08.09.2013, 13:27
(08.09.2013, 00:05)Gregor schrieb:(07.09.2013, 21:22)René schrieb: Sagt der Kurs nicht auch, dass die wahre Wahrnehmung der Erkenntnis schon so nahe ist, fast zum verwechseln ähnlich?
Der Kurs zieht nun mal - im Gegensatz zu Advaita oder Zen - eine Trennlinie zwischen der WAHRHEIT und der Welt, und damit zwischen EINSGESINNTHEIT und Rechtgesinntheit.
Ist klar, und voll akzeptiert.
(07.09.2013, 21:22)René schrieb: Das einzige, was begriffen werden muss, ist jedoch, dass die Geburt nicht der Anfang und der Tod nicht das Ende ist.
Gregor schrieb:Und wieder stellt sich die Frage: "An wen wendet sich der Kurs? Wen fordert er auf, die eine Entscheidung zu treffen?"
Sollte eigentlich auch klar sein. Erinnern wir uns doch daran, über die kleine Wahnidee des Getrennt-seins zu lachen.
Mit dem Kurszitat: ...dass der Tod nicht das Ende ist, wollte ich andeuten, dass auch das "Lernen" nicht zu Ende ist, wie ich glaube. (Womit ich damit nicht meine, dass es deshalb zwangsläufig zu einer Reinkarnation kommen muss.)
Gudrun hat auf das Kurszitat sehr treffend geantwortet:
Zitat:Ja, und das sogenannte "Leben dazwischen" ist auch nicht wahr.
Alles ist nur ein Geschehen im Traum. Zum Glück.
...was ja besagt - und was ich auch glaube - dass der Traum, oder die illusorische Welt auch jenseits des körperlichen Todes existiert.
die Welt wird nicht durch den Tod verlassen, sondern durch die WAHRHEIT
Gregor schrieb:Ist es das individuelle "Ich", gekennzeichnet durch die spezifischen Persönlichkeitsmerkmale, auf die sich die Identifikation bezieht?
Schwierig zu beantworten.
Klar ist nur, wie im Kurs das Ego beschrieben ist: die Summe aller Vorstellungen über sich und alle eingebildeten und darüber gestülpten Attribute, die große krampfartige Anstrengung sich als separat und getrennt zu empfinden. Und nur dieses gilt es zu überwinden. Vom Überwinden eines "Ichs" ist - soweit ich weiss - nicht die Rede.
Das erinnert mich an ein Erlebnis, wo ich als Beobachter mich mit dem Beobachteten als eins empfand und dennoch löste sich der Beobachter (Ich) und sein Standpunkt nicht auf. Gleichzeitig und gleichräumlich getrennt und nicht getrennt in einem. (eigentlich nicht zu beschreiben)
(07.09.2013, 21:22)René schrieb: Wie könnte der Kurs sonst sagen, dass dies ein Pflichtkurs ist, aber dass es jedem frei steht zu entscheiden, wann er gemacht wird?
Gregor schrieb:Und das ist ein Beleg dafür, dass dieses "Ich" überlebt? Das wirft mehr Fragen auf, als es beantwortet.
Nein, kein Beleg, eine Andeutung. Kurs: "...die Welt wird nicht durch den Tod verlassen."
Gregor schrieb:Im Zen gibt es das schöne Koan "Zeig mir dein Gesicht, bevor deine Eltern waren". Mit Reinkarnation hat das rein gar nichts zu tun, im Gegenteil: es dient dazu, das "Ich" aufzulösen.
Im Zen kenn ich mich nicht aus um darauf entsprechend zu antworten, ausser, dass mir dieses Koan sehr anspricht, und ich mich frage, ob damit wohl eher das Ego gemeint ist, die Form, Veranlagungen, Einfluss der Eltern, Vererbungen und Erziehung, eben all die verzerrten Identifikationen die das Ego ausmachen.
Gregor schrieb:Neben der zeitgenössischen New Age Reinkarnation kenne ich ein paar andere Vorstellungen, wie die von Jakob Lorber: die Seele besteht aus Geistteilchen aus vergangenen Leben, vom Mineral ("Stein") über Pflanzen, Tiere bis zum Menschen. Zwei kluge Hunde ergeben einen dummen Menschen (ernsthaft, ist nicht von mir). Und beim Tod lösen sich die Teilchen wieder auf und formieren sich neu.
Jakob Lorber kenn ich gut.
Kann mich an den Teil, den du erwähnst, gut erinnern.
Da wird von zweierlei Arten/Wegen der Rückkehr des Menschen zu GOTT gesprochen. Die einen kommen von "Oben", aus den feinstofflichen Welten/Planeten, um sich hier (begründeter weise) den letzten "Schliff" zu holen, um sich mit GOTT endgültig zu vereinen. Die zweite Kategorie ist der Teil des Menschen, der von "Unten" kommt, der in unzählige Geist-Teile zersplitterte Teil. Das materielle Universum ist der Ausdruck des zersplitterten, in Kälte erstarrten und gebundenen Geistes, sich seiner Herkunft nicht mehr bewusst. Durch Reibung und Wärme/Hitze, Kollisionen und sonstigen Ereignissen werden diese Geist-Partikeln aus ihrer Gebundenheit gerissen, wo sie frei schwebend, durch das Gesetz der Anziehung und des Resonanzgesetzes (gleiche Wellenlängen ziehen sich an und verstärken sich) sich zu höheren und sich bewussteren Einheiten verbinden und verkörpern - bis hin zur menschlichen Bewusstheit, der ursprünglichen Ausgangslage und letzten Abschnitt der Rückkehr.
René