08.09.2013, 15:44
(07.09.2013, 11:46)Gregor schrieb:(07.09.2013, 04:58)Elisabeth schrieb: Ich verstehe nicht, was damit gemeint ist, dass sich die Schau in der Welt abspielt.
Nenne es "Schau", "Vergebung", "Rechtgesinntheit", "wahre Wahrnehmung" oder "Erleuchtung": der HIMMEL, GOTT oder der Reine Geist (spirit) braucht das alles nicht und kennt das alles nicht. Der scheinbar gespaltene Geist (mind) aber sehr wohl.
Es findet in der Welt statt, ist kein "himmlischer" Zustand oder die WAHRHEIT. Im Kurssinne also eine Illusion, jedoch eine Illusion, die keine weiteren Illusionen hervorbringt, also nicht mehr der "Wirkung" des Trennungsgedankens unterliegt.
Schau ist hier und jetzt, mitten in der Welt. Gleich jenseits der Identifizierung mit dem kleinen "Ich", ohne jede Beschränkung. Gehören also mindestens zwei dazu .
Das würde ich gerne präzisieren (sowie es ja auch Thomas in einem Beitrag getan hat, denn ich jetzt gerade nicht finde): Schau findet in der Wahrnehmung, d.h. im gespaltenen Geist statt, und das beinhaltet, dass zugleich Wahrnehmung der Welt da ist (= Träumen), wenn auch korrigiert und zur WAHRHEIT hinführend, statt von ihr weg. Wenn ich die Person "Stephan" oder eine andere auf Grund einer bestimmten Handlung als "schuldig" sehe, dann reproduziere ich den ursprünglichen, illusionären Trennungsgedanken, wenn ich aber eine Traumfigur mit dem HG aber trotz ihres Verhaltens als "unschuldig" sehe, weil es ja nur ein Traum ist, und in Wahrheit nix passiert ist,* dann stelle ich mit diesem Gedanken "Unschuld" den ursprünglichen (illusionären) Trennungsgedanken in Frage, lerne, dass er unwirklich und nicht-existent ist (und mit ihm alle seine Folgen). Dann kann die WAHRHEIT wieder im Geist aufscheinen und er erwachen, die Wahrnehmung (=das Träumen) wird damit enden und nur mehr ERKENNTNIS wird wieder sein, was in der Zeit ein allmählicher Prozess ist, weil der Widerstand gegen GOTT allmählich verlernt werden muss, er ist einfach sehr stark. So ist es auch in anderen psychotherapeutischen Prozessen (siehe zum Thema Widerstand: Kenneth Wapnick, Den Widerstand aufgeben -Die Liebe annehmen).
Stephan
* Vergeben im Kurssinne heißt: Dem anderen (oder mir), das vergeben, was er in Wahrheit nicht getan (bzw. auch: nicht unterlassen) hat. Nie ist irgendwann irgendetwas wirklich geschehen.