14.09.2013, 20:53
(12.09.2013, 06:39)Thomas schrieb:(11.09.2013, 22:15)toni schrieb:(11.09.2013, 17:14)Thomas schrieb: Mir hilft immer die Aussage, dass jedes Tun und Sprechen der Menschen entweder eine Äußerung der Liebe oder ein Ruf nach Liebe ist. Gerade auf Arbeit ist das wohltuend, denn da schreien einige geradezu nach Liebe!
Sie zeigen uns bloß, wonach wir selbst rufen.
toni
Genau!
Angst vor der LIEBE
Wenn es uns gelingt zu sehen, auf wie vielerlei Arten wir die Liebe zurückgewiesen haben, ohne dass wir uns anschließend dafür verurteilen, ist das ein bedeutender Lernerfolg.
Das wird Ihnen nicht nur helfen, mit sich selbst, sondern auch mit allen anderen Menschen gütiger und sanfter umzugehen, selbst wenn deren Egoattacken bösartig sind und auf Sie persönlich abzielen. Es macht Sie gütig und sanft, weil Sie verstehen, woher der Angriff kommt. Wir alle haben ausnahmslos eine panische Angst vor der Liebe. Deshalb sind wir von zu Hause weggerannt, in die Welt gelaufen und in die Falle des Körpers gegangen. Wie bereits deutlich, ist der allerschlimmste Gedanke dieser: Selbst wenn es uns irgendwie gelingen sollte, uns zu befreien und die Gefilde des HIMMELS zu erreichen, werden wir von GOTT zu hören bekommen, dass wir nicht genug getan haben - und dann wird sich das HIMMELS-TOR für immer vor uns schließen. In allen Menschen steckt die tiefe Angst und Verzweiflung, dass sie nicht mehr nach Hause zurückfinden, und sie erinnern sich nicht mehr daran, dass es ihre Wahl war, ausgestoßen zu bleiben.
Wir müssen uns daher die bruchstückhaften Schatten des ursprünglichen Gedankens anschauen, wie sie sich in unseren Interaktionen mit Eltern, Kindern, Partner, Freunden, Arbeitgebern, Angestellten, prominenten Figuren etc. äußern, und dann demütig zugeben, dass wir schon wieder dasselbe Spiel spielen: Wir sehen das Ego und nicht den CHRISTUS in diesen Menschen; wir spüren nicht den Schmerz der anderen, sondern halten uns mit ihrer vergangenen, gegenwärtigen oder zukünftigen Lieblosigkeit auf. Wir müssen lernen, dies in uns zu sehen und zuzugeben, dass wir es sind, die Angst vor der Liebe haben. Wir brauchen das Ego nur ohne Urteil anzuschauen, weiter nichts. Dann werden sich die richtigen Worte und Handlungen einstellen; das ist das Wesen der Heilung. In der Schrift über Psychotherapie heißt es: "In ebendem Augenblick, da der Therapeut vergisst, den Patienten zu beurteilen, findet Heilung statt" (P-3.II.6:1). Somit tun wir nichts weiter, als zu vergessen, uns selbst, unsere Kinder und Eltern zu beurteilen. In diesem Kurs steht kein Wort darüber, wie wir handeln oder was wir sagen sollen.
K. Wapnick, "Eltern und Kinder - lassen und gelassen sein", S.70-71