David Lynch: Inland Empire

[Johannes]

Hallo du herziger Kinofreak,

"Erlöse mich aus diesem Traum", sagt ein Mädchen mittendrin.

Nur zu wissen, dass alles hier nur ein Traum ist, hilft nicht wirklich.
Erst wenn wir beginnen, einen Mitmenschen als Bruder zu sehen - als sündenlosen Bruder=SOHN GOTTES - dann beginnen wir, aus dem Traum zu erwachen.

"Schau nicht auf den Körper. Schau auf die Sündenlosigkeit deines Bruders."
Wer damit beginnt, dies zu tun, der wird bald bemerken, wie sich sein Traum zuerst wandelt und glücklich wird, und das Erwachen wird nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Johannes

[667]

und fernab von Kino aber passend...
dachte ich mir gestern noch so... der Tod ist nicht wirklich ER erlöst mich NICHT aus dem Traum. Nur das Wieder-Erkennen oder sich erinnern erlöst mich....

und das geht wahrscheinlich besser wenn man "am Leben" ist ;-)

Liebe Grüße
ich

[Gregor]

ER erlöst mich NICHT aus dem Traum. Nur das Wieder-Erkennen oder sich erinnern erlöst mich....

Klingt so, als wäre das Erinnern oder Wiedererkennen der Job von 667.

667 wir sich niemals "wiedererkennen". Ihr Job ist "nur", dem Wiedererkennen nicht im Wege zu stehen. Damit ER dich erlösen kann.

Gregor

[667]

jetzt wo du das so sagst...

stimmt, kann man leicht vergessen :-)
Merci...

[Hippias minor]

Nur zu wissen, dass alles hier nur ein Traum ist, hilft nicht wirklich.

Ich habe mich ja nicht dazu verstiegen, daß ein Film (wie dieser) die Erlösung bringt oder auch nur den "Weg" dahin zeigen könnte. Es ist nicht mehr als eine gewisse Überschneidung von Ideen mit dem Kurs, nicht einmal Ähnlichkeit.

Inland Empire spielt so trickreich mit einem Film-im-Film-im-Film, daß der Zuschauer schon bald nicht mehr weiß, wo er die (filmische) Realität oder die Real-Ebene ansetzen soll, da die verschiedene Ebenen, wie bei Lynch üblich, auch noch miteinander (spiegelbildlich und mit Ähnlichkeiten, Wiederkehr von Motiven, Figuren) verknüpft sind. Und er, der wähnt, im Moment doch tatsächlich nur auf einem Kinosessel zu sitzen und einen Film zu sehen, wird derart hineingezogen, daß eben auch diese Realität sich als seine fragwürdige "Setzung" entpuppt und man sich vorstellen muß, daß dieses Im-Kino-Sitzen wiederum "gerahmt" sein könnte und nichts als ein Film ist. Man könnte vielleicht auch sagen, Thema des Films ist das Verlagen nach Wirklichkeit.

LG

Hippias