usw., aber den Eindruck haben, dass Ärger, Wut, Schmerz, Leid und Verzweiflung nicht weniger geworden sind, sondern dass sich die "Lage" eher zuspitzt -trotz intensiver Kurslernerei? Die völlig ratlos sind und nicht weiter wissen - trotz intensiver Kurslernerei? Denen der Kurs einfach nichts mehr sagt, die den Hauch der Vergeblichkeit spüren?

Haben sie etwas falsch gemacht? Waren sie nicht fleißig genug? Fehlt es ihnen an der notwendigen kleinen Bereitschaft, obwohl sie vielleicht sagen: "Ich bin doch bereit, ich will es doch!"? Haben sie die Lektionen nicht verstanden und sind auf dem Holzweg?

Nur - was ist, wenn auch dieser flehende Ruf ergebnislos verhallt? Wenn Gott, Jesus und dem Heilige Geist noch nicht vergeben wurde, weil SIE bisher nur bloße Vorstellungen waren? Wenn sie daraufhin verschwinden, da sie nie existiert haben? Welchen Rat gibst du dann? Mehr üben, genauer hinschauen, irgend etwas anderes tun?

Gregor

Das weiß ich nicht, was ich dann sagen würde. Und bis jetzt hat mich noch niemand gefragt.
Außerdem ist der "Heilige Geist" in meiner lebendigen Erfahrung keine "Vorstellung". Aber ich bin in der Lage, diese Erfahrungen fast bis auf Null zu reduzieren. (Es ist mir ein Rätsel, wieso ich das immer wieder tue, richtig aktiv wegen ner Laus tue - ich kann nicht drüber lachen...)
Ich kann jedenfalls diesbezüglich nur etwas über mich selber sagen und das ist nicht zu verallgemeinern.
Ich gerate ja selber immer wieder an die Grenzen. Und da meine ich zu bemerken, dass ich es selber machen will sowie das Ergebnis kontrollieren will sowie rumdealen: also ich geb DIR jetzt das und das, und ge, dann will ich aber, Bis vor Kurzem fragte ich mich, weil ich genau das, wenn ich so richtig auf 180 war, in die Luft brüllte: mit dem Kurs geht’s mir ja NOCH schlechter! Äh, woher weiß ich das denn so genau? Wie will ich beurteilen, ob Ärger, Schmerz, Wut, Leid und Verzweiflung mehr oder weniger geworden sind? Schmerz ist Schmerz. Ich kann das nicht beurteilen, auch wenn ichs behaupte.
Es gibt für mich nur zwei „Zustände“ - und das ist jedesmal eine (er)neute Entscheidung: entweder ich bin, wenn ich mich an IHN wende, sofort in dem Zustand – mei, ich muss halt Worte benutzen und die können halt so und so ausgelegt werden – der Erleichterung. Ich habs halt jetzt so genannt. Oder ich bin es eben nicht. Deshalb hab ich trotzdem mein Bestes getan.
Mehr üben? Was soll das denn bringen außer mehr Krampf und Kampf. Hab ich auch schon zelebriert. Eher mehr ganz weltlich was Gutes tun. Oder drüber lachen, dass ich mir von dem Übergeben was Bestimmtes versprochen habe.
Schon DAS, also 'nur' weltlich freundlich zu mir selber sein, kann ich nicht, wenn ich im Kampf bin 'aber ich will verdammt noch mal....'.

[Gregor]

Und was sagst du denjenigen, die sich jahrelang mit Jesus verbunden haben, die den Schmerz an IHN übergeben haben usw. usw., aber den Eindruck haben, dass Ärger, Wut, Schmerz, Leid und Verzweiflung nicht weniger geworden sind, sondern dass sich die "Lage" eher zuspitzt -trotz intensiver Kurslernerei? Die völlig ratlos sind und nicht weiter wissen - trotz intensiver Kurslernerei? Denen der Kurs einfach nichts mehr sagt, die den Hauch der Vergeblichkeit spüren?

Haben sie etwas falsch gemacht? Waren sie nicht fleißig genug? Fehlt es ihnen an der notwendigen kleinen Bereitschaft, obwohl sie vielleicht sagen: "Ich bin doch bereit, ich will es doch!"? Haben sie die Lektionen nicht verstanden und sind auf dem Holzweg?

Nur - was ist, wenn auch dieser flehende Ruf ergebnislos verhallt? Wenn Gott, Jesus und dem Heilige Geist noch nicht vergeben wurde, weil SIE bisher nur bloße Vorstellungen waren? Wenn sie daraufhin verschwinden, da sie nie existiert haben? Welchen Rat gibst du dann? Mehr üben, genauer hinschauen, irgend etwas anderes tun?

Gregor

Das weiß ich nicht, was ich dann sagen würde. Und bis jetzt hat mich noch niemand gefragt.
Außerdem ist der "Heilige Geist" in meiner lebendigen Erfahrung keine "Vorstellung". Aber ich bin in der Lage, diese Erfahrungen fast bis auf Null zu reduzieren. (Es ist mir ein Rätsel, wieso ich das immer wieder tue, richtig aktiv wegen ner Laus tue - ich kann nicht drüber lachen...)
Ich kann jedenfalls diesbezüglich nur etwas über mich selber sagen und das ist nicht zu verallgemeinern.
Ich gerate ja selber immer wieder an die Grenzen. Und da meine ich zu bemerken, dass ich es selber machen will sowie das Ergebnis kontrollieren will sowie rumdealen: also ich geb DIR jetzt das und das, und ge, dann will ich aber, Bis vor Kurzem fragte ich mich, weil ich genau das, wenn ich so richtig auf 180 war, in die Luft brüllte: mit dem Kurs geht’s mir ja NOCH schlechter! Äh, woher weiß ich das denn so genau? Wie will ich beurteilen, ob  Ärger, Schmerz, Wut, Leid und Verzweiflung mehr oder weniger geworden sind? Schmerz ist Schmerz.  Ich kann das nicht beurteilen, auch wenn ichs behaupte.
Es gibt für mich nur zwei „Zustände“ - und das ist jedesmal eine (er)neute Entscheidung: entweder ich bin, wenn ich mich an IHN wende, sofort in dem Zustand – mei, ich muss halt Worte benutzen und die können halt so und so ausgelegt werden – der Erleichterung. Ich habs halt jetzt so genannt. Oder ich bin es eben nicht. Deshalb hab ich trotzdem mein Bestes getan.
Mehr üben? Was soll das denn bringen außer mehr Krampf und Kampf. Hab ich auch schon zelebriert. Eher mehr ganz weltlich was Gutes tun. Oder drüber lachen, dass ich mir von dem Übergeben was Bestimmtes versprochen habe.
Schon DAS, also 'nur' weltlich freundlich zu mir selber sein, kann ich nicht, wenn ich im Kampf bin 'aber ich will verdammt noch mal....'.

Danke. Ich liebe ehrliche Schilderungen, jenseits von Kursparolen, denn dazu ist das Forum einfach zu alt, alles schon mal dagewesen.

Und - ich glaube durchaus, dass man das weitgehend verallgemeinern kann, was du über dich geschrieben hast.  

Gregor

[Michael*]

Und was sagst du denjenigen, die sich jahrelang mit Jesus verbunden haben, die den Schmerz an IHN übergeben haben usw. usw., aber den Eindruck haben, dass Ärger, Wut, Schmerz, Leid und Verzweiflung nicht weniger geworden sind, sondern dass sich die "Lage" eher zuspitzt -trotz intensiver Kurslernerei? Die völlig ratlos sind und nicht weiter wissen - trotz intensiver Kurslernerei? Denen der Kurs einfach nichts mehr sagt, die den Hauch der Vergeblichkeit spüren?

Haben sie etwas falsch gemacht? Waren sie nicht fleißig genug? Fehlt es ihnen an der notwendigen kleinen Bereitschaft, obwohl sie vielleicht sagen: "Ich bin doch bereit, ich will es doch!"? Haben sie die Lektionen nicht verstanden und sind auf dem Holzweg?
... was ist, wenn auch dieser flehende Ruf ergebnislos verhallt? Wenn Gott, Jesus und dem Heilige Geist noch nicht vergeben wurde, weil SIE bisher nur bloße Vorstellungen waren? Wenn sie daraufhin verschwinden, da sie nie existiert haben? Welchen Rat gibst du dann? Mehr üben, genauer hinschauen, irgend etwas anderes tun?

Verhungernde Kinder, enthauptete Geiseln, Taschendiebe auf dem elektrischen ‌Stuhl, der sterbenskranke dreißigjährige Freund, Vergewaltigung, Rassismus, ethnische Säuberung, Völkermord: alles Bilder, in denen Schuld, Angst, die Ohnmacht der Vergeblichkeit und die Ausweglosigkeit der Hoffnung auf die Spitze getrieben sind.
Dazu gehört auch das Bild vom Kursler, der nach zwanzig Jahren eifrigen Übens zu dem Fazit kommt: hat nichts gebracht, null Frieden, null SELBST-Erfahrung, null Freude, null Hilfe durch die Verbindung mit Jesus.

Was sag' ich all denen?
Mit welcher Stimme red' ich zu ihnen, denk' ich an sie? Hab' ich einen Rat? Ich weiß noch nicht. Glaub' ich, dass ER unsere ANTWORT IST, auf jede Frage?
Ich will es glauben, auch wenn ich im Einzelfall mal wieder von den Bildern der Vergeblichkeit überwältigt bin. Was mach' ich also?
Darum bitten, mich SEINER SICHT anschließen zu können.
Hilft das?
Welche Erfahrungen hab' ich damit gemacht?
Hilft es nur mir oder auch dem verhungernden Kind?
Ist es Zynismus, zu glauben, dass es auch dem Kind hilft?

Kann ich glauben, dass jeder Augenblick, in dem ich bereit bin, dem Schuld- und Todesglauben durch eine solche „kleine Bereitwilligkeit“ die Gefolgschaft zu versagen, die GANZE HILFE IST?
War mir der Sterbende nicht eine Hilfe, weil er mich zur Vergebung des Gedankens an Ausweglosigkeit gebracht hat?
Hat ihm das auch geholfen?

Welche konkreten Erfahrungen der Erlösung vom Gedanken der Getrenntheit hast du? Und wenn du sagst: „keine!!!“, glaubst du dir das?


Michael

[Zeitweise]

Meine Erfahrung ist, dass ich andere nur wirklich sehen kann, wenn ich meine Projektionen bzw. Urteile zurücknehme. Und das sehe ich als meine einzige Aufgabe ("undoing the ego").

Und selbst das kannst du nicht, denn das Ego nimmt keine Urteile und Projektionen zurück - was immer du da "wirklich sehen" magst. Du hast dich längst für das Ego entschieden und tust es immer wieder, in jedem Augenblick, sonst gäbe es keinen Kurs. Versuchst du nun, eine Position "über dem Schlachtfeld" einzunehmen, um eine Wahl zu haben, gibst du dem Ego die Macht über etwas, was es nie hatte.

Gregor

Das ist richtig. Dafür hat der Kurs eine Antwort: Verbinde dich mit MIR - Jesus, als Symbol für den HEILIGEN GEIST
Das ist DIE Entscheidung!

Oh ja, dafür gibt es viele Vokabeln und Bezeichnungen im Kurs: Wende dich an IHN (oder MICH, wenn dir das lieber ist), übergib jeden Schmerz an IHN, lass dich von IHM führen, tritt zurück und misch dich nicht ein, nimm die Sühne an oder, um es mit einem Wort zu sagen: Vergib. Und wer IHN oder Jesus oder den Heilige Geist zu sehr als "außerhalb" empfindet, kann auch die Bezeichnung "Vernunft" nutzen, die der Kurs wunderbar als Synonym verwendet - lässt sich dann wohl besser "innerhalb" verorten.

Für mich hat das entweder sofortige Erleichterung zur Folge oder noch mehr Ärger und Wut und Schmerz und Leid und Verzweiflung. Dann weiß ich aber immerhin, dass ich an meiner Sicht der Menschen, Dinge und Situationen festhalten will.

Wieder ein oh ja, fehlende Vergebung oder Hingabe oder Bereitschaft führt zu Angst - in welcher Form auch immer. Erleichterung ist ja schon was, aber es ist kein Kurs in Erleichterung. Ist das eine psychologische Erleichterung (wie bei psychotherapeutischen Ansätzen oder einem einfachen Gespräch - kann sehr erleichternd wirken) oder hat das tatsächlich etwas mit Jesus, dem Heiligen Geist oder der Vernunft zu tun? Diese sind für mich eher Quellen der Erlösung, nicht der Erleichterung.

Und was sagst du denjenigen, die sich jahrelang mit Jesus verbunden haben, die den Schmerz an IHN übergeben haben usw. usw., aber den Eindruck haben, dass Ärger, Wut, Schmerz, Leid und Verzweiflung nicht weniger geworden sind, sondern dass sich die "Lage" eher zuspitzt -trotz intensiver Kurslernerei? Die völlig ratlos sind und nicht weiter wissen - trotz intensiver Kurslernerei? Denen der Kurs einfach nichts mehr sagt, die den Hauch der Vergeblichkeit spüren?

Haben sie etwas falsch gemacht? Waren sie nicht fleißig genug? Fehlt es ihnen an der notwendigen kleinen Bereitschaft, obwohl sie vielleicht sagen: "Ich bin doch bereit, ich will es doch!"? Haben sie die Lektionen nicht verstanden und sind auf dem Holzweg?

Das wird zu so einem Schmerz, dass ich irgendwann doch kapituliere und sage: ich kann nicht mehr, jetzt gebe ich es doch DIR.

Und schon wieder ein oh ja. Nur - was ist, wenn auch dieser flehende Ruf ergebnislos verhallt? Wenn Gott, Jesus und dem Heilige Geist noch nicht vergeben wurde, weil SIE bisher nur bloße Vorstellungen waren? Wenn sie daraufhin verschwinden, da sie nie existiert haben? Welchen Rat gibst du dann? Mehr üben, genauer hinschauen, irgend etwas anderes tun?

Gregor

Was würde ich denen sagen ?

Kommt darauf an, wie ich das Problem sehe.

Sehe ich, dass jemand ein Problem hat, dann hab ich auch ein Problem und kann nicht helfen.
Sehe ich, dass kein Problem vorliegt, gibt es nichts zu sagen.

Ich sehe Probleme, weil ich das so will. Wenn die mir jemand lösen will gibts Ärger und noch mehr Probleme.
Wenn jemand träumt, dann ist das so, weil jemand im Schlaf seine Sicherheit sieht. Versuche ich ihn aufzuwecken, gibts Ärger, weil er das als Bedohung empfindet.
Wenn jemand schläft und er will wach werden, findet er dazu die Bereitschaft in sich selber ...jetzt. Wenn das der Fall ist, dann schnippe ich nur mit dem Finger ( vorausgesetzt ich bin gerade selber wach ) und sage nur diese geheimnisvollen Worte:
Du bist wach... und die Person ist erleichtert und sieht: die Zitrone ist in Wirklichkeit eine Schokolade,  das Ende der Welt ist in Wirklichkeit eine Teppichkannte.
Die Person ist aus der Hypnose erwacht ...und das erfreute Publikum applaudiert.



Lieber Gruß an Zeitweise

[Zeitweise]

Und was sagst du denjenigen, die sich jahrelang mit Jesus verbunden haben, die den Schmerz an IHN übergeben haben usw. usw., aber den Eindruck haben, dass Ärger, Wut, Schmerz, Leid und Verzweiflung nicht weniger geworden sind, sondern dass sich die "Lage" eher zuspitzt -trotz intensiver Kurslernerei? Die völlig ratlos sind und nicht weiter wissen - trotz intensiver Kurslernerei? Denen der Kurs einfach nichts mehr sagt, die den Hauch der Vergeblichkeit spüren?

Haben sie etwas falsch gemacht? Waren sie nicht fleißig genug? Fehlt es ihnen an der notwendigen kleinen Bereitschaft, obwohl sie vielleicht sagen: "Ich bin doch bereit, ich will es doch!"? Haben sie die Lektionen nicht verstanden und sind auf dem Holzweg?
...  was ist, wenn auch dieser flehende Ruf ergebnislos verhallt? Wenn Gott, Jesus und dem Heilige Geist noch nicht vergeben wurde, weil SIE bisher nur bloße Vorstellungen waren? Wenn sie daraufhin verschwinden, da sie nie existiert haben? Welchen Rat gibst du dann? Mehr üben, genauer hinschauen, irgend etwas anderes tun?

Verhungernde Kinder, enthauptete Geiseln, Taschendiebe auf dem elektrischen ‌Stuhl, der sterbenskranke dreißigjährige Freund, Vergewaltigung, Rassismus, ethnische Säuberung, Völkermord: alles Bilder, in denen Schuld, Angst, die Ohnmacht der Vergeblichkeit und die Ausweglosigkeit der Hoffnung auf die Spitze getrieben sind.
Dazu gehört auch das Bild vom Kursler, der nach zwanzig Jahren eifrigen Übens zu dem Fazit kommt: hat nichts gebracht, null Frieden, null SELBST-Erfahrung, null Freude, null Hilfe durch die Verbindung mit Jesus.

Was sag' ich all denen?
Mit welcher Stimme red' ich zu ihnen, denk' ich an sie? Hab' ich einen Rat? Ich weiß noch nicht. Glaub' ich, dass ER unsere ANTWORT IST, auf jede Frage?
Ich will es glauben, auch wenn ich im Einzelfall mal wieder von den Bildern der Vergeblichkeit überwältigt bin. Was mach' ich also?
Darum bitten, mich SEINER SICHT anschließen zu können.
Hilft das?
Welche Erfahrungen hab' ich damit gemacht?
Hilft es nur mir oder auch dem verhungernden Kind?
Ist es Zynismus, zu glauben, dass es auch dem Kind hilft?

Kann ich glauben, dass jeder Augenblick, in dem ich bereit bin, dem Schuld- und Todesglauben durch eine solche „kleine Bereitwilligkeit“ die Gefolgschaft zu versagen, die GANZE HILFE IST?
War mir der Sterbende nicht eine Hilfe, weil er mich zur Vergebung des Gedankens an Ausweglosigkeit gebracht hat?
Hat ihm das auch geholfen?

Welche konkreten Erfahrungen der Erlösung vom Gedanken der Getrenntheit hast du? Und wenn du sagst: „keine!!!“, glaubst du dir das?


Michael

Wie kann ich dem vergungernden Kind helfen ?
Indem ich für Nahrung sorge. Nur Nahrung macht satt.
Für körperlichen Hunger brauche ich körperliche Nahrung...und keine Vergebung.

Vergbung ist das Mittel um für genügend Nahrung zu sorgen.
Wenn sie das nicht ist, dann ist sie ein Hobby für gelangweilte, machtlose, mirkrige Egos.

Vergeben ist mächtiges Tun.

Lieber Gruß von Zeitweise